Ratgeber Saunahäuser

Ein Saunabesuch trägt zum allgemeinen Wohlbefinden bei: Während Sie sich ausgiebig vom Alltagsstress erholen können, regt das Schwitzbad außerdem den Kreislauf an und stärkt das Immunsystem. Anstatt für jeden Saunabesuch eine Therme aufzusuchen, können Sie sich den Traum eines eigenen Saunahauses ganz einfach selbst erfüllen. Welche Aspekte Sie dabei beachten müssen und welche weiteren Gründe für eine Sauna sprechen, erfahren Sie in diesem Ratgeber. Außerdem zeigen wir Ihnen, wie Sie den perfekten Saunaaufguss erhalten und das finnische Badehaus richtig reinigen.

1. 10 Gründe für eine Sauna

Ein Schwitzbad in einer Sauna hat positive Auswirkungen auf Ihr Wohlbefinden und Ihre äußere Erscheinung.

Wir haben zehn Gründe für einen Saunagang zusammengestellt:

• Linderung von Muskelkater: Nach sportlichen Betätigungen gewährleistet ein Schwitzbad eine gute Durchblutung, wodurch die beanspruchten Muskeln nicht übersäuern. Dadurch können Sie Muskelkater effektiv lindern.
• Frischer Teint: Durch die Erweiterung der Blutgefäße beim Schwitzen wird die Haut besser durchblutet. Der anschließende Temperaturwechsel bei einer kalten Dusche führt wiederum zur Verengung der Blutgefäße. Durch diesen Wechsel erhält Ihre Haut eine rosige, frische Farbe.
• Stärkung des Immunsystems: Der Temperaturwechsel drängt Krankheitserreger im Körper zurück, sodass Entzündungen von Vornherein vermieden werden können. Menschen mit chronischen Erkrankungen sollten jedoch stets ihren Arzt konsultieren, ehe sie einen Saunagang durchführen.
• Befreiung der Atemwege: Ein Schwitzbad und die anschließende Abkühlung regen die Lunge zu einer besseren Atmung an.
• Ausstoß schädlicher Stoffe: Durch das Schwitzen in der Sauna werden schädliche Stoffe im Körper über die Poren abgegeben. Darüber hinaus lösen sich abgestorbene Hautschuppen von selbst, wodurch eine gründliche Körperreinigung gewährleistet wird.
• Hilfreich bei Migräne: Der Temperaturwechsel trainiert die Gefäße, indem sie zunächst geweitet und im Anschluss wieder verengt werden. Bei regelmäßigen Saunagängen können Sie somit auch Migräneattacken vorbeugen.
• Verbesserung des Kreislaufs: Saunagänge bringen den Kreislauf und Stoffwechsel in Schwung. Eine regelmäßige Durchführung kann gesundheitlichen Problemen wie beispielsweise Schwindel vorbeugen. Allerdings sollten Sie nach jedem Schwitzbad eine Pause einlegen, um nicht den gegenteiligen Effekt zu erzielen. Bedenken Sie dabei, dass die Pause immer länger als der Saunagang selbst sein sollte.
• Entspannende Auszeit: Bei all dem Alltagsstress zu Hause und im Büro sehnen sich einige Menschen nach einer kleinen Auszeit, die für die nötige Ruhe und Entspannung sorgt. In einer Sauna wird für gewöhnlich nicht gesprochen, weswegen Sie sich während des Schwitzbades vollends auf sich selbst konzentrieren können. Auch die Ruhephase danach sollte in einer gemütlichen und ruhigen Umgebung stattfinden.
• Widerstandsfähiger Organismus: Regelmäßige Schwitzbäder stärken den Organismus und machen ihn somit unempfindlicher gegenüber Viruserkrankungen. Allerdings profitiert nicht nur Ihr Körper von regelmäßigen Saunagängen, Sie sorgen auch bei Ihrem Geist für Entspannung.
• Senkung des Blutdrucks: Menschen mit hohem Blutdruck sollten Saunieren in Erwägung ziehen, schließlich kann dieser dadurch nachweislich gesenkt werden. Konsultieren Sie im Zweifelsfall jedoch stets einen Arzt.

2. Wissenswertes rund um Saunahäuser

Wenn Sie sich für ein Saunahaus entschieden haben, müssen Sie für den Bau des Häuschens einige Aspekte beachten. So benötigen Sie in manchen Bundesländern, Städten oder Gemeinden eine Baugenehmigung für eine Sauna in Ihrem Garten. Informieren Sie sich deshalb unbedingt vorab, ob Sie einen Antrag stellen müssen.

Ein Saunahaus ist eine echte Bereicherung für Ihren Garten.

Damit Sie die Vorzüge Ihrer eigenen Sauna vollends genießen können, sollten Sie außerdem folgende Punkte berücksichtigen:

• Sofern es sich bei Ihrem Saunaofen um eine holzbefeuerte Variante handelt, benötigen Sie eine Genehmigung des Bezirksschornsteinfegermeisters. Haben Sie sich für eine elektrische Variante entschieden, muss ein Starkstromkabel verlegt werden. Hierbei sollten Sie jedoch vorab wissen, ob Sie noch weitere Geräte oder Leuchtmittel in Ihr Saunahaus integrieren möchten. Eine nachträgliche Installation kann umständlich und kostspielig werden.
• Saunahäuser werden in der Regel mit einem LKW angeliefert. Stellen Sie sicher, dass die Zufahrt zum gewünschten Aufstellort gewährleistet ist.
• Voraussetzung für die Platzierung eines Saunahauses ist ein fester Untergrund. Bei diesem kann es sich entweder um eine Betonplatte oder ein Punkt- beziehungsweise Streifenfundament handeln.
• Verwenden Sie eine Lasur für Ihr Saunahaus, um es vor den Witterungseinflüssen zu schützen. Der Anstrich sollte auch in der Folgezeit regelmäßig wiederholt werden.
• Lüften Sie Ihr Saunahaus nach jeder Benutzung ausgiebig.

3. Das richtige Saunieren

Damit sich die positiven Effekte von Saunagängen bemerkbar machen, müssen die Schwitzbäder regelmäßig erfolgen. So sollten Sie etwa einmal in der Woche zwei bis drei Stunden für mehrere Saunagänge inklusive Ruhephasen einplanen.

Wir zeigen Ihnen, worauf es beim Saunieren ankommt:

• Führen Sie etwa drei Durchgänge nacheinander an einem Tag in der Woche durch. Diese sollten jeweils etwa zehn Minuten andauern. Nach jedem Schwitzbad und der anschließenden kalten Dusche muss eine Ruhephase eingelegt werden, die mindestens so lange wie der Saunadurchgang selbst sein sollte.
• Sofern Sie noch keine Sauna-Erfahrung haben, sollten Sie mit dem Saunieren langsam beginnen. So ist ein Platz auf der unteren Bank in der Sauna für den Anfang empfehlenswert: Je weiter oben Sie sitzen, desto höher ist die Temperatur, der Sie ausgesetzt sind.
• Legen Sie sich eine Sanduhr für Ihr Saunahaus zu. Dadurch haben Sie einen guten Überblick darüber, wann Sie den Aufguss wechseln und Ruhepausen einlegen müssen.
• Ob ein Saunagang bei einer Erkältung eine wohltuende Wirkung erzielen kann, kommt ganz auf Ihren Gesundheitszustand an. Wenn es sich um einen abklingenden Schnupfen handelt, kann ein Schwitzbad die Atemwege befreien und das allgemeine Wohlbefinden steigern. Sofern Sie allerdings Fieber haben, sollten Sie das Saunieren möglichst vermeiden: Die Körpertemperatur wird dadurch nochmals erhöht, was den Kreislauf negativ beeinflusst.
• Die Luftfeuchtigkeit in der Sauna ist für Nutzer oftmals mit Schwierigkeiten verbunden: Meist ist sie zu trocken oder zu hoch, das richtige Mittelmaß ist schwer zu finden. Für gewöhnlich zeichnen sich finnische Saunen durch eine geringe Luftfeuchtigkeit aus. Wem dies zu trocken ist, sollte zu Beginn des Saunadurchgangs einen neuen Aufguss machen. Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, muss das installierte Hygrometer auf Funktionsfähigkeit geprüft werden. Das Messgerät ist sehr empfindlich und sollte deshalb regelmäßig kalibriert werden.

Hierfür gehen Sie wie folgt vor:

1. Umgeben Sie das Hygrometer mit einem nassen Tuch und lassen sie es für etwa zwei Stunden darin eingewickelt.
2. Die Anzeige müssen Sie daraufhin mit einem Schraubenzieher auf 98 Prozent stellen. Dies entspricht der relativen Luftfeuchtigkeit der Luft, die das Gerät unmittelbar umgibt. Arbeiten Sie beim Einstellen der Anzeige zügig, da die Luftfeuchtigkeit schnell abfällt, sobald Sie das Tuch entfernen.

4. Saunahäuser: Die Varianten

Sofern Sie nicht über ausreichend Platz im Eigenheim verfügen, ist ein Saunahaus im Garten die richtige Wahl. Dabei können Sie zwischen einem elektrischen Modell oder einer Variante mit Holzofen entscheiden. Welche Vor- und Nachteile die Saunahäuser bieten, erfahren Sie im Folgenden:

Holzofen

Vorteile

• Urige, romantische Atmosphäre
• Ideales Raumklima
• Geringe Betriebskosten

Nachteile

• Strenge gesetzliche Auflagen bezüglich des Aufstellortes
• Holzscheite müssen beschafft werden
• Erhöhte Brandgefahr

Elektro-Ofen

Vorteile

• Keine Genehmigung vonnöten (Starkstromleitung muss jedoch fachmännisch verlegt werden!)
• Einfache Installation
• Anheizen ohne Aufsicht möglich
• Tower für Saunasteine oftmals integriert: vermittelt gemütliche Atmosphäre

Nachteile

• Hohe Stromrechnung
• Verlegen von Stromleitungen kann je nach Garten umständlich sein

Die strengen gesetzlichen Bestimmungen bei Saunahäusern mit Holzöfen sind der Grund dafür, dass im privaten Bereich Varianten mit Elektro-Öfen dominieren: So müssen Sie wegen der erhöhten Brandgefahr bei einer mit einem Holzofen betriebenen Variante dafür sorgen, dass der Boden unter dem Ofen und die Wand dahinter mit Feuerschutzblechen verkleidet sind. Darüber hinaus müssen Sie den vorgeschriebenen Abstand zwischen Ofen und Wand beziehungsweise Decke genau einhalten. Bedenken Sie auch, dass Sie ausschließlich Holzöfen mit dem CE-Kennzeichen nach DIN EN15821-2010 verwenden dürfen. Alle Vorstellungen sollten Sie grundsätzlich mit dem Bezirksschornsteinfegermeister besprechen: Dieser kann Sie über die genauen Vorschriften in Ihrer Gegend aufklären.

5. Der richtige Saunaaufguss

Um einen richtigen Saunaaufguss zu erhalten, bedarf es dem passenden Zubehör und etwas Übung. Legen Sie eine Holzkelle, einen Holzkübel, etwas warmes Wasser und ein Tuch bereit. Sofern Sie Duftsätze hinzufügen möchten, sollten Sie ausschließlich auf Hersteller setzen, die mit natürlichen Erzeugnissen arbeiten. Im Idealfall sind diese von einem unabhängigen Labor geprüft worden: Ob dies der Fall ist, sehen Sie an dem „Blauen Tropfen“ auf der Verpackung, der vom Deutschen Sauna-Bund vergeben wird.

Ein neuer Aufguss wird in der Regel kurz vor dem Verlassen der Sauna durchgeführt, um noch ein letztes Mal den Kreislauf anzukurbeln. Wer zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits erschöpft ist, sollte darauf verzichten und nach dem Verlassen der Sauna eine Ruhepause einlegen.

So gehen Sie bei einem Saunaaufguss vor:

Das passende Zubehör ist für einen Aufguss unerlässlich.

1. Nehmen Sie die Holzkelle zur Hand und gießen Sie langsam das Aufgusswasser von hinten nach vorne auf die Ofensteine. Dadurch stellen Sie sicher, dass Sie sich durch den aufsteigenden Wasserdampf nicht verbrühen.
2. Im oberen Bereich der Sauna ist die Temperatur am höchsten – wedeln Sie mit einem Tuch hin und her, um die Temperatur im Saunahaus gleichmäßig zu verteilen.
3. Wählen Sie entsprechende Aufgüsse, die Ihren Bedürfnissen gerecht werden. Während ein Zitronen-Aufguss erfrischend ist und Ihre Abwehrkräfte stärkt, trägt Lavendel zu einem besseren Schlaf und ausgiebiger Entspannung bei. Eukalyptus hingegen ist bei einer Erkältung die richtige Wahl, da er zuverlässig den Hustenschleim löst.

6. Die Reinigung und Pflege der Sauna

Die Reinigung des Saunahauses ist mit wenig Aufwand verbunden. Wichtig ist, die Kabine direkt nach der Benutzung ausgiebig zu lüften und den Boden feucht zu wischen.

Im Folgenden haben wir weitere Tipps zur Reinigung Ihres Saunahauses für Sie zusammengestellt:

• Die Wände, Sitzbänke und die Decke müssen nur mit einem feuchten Tuch gereinigt werden.
• Etwa zweimal im Jahr sollten Sie außerdem dafür sorgen, den Staub von schwer erreichbaren Stellen zu beseitigen.
• Sollten Sie Verschmutzungen auf den Bänken schwer bis gar nicht mehr entfernen können, hilft an den entsprechenden Stellen die Anwendung von Schmirgelpapier.
• Die Sitzflächen sollten Sie gelegentlich mit Reinigungsmitteln auf Wasserstoffperoxid-Basis abwischen.
• Für eine intensive Reinigung des Bodens können Sie in seltenen Fällen zu Chlor greifen. Danach sollten Sie jedoch ausgiebig lüften, damit beim nächsten Saunagang keine giftigen Gase entstehen.
• Verfärbungen lassen sich am besten mit einer Bürste und einer Lauge aus Essig reinigen.

Wichtig: Reinigen Sie das Saunahaus nur dann, wenn es vollständig abgekühlt ist!

7. Saunazubehör

Um den Aufenthalt in der Sauna noch angenehmer zu gestalten, können Sie zahlreiche Zubehörartikel erwerben. Wir geben Ihnen einen Überblick:

• Saunahandtücher
• Aufgüsse
• Resonanzlautsprecher
• Aufgusskübel
• Schöpfkelle
• Massagebürste
• Sanduhr
• Klimamesser
• Kopf-, Venen- und Lendenstützen
• Farbige LEDs für die Decke
• Saunaleuchten
• Saunasteine
• Duftkonzentrate
• Saunasteuerung

8. FAQ

• Kann ich mit Kontaktlinsen in das Saunahaus?

  Im Gegensatz zur Brille bieten Kontaktlinsen den Vorteil, dass sie während des Saunaaufenthalts nicht beschlagen. Aufgrund der trockenen, heißen Luft im Saunahaus wird jedoch das Tränenfilmvolumen reduziert. Aus diesem Grund verspüren manche Kontaktlinsenträger beim Saunaaufenthalt ein leichtes Reiben oder Drücken auf dem Auge. Dennoch sollten Sie während des Schwitzbades Ihre Augen nicht schließen, da die Sauerstoffzufuhr dabei erheblich geringer ausfällt. Auch nach dem Saunabad ist Vorsicht geboten: So sollten Sie darauf achten, dass Ihre Augen nicht mit Wasser in Kontakt kommen, um Infektionen zu vermeiden. Aufgrund der erwähnten Problematik ist das Tragen von Kontaktlinsen in der Sauna nicht empfehlenswert. Falls Sie auf Ihre Kontaktlinsen gar nicht verzichten können, sollten Sie am besten zu Tageslinsen greifen, die hinterher sofort entsorgt werden. Dadurch können Sie das Infektionsrisiko erheblich verringern. Bei weichen Monatslinsen muss nach jedem Saunagang eine gründliche Reinigung Ihrer Kontaktlinsen erfolgen.

• Ab welchem Alter ist ein Saunabesuch empfehlenswert?

  Grundsätzlich können Sie Ihre Kinder bereits im Kleinkindalter mit in die Sauna nehmen. Dies ist allerdings erst ab einem Alter von etwa vier Jahren empfehlenswert: In jüngerem Alter fällt es den Kleinen schwer, ruhig zu sitzen und mit der Temperatur zurechtzukommen. Bis zum Alter von sechs Jahren sollten die Kinder außerdem von ihren Eltern beaufsichtigt werden. Wichtig ist es, stets den Nachwuchs zu beobachten: Sollte Ihr Kind quengeln oder gar anfangen zu weinen, ist es Zeit, die Sauna zu verlassen. Außerdem muss eine ausreichende Hydration des Kindes vor dem Saunabesuch erfolgen. Das wichtigste ist jedoch, Ihr Kind nicht zu überfordern: Führen Sie deshalb nur einen Saunagang für etwa drei Minuten durch. Auf was Sie beim Saunieren mit Ihrem Kind im Detail achten müssen, erfahren Sie im Gespräch mit Ihrem Hausarzt.

• Kann ich mit einer Erkältung in die Sauna?

  Dies kommt ganz auf das Stadium Ihrer Erkältung an: In der Anfangsphase kann ein Schwitzbad dem Frostgefühl entgegenwirken und die Abwehrkräfte stärken (dabei sollten Sie jedoch auf den Abkühlungsprozess verzichten und weiter im Warmen bleiben). Wenn Sie hingegen bereits Fieber haben, ist von einem Saunagang abzuraten, da Ihr Körper dadurch noch mehr geschwächt wird. Bei einer abklingenden Erkältung sollten Sie langsam wieder mit dem Saunieren beginnen, noch besser sind Dampfbäder.

• Wie viele Saunagänge pro Woche sind empfehlenswert?

  Um Ihr Immunsystem zu stärken, ist ein Saunaaufenthalt mit drei Durchgängen pro Woche ausreichend. Sie können allerdings auch zweimal die Woche jeweils zweimal oder täglich einmal saunieren. Wichtig ist, dass Sie nicht mehr als drei Durchgänge am Stück machen, um Ihren Körper nicht auszulaugen.

9. Verwandte Links

• Saunazubehör
• Wärmekabinen
• Infrarotkabinen
• Fasssaunen