
Schnell und sportlich unterwegs: das E-Mountainbike
Mountainbikes sind bewährte Begleiter für steile Berge und anspruchsvolles Gelände, während E-Bikes das Zurücklegen von langen Wegen im Stadtverkehr und Überlandstrecken erleichtern. E-Mountainbikes kombinieren die Vorteile beider Fahrradtypen. Erfahren Sie in unserem Ratgeber, worauf Sie beim Kauf achten müssen und zwischen welchen Modellen Sie wählen können.
1. E-Mountainbikes: Das Beste aus zwei Welten
E-Mountainbikes sind eine Kombination aus E-Bikes, die mit ihrem Motorenantrieb den Fahrer bei fordernden Strecken unterstützen, und Mountainbikes, die durch ihre Ausstattung, wie Reifen, Rahmengeometrie und Federung, unwegsames Gelände meistern. So können auch unerfahrene Radsportler Strecken befahren, deren Bezwingung ihnen ohne intensives Training nicht möglich gewesen wäre.
Daneben eignet sich ein E-Mountainbike ebenfalls für den Alltag. Neben dem sportlich-bequemen Sitz unterstützt Sie der Motorantrieb beim Anfahren zum Beispiel an der Ampel. So führt der städtische Stopp-and-Go-Verkehr nicht zur Ermüdung und Sie gelangen schnell ans Ziel. Wir erklären Ihnen das Prinzip und die Eigenschaften eines E-Mountainbikes.
1.1 Prinzip und Bauweise des E-Mountainbikes
Das E-MTB besitzt die klassische Konstruktion eines Mountainbikes sowie den Antrieb eines elektrischen Motors. Wir stellen Ihnen im Folgenden wichtige Komponenten des Elektrofahrrades vor.
Alles über die Komponenten von Mountainbikes können Sie in diesem Ratgeber nachlesen
Federung
Genau wie bei der unmotorisierten Version existieren zwei Arten der Federung bei elektronischen Mountainbikes:
Sie zeichnen sich durch eine Federung an der Gabel des Vorderrades aus. Der Hinterbau („Tail“) bleibt dagegen starr.
Ein vollgefedertes Mountainbike (englisch „full suspension“) verfügt neben der Federung an der Gabel des Vorderrades über eine Rahmendämpfung am Hinterrad.
Rahmen
Dem Rahmen kommt auch bei der elektronischen Variante des Mountainbikes eine besondere Bedeutung zu, da er die Basis des MTB bildet und durch ihn Sitzposition und Stabilität bestimmt werden. Gängige verbaute Materialien sind Carbon und Aluminium, Stahl, Titan und Bambus werden ebenfalls genutzt. Eine ausführliche Listung der Vor- und Nachteile bezüglich der verschiedenen Materialien finden Sie hier.
Die Rahmenhöhe ist entscheidend für einen komfortablen Sitz. Die für Sie passenden Maße finden Sie durch folgendes Vorgehen*:
Messen Sie Ihre Beininnenlänge vom Schritt bis zum Boden und berechnen Sie die Rahmenhöhe mit der Faustformel.
Innenlänge des Beines in cm x 0,226 = Passende Rahmenhöhe in Zoll
*Geringfügige Abweichungen können Sie durch die Einstellungen der Sattelhöhe ausgleichen.
Motor
Grundsätzlich werden für E-Bikes drei unterschiedliche Antriebsarten verbaut, von denen jedoch für E-MTBs nur zwei sinnvoll sind.
Hinterradnabenmotor
Diese Variante ist am Hinterrad montiert und verlegt damit den Schwerpunkt des Rades ins Heck. E-MTBs, die mit einem Hinterradnabenmotor arbeiten, verfügen in der Regel über keine Rücktrittbremse.
Mittelmotor
Auch Tretlagermotor genannt sitzt diese Variante bei den Pedalen am Schwerpunkt des Rades. Diese Bauart ist durch ihren tiefen Sitz für ein E-MTB die effizienteste Antriebsart und ermöglicht es zudem, dass die Räder ohne Probleme ausgetauscht werden können.
Leistungsklassen
Die Leistung der E-Mountainbikes wird in verschiedene Klassen eingeteilt, gängig sind folgende zwei Kategorien:
Pedelec-Klasse
Die Motorleistung dieser Klasse ist auf 250 Watt begrenzt und das Rad erreicht bis zu 25 km/h. Es unterliegt denselben Bestimmungen wie ein gängiges Fahrrad und ist in Wald und Bergen einsetzbar.
S-Pedelec-Klasse
Diese Gruppe erreicht bis zu 45 km/h und fährt mit 500 Watt. Allerdings sind die Einsatzmöglichkeiten abseits der Straße beschränkt und Sie müssen zusätzlich verschiedene Auflagen erfüllen, um legal mit einem solchen E-MTB zu fahren. Dazu gehören unter anderem
- Ein Mindestalter von 15 Jahren
- Der Besitz eines Führerscheins Klasse M
- Die Helmpflicht
- Das Vorhandensein einer Zulassung
Bremsen
Bei Fahrrädern haben Sie die Möglichkeit, zwischen zwei Bremssystemen zu wählen.
Felgenbremsen
Im Falle der Felgenbremse, die auch V-Brake bezeichnet wird, wird das Rad durch seitlich auf der Radfelge sitzende Bremsbeläge angehalten. Wird der Bremshebel betätigt, pressen die Bremsbeläge die Felge ein und das Rad wird gestoppt. Diese Bremsen sind günstig im Preis, ihre Wirkung lässt bei Nässe jedoch nach, da die Felge dann durch die gepressten Beläge durchrutschen kann.
Scheibenbremsen
Dieses Bremssystem arbeitet auch bei Nässe zuverlässig und verfügt zudem über eine hohe Bremskraft. Eine Bremsscheibe an der Radnabe wird durch die Bremsbeläge zusammengepresst und somit das Rad gebremst.
Display
Mittels des Displays behalten Sie den Überblick über alle wichtigen Daten und Funktionen. So können Sie unter anderem folgende Werte während der Fahrt im Auge behalten:
- Zurückgelegte Strecke
- Antriebsstufe
- Geschwindigkeit
- Verbleibende Akkuleistung
1.2 Verschiedene E-Mountainbikes im Vergleich
Die Auswahl an E-MTB ist groß und so finden sich neben den verschiedenen Antriebsarten und Leistungsstärken auch Modelle speziell für Damen oder Herren. Wir stellen Ihnen drei elektrische Mountainbikes näher vor.
AGOGS Uphill Tour
- 26 Zoll
- Rahmenmaterial Aluminium
- Hardtail
- Motorleistung 250 Watt
- Hinterradnabenmotor
- 6 Leistungsstufen
- 9 Gänge
- Scheibenbremsen
- Reichweite 60-120 km
Atala Youth Lite
- 27,5 Zoll
- Rahmenmaterial Aluminium
- Hardtail
- Motorleistung 250 Watt
- Mittelmotor
- 4 Leistungsstufen
- 9 Gänge
- Scheibenbremsen
- Reichweite 70-140 km
Whistle B-Rush Plus LTD
- 27,5+ Zoll
- Rahmenmaterial Aluminium
- Fully
- Motorleistung 250 Watt
- Mittelmotor
- 4 Leistungsstufen
- 11 Gänge
- Scheibenbremsen
- Reichweite 75-215 km
2. FAQ
Kann ich mein E-Mountainbike schneller machen?
Theoretisch gesehen können Sie Ihr E-MTB tunen und es somit schneller machen. Wollen Sie damit die 25 km/h-Grenze übertreten, sollten Sie jedoch bedenken, dass dies einige Konsequenzen nach sich zieht: In jenem Fall gilt das E-Mountainbike nicht mehr als Fahrrad, sondern als motorisiertes Kraftfahrzeug. Dieses dürfen Sie jedoch nur mit einer Reihe von Auflagen fahren. Dazu gehören unter anderem ein Führerschein und die Helmpflicht. Sollten Sie einen Verkehrsunfall mit einem getunten E-MTB verursachen, sind ernste Folgen zu erwarten. Daher empfehlen wir Ihnen, von einem Tuning ihres E-MTB abzusehen.
Kann man ein E-MTB auch ohne Motorantrieb fahren?
Sollte die Kapazität Ihres Akkus einmal nicht für die gesamte geplante Wegstrecke ausreichen, können Sie theoretisch auch ohne den Antrieb des Motors fahren. Jedoch wird das Gewicht des Elektroantriebs als Bremse spürbar und die Fahrt beschwerlich sein. Besonders, wenn Sie Ihr E-Mountainbike nutzen, um in forderndem Gelände Unterstützung zu erhalten, ist eine Fahrt ohne Motorantrieb nicht zu empfehlen. Achten Sie daher stets auf ausreichende Akku-Ladung.
3. Verwandte Links
