Für viele bedeutet Zelten Freiheit: Wo immer Sie möchten, können Sie Ihr Lager aufschlagen und die Ruhe genießen. Damit Sie nachts gut schlafen können, sollten Sie Ihr Zelt sorgfältig auswählen.
1. Übersicht
Bei der Auswahl eines Zeltes gibt es von verschiedenen Zelttypen über die Größe, das Material, die Pflegebedürftigkeit, den richtigen Aufbau bis hin zum passenden Zubehör viele Faktoren zu beachten. Im den folgenden Kapiteln erfahren Sie, wie Sie das richtige Zelt für Ihre Bedürfnisse auswählen.
2. Die Zelttypen
Egal ob wildes Campen in der freien Natur, am Strand oder in einer Parzelle auf dem Campingplatz: Für alle Bedürfnisse gibt es mittlerweile das passende Modell. Die einzelnen Modelle unterscheiden sich hauptsächlich in der Größe und damit auch in den Abmessungen und im Gewicht. Wir stellen Ihnen unterschiedliche Zelte kurz und knapp vor.
Art des Zelts | Eigenschaften |
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Trekkingzelt |
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Wurfzelt oder Pop-Up Zelt |
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Campingzelt |
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Familienzelt |
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Angelzelt |
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Strandmuschel |
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Kinderzelt |
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3. Die verschiedenen Materialien
Sowohl das Material des Zeltstoffes als auch des Gestänges wirken sich auf die Handhabung und Funktionalität des Zeltes aus. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Varianten vor.
3.1 Der Zeltstoff
Eines der wichtigsten Kriterien beim Zeltkauf ist das verarbeitete Material. Die drei gängigsten Varianten sind hierbei Polyester, Nylon beziehungsweise Polyamid und Baumwolle.
Zeltstoff | Eigenschaften |
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Polyester |
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Nylon (Polyamid) |
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Baumwolle |
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3.2 Das Gestänge

Bei der Wahl des Zeltgestänges sind Preis, Stabilität und Gewicht besonders wichtig. Zudem sind Gestänge in unterschiedlichen Materialien erhältlich:
Glasfibergestänge
Titangestänge
Stahlgestänge
Aluminium
4. Wichtige Faktoren beim Zeltkauf
- Beim Zeltkauf sollten Sie unbedingt auf die Angabe der Wassersäule achten. Diese gibt den Grad der Wasserdichtigkeit des Stoffes an. Der Begriff Wassersäule leitet sich von der Qualitätsprüfung ab, bei der ein mit Wasser gefüllter Zylinder („Säule“) auf das Material gedrückt wird. Der Wert der Wassersäule richtet sich nach der Füllhöhe, die innerhalb 24 Stunden dazu führt, dass die ersten Wassertropfen durch den Stoff gelangen. Wenn es beispielsweise bei einer Wassermenge von 5.000 Millimetern durchtropft, wird die Wassersäule mit eben diesem Wert angegeben. Da der Wasserdruck auf den Zeltboden durch das Gewicht der darin befindlichen Personen höher ist als bei den Zeltwänden, sollte dementsprechend die Wassersäule des Bodens höher ausfallen. Der Boden gilt nach DIN-Norm ab 2.000 Millimeter als wasserdicht, bei den Wänden sind es 1.500 Millimeter.
- Ebenso wichtig ist die Beschichtung des Zeltstoffs. Abgesehen von Baumwolle, die bei Wasserkontakt aufquillt und so die Lücken verschließt, benötigen synthetische Zeltstoffe wie Nylon oder Polyester eine zusätzliche Beschichtung:
Art der Beschichtung | Eigenschaften |
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Acryl |
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Polyurethan |
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Silikon |
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Nachteil von jeglicher Beschichtung von Zeltstoff ist jedoch, dass das jeweilige Material Luftdurchlässigkeit vermindert.
5. Der Aufbau

Wenn Sie die Anleitung zum Zeltaufbau verlieren sollten, können Sie auf einige Tricks und Kniffe zurückgreifen, mit denen der Aufbau dennoch auch Ungeübten leicht von der Hand geht.
- Bevor Sie mit dem eigentlichen Aufbau beginnen, sollten Sie eine ebene, trockene Fläche suchen und spitze Steine, Tannenzapfen, Äste und Ähnliches entfernen. Denn diese sorgen nicht nur für unbequemes Liegen, sondern schaden auch dem Zeltboden. Wenn noch immer spitze Gegenstände übrig sind (beispielsweise festgetretene Steine), können Sie Ihre Isomatte aus Schaumstoff bei kleinen Zelten alternativ auch unter den Zeltboden legen um eben diesen zu schützen.
- Wählen Sie den Standplatz des Zelts stets in einem Abstand von etwa 50 Metern zu Gewässern, damit Sie bei Pegelschwankungen nicht ungewollt nass werden. Ebenso sollten Sie nicht zu nah an Felswänden campieren, denn von diesen können Steine auf das Zeltdach fallen.
- Breiten Sie nun die Zeltplane aus und legen Sie einige schwerere Gegenstände darauf, damit sie nicht weggeweht werden kann. Nun können Sie die Teile des Gestänges ineinanderstecken. Vergewissern Sie sich, dass alles fest ist, damit die Gestänge nicht brechen und den Zeltstoff nicht beschädigen.
- Führen Sie das zusammengesetzte Gestänge durch die Stofflaschen in der Zeltplane. Wichtig ist, dass Sie hierbei Geduld bewahren. Die Stangen müssen mit viel Sorgfalt und wenig Kraft durch die Kanäle geführt werden, ansonsten kann der Stoff leicht reißen.
- Dann wird das Gerüst aufgestellt. Bei starkem Wind sollten Sie zügig vorgehen, damit das Zelt nicht von einer Böe davongetragen werden kann. Wenn Sie beim Aufbau zu zweit sind, sollten Sie beide die Konstruktion gut festhalten, während Sie sie im Boden befestigen. Bei Zelten mit Innen- und Außenzelt müssen Sie Letzteres meist noch auf dem Innenzelt befestigen, wenn beide nicht fest miteinander verbunden sind. Bei manchen Modellen wird auch zuerst das Außenzelt montiert und das Innenzelt danach eingehängt.
- Dann wird die Gesamtkonstruktion im Boden verankert. Können Sie einen Hering nicht tief genug im Boden befestigen, beschweren Sie ihn zusätzlich mit einem großen Stein. Wenn Ihr Modell über Sturmleinen verfügt, sollten Sie diese unbedingt spannen, denn Windstille kann schnell umschlagen und das Zelt weggeweht werden.
6. Pflege und Aufbewahrung
Für eine lang anhaltende Nutzbarkeit Ihres Zeltes sind richtige Pflege und Aufbewahrung unerlässlich:
7. Zubehör
Für Ihr Zelt können Sie einiges Zubehör erwerben, das Ihnen beispielsweise ein komfortables Liegen ermöglicht. Außerdem können Sie defekte Teile problemlos ersetzen.
Art des Zubehörs | Funktion |
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Zeltunterlage |
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Abspannleine |
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Moskitonetz |
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Reparatursets |
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Imprägniersets |
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Heringe |
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FAQ
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Welche Arten von 4-Personen-Zelten gibt es?
Die meisten Zelte für vier Personen bestehen aus zwei Kabinen, in denen jeweils zwei Schläfer Platz finden. Teilweise erhalten Sie auch große Kuppelzelte, in denen vier Personen nebeneinander liegen können.
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Ab welcher Wassersäule ist ein Zelt wasserdicht?
Wasserdichtigkeit von Zelten wird in der Maßeinheit Meter-Wassersäule angegeben. Sie bestimmt, welchen Druck das Material aushalten kann. Der Innenboden des Zeltes sollte eine Wassersäule von mindestens 3.000 – besser aber 5.000 – Millimetern aufweisen. Für das Außenzelt gilt hingegen ein Wert von 3.000 als ausreichend.
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Sind Heringe aus Kunststoff oder Metall die bessere Wahl?
Beide Modelle haben Vor- und Nachteile: Metallheringe sind stabil, haben aber ein hohes Eigengewicht. Kunststoffheringe wiederum sind leichter, aber weniger stabil. Bei Modellen in grellen Farben wird die Sichtbarkeit im Boden erhöht.
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Was ist unter einem „3-Season Zelt“ zu verstehen?
Darunter fallen Zelte, die in den Jahreszeiten Frühling, Sommer und Herbst verwendet werden können. Sogar im Winter können Sie in diesen nächtigen, allerdings empfiehlt sich für das Zelten bei kalten Temperaturen die Anschaffung von Winterzelten, die speziell auf die Jahreszeit ausgerichtet sind.
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Wie kann ich die Lebensdauer meines Zeltes verlängern?
Abgesehen von der richtigen Pflege und Aufbewahrung sollten Sie in Ihrem Zelt darüber hinaus nicht essen. Der Geruch von Nahrung lockt Tiere wie Ameisen oder Käfer an. Außerdem sollten Sie Ihr Zelt nach jedem Benutzen ausgiebig lüften.
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Welche Vorteile bietet ein Zeltanhänger gegenüber dem Wohnwagen?
Zum einen ist es um einiges angenehmer, mit einem Zeltanhänger anstelle eines Wohnwagens zu fahren. Wegen der Kompaktheit können beispielsweise Spurwechsel schneller und leichter vollzogen werden. Zum anderen gestaltet sich die Suche nach einem passenden Stellplatz oft um ein Vielfaches einfacher als bei einem Wohnwagen.