BARF Hundefutter

Ratgeber BARF Hundefutter

BARF Hundefutter besteht überwiegend aus rohem Fleisch und einem Gemüseanteil. Was Sie bei der Rohfütterung beachten sollten und was auf einen BARF Speiseplan gehört, lesen Sie hier.

1. Was ist BARF und was gibt es zu beachten?

BARF steht für „Biologisch Artgerechte Rohfütterung“ und bezeichnet die Rohfütterung bei Hunden und Katzen. Das Ernährungskonzept für Haustiere basiert auf der Fütterung von rohem Fleisch, das mit essenziellen Supplementen angereichert wird.

Erst in den 1950er Jahren etablierte sich Fertigfutter in trockener oder nasser Form für Hunde und Katzen. Da das industriell hergestellte Futter meistens mit zusätzlichen Inhaltsstoffen versetzt ist, sprechen sich sogenannte „Barfer“ explizit dagegen aus und füttern ihren Liebling mit ausschließlich selbstzubereitetem Rohfutter.

Entscheiden Sie sich dazu, Ihren Vierbeiner zu barfen, gibt es einige Punkte, die Sie beachten sollten:

• Füttern Sie insbesondere bei Hunden nicht nur BARF Fleisch.

• Sorgen Sie für Abwechslung, was Muskelfleisch, Knochen, Fisch und Innereien angeht, auch bei Gemüse.

• Machen Sie sich schlau über den individuellen Bedarf Ihres Tieres.

• Achten Sie auf die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Tieres, damit mögliche Mangelerscheinungen frühzeitig erkannt werden.

• Die hygienische Verarbeitung und Aufbewahrung des rohen Fleisches ist nicht nur für die Gesundheit des Tieres wichtig, sondern auch für Ihre eigene.

2. Vor- und Nachteile vom Barfen

Ihren Hund mit BARF Fleisch zu füttern, bietet Ihnen einige Vorteile, birgt aber auch Nachteile, die Sie bedenken sollten.

2.1 Welche Vorteile bietet die BARF Fütterung?

Barfen hat folgende Pluspunkte:

• Kontrolle über die Nahrung: Sie entscheiden, was Ihr Tier zu fressen bekommt und kennen alle Nahrungsbestandteile.

• Allergien, Unverträglichkeiten und Übergewicht: Leidet Ihr Haustier unter Futtermittelallergien und Verdauungsstörungen, können Sie mit der BARF Ernährung diese beheben, denn Sie entscheiden, was in den Napf kommt. Auch bei Übergewicht kann Barfen helfen, wenn Sie mageres Fleisch füttern.

• Zahnstein: Durch das Zerkauen von rohem Fleisch sowie von Knochen, werden die Zähne auf natürliche Weise gereinigt, was Zahnsteinbildung vorbeugt.

• Häufchen: Durch die hohe Ausnutzung des BARF Futters verändert sich die Verdauung der Hunde, was bei vielen zu einer geringeren Kotmenge führt. Zudem riechen die Häufchen von gebarften Tieren weniger streng.

2.2 Welche Nachteile besitzt das Barfen?

Wer sich für das Barfen entscheidet, sollte nicht nur die Vorteile, sondern auch die Nachteile kennen.:

• Zeit und Aufwand: Sie müssen die Zusammenstellung des Futters selbst übernehmen. Das heißt, die Nahrung abwiegen, damit die Bedürfnisse des Tieres abgedeckt werden und sich genau in das Thema BARF einarbeiten. Sie müssen regelmäßig frisches Fleisch, Knochen und Gemüse organisieren. Viele BARF Experten empfehlen außerdem regelmäßig ein Blutbild des Tieres anfertigen zu lassen, um sicher zu stellen, dass der Hund mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt ist.

• Hygienemängel: Rohes Fleisch kann eine Vielzahl von Bakterien, wie Salmonellen oder E. Coli-Bakterien beheimaten. Diese Krankheitserreger können nicht nur für Ihr Haustier, sondern auch für Sie selbst ein Risiko darstellen. Vor allem Kinder, Schwangere und kranke Menschen sollten aufpassen und Fleisch besser abkochen.

• Fehlversorgung: Viele BARF Rezepte, die Sie im Internet finden, sind leider nicht bedarfsgerecht kalkuliert. Eine dauerhafte Fehl- und Mangelernährung kann vor allem bei Welpen, sowie bei trächtigen Tieren negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben.

Nährstoffversorgung – Wie wichtig sind Ergänzungsfuttermittel?

Grundsätzlich ist barfen für jeden Hund geeignet. Achten Sie darauf, dass die Futtermengen genau berechnet werden und Ihr treuer Begleiter so alle wichtigen Nährstoffe erhält. Insbesondere Welpen, trächtige und säugende Hündinnen benötigen wichtige Mineralstoffe. Damit es nicht zu einem Nährstoffmangel kommt, sollten Sie sicherstellen, dass die Versorgung mit

• Calcium-Phosphor,
• Vitamin A, D, E und
• Jod

gewährleistet ist.

Gestalten Sie die Mahlzeiten ausgewogen, um den Bedarf zu decken. Vor allem die Knochenfütterung ist relevant für eine ausreichende Calcium-Zufuhr. Verweigert Ihr Tier die Knochen, ist es ratsam auf Ergänzungsfuttermittel zurückzugreifen. Beachten Sie hierbei, dass es auch zu einer Überversorgung kommen kann. Lassen Sie sich deswegen immer von Ihrem Tierarzt beraten.

3. Der BARF Speiseplan für Hunde

Das Zusammenstellen eines bedarfsgerechten Futterplans benötigt etwas Routine. Holen Sie sich hierbei Ratschläge von Ernährungsexperten. Frisches, rohes Fleisch ist die Hauptzutat beim Barfen.

In das BARF Hundefutter kommen Komponenten wie Blättermagen und Knochen, um dem Hund eine ausgewogene und leckere Ernährung zu bieten.

Die Tagesration Hundefutter beim Barfen beträgt rund zwei Prozent des Körpergewichtes. Das bedeutet, ein gesunder Hund mit einem Gewicht von 35 Kilogramm bekommt täglich ein Kilogramm zu fressen. Hierbei sind 70 bis 80 Prozent der Nahrung tierische Produkte, während der übrige Anteil aus pflanzlichen Komponenten besteht.

Passen Sie das Hundefutter an die Bedürfnisse Ihres Vierbeiners an. Hunde, die einen guten Stoffwechsel haben, können einen höheren Anteil an Kohlenhydraten fressen.

Damit Ihr Hund mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt ist, ist es wichtig, dass Sie ihn nicht ausschließlich mit Muskelfleisch füttern. Eine ausgewogene Mischung zwischen Innereien, Mägen, Knochen und Muskelfleisch ist ideal.

Um dem Hund einen ausgeglichenen, frischen Speisplan zu gewährleisten, können Sie die verschiedenen Fleischsorten als Frostfutter kaufen. Das Fleisch wird frisch nach dem Schlachten eingefroren und bewahrt dadurch seine wichtigen Nährstoffe. Hochwertiges Nassfutter aus der Dose, dass zu 100 Prozent aus Fleisch besteht, eignet sich vor allem zum Barfen im Urlaub oder bei Zeitmangel.

Auf dem Speiseplan Ihres Tieres sollte niemals rohes Schweinefleisch oder Wildschwein stehen. Sie können Träger des tödlichen Aujeszky-Virus (Pseudotollwut) sein.

Auch vitaminreiches Obst und Gemüse ist im BARF Hundefutter vertreten. Hierbei ist es wichtig, dass es nur püriert und mit etwas Öl angereichert in den Futternapf kommt. Dadurch kann der Hund auch fettlösliche Vitamine aufnehmen. Möchten Sie zusätzlich Kohlenhydratquellen wie Reis oder Kartoffeln hinzufügen, sollten diese vorher immer gegart sein.

Beachten Sie: Während Sie Ihrem Hund auf keinen Fall gekochte Knochen geben sollten, ist es hingegen wichtig, einige Gemüsesorten vorher zu garen. Hierbei gilt: Gemüse, das Sie für sich garen würden, garen Sie auch für Ihren Hund.

Folgende Nahrungsmittel können Sie im BARF Hundefutter verwenden:

Muskelfleisch

• Lamm
• Pute, Hühnchen
• Rind
• Pferd
• Ziege
• Reh, Hirsch
• Exotische Fleischsorten, wie Strauß

Mägen

• Pansen, grün oder weiß vom Rind
• Blättermagen vom Rind

Innereien

• Herz
• Rinderleber
• Rinderlunge
• Rinderniere

Fisch

• Lachsfisch
• Krabben
• Forelle
• Dorsch

Öle

• Pflanzenöle
• Fischöle

Obst und Gemüse

• Karotte
• Gurke
• Zucchini
• Pastinake
• Salat
• Apfel
• Banane

Achtung: Einige Gemüse- und Obstsorten sind für Hunde giftig. Informieren Sie sich vorab unbedingt darüber, welche Nahrung für Ihren Vierbeiner unbedenklich ist.

Sonstiges

• Eidotter, 2- bis 3-mal die Woche

4. FAQ

• Wie stelle ich meinen Hund auf BARF um?

  Sie sollten Ihren Hund langsam an das Rohfutter gewöhnen. Mischen Sie die BARF Nahrung nach und nach unter. Beginnen Sie mit leicht verdaulichem Fleisch und Gemüse wie Hühnchen, Hälsen, Zucchini und Karotte.

• Welches BARF Fleisch darf ich füttern?

  Sie haben eine große Auswahl an BARF Fleisch. Vor allem Rind, Lamm und Hühnchen beziehungsweise Pute eigenen sich für Hunde. Nur auf die Fütterung von rohem Schweinefleisch sollten Sie verzichten – dieses kann den tödlichen Aujeszky-Virus in sich tragen.

• Ist BARF für jeden Hund empfehlenswert?

  Grundsätzlich ist Barfen für jeden Hund geeignet. Achten Sie insbesondere bei Welpen, trächtigen und säugenden Hündinnen sowie alten Hunden auf eine ausreichende Nährstoffversorgung. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, was Ihr Hund benötigt.

5. Verwandte Links

• Hundespielzeuge
• Hundeleinen
• Hundepfeifen
• Hundehalstücher
• Hundekissen