Dörrautomaten

Dörrautomaten

Dörren, das heißt trocknen, ist eine gute Möglichkeit, Lebensmittel haltbar zu machen. Am besten gelingt dies mit einem speziellen Dörrautomaten, dessen Besonderheiten wir Ihnen im Folgenden vorstellen.

1. Anschaffung eines Dörrautomaten

Das Dörren gilt als eine der ältesten Konservierungsmethoden, mit der bereits seit vielen Jahrhunderten Lebensmittel haltbar gemacht werden. Die Bezeichnung leitet sich vom Wort Darre ab, eine gitterartige Vorrichtung, dank dieser in Obstanbaugebieten Lebensmittel luftgetrocknet werden konnten.

Obst und Gemüse trocknen mit einem Dörrautomaten mit Warmluftzirkulation

Heute ist der Prozess des Dörrens dank modernster Technologien wesentlich einfacher und komfortabler und kann mit einem entsprechenden Dörrautomaten auch problemlos zuhause durchgeführt werden.

Kennzeichen eines Dörrautomaten:

• Trocknet reife Früchte und Gemüse bei geringer Wärmezufuhr (Temperatur zwischen 35 und 70 Grad Celsius) gleichmäßig, indem es ihnen Flüssigkeit entzieht
• Umluftfunktion
• Mit luftdurchlässigen Dörrsieben aus Kunststoff ausgestattet
• Besteht aus bis zu zehn Dörretagen, sodass Lebensmittel im Stapelsystem getrocknet werden können
• Besitzt viele Sonderfunktionen wie individuelle Temperatureinstellung, Timer, Signalton, Schubladensystem

Ein Dörrautomat wird auch als Dehydrator bezeichnet.

1.1 Vorteile

Auch wenn sich Obst und Gemüse auch an der Luft oder bei niedriger Hitze im Backofen trocknen lassen – wer regelmäßig Dörrobst herstellen möchte, sollte sich ein Dörrgerät anschaffen, welches eine Reihe von Vorteilen gegenüber anderen Trocknungsmethoden aufweist.

Vorteile gegenüber einem Backofen

• Energieeffizient, spart Strom und damit Geld
• Keine Verbrennungsgefahr
• Umluftfunktion, die nicht jeder Backofen besitzt
• Sehr genaue Temperatureinstellung möglich
• Abschaltautomatik
• Die benötigte, niedrige Temperatur lässt sich nicht bei jedem Backofen einstellen

Vorteile gegenüber der Lufttrocknung

• Durch die Luftzirkulation wird ein gleichmäßiges Trocknungsergebnis erreicht
• Geringere Dauer, Stunden statt Tage
• Keine Schimmelgefahr bei hoher oder mittlerer Luftfeuchtigkeit
• Bedingung für Lufttrocknung sind komplex: staubfrei, niedrige Luftfeuchtigkeit, Zirkulation

1.2 Funktionsweise

Im Prinzip funktioniert auch das Dörren mit einem entsprechenden Gerät genauso wie das Trocknen an der Luft: Durch die Wärme wird dem Obst oder Gemüse Flüssigkeit entzogen, sodass sich Mikroorganismen und Bakterien nicht mehr auf der Oberfläche des Lebensmitteln ansiedeln können. Außerdem steigt prozentual gesehen bei Trockenobst der Zuckeranteil, was ebenfalls die Haltbarkeit verlängert.

Im Gegensatz zur Lufttrocknung, die sich über mehrere Tage hinzieht, dauert das Dörren mit einem entsprechenden Küchengerät nur wenige Stunden. Dörrautomaten besitzen eine integrierte Heizspirale, die sich bei Inbetriebnahme erwärmt und diese Wärme an die Luft im Gerät abgibt. Zudem sind sie mit einer Art Ventilator ausgestattet, der die erwärmte Luft im Inneren gleichmäßig verteilt. Im Deckel des Dörrautomaten befinden sich Luftlöcher, durch welche die Feuchtigkeit der Lebensmittel entweichen kann.

Generell lassen sich Dörrautomaten zwischen Modellen mit Einschubsystem oder mit Stapelsystem unterscheiden. Das Trocknungsergebnis ist bei beiden Ausführungen ähnlich gut, allerdings sind Dörrsysteme mit Schubladen deutlich komfortabler in der Bedienung.

1.3 Technische Besonderheiten

Die meisten Dörrautomaten weisen eine Vielzahl an technischen Ausstattungsmerkmalen auf, die das Trocknen von Rohkost besonders einfach und komfortabel gestalten:

Temperatureinstellung und Thermostat

Dörrautomaten besitzen eine stufenlose Temperaturregulierung, mit der Sie Temperaturen zwischen 35 bis 70 Grad Celsius einstellen können. Temperaturen über 70 Grad Celsius sind nicht empfehlenswert, da dadurch das Trockengut an Geschmack und Vitaminen verliert.Zudem sorgt ein integriertes Thermostat dafür, dass die Temperatur über einen langen Zeitraum hinweg gehalten wird.

Höhenverstellbarkeit

Für unterschiedlich dickes Obst lassen sich die einzelnen Etagen in der Höhe verstellen. Gängig sind hier Abstände von drei oder fünf Zentimetern.

Leistung

Wer häufig Lebensmittel dörrt, sollte auch den Stromverbrauch des Gerätes nicht vernachlässigen, da die Trocknung in der Regel mehrere Stunden dauert. Die Leistung liegt zwischen 200 und 500 Watt.

Sicherheit

Sie können auch gemeinsam mit Kindern dörren, da hier keine Verbrennungsgefahr wie beim Backofen besteht. Für mehr Sicherheit sorgen Bestandteile und Mechanismen wie rutschfeste Gummifüße für einen guten Stand und die Abschaltautomatik.

Umluft-System

Die meisten Dörrautomaten sind mit mehreren Lüftern ausgestattet, die für eine gleichmäßige Luftzirkulation sorgen – ähnlich wie bei einem Backofen mit Umluft-Funktion. Das hat den Vorteil, dass Sie die Bleche nicht wenden müssen, da alle Etagen gleichmäßig getrocknet werden.

Bedienkomfort

Mehrere Elemente sorgen für einen hohen Bedienkomfort:

• Klarsichtdeckel
• Timer (Zeitschaltuhr)
• Einschubsystem

Neben klassischen Dörrautomaten erhalten Sie auch Geräte mit mehreren Funktionen, die dank diverser Aufsätze beispielsweise auch Dampfgaren oder Reiskochen können.

Achten Sie bei der Anschaffung auf eine gute Verarbeitungsqualität. Hochwertige Dörrapparate bestehen nicht nur aus durchsichtigem Kunststoff, sondern haben auch Metallelemente verbaut.

2. Lebensmittel trocknen mit einem Dörrautomat

Egal ob das Einwecken mit einem Einkochautomaten oder das Trocknen mit einem Dörrgerät: Lebensmittel selbst zu konservieren liegt voll im Trend. Insbesondere das Dörren gilt als vitaminschonend, ohne dass wie bei industriell hergestellten Trockenfrüchten Konservierungsmittel oder zusätzlicher Zucker zum Einsatz kommen.

2.1 Welches Obst und Gemüse lässt sich dörren?

In erster Linie wird ein Dörrautomat für das Trocknen von Obstsorten wie Ananas, Trauben oder Beeren verwendet. Prinzipiell lassen sich jedoch fast alle Arten von Lebensmitteln dörren:

Weitere Lebensmittel:

• Rindfleisch, beispielsweise zur Herstellung von Beef Jerky
• Kräuter trocknen
• Hülsenfrüchte
• Nüsse
• Fleischabfälle und Knochen, beispielsweise als Snack für Hunde

Dörren hat auch einen weiteren Nutzen: Es hilft bei der Müllvermeidung, da Lebensmittel und -reste getrocknet werden können, die ansonsten im Mülleimer gelandet wären. Zudem lässt sich auch überreifes oder unansehnliches Obst problemlos trocknen.

Fertig abgepacktes Trockenobst aus dem Supermarkt wird nach dem Dörren geschwefelt, damit es seine natürliche Farbe beibehält und über Monate hinweg haltbar bleibt. Das ist in der Regel bei der heimischen Produktion von Dörrobst oder Trockengemüse nicht erforderlich.

2.2 Tipps und Tricks

Wir verraten Ihnen die besten Tipps fürs Dörren mit einem Automaten:

1. In der Regel wird für das Dörren Rohkost eingesetzt.
2. Verwenden Sie nur reife Früchte und kein unreifes Obst.
3. Früchte mit Kernen sollten vor dem Dörren entkernt werden.
4. Schneiden Sie das Obst und Gemüse in dünne Scheiben von maximal einem Zentimeter Dicke, besser sogar 0,5 Zentimeter. Unter Umständen können Sie das Obst auch vierteln.
5. Entfernen Sie nach Möglichkeit auch die Schale – beispielsweise bei Aprikosen oder Pflaumen –, da diese beim Trocknen hart werden kann.
6. Die einzelnen Obst-, Fleisch oder Gemüsestücke dürfen auf einem Einlegeboden nur nebeneinander und nicht übereinander angeordnet werden.

Die Dauer und die Temperatur beim Dörren hängen von Kriterien wie dem Wassergehalt des Lebensmittels sowie der Dicke der Obst- und Gemüsestücke ab. Lesen Sie in der Tabelle die Daten für die gängigsten Lebensmittel ab:

Sie können sich auch für niedrigere Temperaturen als angegeben entscheiden, dann dauert das Dörren jedoch um einige Stunden länger.

2.3 Kochen mit Dörrobst

Getrocknetes Obst und Gemüse sind nicht nur ein beliebter Snack, sondern werden auch in Salaten, Müsliriegeln oder in Früchtebrot verarbeitet. So sind beispielsweise getrocknete Tomaten und Oliven fester Teil der italienischen Küche, während im asiatischen Raum häufig getrocknete Jackfrucht in Currys verwendet wird.

Bekannte Trockensnacks, die Sie nicht nur im Supermarkt erhalten, sondern auch problemlos selbst herstellen können, sind:

• Apfelringe
• Gemüsechips
• Kartoffelchips
• Datteln
• Dörrpflaumen
• Sultaninen
• Stockfisch

Mit einem Dörrapparat lässt sich nicht nur Rohkost trocken: Weich gewordenes Knäckebrot oder Chips lassen sich gut mit einem solchen Küchengerät kurz andörren.

3. FAQ

• Was kann ich alles in einem Dörrgerät trocknen?

  Auch wenn in einem Dörrautomat in erster Linie Obststücke getrocknet werden, lassen sich auch viele andere Lebensmittel durch das Dörren länger haltbar machen. Gedörrte Tomaten oder Auberginen, die anschließend in Öl eingelegt werden, sind beispielsweise in der italienischen Küche als Antipasti beliebt. Auch können Sie aus Zucchini oder Süßkartoffeln leckere Gemüsechips herstellen oder Zutaten wie Möhren, Lauch und Zwiebeln trocknen und anschließend zu einem selbstgemachten Gemüsepulver weiterverarbeiten. Ihrer Experimentierfreude sind beim Dörren keine Grenzen gesetzt: Wichtig ist, dass das verwendete Lebensmittel einen hohen Wasseranteil aufweist und auch im getrockneten Zustand schmackhaft ist.

• Kann ich mit einem Dörrautomaten auch Beef Jerky herstellen?

  Mit einem Dörrautomaten können Sie nicht nur Obst und Gemüse trocknen, sondern auch Fleisch dörren. Trockenfleisch oder sogenanntes Beef Jerky erfreut sich insbesondere im amerikanischen Raum großer Beliebtheit und ist ein leckerer Snack zwischendurch oder kann als Proviant bei Ausflügen dienen. Zur Herstellung wird in der Regel Rindfleisch verwendet, welches vor dem Trocknen von Fett und Sehnen befreit und dann in hauchdünne Scheiben geschnitten wird. Anschließend wird es in für einige Stunden in einer würzigen Marinade eingelegt und dann bei etwa 50 Grad Celsius getrocknet.

• Worin liegen die Vorteile eines Dörrautomaten gegenüber des Dörrens im Backofen?

  Das Dörren mit einem Automaten ist wesentlich energiesparender als mit einem Backofen. Außerdem erlauben Dörrautomaten die konkrete Einstellung der Dörrtemperatur und weisen eine Abschaltautomatik auf. Das Dörren mit einem Backofen ist deswegen aufwendiger und weniger komfortabel, da Sie den Dörrvorgang im Blick halten sollten.

• Obst trocknen im Dörrautomaten: Wie bereitet man das Dörrgut richtig vor?

  Damit das Obst schnell trocknet und so wenig Energie wie möglich aufgewendet werden muss, sollten Sie es vor dem Dörren in dünne Scheiben schneiden. Eventuelle Kerne müssen vorher entfernt werden. Für mehr Geschmack können Sie das Obst vor der Trocknung auch würzen oder marinieren und dann einzeln und mit ein wenig Abstand auf das Dörrgitter legen.

• Dörrautomat – welche Größe zum Trocknen von Früchten?

  Je kleiner die Obststücke geschnitten sind, desto schneller können sie in einem Dörrautomaten trocknen. Wir empfehlen, die Früchte in maximal fünf Zentimeter breite und etwa einen Zentimeter hohe Scheiben beziehungsweise Stücke zu schneiden.

• Wie lange dauert Dörren im Dörrautomat?

  Die Dörrzeit ist davon anhängig, welchen Wassergehalt das Obst oder Gemüse aufweist und wie dick die zu trocknenden Stücke sind. In der Regel dauert es zwischen fünf und zwölf Stunden, bis nahezu sämtliche Flüssigkeit entzogen wurde. Genaue Angaben finden Sie in unserer Tabelle.

• Wie viel Kalorien hat Dörrobst?

  Obst hat im Allgemeinen nicht viele Kalorien. Durch den Entzug von Wasser steigt jedoch der prozentuale Zuckergehalt, sodass die Kalorienanzahl auf 100 Gramm gerechnet ebenfalls höher wird. Der Kaloriengehalt liegt bei Trockenobst bei um die 300 Kilokalorien bei 100 Gramm Gewicht.

  Generell gilt: Ein frischer Apfel hat genauso viele Kalorien wie ein getrockneter.

4. Verwandte Links

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