
Ratgeber Frontlader
Frontlader-Waschmaschinen bieten Ihnen zahlreiche Funktionen, Programme und ein großes Fassungsvermögen zur Reinigung Ihrer Kleidung. Worauf Sie beim Kauf achten sollten, erfahren Sie im Folgenden.
1. Frontlader-Waschmaschinen
Frontlader sind die klassische Waschmaschinen-Variante, die sich in der Regel durch eine verglaste Tür an der Gerätevorderseite auszeichnet. Neben diesen Modellen werden auch sogenannte Toplader und Waschtrockner angeboten. Im Folgenden vergleichen wir die unterschiedlichen Bauarten miteinander und stellen die jeweiligen Vor- und Nachteile gegenüber, damit Sie ein für Ihre Einsatzzwecke geeignetes Modell wählen können.
Handelsüblicher Frontlader
1.1 Frontlader versus Toplader
Toplader werden im Gegensatz zu Frontladern durch eine Klappe an der Geräteoberseite befüllt. Dies bietet Ihnen den Vorteil, dass Sie sich beim Befüllen beziehungsweise der Entnahme von Wäschestücken nicht bücken müssen. Zudem unterscheiden sich Top- und Frontlader hinsichtlich ihrer Form beziehungsweise Maße: Toplader sind höher, weisen dafür jedoch eine geringere Grundfläche auf. Sie nehmen daher weniger Platz ein und eignen sich auch bei beengten Raumverhältnissen sowie bei schmalen Durchgängen beziehungsweise Türen.
Die wichtigsten Eigenschaften im Vergleich:
Frontlader Vorteile
- Meist größeres Fassungsvermögen
- In der Regel höhere Schleuderzahl
- Waschvorgang durch Bullauge nachzuverfolgen
Frontlader Nachteile
- Größere Stellfläche und breite Türdurchgänge nötig
Viele Hersteller bieten Frontlader auch als Kompakt-Waschmaschinen an. Diese zeichnen sich durch eine geringere Tiefe aus, sodass auch sie durch schmale Türen hindurchpassen. Kompakte Frontlader bieten jedoch weniger Fassungsvermögen als entsprechende klassische Modelle.
Toplader Vorteile
- Kompakte Bauart bei wenig Platz und schmalen Türen
- Schont den Rücken
Toplader Nachteile
- Meist geringe Füllmenge
- Häufig niedrigere Schleuderdrehzahl
1.2 Frontlader versus Waschtrockner
Waschtrockner zählen vom Aufbau ebenfalls zu den Frontlader-Modellen, sind jedoch zusätzlich mit einer Wäschetrockner-Funktion ausgestattet. Somit vereinen sie zwei Geräte in einem und gelten als entsprechend platzsparend.
Die Vor- und Nachteile im Vergleich:
Frontlader + Wäschetrockner
- Wäschewaschen bei Ausfall des Trockners weiterhin möglich
- Gleichzeitig/parallel waschen und trocknen, ideal bei hohem Wäscheaufkommen
- Oft bessere Wasch-/Schleuder-/Trockenleistung bei Einzelgeräten
Frontlader + Wäschetrockner
- Wäsche muss nach Beendigung des Waschprogramms umgefüllt werden
- Höherer Platzbedarf
- Zwei Maschinen in der Regel teurer als Kombigerät
Viele Wäschetrockner können auf eine Frontlader-Waschmaschine gestellt werden, sodass lediglich die Raumhöhe genutzt wird, jedoch keine zusätzliche Stellfläche notwendig ist.
Waschtrockner
- Nur eine Maschine notwendig, weniger Platzbedarf
- Geringere Anschaffungskosten im Vergleich zu zwei Einzelgeräten
- Ein Programmstart startet Wasch- und Trocknungsprogramm, kein Umfüllen nötig
Waschtrockner
- Bei Defekt der Trocknerfunktion auch Waschen nicht möglich (während Reparatur)
- Waschmenge teilweise höher als Trocknungsmenge (Volumen kann nicht komplett ausgenutzt werden)
- Gegebenenfalls Einbußen bei Programmen oder Leistung
2. Ausstattung von Frontladern
Grundsätzlich bieten alle Waschmaschinen ähnliche Ausstattungsmerkmale und Programme, dennoch sollten Sie sich vor dem Kauf genau überlegen, welche Aspekte für Sie wichtig sind, um ein geeignetes Gerät zu wählen.
2.1 Fassungsvermögen
Das Fassungsvermögen wird bei allen Waschmaschinen in Kilogramm angegeben. Dementsprechend können Sie sich beim Kauf an der bei Ihnen anfallenden Schmutzwäsche orientieren. Für Singles reichen generell kleinere Geräte, während Mehr-Personen-Haushalte tendenziell zu Frontladern mit hohem Fassungsvermögen greifen sollten.
Die folgende Tabelle bietet Ihnen Richtwerte zur Orientierung:
Personenanzahl im Haushalt | Fassungsvermögen der Maschine |
---|---|
Ein bis zwei Personen | 3-5 Kilogramm |
Familien mit bis zu zwei Kindern | 6-8 Kilogramm |
Großfamilien ab vier Kindern | 9-15 Kilogramm |
Sie sollten Ihren Frontlader nicht überladen: Bei zu viel Wäsche kann die Maschine beschädigt werden, zudem wird die Kleidung bei Überfüllung nicht richtig sauber.
Im Zweifel empfiehlt es sich, ein Modell mit größerem Fassungsvermögen zu wählen. In der Regel sind alle Waschmaschinen mit Sensoren (Mengenautomatik) ausgestattet, die die Wäschemenge oder auch den Verschmutzungsgrad erkennen. Dementsprechend werden die Wassermenge und die Programmlaufzeit angepasst, sodass Sie weder Energie noch Wasser verschwenden, wenn sie nur wenig Kleidung pro Waschgang reinigen.
2.2 Schleuderdrehzahl
Je höher die Schleuderdrehzahl (angegeben in Umdrehungen pro Minute) ausfällt, desto trockener wird die Wäsche. Dementsprechend sind Frontlader mit einem starken Schleudergang (ab 1.400 Umdrehungen pro Minute) zu empfehlen. Für die Pflege von Wäschestücken aus empfindlichen Stoffen kann die Drehzahl entsprechend geringer eingestellt werden. Zudem ermöglichen die meisten Waschmaschinen ein Programmende ohne Schleudergang, sodass die Fasern geschont werden.
2.3 Spezialprogramme
Neben klassischen Programmen wie beispielsweise für Bunt- oder Kochwäsche bieten die meisten Waschmaschinen spezielle Reinigungseinstellungen, die sich entweder am Material oder an der Fleckenart orientieren. Diese steuern unter anderem die Art und Dauer der Rotationen sowie die Wassermenge, Temperatur und die Geschwindigkeit beim Schleudern, um Fasern zu schonen und Verschmutzungen zu entfernen.
Beispiele für Spezialprogramme:
- Jeans-Programm
- Hemden-Programm
- Sensitiv (mehr Spülgänge, um Waschmittelrückstände zu vermeiden)
- Imprägnier-Programm
- Gardinen-Programm
- Handwäsche
Zudem sind Energiesparprogramme (Eco-Modus) geläufig. Diese dauern in der Regel länger als andere Reinigungsmodi, da die Wäsche länger eingeweicht wird. So verlängert sich zwar die Programmdauer, die Trommel dreht sich jedoch weniger und die Maschine spart somit Energie.
2.4 Energielabel
Das Energielabel ist eine gesetzlich vorgeschriebene, standardisierte Verbraucherinformation und fasst verschiedene Angaben sowie Kennzahlen zusammen:
- Name und Marke des Herstellers
- Typbezeichnung
- Energieeffizienzklasse
- Jahres-Energieverbrauch in Kilowattstunde (kWh), basierend auf 220 Standard-Waschvorgängen
- Schleuderleistung in Effizienzklassen von A (beste) bis G (schlechteste)
- Angaben zur maximalen Füllmenge
- Wasserverbrauch
- Geräuschentwicklung
Anhand dieser Informationen können Sie Frontlader-Waschmaschinen hinsichtlich der wichtigsten Merkmale einfach miteinander vergleichen.
2.5 Aquastop
Waschmaschinen und Geschirrspüler sollten über eine sogenannte Aquastopfunktion verfügen, die einen unabdingbaren Sicherheitsmechanismus darstellt. Im Prinzip funktionieren alle Systeme gleich: Tritt Wasser aus dem Schlauch oder der Maschine, riegelt ein Ventil die Wasserzufuhr ab.
Es gibt drei verschiedene Arten von Aquastops:
Mechanische Systeme | Watercontrol-System | Waterproof-System |
---|---|---|
Im Ventil herrscht ein gleichbleibender Druck. Platzt der Wasserschlauch, fällt der Druck ab, wodurch eine mechanische Feder einen Schieber betätigt und die Wasserzufuhr stoppt. Diese Systeme sind oft zusätzlich durch einen doppelwandigen Zulaufschlauch gesichert. | Der Aquastop verfügt über einen elektrischen Sensor, der den Wasserzulauf ständig kontrolliert. Ist die maximale Füllmenge erreicht, riegelt der Sensor den Wasserzulauf ab. Eine Bodenwanne mit zusätzlichem Schwimmschalter unterbricht die Wasserzufuhr bei einem Leck in der Maschine. Dies geschieht, wenn der Wasserstand in der Bodenwanne einen bestimmten Maximalstand erreicht. | Dieser Mechanismus funktioniert wie das Watercontrol-System und ist zudem mit einem Doppelmagnetventil ausgestattet. Sollte ein Ventil defekt sein, schließt das zweite den Wasserzulauf. Ein zusätzlicher Doppelschlauch leitet austretendes Wasser in eine Bodenwanne, von der aus die Maschine es abpumpt. |
3. Zusätzliche Funktionen
Waschmaschinen sind mittlerweile mit vielen zusätzlichen Funktionen ausgestattet, welche die Bedienung und den Umgang noch einfacher gestalten. Dabei setzen die Hersteller auf ähnliche Technologien mit unterschiedlichen Bezeichnungen.
Nachlegefunktion
Über einen Pause-Knopf können Sie den Waschvorgang pausieren und Wäsche nachträglich in die Maschine geben. Allerdings nur solange der Wasserstand eine Maximalhöhe in der Trommel nicht übersteigt. Einige Maschinen von Samsung besitzen eine zusätzliche Luke in der Fronttüre der Waschmaschine. So können Sie Wäschestücke auch noch mitten im Betrieb hinzufügen.
Samsung AddWash mit Ladeluke zum nachträglichen Befüllen.
Automatische Waschmitteldosierung
Bei einigen Frontladern der Spitzenklasse muss man sich nicht um die richtige Dosierung des Waschmittels kümmern. Stattdessen wird dieses in einen Vorratsbehälter der Maschine gefüllt. Mittels Sensoren wird beispielsweise die Wäschemenge oder der Verschmutzungsgrad erkannt und die richtige Menge an Reinigungsmittel berechnet. Dieses wird dann automatisch in die Waschtrommel geleitet.
Mengenautomatik
Maschinen mit Mengenautomatik analysieren die aktuelle Wäscheladung und passen daraufhin die Menge von Wasser und die Programmlaufzeit an. Damit verbrauchen die Geräte nur so viele Ressourcen wie maximal benötigt werden.
Dampf-Technologie
Hierbei leitet die Waschmaschine Wasserdampf über eine Düse in die Waschtrommel ein. Dieser tötet selbst bei niedrigen Waschtemperaturen Bakterien in der Kleidung ab. Außerdem dringt der Wasserdampf schneller in das Gewebe der Kleidung ein und entfernt vorhandenen Schmutz noch effektiver. Gut zu wissen: Eine Dampfbehandlung glättet die Wäsche, verbraucht allerdings auch mehr Strom, als das herkömmliche Waschprogramm.
Smarte Waschmaschine
Elektronikhersteller Samsung verkauft bereits Waschmaschinen mit integriertem WiFi, was die Kommunikation zwischen Maschine und Smartphone ermöglicht. Mit der dazugehörigen App ist es Ihnen möglich, Waschvorgänge aus der Ferne zu starten und zu regulieren. Zu den Einstellmöglichkeiten gehört die Steuerung folgender Parameter:
- Temperatur
- Waschprogramme
- Schleuderdrehzahl
- Wäscheart
Außerdem wartet die App mit nützlichen Tipps zum Waschen auf, sowie einem Gerätemanager zur Fernwartung kleinerer technischer Probleme.
Smarte Waschmaschine von Samsung
4. FAQ
Welche Waschmaschinen sind unterbaufähig?
Wenn Sie eine unterbaufähige Waschmaschine kaufen wollen, sollten Sie sich nach Frontladern umsehen. Ob sich das gewählte Gerät eignet, können Sie in der jeweiligen Artikelbeschreibung erfahren. Toplader sind aufgrund ihrer Konstruktion generell nicht unterbaufähig.
Ist eine Frontlader- oder Toplader-Waschmaschine besser?
Welche Geräte-Art sich besser für Sie eignet, ist unter anderem davon abhängig, wo Sie die Maschine aufstellen möchten und wie viel Platz Ihnen dazu zur Verfügung steht. Vor- und Nachteile der jeweiligen Bauart haben wir in unserem Ratgeber für Sie aufgelistet.
Wann sollte ich meine Waschmaschine austauschen?
Im Fall eines Defekts sollten Sie abwägen, ob sich eine Reparatur lohnt. Dies ist nicht nur von den damit verbundenen Kosten abhängig. Insbesondere bei alten Waschmaschinen kann sich der Austausch gegen ein neues Gerät rentieren, da moderne Maschinen sparsamer im Wasser- und Energieverbrauch sind. Entsprechende Informationen bietet Ihnen das jeweilige Energielabel.
5. Verwandte Links
