Effektive Hilfe gegen Lärm: Der Gehörschutz

Das Hörvermögen ist ein zentraler Sinn, der es uns ermöglicht, am Geschehen um uns herum teilzunehmen und sicher durch den Alltag zu kommen. Umso wichtiger ist es, das Gehör gegen Schäden durch Lärm oder Entzündungen zu schützen. Für diese Aufgabe haben sich verschiedene Arten des Gehörschutzes bewährt, die sich an unterschiedliche Bedürfnisse anpassen. Im folgenden Ratgeber stellen wir Ihnen verschiedene Modelle vor und geben Tipps, welcher Schutz für welchen Anwendungszweck der richtige ist.

1. Gehörschutz – Sicherheit fürs Hörvermögen

Unter einem Gehörschutz versteht man eine Schutzvorrichtung, die das Gehör gegen Lärm oder die Gehörgänge gegen Feuchtigkeit schützt. Dadurch werden durch übermäßige Lautstärke oder Entzündungen verursachte Schäden des Hörvermögens verhindert. Doch auch bei geringer Lärmbelästigung erfüllt ein Gehörschutz eine Aufgabe: So ermöglicht er es, die Wahrnehmung störender Geräusche zu minimieren und zum Beispiel konzentriert zu arbeiten oder ruhig zu schlafen.

Ein Gehörstöpsel kann zudem beim Schwimmen vonnöten sein: Nämlich dann, wenn Ihre Gehörgänge zu Entzündungen neigen oder das Trommelfell gerissen und das Eindringen von Wasser unbedingt zu vermeiden ist.

Ob Konzert, Feuerwerk, Schwimmbadbesuch oder Zugreise: Der Einsatz eines Gehörschutzes ist in vielen Situationen sinnvoll.

Einsatzgebiete eines Gehörschutzes

Ein Gehörschutz kann in verschiedenen Momenten eine sinnvolle Wahl sein. Für folgende Situationen sollten Sie den Einsatz in Betracht ziehen:

• Arbeitsplatz mit hoher Lärmbelästigung
• (Großraum-)Büros
• Clubs und Diskotheken
• Konzertbesuche, Straßenfeste und Festivals
• Feuerwerkbesuch, zum Beispiel an Silvester
• Veranstaltungen wie Fußballspiele oder Autorennen
• Jagdsport
• Heimwerken und Gartenarbeit mit lärmintensiven Geräten
• Nächtliche Lärmbelästigung, zum Beispiel durch Schnarchen
• Schwimmen und Baden
• Situationen mit hohem Konzentrationsbedarf im öffentlichem Raum, zum Beispiel Bibliotheken
• Reisen
• Motorsport
• Musizieren

2. Arten von Gehörschutz

Grundsätzlich kann zwischen zwei Arten von Gehörschutz unterschieden werden: Gehörstöpseln und dem Kapselgehörschutz. Während Stöpsel in den Gehörgang eingeführt werden und den Schall dort blockieren, wird die Kapselvariante über die Ohren gestülpt. Letztere ist grundsätzlich mit einem Bügel ausgestattet, der entweder im Nacken oder auf dem Kopf aufliegt. Auch Stöpsel können durch Bügel oder ein Band verbunden sein.

Verschiedene Modelle sind für unterschiedliche Lärm-Situationen speziell angepasst. Folgende Gehörschutzarten sind verfügbar:

Pfropfen

• Häufig für den einmaligen Gebrauch gedacht
• Aus Schaumstoff
• Konische Form
• Ideal für Besucher in Fabriken oder auf Baustellen
• Auch mit praktischem Spender erhältlich

Pfropfen	Pfropfenspender

Wachskugeln

• Für den einmaligen Gebrauch gedacht
• Dichten den Gehörgang effektiv ab

Kapselgehörschutz

• Umschließen das gesamte Ohr
• Fester Sitz durch Bügel
• Auch in Kindergrößen erhältlich
• Können mit Sicherheitshelm verbunden oder in Kombination erworben werden
• Erhältlich als aktiver Kapselgehörschutz (ermöglicht Kommunikation und steuert Dämmung anhand der Lautstärke der Außengeräusche)
• Optional mit integriertem Radio

Kapselgehörschutz	Kapselgehörschutz mit Radio

Universelle Gehörschutzstöpsel

• Verfügen über Lamellen, die für Belüftung sorgen und eine vollständige akustische Isolierung verhindern
• Mit verbindendem Band oder Bügel erhältlich
• Modelle speziell fürs Schwimmen oder Musizieren verfügbar

Universeller Gehörschutz mit Band	Universeller Gehörschutz

Lärmmessung und maximale Dämmung

Die Höhe des Geräuschpegels wird in Dezibel angegeben. Folgende Werte sind für die jeweiligen Situationen typisch:

• 35 dB: Blätterrascheln
• 60 dB: Unterhaltung zwischen zwei Personen
• 85 dB: Straßenverkehr in mittlerer Lautstärke
• 100 dB: Presslufthammer
• 110 dB: Pop- oder Rockkonzert mit Abstand zur Bühne

Ab einer Lärmbelästigung von 85 Dezibel schreibt der Gesetzgeber Arbeitgebern die Versorgung des Arbeitsnehmers mit Gehörschutz vor.

Eine vollständige Abschottung durch Stöpsel oder Kapselschutz ist gerade bei lauten Umgebungsgeräuschen nicht möglich. Selbst bei hohem Schutz liegt die maximale Dämmung bei 40 Dezibel. Zum Vergleich: Ein Gehörschutz aus weichem Schaumstoff erreicht eine maximale Dämmung von 30 Dezibel, der HiFi-Gehörschutz für Konzertbesuche liegt bei 20 Dezibel.

Was Sie beim Kauf beachten sollten

Wenn Sie sich für Gehörschutzstöpsel entscheiden, achten Sie darauf, dass das Material weich und hautfreundlich ist.

Um den für sich passenden Gehörschutz zu finden, können Ihnen folgende Fragen weiterhelfen:

• Bevorzugen Sie Ohrstöpsel oder Kapselschutz?
• Soll Ihr Schutz über ein Band oder einen Bügel verfügen?
• Ist der Schutz zur einmaligen oder mehrmaligen Verwendung vorgesehen?
• Muss er für Berufe mit starker Lärmbelästigung geeignet sein?
• Soll er auch beim Schlafen getragen werden?
• Bevorzugen Sie ein bestimmtes Material?
• Muss der Gehörschutz wasserbeständig sein?
• Wollen Sie ihn mit einem Schutzhelm kombinieren?
• Ist er für einen Erwachsenen oder ein Kind gedacht?

3. FAQ

• Ab wieviel Jahren können Kinder einen Gehörschutz tragen?

  Spezielle Gehörschutz-Produkte für Babys und Kleinkinder können schon von den Kleinsten getragen werden. Sie sind besonders weich und von geringer Größe, sodass sie perfekt für die kleinen Gehörgänge von Babys sind. Für Kinder ab einem Jahr sind auch Kapselgehörschutz-Modelle verfügbar. Sie sind auf die Kopf- und Ohrgröße der Kleinen angepasst und verhindern so ein Verrutschen. Darüber hinaus sind sie je nach Modell hoch schallisolierend und schützen das empfindliche Gehör besonders effektiv.

• Ab wieviel Dezibel sollte ich einen Gehörschutz tragen?

  Der Einsatz eines Gehörschutzes richtet sich nicht unbedingt nach dem Dezibelwert. Auch das persönliche Geräuschempfinden spielt dabei eine Rolle. In Bezug auf leicht störende Geräusche, wie zum Beispiel nächtliches Schnarchen, Feierlärm von Nachbarn oder Großraumbüros ist es ganz Ihnen überlassen, ab welcher Lautstärke Sie sich für einen Schutz entscheiden. Arbeiten mit geräuschintensiven Maschinen wie Bohrern, Häckslern oder Rasenmähern sollten auch im Privathaushalt nur mit einem Geräuschschutz verrichtet werden. Konzertbesuche oder lärmintensive Großveranstaltungen liegen mit ihren Dezibelwerten ebenfalls häufig weit über den von der Lärmschutzverordnung als kritisch eingestuften 85 Dezibel. Daher ist auch hier ein Geräuschschutz empfehlenswert.

4. Verwandte Links

• Arbeitsschuhe
• Schutzbrillen
• Arbeitshandschuhe
• Sicherheitshelme
• Atemschutzmasken