Vinyltapeten

Ratgeber Vinyltapeten

Tapeten verleihen jedem Wohnraum einen bestimmten Look und setzten optische Akzente. Für feuchte Räume, in denen keine Vlies- oder Papiertapeten verarbeitet werden können, bieten sich Vinyltapeten an. Wir verraten Ihnen, welche Vorteile diese Kunststofftapeten mit sich bringen und wie Sie sie sachgemäß tapezieren.

1. Vinyltapeten

Vinyltapeten bestehen aus einer Papier- oder Vliesträgerschicht mit einer zusätzlichen PVC-Versiegelung und werden deswegen auch als Kunststofftapeten bezeichnet. In der Regel sind solche Tapeten sehr glatt und strukturlos, es gibt jedoch auch Varianten, bei denen die PVC-Beschichtung mit einer Kunststoffschäumung überzogen wurde. Diese verleiht der Vinyltapete eine dreidimensionale Prägestruktur.

1.1 Vorteile von Vinyltapeten

Vinyltapeten überzeugen durch einen modernen Look und sind deswegen vor allem für die Gestaltung von Wohn- und Geschäftsräumen geeignet. Im Folgenden verraten wir Ihnen die Vorteile von Vinyltapeten:

Vorteile von Vinyltapeten auf einen Blick:

• Scheuerbeständige Oberfläche

• Abwaschbar

• Hochwertig und modern

• Anbringung wie herkömmliche Tapeten

• Überstreichen ohne Probleme möglich

• Robust und stabil

• Scheuerbeständige Oberfläche:
  Durch die spezielle PVC-Beschichtung sind Vinyltapeten besonders robust und strapazierfähig. Im Gegensatz zu Papiertapeten bekommen sie deswegen seltener Kratzer durch Einwirkungen wie Stöße.

• Wasserfest:
  Zudem sorgt die Beschichtung dafür, dass die Tapete weitgehend wasserabweisend und somit abwaschbar ist. Sie ist deswegen besonders gut für stark beanspruchte oder feuchte Räume wie Küche und Badezimmer geeignet.

• Einfaches Tapezieren:
  Je nachdem, aus welchem Material der Träger besteht, müssen Sie die Tapete entweder wie eine Vlies- oder wie eine Papiertapete anbringen. Nur bei Vliesträgern ist ein spezieller Kleister vonnöten, bei Vinyltapeten mit einer Papierschicht reicht in der Regel herkömmlicher Tapetenkleister.

• Einfaches Entfernen oder Überstreichen:
  Da sich Vinyltapeten aus zwei Schichten zusammensetzen, ist die Entfernung der Tapete denkbar einfach. Wird die Tapete abgezogen, spalten sich die beiden Stoffe, der Träger bleibt an der Wand und kann als Untergrund für einen neuen Anstrich oder eine neue Tapete dienen.

1.2 Welche Vinyltapete für welchen Raum?

Aufgrund der Zusammensetzung von PVC und Vinyl sind solche Tapeten wenig atmungsaktiv. Deswegen eignen sie sich gewöhnlich nur für Räume, die regelmäßig und über längere Zeit gelüftet werden. Auf keinen Fall sollten Sie Vinyltapeten in Schlafräumen anbringen. In der Nacht wird durch die Atmung die Luftfeuchtigkeit stark erhöht, sodass in Kombination mit einer Vinyltapete die Gefahr eines Schimmelbefalls steigt und das Raumklima negativ beeinflusst wird. Im Folgenden verraten wir Ihnen, welche Vinyltapete sich für welches Zimmer am besten eignet.

Kinderzimmer

Aufgrund der geringen Atmungsaktivität der Tapete nicht empfohlen

Alternative:

• Textiltapeten
• Papiertapeten
• Fototapeten

Badezimmer

Aufgrund der Robustheit und Wasserbeständigkeit uneingeschränkt empfehlenswert, z.B.

• Vinyltapeten mit Fliesen-Tapeten
• Helle Vinyltapeten, die den Raum größer wirken lassen

Küche

Aufgrund der Robustheit und Wasserbeständigkeit uneingeschränkt empfehlenswert, z.B.

• Vinyltapeten mit Blumenmuster
• Tapeten im Fliesenlook
• Vinyltapeten mit Lebensmittel-Motiven

Schlafzimmer

Aufgrund der geringen Atmungsaktivität der Tapete nicht empfohlen

Alternative:

• Vliestapeten
• Papiertapeten
• Fototapeten

Wohnzimmer

Nur empfohlen, wenn ausreichende Lüftungsmöglichkeiten wie Terrassentüren oder große Fenster gegeben sind

• Vinyltapeten in Tapeten in Holzoptik oder Steintapeten
• Waldtapeten

Vinyltapeten können schädliche Weichmacher enthalten. Erkundigen Sie sich gegebenenfalls vor dem Kauf beim Hersteller oder bei vertrauenswürdigen Testinstituten.

2. Vinyltapete tapezieren

Im Folgenden geben wir Ihnen eine kurze Anleitung wie Sie Kunststofftapeten mit einem a. Vlies- oder einem b. Papierträger tapezieren. Die meisten Schritte sind für beide Trägermaterialien gleich.

1. Material besorgen
   Für fachgerechtes Tapezieren wird eine Vielzahl an Materialien benötigt. Neben Tapeziertische, a. Spezial-Kleister oder b. Papier-Kleister, Tapezierschere für das Zurechtschneiden, Wasserwaage und Zollstock, sowie Tapezierbürste und Kleisterrolle benötigen Sie auch die richtige Anzahl an Tapetenrollen. Handelt es sich bei der gewünschten Tapete um eine sogenannte Eurorolle mir einer Länge von 10 Metern, kann der Tapetenbedarf einfach ausgerechnet werden:
   Raumumfang* x Raumhöhe : 5 = Anzahl der benötigten Tapetenrollen
   • Breite aller Wände, inkl. Fenster und Türen
2. Untergrund vorbereiten
   Damit die neue Tapete richtig hält, sollte die Wand folgende Eigenschaften aufweisen:
   • Vollständig eben und glatt, keine Risse
   • Keine alten Tapetenreste
   • Keine Farbkontraste (Gefahr des Durchscheinens)
   • Empfohlen: Behandlung mit Tiefengrund
3. Einkleistern
   • Vliestapeten werden mit der sogenannten Wandklebetechnik angebracht. Hierbei wird nicht die Tapete, sondern nur die Wand großzügig mit einer Kleisterrolle eingepinselt.
   • Bei einer Papiertapete müssen Sie mit einem Zollstock die gewünschte Bahnenlänge ausmessen und zurechtschneiden. Dann werden die Tapetenstücke großzügig mit Kleister eingepinselt und müssen für einige Zeit einweichen. Beachten Sie hierzu die Angaben des Herstellers bezüglich der Weichzeit.
4. Anbringung an der Wand
   • Die Rolle wird direkt an der Decke angesetzt und dann vorsichtig heruntergerollt. Anschließend folgen die Ausrichtung im Lot mit einer Wasserwaage und das Feststreichen mit der Tapezierbürste. Im letzten Schritt muss der Überstand mit der Tapezierschere abgeschnitten werden.
   • Die einzelnen Bahnen werden an der Decke angesetzt und abgerollt. Auch hier sorgt eine Tapezierbürste für ein optimales Ergebnis.

Hier die gesamte Auswahl an Tapezierbedarf ansehen

3. FAQ

• Welcher Kleister eignet sich für Kunststofftapeten?

  Die richtige Wahl des Kleisters hängt vom Untergrundmaterial der Tapete ab. Handelt es sich um einen Vliesträger, sollten Sie einen speziellen Vliestapeten-Kleister verwenden, da diese Tapete in der Regel sehr schwer ist. Vinyltapeten mit Vliesträger können mit einem herkömmlichen Kleister verarbeitet werden.

• Kann man Vinyltapeten überstreichen?

  Eine Vinyltapete ist mit einer wasserabweisenden PVC-Schicht überzogen, die auch Farbe und Klebstoffe abweist. Deswegen kann sie nicht ohne weiteres überstrichen werden. Wird diese Schicht jedoch entfernt, bleibt der Papier- oder Vliesträger an der Wand. Dieser bietet einen glatten und ebenen Untergrund für einen Neuanstrich.

• Wie entferne ich eine Vinyltapete?

  Die Entfernung einer Vinyltapete ist denkbar einfach, da sich die Tapete aus zwei Schichten zusammensetzt. Ziehen Sie den PVC-Belag vorsichtig ab, ein Spachtel oder Wasser wie bei herkömmlichen Tapeten ist hierbei nicht vonnöten. Zurück bleibt eine Trägerschicht, die entweder gestrichen oder neu tapeziert werden kann.

4. Verwandte Links

• Tapetenkleister
• Bordüren
• Wandtattoos
• Türtapeten