
Ratgeber Schutzgasschweißgeräte
Wenn Sie mehrere Werkstücke aus Metall fest und dauerhaft miteinander verbinden wollen, bietet sich Ihnen der Einsatz eines Schweißgerätes an. Es gibt mehrere Arten von Schweißgeräten und diverse Schweißverfahren. Diese werden durch die verschiedenen Einsatzgebiete bestimmt. In unserem Ratgeber stellen wir Ihnen Schutzgasschweißgeräte genauer vor und geben Ihnen praktische Tipps zur Handhabung sowie wertvolle Sicherheitshinweise.
1. Eigenschaften von Schutzgasschweißgeräten
Im Allgemeinen wird zwischen zwei Schweißverfahren unterschieden:
- dem Schmelz-Verbindungsschweißen und
- dem Press-Verbindungsschweißen.
Schutzgasschweißgerät mit Schweißmaske.
Beim Schmelz-Verbindungsschweißen, zu dem das Schutzgasschweißen zählt, werden zwei Werkstücke mithilfe großer Hitze geschmolzen. An den geschmolzenen Stellen werden die Materialien dann meist unter Zugabe eines zusätzlichen Werkstoffs miteinander verbunden. Neben einer Stromquelle wird für das Schutzgasschweißen zusätzlich eine Gasflasche benötigt.
Das Schutzgasschweißen selbst wird in drei Verfahren unterteilt:
- MIG-Schweißen
- MAG-Schweißen
- WIG-Schweißen
Begriffserklärung
MIG: Metallschweißen mit inerten Gasen
Beim MIG-Schweißverfahren werden inerte (also nicht oder kaum reagierende) Gase eingesetzt. Das Gas dient dazu, die Schweißstelle vor Sauerstoff und somit Oxidation zu schützen. Andernfalls könnte die Qualität der Schweißnaht negativ beeinflusst werden.
MAG: Metallschweißen mit aktiven Gasen
Das MAG-Schweißverfahren wird unter Einsatz aktiver (also reaktionsfähiger) Gase durchgeführt. Dadurch wird der Schweißvorgang – je nach Zusammensetzung des Gases – aktiv beeinflusst.
WIG: Wolfram-Inertgasschweißen
Besondere Vorteile bietet das WIG-Schweißverfahren: So entstehen beispielsweise kaum Schweißspritzer, wodurch die Verletzungsgefahr verringert wird. Darüber hinaus ist auch die gesundheitliche Belastung durch entstehenden Rauch bei diesem Verfahren weniger hoch.
2. Schutzgasschweißen
In diesem Kapitel erläutern wir Ihnen grob die Vorgehensweise mit einem Schutzgasschweißgerät. Darüber hinaus erklären wir Ihnen, woran Sie die Qualität der Schweißnaht erkennen.
2.1 Vorgehensweise
Die Scheibe einer Schweißmaske oder eines Schweißhelms schützt Ihre Augen vor grellem Licht und UV-Strahlen, die während des Schweißens entsteht.
Vorbereitung
Bevor Sie mit dem Schweißvorgang beginnen, sollten Sie die Werkstücke von Rost, Farbe oder Lack befreien und gegebenenfalls blankschleifen. Anschließend müssen die Werkstücke zusammengelegt und, falls nötig, mithilfe von Schraubzwingen oder Gripzangen fixiert werden. Daraufhin ist das Massekabel beziehungsweise der Massepol des Schweißgeräts an einer blanken Stelle des Werkstücks zu befestigen.
Achten Sie unbedingt darauf, dass das Massekabel sicher am Werkstück befestigt ist! Falls es sich löst und herabfällt, kann es zu Körperkontakt und schweren Verletzungen kommen.
Schweißen
Zu Beginn des Schweißvorgangs empfiehlt es sich, nur einzelne Punkte zu setzen. Diese Vorgehensweise erlaubt noch geringe Korrekturen. Gleichzeitig werden die Werkstücke stellenweise fixiert, wodurch sie sich beim anschließenden Setzen der Schweißnaht nicht verziehen. Bevor Sie die endgültige Schweißnaht setzen, sollten Sie die Fixierpunkte von Schlacke befreien um ein möglichst perfektes Ergebnis zu erhalten.
Die Schlacke kann von den Fixierpunkten und der Schweißnaht abgeklopft oder abgeschliffen werden.
2.2 Schweißergebnis
Das Ergebnis, das Sie mit Ihrem Schutzgasschweißgerät erzielt haben, lässt sich leicht überprüfen: Betrachten Sie dazu nach dem Entfernen der Schlacke die Schweißnaht.
Merkmale
Wenn die Schweißnaht lediglich auf der Oberfläche des Werkstücks aufliegt, ist dies ein Anzeichen dafür, dass der gewählte Schweißstrom zu gering war. Daher ist die Verbindung der Materialien vermutlich nicht stark genug und kann nicht auf Dauer halten.
Ist die Schweißnaht nur leicht erhaben, haben Sie die optimale Stromstärke gewählt. Die Schweißnaht ist stark genug und kann mithilfe einer Schruppscheibe bearbeitet werden.
Wenn das Werkstück zu stark geschmolzen oder gar durchbrochen ist, war die Stromstärke zu hoch eingestellt.
Tipp: Die Qualität der Schweißnaht ist von einem kontinuierlichen Gasfluss, dem gewählten Schweißstrom sowie der Vorschubgeschwindigkeit der Drahtelektrode abhängig. Es empfiehlt sich, vorher an Materialresten einige Tests zu machen und mit einer mittleren Einstellung zu beginnen.> Generell sollten Sie nur mit einem Schutzgasschweißgerät arbeiten, wenn Sie bereits Erfahrung im Schweißen gemacht oder einen Schweißkurs absolviert haben. Die Bearbeitung von tragenden Teilen sollten Sie stets ausgebildeten Schweißern überlassen.
3. Sicherheit
Spezial-Handschuhe für den Einsatz mit Schutzgasschweißgeräten.
Beim Einsatz eines Schutzgasschweißgerätes kann es wie bei allen Arbeiten mit Elektrowerkzeugen zu Verletzungen kommen. Mögliche Gefahrenquellen sind insbesondere:
- Entstehende Hitze
- Strom und Funkenflug
- Heller Lichtbogen und UV-Strahlen
- Gas, Dämpfe, Rauch und Staub
Wählen Sie Ihren Arbeitsplatz nach diesen drei Kriterien aus:
- Er sollte unbedingt trocken sein, da beim Schweißen Strom eingesetzt wird.
- Die Umgebung sollte aufgrund der hohen Temperaturen unbedingt feuerfest sein.
- Da bei der Arbeit Gase, Dämpfe, Rauch und Staub freigesetzt werden, sollte der Arbeitsplatz sehr gut belüftet sein.
Darüber hinaus ist das Tragen spezieller Schutzkleidung zu empfehlen:
- Schweißerhandschuhe
- Schweißhelm oder Schweißmaske
- Arbeitsschuhe
- Arbeitsschürze aus Leder
4. FAQ
Wie setze ich eine saubere Schweißnaht?
Das Schweißergebnis wird durch mehrere Faktoren beeinflusst. Einige wichtige Tipps, die zu einem guten Ergebnis führen, haben wir für Sie an dieser Stelle zusammengefasst.
Kann ich als Hobby-Handwerker ein Schutzgasschweißgerät einsetzen?
Bevor Sie mit einem Schweißgerät arbeiten, sollten Sie in den Umgang und die nötigen Sicherheitsmaßnahmen eingewiesen sein. Dazu bietet sich besonders der Besuch eines Schweißkurses an.
Welche anderen Schweißgerät-Typen gibt es?
Neben Schutzgasschweißgeräten gibt es unter anderem noch sogenannte Elektrodenschweißgeräte, Fülldrahtschweißgeräte und Lichtbogenschweißgeräte.
5. Verwandte Links