
Ratgeber Kratzbäume
Katzenbesitzer kennen es sicher: Nicht selten kratzen die kleinen Stubentiger an Möbeln oder Tapeten – sei es, um ihr Revier zu markieren, die Krallen zu wetzen oder auch um Stress abzubauen. Ärgerlich ist es vor allem dann, wenn Einrichtungsgegenstände Schaden davontragen. Um das Kratzen weitestgehend einzuschränken und den Tieren einen Bereich zum Spielen, Entdecken und Beobachten zu bieten, sollten Sie die Anschaffung eines Kratzbaums erwägen. Dabei gibt es allerdings einige Punkte zu beachten. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, worauf es beim Kauf ankommt. Darüber hinaus erhalten Sie nützliche Informationen rund um den Aufbau, den geeigneten Standort und die unterschiedlichen Modelle.
1. Gründe für den Kauf eines Kratzbaums
Katzenbesitzer führen oftmals an, dass ihre Stubentiger den gewählten Kratzbaum nicht beachten und weiterhin an Möbeln und Tapeten kratzen. Die Gründe hierfür können völlig unterschiedlicher Natur sein, in den meisten Fällen hängt dies jedoch mit einem ungeeigneten Kratzbaum oder der falschen Platzierung zusammen.
Wir zeigen Ihnen, worauf es beim Kratzbaum-Kauf ankommt:
Hohe Stabilität: Wichtig ist, dass der Kratzbaum einen festen Stand hat. Er sollte auch dann nicht wackeln, wenn Ihre Katze beispielsweise auf die einzelnen Liegeflächen springt. Grundsätzlich kann man sagen, dass Kratzbäume mit drei oder mehr Säulen ausreichend Stabilität bieten. Im Idealfall lässt sich das Katzenmöbelstück außerdem an der Wand befestigen.
Gesundheitsunbedenkliche Materialien: Da Katzen oftmals an dem Kratzbaum lecken oder während des Spiels an den Kletterstangen knabbern, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass für die Herstellung ausschließlich natürliche Materialien eingesetzt wurden. Holz oder Sisal bieten sich beispielsweise an. Falls der Kratzbaum Stoffbezüge aufweist, sollten Sie sicherstellen, dass diese waschbar sind.
Das Alter Ihrer Katze: Wenn Sie einen Kratzbaum für eine junge Katze kaufen möchten, können Sie sich ruhig für ein Modell entscheiden, das aus vielen unterschiedlichen Bestandteilen besteht. Höhlen, Liegeflächen und angebrachte Spielmäuse laden Ihre Katze zu Entdeckungstouren ein und sorgen für Abwechslung. Falls Ihr Stubentiger allerdings schon älter ist, sollten Sie eine Variante mit Treppen wählen. Dadurch werden die Gelenke nicht zu stark beansprucht.
Bauweise: Indem sie ihre Krallen einsetzen, können Katzen den Kratzbaum problemlos hinaufklettern. Schwierig wird es, wenn sie wieder auf den Boden möchten: Da die Krallen sichelförmig sind, haben die Tiere keinen ausreichenden Halt beim Herunterklettern. Aus diesem Grund sollte jeder Kratzbaum Liegeplatten auf unterschiedlichen Höhen aufweisen.
Wenn Ihre Katze an den Möbeln oder Teppichen ihrer Wohnung kratzt, benötigen Sie dringend einen Kratzbaum.
2. Den Kratzbaum richtig aufstellen
Oftmals völlig außer Acht gelassen wird die Wahl eines passenden Standorts für den Kratzbaum. Allerdings ist in vielen Fällen gerade dieser entscheidend dafür, ob der Stubentiger das Katzenmöbelstück annimmt oder nicht.
Im Folgenden haben wir wichtige Tipps für Sie zusammengestellt:
- Die Katze beobachten: Stubentiger suchen sich ihren Lieblingsort zum Kratzen selbst aus. Wenn Sie sehen, dass die Krallen Ihrer Katze immer wieder an derselben Stelle zum Einsatz kommen, sollten Sie den Kratzbaum in diesem Bereich aufstellen.
- Der Neugierde Raum geben: Da Katzen neugierig sind und andere Artgenossen sowie das Geschehen im Garten gerne beobachten, ist es sinnvoll, sich für einen Platz in der Nähe eines Fensters zu entscheiden.
- Keine abgelegenen Stellen wählen: Stellen Sie sicher, dass Ihre Katze den Kratzbaum problemlos erreichen kann. Es sollten sich keine anderen Gegenstände oder Türen in der Nähe befinden, die den Zugang blockieren.
- Katzen loben: Wenn Ihr Stubentiger das Katzenmöbelstück nutzt, sollten Sie ihn loben und gegebenenfalls mit einer kleinen Leckerei belohnen.
3. Die unterschiedlichen Kratzbäume im Vergleich
Die verschiedenen Kratzbäume unterscheiden sich in den verwendeten Materialien, dem Aufbau und den Möglichkeiten der Platzierung. Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Materialien:
Naturholz
Naturholz Vorteile
- Robuste Verarbeitung
- Unbehandelt, daher unbedenklich für die Gesundheit der Katze
- Holz-Liegeflächen bieten einen kühlen Schlafplatz im Somme
Naturholz Nachteile
- Nur wenige Modelle erhältlich
- Keine große Farbauswahl
Sisal
Sisal Vorteile
- Eine Vielzahl an Modellen erhältlich
- Gesundheitsunbedenklich für die Katze
- Zäher Stoff = gut zum Kratzen
Sisal Nachteile
- Bei schlechter Verarbeitung kann sich Sisal lösen
- Viele Modelle nicht ausreichend robust
Banana Leaf
Banana Leaf Vorteile
- Edle Optik
- Gute Oberfläche zum Krallenwetzen
- Hohe Atmungsaktivität der geflochtenen Höhlen (ideal im Sommer)
Banana Leaf Nachteile
- Regelmäßiges Knabbern kann das Material beschädigen
- Sisal, das meist um die Stämme gewickelt ist, kann sich lösen
Info: Eine Alternative zum Kratzbaum ist ein Kratzbrett. Ein solches bietet allerdings keine Klettermöglichkeiten.
- Zu den wichtigsten Qualitätskriterien zählen die Stämme. Mindestens eine der Säulen sollte so lang sein, dass sich Ihre Katze komplett ausgestreckt an sie lehnen kann. Darüber hinaus sollten Sie auf eine ausreichende Wandstärke des Stammes und eine solide Verschraubung achten.
- Stellen Sie sicher, dass der Kratzbaum mindestens eine Liegefläche für Ihre Katze bietet. Am besten ist es, wenn sich diese möglichst weit oben befindet – Katzen haben gerne alles im Blick und lieben es, zu beobachten. Insbesondere wenn Sie zwei oder mehrere Katzen haben, sollten Sie darauf achten, dass Ihr Kratzbaum große Liegeflächen aufweist. Katzen sind sehr soziale Tiere, die häufig die Nähe zu ihren Artgenossen suchen. Um Ihnen dies zu ermöglichen, ist ein ausreichendes Platzangebot essentiell.
- Für ältere Katzen oder solche mit Erkrankungen wie beispielsweise Arthrose ist eine Steighilfe vonnöten. Andernfalls kann es passieren, dass der Stubentiger das Katzenmöbelstück aufgrund des mühsamen Hinauf- und Herunterkletterns nicht annimmt.
- Außerdem gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Befestigung. Wenn Sie genügend Platz zur Verfügung haben, bietet sich ein Standmodell an, das auf einer massiven Bodenplatte steht. Eine zusätzliche Wandhalterung kann eine solche Variante stabilisieren. Bei einer begrenzt zur Verfügung stehenden Fläche sollten Sie Deckenspanner in Erwägung ziehen. Diese weisen eine geringe Breite auf und werden durch eine Spannvorrichtung zwischen Boden und Decke gespannt. Die letzte Alternative stellt die sogenannte „Kratztonne“ dar. Diese erinnert optisch an einen kleinen Turm, in dem sich im Regelfall ein bis zwei Liegeflächen befinden. Außen ist die Tonne für gewöhnlich mit Sisal bezogen, sodass Ihre Katze sich die Krallen wetzen kann.
Das Kratzbrett als Alternative zum Kratzbaum
Neben den eingesetzten Materialien kommt es bei der Wahl des Kratzbaums auf die Körpergröße Ihres Stubentigers an. Darüber hinaus spielt die Anzahl der Katzen in Ihrem Haushalt eine entscheidende Rolle. Wir haben die Eigenschaften von kleinen und XXL Kratzbäumen gegenübergestellt:
XXL Kratzbäume | Kleine Kratzbäumeeader |
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In der Regel deckenhoch (sehr hohe Stabilität dank Deckenspanner) | Für in Einzelhaltung lebende Tiere, Kitten und kleine Tiere geeignet |
Besonders gut für große Katzen und/oder mehrere Stubentiger geeignet | Meist nur bis zu 70 cm hoch |
Weisen mehrere Etagen und Liegeflächen auf | Verfügen in der Regel nur über ein bis zwei Liegeflächen |
Bei besonders schweren Katzen wie beispielsweise der Maine Coon, Ragdoll oder Norwegischen Waldkatze ist ein sehr stabiler Kratzbaum empfehlenswert. Auf welche Merkmale Sie für ein robustes Exemplar achten müssen, haben wir im Folgenden für Sie zusammengestellt:
- Hohes Eigengewicht des Kratzbaums
- Verhältnismäßig großer Stammdurchmesser
- Hängematten und Höhlen, die über eine ausreichend große Liegefläche verfügen und sicher befestigt werden können
Darüber hinaus stehen Ihnen auf der Suche nach einem geeigneten Kratzbaum zahlreiche Ausführungen und Designs zur Verfügung. Neben schlichten, klassischen Modellen können Sie sich auch für extravagante Varianten entscheiden, die neben ihrem funktionalen Zweck auch als Dekorationsobjekt im entsprechenden Raum fungieren. Wir haben eine Auswahl für Sie getroffen:
Kleiner Kratzbaum mit integriertem Spielzeug | Kratzbaum mit Katzenpfoten-Motiv | Kratzbaum in Prinzessinnen-Optik |
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Kratztonne | Kratzbaum in Neonfarben | Kratzbaum mit Stufen |
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4. FAQ
Worauf sollte ich beim Kauf eines Kratzbaums achten?
Achten Sie darauf, dass der Kratzbaum hochwertig verarbeitet ist und keine Schrauben oder andere Gegenstände abstehen, an denen sich Ihre Katze verletzen könnte. Auch ein stabiler Stand ist wichtig, um die Sicherheit Ihres Tieres nicht zu gefährden.
Welche Elemente sollte ein Kratzbaum haben?
Idealerweise verfügt ein Kratzbaum über einen robusten Stamm, an dem die Katze ihre Krallen wetzen kann. Eine erhöhte Liegefläche, eine Hängematte oder eine Höhle bieten dem Tier gute Möglichkeiten sich zu entspannen. Besonders aktive Katzen freuen sich über Kratzbäume mit mehreren Etagen, sodass sie springen können oder über eine Hängebrücke zum Balancieren.
Was sind die Vorteile eines Kratzbaums gegenüber einer Kratztonne?
Kratzbäume bieten Ihrer Katze die Möglichkeit zu klettern und, je nach Modell, verschiedene Liegeflächen beziehungsweise Höhlen zu nutzen. Besitzen Sie mehr als eine Katze, haben die Bäume zudem den Vorteil, dass mehrere Tiere darauf Platz finden, ohne sich gegenseitig zu stören.
5. Verwandte Links
