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Recycling: So geht es richtig
Recycling ist der englische Begriff für Wiederverwertung. Gemeint ist damit die erneute Verwendung oder die Aufbereitung von Rohstoffen, die sonst im Müll landen würden.
- 220 Kilogramm Abfall werden pro Kopf in Deutschland produziert.
- Recycling beschreibt die Wiederverwertung von wertvollen Rohstoffen.
- In deutschen Haushalten erfolgt die Mülltrennung zwischen Glas, Papier, Kunststoffen und Aluminium, Restmüll sowie Bioabfall.
1. Recycling: Definition
Recycling bezeichnet die Wiederverwertung von weggeworfenen Verpackungen und Rohstoffen. Durch ihre Aufbereitung werden sie in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt. Dies spart nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern hilft auch, Müll zu vermeiden, und schont somit die Umwelt. Recyclingprozesse sind daher besonders nachhaltig – wenn sie richtig ausgeführt werden. Im Folgenden zeigen wir dir, welche Materialien du recyclen kannst und was du als Verbraucher dabei beachten solltest.
Neben dem Recycling gibt es auch Unterformen, die Up- und Downcycling genannt werden. Hier siehst du die Unterschiede auf einen Blick:
Recycling
- Wiederverwertung von Abfällen
- Zurückführung von Rohstoffen in den Wirtschaftskreislauf
- Oberbegriff
Upcycling
- Alte Materialien werden renoviert oder zu neuen Gegenständen umfunktioniert
- Wertsteigerung möglich
- Beispiele: Umschneidern von Kleidungsstücken oder Aufbereitung von alten Möbeln*
Downcycling
- Recycelte Materialien verlieren durch Wiederverwertung an Wert
- Beispiele: Alte Kleider als Putzlappen oder recyceltes Papier als Klopapier
Mehr zum Thema Upcycling sowie inspirierende Ideen zur Aufbereitung von alten Materialien findest du hier.
2. Recycelbare Materialien
Nicht jedes Material lässt sich problemlos recyclen. Daher ist Müll vermeiden grundsätzlich die nachhaltigste Lösung. Da dies nicht immer möglich ist, zeigen wir dir, welche (haushaltsnahen) Materialien recyclebar sind und wie diese wiederverwendet werden:
Alt-Aluminium wird gerne auch als Schrott bezeichnet und ist ein besonders beliebter Rohstoff beim Recycling. Das liegt daran, dass die Wiederverwertung im Vergleich zur Neugewinnung Kosten einspart. Sortenreines Aluminium kann geschmolzen und ohne Qualitätsverlust erneut eingesetzt werden.
Handelsübliche Verpackungen aus Aluminium sind beispielsweise Dosen, Flaschendeckel, Medikamentenverpackungen oder Alufolie.
So recyclest du richtig: Aluminium gehört in die gelbe Tonne.
Zum Altpapier zählen Papier, Pappe und Kartonagen. Diese werden auf dem Wertstoffhof in verschiedene Papierarten, primär in helle und dunkle/bedruckte Rohstoffe, aufgeteilt. Anschließend werden sie zerkleinert, von Druckerfarbe befreit, unter Umständen gebleicht und zu neuen Papierprodukten verarbeitet.
So recyclest du richtig: Papier und Kartons gehören in die blaue Tonne.
Glasflaschen sowie andere Behälter aus dem Material werden entweder eingeschmolzen oder aber gewaschen und erneut befüllt. Letzteres ist hierzulande beispielweise durch das Pfandsystem möglich. Beim Recycling von Glas wird zwischen Weiß-, Grün- und Braunglas unterschieden.
So recyclest du richtig: Glas kommt nach Farbe sortiert in die entsprechenden Container. Informiere dich bei deiner lokalen Abfallwirtschaft über den deren Standorte. Trinkgläser müssen im Restmüll entsorgt werden, da diese einen anderen Schmelzpunkt als Altglas haben.
Kunststoffe werden in der Regel zu einem Granulat verarbeitet, aus welchem sich neue Kunststoffprodukte herstellen lassen. So bleibt der Wirtschaftskreislauf geschlossen und das schädliche Plastik landet nicht in Gewässern oder schadet anderweitig der Umwelt. Leider werden laut BUND derzeit nur 16 Prozent des Plastikmülls wiederverwendet – die restlichen 84 Prozent werden an das Ausland verkauft oder verbrannt.
So recyclest du richtig: Kunststoffe gehören in die gelbe Tonne. Versuche außerdem so gut es geht auf Plastik zu verzichten. Nützliche Tipps dazu findest du hier.
Ob eine Verpackung oder ein Rohstoff recyclebar ist, erkennst du unter anderem auch an einem dieser Logos:
Alle Recycling-Logos auf einen Blick
Sonderfall Batterien
Batterien und Akkus müssen in jedem Fall recycelt werden, dafür wurde im Jahr 2006 EU-weit das Batteriegesetz eingeführt (in Deutschland besteht die Altbatterierichtlinie bereits seit 1998). Grund dafür sind die darin enthaltenen Schadstoffe Blei, Cadmium und bei älteren Batterien auch Quecksilber. Diese hätten bei der Entsorgung im Restmüll negative Folgen für die Umwelt. Die in den Batterien enthaltenen Stoffe und Schwermetalle können zu 100 Prozent wiederverwertet werden.
Batterien und Akkus können in den sogenannten BATT-Boxen zurückgegeben werden. Diese findest du in Supermärkten und Drogerien – denn durch das Batteriegesetz wurden alle Handelsunternehmen, die Batterien verkaufen, dazu verpflichtet, diese wieder entgegenzunehmen und zu recyclen.
Batterien können zu 100 Prozent wiederverwertet werden.
Sonderfall Korken
Korken sind ebenfalls gesondert zu behandeln. Sie bestehen aus einem sehr gefragten Material und können nahezu gänzlich wiederverwertet werden. Du kannst Korken sowohl am Wertstoffhof als auch bei vielen lokalen Weinhändlern abgeben.
Sonderfall CDs und DVDs
Auch die aus Polycarbonat bestehenden CDs und DVDs zählen zu den recyclebaren Materialien. Diese kannst du entweder beim Wertstoffhof oder aber bei den meisten Elektronikanbietern entsorgen.
Sonderfall Glühbirnen und LEDs
Leuchtmittel sollten ebenfalls gesondert entsorgt werden, denn nur so können sie anschließend wiederverwertet werden. Erkundige dich hier nach lokalen Sammelstellen, beispielsweise bei Elektrohändlern oder Baumärkten.
Sonderfall Biomüll
Essensreste, Pflanzen, Kaffeesatz sowie schlecht gewordenes Obst und Gemüse verfallen zu Kompost, der anschließend beim Anbau neuer Pflanzen genutzt wird. Der Abfall wird in der Biotonne, also der Tonne mit dem braunen Deckel, gesammelt und dann von der lokalen Abfallwirtschaft in Kompostieranlagen zu Dünger oder zu Biogas verarbeitet. Beides wird in der Landwirtschaft sowie im Gartenbau eingesetzt. Wichtig ist hier, dass keine Fremdstoffe im Biomüll entsorgt werden. Was alles in die Biotonne gehört, kannst du der Übersicht in Kapitel vier entnehmen.
Essensreste, Obst und Gemüse gehören in die Biotonne und nicht in den Restmüll.
3. Nicht recycelbare Materialien
Die meisten nicht wiederverwertbaren Stoffe landen im Restmüll. Eine genaue Auflistung der Materialien, die in die schwarze Tonne gehören, findest du im nächsten Kapitel. Restmüll wird verbrannt und die freigesetzte Energie meist zum Heizen oder zur Stromerzeugung genutzt.
Es gibt jedoch auch Abfall, der gesondert entsorgt werden muss – entweder weil er giftige Stoffe enthält oder weil er zu sperrig ist. Zum sogenannten Sondermüll zählen beispielsweise Renovierungsabfälle, Spraydosen oder Reinigungsmittel und Chemikalien mit entsprechenden Warnhinweisen – informiere dich online über die entsprechenden örtlichen Sammelstellen.
Sperrige Gegenstände wie Elektrogeräte oder Möbel müssen ebenfalls gesondert entsorgt werden, lassen sich jedoch oft auch im Anschluss zumindest teilweise recyclen. Große Händler müssen Elektronik-Altgeräte zurücknehmen, zudem kannst du solchen Elektroschrott bei Sammelstellen abgeben. Möbel und andere große Gegenstände sind sogenannter Sperrmüll. Ein Mal pro Jahr kannst du diesen kostenlos bei deiner lokalen Abfallwirtschaft bestellen, der genaue Ablauf ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich.
4. Recycling-Übersicht
Mülltrennung ist einfacher, als du vielleicht denkst – orientiere dich doch an unserer Übersicht.
Übersicht Recycling
Gelbe Tonne
- Kunststoffverpackungen
- Folien
- Tuben
- Plastiktüten
- Dosen (Konserven)
- Deckel von Glasbehältern
- Styropor
- Alufolie
Blaue Tonne
- Zeitungen
- Papier
- Zeitschriften
- Kartonagen
- Pappe
- Geschenkpapier
Schwarze Tonne/Restmüll
- Asche
- Tiereinstreu
- Verschmutztes Papier/Folien
- Tampons und Binden
- Windeln
- Filzstifte
- Zigarettenstummel
- Staubsaugerbeutel/-inhalt
- Porzellan
- Trinkgläser
Biomüll
- Obst- und Gemüsereste
- Essensreste (je nach Kommune)
- Kaffeesatz und -filter
- Tee und -filter
- Pflanzenreste
- Gartenabfälle
- Frittierfett (je nach Kommune)
Sondermüll
- Batterien
- CDs und DVDs
- Textilien
- Leuchtmittel
- Elektrogeräte
- Chemikalien
- Reinigungsmittel mit Schadstoffen
- Spraydosen
- Sperrgut
Von links nach rechts: Bio-Müll gehört in die braune Tonne, Restmüll in die schwarze, Kunststoffe und Aluminium in die gelbe Tonne und Papier sowie Kartonagen in die blaue.
5. FAQ
Was ist Recycling?
Recycling ist die Wiederverwertung von Rohstoffen. Durch das Trennen des Hausmülls können Materialien in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt und erneut eingesetzt werden.
Warum sollte man Plastik recyceln?
Laut Umweltbundesamt werden nur etwa 38 Prozent des Kunststoffs in Deutschland recycelt. Leider gelangt daher noch sehr viel Plastikmüll ins Meer, weltweit circa 13 Millionen Tonnen pro Jahr. Die Zersetzung des Kunststoffs dauert Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte und schadet damit der Umwelt und den Meeresbewohnern enorm. Daher empfiehlt es sich nicht nur, Plastik zu recyceln, sondern auch, möglichst darauf zu verzichten. In unserem Beitrag über Zero Waste findest du dazu viele nützliche Tipps.
Muss ich recyclebare Behälter vor dem Wegwerfen spülen?
Nein, Verpackungen und Co. müssen nicht extra gespült werden, sondern sollten lediglich löffelrein sein.