
Wissenswertes über Flaschenzüge
Ein Flaschenzug ermöglicht das Anheben schwerer Lasten bei verhältnismäßig geringem Kraftaufwand. Die Krafteinsparung wird aus der Kombination einer oder mehrerer Rollen und einem Seil erreicht, das um die Rolle(n) geführt wird. Flaschenzüge eignen sich aufgrund ihrer kompakten Bauweise für Hebeaufgaben an beliebigen Einsatzorten. Erfahren Sie hier, wie ein Flaschenzug funktioniert und worauf Sie beim Kauf achten sollten.
1. Funktionsweise eines Flaschenzugs
Flaschenzüge kommen überall dort zum Einsatz, wo Lasten angehoben werden müssen. So kann dieses Werkzeug beispielsweise in Werkstätten oder auf der Baustelle Verwendung finden. Hauptsächlich werden Flaschenzüge allerdings in der Industrie verwendet.
Der entscheidende Vorteil eines Flaschenzugs besteht in der Verringerung des Kraftaufwands durch physikalische Gegebenheiten. Nachteilig wirkt sich hingegen der längere Zugweg des Seils aus, der bei einem Flaschenzug zustande kommt.
Bei der Anordnung der Rollen geht es darum, dass die Last nicht nur an einer Stelle des Seils aufkommt, sondern auf mehrere Abschnitte des Seils verteilt wird. Bei diesen Abschnitten spricht man von tragenden Seilen. Je mehr tragende Seile zum Einsatz kommen, desto weniger Kraft zum Anheben wird benötigt. Bei zwei tragenden Seilen verringert sich die Gewichtskraft um die Hälfte (rechts) und bei drei tragenden Seilen verringert sich diese um 1/3 des Gesamtgewichts.
2. Aufbau eines Flaschenzugs
Im Prinzip benötigt ein Flaschenzug nur wenige Teile, um funktionstüchtig zu sein. Die Einzelteile im Überblick:
Scheren
Dabei handelt es sich um die Halterungen der Rollen. Diese sind am Rand (Wange oder Backe) der Rollen angebracht.
Seil / Kette
Bei einem Flaschenzug kommt ein Statikseil zum Einsatz, welches unter Belastung keine Dehnungen zulässt. Bei extrem schweren Lasten findet eine Lastkette Verwendung.
Rollen
Die Rollen stellen neben dem Seil das Schlüsselelement eines Flaschenzugs dar und lenken das Seil um. Die Rollen wurden früher als Flaschen bezeichnet und trugen daher maßgeblich zur Namensgebung des Flaschenzuges bei. Die Rollen sollten mit einem Kugellager ausgestattet sein, um Reibkräfte zu verringern. Außerdem unterscheiden sich die Rollen in lose und feste Varianten.
Skizze eines Flaschenzugs mit fester und loser Rolle.
Feste Rollen
Diese Rollen weisen eine feste Position auf und werden an der Decke befestigt. Damit können sich die Rollen nicht in der Höhe verändern, sondern drehen die Zugrichtung bei gleichbleibender Zugkraft um.
Lose Rollen
Im Gegensatz zu festen Rollen können sich lose Rollen auf und ab bewegen, womit diese folglich an keiner festen Stelle fixiert sind. Stattdessen werden die Rollen vom Seil selbst getragen und bewegen sich mit der Seilführung entsprechend mit. Lose Rollen verteilen das Tragegewicht auf beide entstehende Seilteile auf, wodurch nur noch die Hälfte der Kraft zum Anheben aufgebracht werden muss.
3. Varianten von Flaschenzügen
Vor der Anschaffung eines Flaschenzugs sollten Sie sich zunächst unbedingt mit dem Verwendungszweck und die damit einhergehenden Anforderungen auseinandersetzen. Wichtige Faktoren sind:
Wie schwer sind die anzuhebenden Lasten? Welches Gewicht muss der Flaschenzug aushalten?
Wie hoch sollen die Lasten angehoben werden? Entsprechend lange Ketten sind hierfür die Voraussetzung.
Soll die Last auf eine bestimmte Höhe gebracht werden, so setzt dies eine Seilsperre voraus. Diese hält das Gewicht auf konstanter Höhe. Der klassische Seilzug weist diese Sperre nicht auf, weshalb auf diese Funktion geachtet werden sollte.
Ob elektrisch oder mechanisch betrieben ergibt sich in der Regel mit der unterstützten Tragkraft. Bei extrem schweren Lasten ist ein elektrisch betriebener Flaschenzug unausweichlich. Für leichte bis mittelschwere Lasten reicht ein mechanischer aus.
- Platzsparend
- Tragkraft zwischen 1 und 3 Tonnen
- Hubhöhe zwischen 3 und 6 Meter
- Kettensperre mit Scheibenbremse
- Hebezugkette nach DIN EN 818-7-T
- Max. Tragkraft von 150 Kg ohne Umlenkrolle
- Max. Tragkraft von 250 Kg mit Umlenkrolle
- Hubhöhe ohne Umlenkrolle von 12 m
- Hubhöhe mit Umlenkrolle von 6 m
- Hubgeschwindigkeit ohne Umlenkrolle von 10 m/min
- Hubgeschwindigkeit mit Umlenkrolle von 5 m/min
4. FAQ
Was ist ein Flaschenzug?
Dabei handelt es sich um eine Konstruktion, die sich physikalische Gegebenheiten zunutze macht, um schwere Lasten mit verhältnismäßig geringem Kraftaufwand anzuheben. Hierzu wird ein Seil oder eine Kette um eine oder mehrere Rollen geführt, welche die tragenden Abschnitte des Seils/ der Kette verdoppeln. Je mehr Rollen eingesetzt werden, desto mehr tragende Seile entstehen, auf die sich das anzuhebende Gewicht verteilt. Mit jedem tragenden Seil verringert sich die aufzuwendende Kraft, die zum Anheben der Last benötigt wird.
Wofür wird ein Flaschenzug verwendet?
Flaschenzüge kommen überall dort zum Einsatz, wo Lasten angehoben werden müssen, wie beispielsweise in einer Werkstatt oder auf einer Baustelle. Hauptsächlich werden Flaschenzüge in der Industrie verwendet.
Woher hat der Flaschenzug seinen Namen?
Die Rollen, welche ein wesentlicher Bestandteil eines Flaschenzugs darstellen, wurden im 18. Jahrhundert auch Flaschen genannt und trugen zur Namensgebung bei.
5. Verwandte Links
