
Ratgeber USB-Sticks
Schon seit Beginn der Zweitausenderjahre erleichtern USB-Sticks die Datenübertragung und Sicherung. Sie sind nicht nur handlich und leicht zu benutzen, sondern haben vor allen Dingen in den letzten Jahren enorm an Speicherkapazität gewonnen. Mittlerweile sind sie anderen Speichermedien wie DVD oder CD in so gut wie allen Belangen überlegen. So verfügen sie nicht nur über mehr Speicherplatz als ihre runden Konkurrenten, sondern haben auch eine längere Lebensdauer. Zudem hat sich bezüglich der Geschwindigkeit der Datenübertragung in den letzten Jahren einiges getan. Dies liegt zum einen daran, dass das USB-Protokoll 3.0, welches die Sticks der Generation 2.0 abgelöst hat, schnellere Datentransfers ermöglicht. Zum anderen hat auch die Entwicklung der SSD-Technologie Fortschritte gemacht, weshalb neben den herkömmlichen Massenspeichern mit Flash-Drive zunehmend USB-Sticks mit SSD-Laufwerken auf den Markt kommen. Worauf Kaufinteressenten jetzt achten sollten, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
1. Wann und wo brauche ich einen USB-Stick?
Ein USB-Stick ist immer dann nützlich, wenn man schnell und unkompliziert größere Datenmenge transportieren und transferieren will. Was früher die 3,5 Zoll-Diskette erledigt hat, schaffen nun die kleinen Speichergeräte, die problemlos in jede Hosentasche passen, wesentlich effizienter. Zur langfristigen Datensicherung sind USB-Sticks allerdings nur bedingt geeignet. Zwar verfügen sie mittlerweile über weitaus mehr Speicherplatz als CD oder DVD und sind weniger anfällig für Datenverluste als letztere. So solide wie eine externe Festplatte sind sie allerdings nicht. Zu groß ist die Gefahr, dass das zwar handliche, aber kleine Speichermedium verloren geht oder beschädigt wird. Um empfindliche oder wichtige Daten für lange Zeit abzusichern, sind externe Festplatten weitaus besser geeignet als USB-Sticks.
2. Worauf muss ich beim Kauf achten?
Wer sich einen USB-Stick zulegen möchte, sollte sich zunächst überlegen, für welchen Zweck er das Gerät verwenden will. Wie groß sollen die Daten sein, die auf den Stick gespeichert werden? Bin ich bereit mehr Geld für einen USB-Massenspeicher mit größerer Datenübertragungsgeschwindigkeit auszugeben? Bei der Beantwortung dieser Fragen helfen einige grundlegende Informationen und Hinweise zu USB-Sticks, die unten aufgeführt werden.
Bevor Sie sich für ein Produkt entscheiden, sollten Sie sich Gedanken machen, wie groß der USB-Stick sein soll – und das in zweifacher Hinsicht:
- Zum einen sollten sie wissen, wie viel Speicherplatz sie für die Dokumente benötigen, die Sie sichern wollen.
- Zum anderen sollten Sie darauf achten, dass der Stick in Form und Umfang so beschaffen ist, dass das Gehäuse benachbarte Anschlüsse an PC oder Laptop nicht blockiert.
Die Rechnung: „Wie viel Euro zahle ich pro Gigabyte?“ kann demnach zwar als Orientierungsgröße dienen, sollte aber nicht das einzige Kriterium beim Kauf eines USB-Sticks sein.
Dieser USB-Stick hat einen versenkbaren Anschluss der ihn vor Beschädigung schützt.
Zwar haben die meisten USB-Massenspeicher bei pfleglicher Behandlung eine lange Lebensdauer, dennoch sollte man die gewährleistete Garantie des jeweiligen Produkts in seine Kaufentscheidung mit einfließen lassen. Je nach Hersteller liegt diese zwischen zwei und 30 Jahren. Während zwei Jahre knapp bemessen sein können, sollte in Anbetracht der rasanten technischen Entwicklung, die ältere Produkte schnell obsolet werden lässt, eine Garantiezeit von fünf Jahren allerdings ausreichen, um die durchschnittliche Nutzungsdauer eines Gerätes abzudecken.
Manche Hersteller versuchen der Gefahr vor physikalischer Beschädigung der USB-Speichergeräte entgegenzuwirken, indem sie den Anschluss mit einer Schutzkappe versehen oder sich dieser gar im Gehäuse versenken lässt. So lässt sich vermeiden, dass die empfindliche Elektronik Schaden nimmt. Wer also mit seinen elektronischen Geräten einen eher groben Umgang pflegt, sollte überlegen, sich eine Variante mit Schutzkappe oder versenkbarem Anschluss zuzulegen.
Wichtig: Von großer Bedeutung für die Kaufentscheidung ist die Lese- und Schreibgeschwindigkeit des USB-Massenspeichers. Häufig werden die Geräte zur schnellen und unkomplizierten Datenübertragung genutzt. Da ist es besonders wichtig, vor dem Kauf die Geschwindigkeit zu vergleichen, mit welcher Daten auf den USB-Stick geschrieben beziehungsweise von ihm gelesen werden können. Die Lese- und Schreibgeschwindigkeit ist sowohl von der Art der Festplatte (Flash-Drive oder SSD-Speicher) als auch davon abhängig, ob das ältere Protokoll USB 2.0 oder das aktuelle 3.0-Protokoll verwendet wird.
2.2 USB 2.0 vs. USB 3.0
Das Protokoll USB 2.0 wird bereits seit den frühen Zweitausenderjahren genutzt. 2008 wurde der Nachfolger USB 3.0 vorgestellt, der höhere Datenraten ermöglicht.
Protokollbezeichnung | Brutto-Datenrate | Realer Alltagswert |
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USB 2.0 | 480 Mbit/s (60 Mbyte/s) | ~ 240 Mbits/s (30 MByte/s) |
USB 3.0 | 4000 Mbit/s (500 Mbyte/s) | ~ 2400 Mbit/s (300 Mbyte/s) |
USB 3.1 | 9687 Mbit/s (1.200 Mbyte/s) | --- |
2011 erreichten die ersten Geräte mit USB 3.0 den Massenmarkt. Auch wenn viele Anwender aktuell noch Geräte mit USB 2.0 verwenden, so sollte man beim Kauf eines neuen USB-Massenspeichers unbedingt darauf achten, dass er das neuere Protokoll 3.0 unterstützt. Diese können auch noch an Rechnern betrieben werden, die nur über ältere Anschlüsse verfügen und sind somit abwärtskompatibel. Außerdem sind sie bei PCs mit USB 3.0 Schnittstelle um einiges schneller als ihr Vorgängermodell. Optisch zu unterscheiden sind USB 2.0 und USB 3.0 durch die verschiedenfarbigen Anschlüsse: Schwarz für USB 2.0 und Blau für USB 3.0.
Wichtig: Zunächst noch Abstand nehmen sollte man von USB-Massenspeichern, die das Protokoll USB 3.1 verwenden. Zwar ist USB 3.1 schneller als seine Vorgänger, aber leider nicht abwärtskompatibel. Der neue USB-C-Stecker ist nicht nur der erste USB-Stecker, der sich in beliebiger Richtung einstecken lässt, sondern auch wesentlich kleiner als Stecker der älteren Modelle USB 2.0 und USB 3.0.
2.3 Flash- oder SSD-Speicher
Die Lese- und Schreibgeschwindigkeit hängt jedoch nicht nur davon ab, welche Geschwindigkeit das jeweilige Protokoll grundsätzlich zulässt. Viel mehr ist auch von Bedeutung, welche Technologie im Innern des USB-Massenspeichers steckt. Die meisten Sticks, die in den letzten Jahren Verwendung fanden, griffen auf sogenannte Flash-Drives zurück. Diese Technologie war lange Zeit die beste Option und erlaubte möglichst viel Speicherplatz auf möglichst kleinem Raum unterzubringen und dabei solide Schreib- und gute Lesegeschwindigkeiten zu erreichen. Mittlerweile kommen aber auch SSD-basierte USB-Sticks auf den Markt, die zwar immer noch größer sind als die flashbasierten Speicher, aber bezüglich Lebensdauer und Lese- und Schreibgeschwindigkeit teilweise sogar besser abschneiden als die Konkurrenz. Insbesondere beim Transfer vieler kleiner Dateien verringert sich die Geschwindigkeit bei flashbasierten USB-Sticks enorm. Hier können SSD-Speichergeräte punkten. Der nur geringe Leistungsunterschied macht sich allerdings stark im Preis bemerkbar. Dessen sollte man sich bewusst sein, wenn man zur SSD-Variante greift.
USB-Sticks mit SSD-Speicher sind zwar schneller, aber auch größer als die gängigen Modelle mit Flash-Drive.
3. Spezifische Anwendungsbereiche
Doch USB-Sticks dienen nicht nur der kurzfristigen Datensicherung. Sie werden nicht nur genutzt um Daten schnell und unkompliziert zu transportieren und transferieren, sondern haben noch viele weitere Anwendungsgebiete. So werden sie immer häufiger auch zur Reparatur von defekten Rechnern genutzt.
USB-Massenspeicher eignen sich nach einigen Anpassungen auch dazu, den eigenen Rechner nach einem Crash zu retten. Dafür muss der Stick allerdings bootfähig gemacht werden. Das heißt, der Stick muss mit Hilfe eines Programms so bearbeitet werden, dass er vom Computer bereits als Festplatte erkannt wird bevor Windows hochgefahren ist. Hat man ein Problem mit seinem Betriebssystem ist es so möglich, bereits vor dem Booten, also vor dem Hochfahren von Windows oder einem anderen Betriebssystem, auf den Stick zuzugreifen und gegebenenfalls Reparaturen durchzuführen. Dies geschieht am heimischen PC bevor das Gerät einen Defekt hat, und ist mit allen neueren USB-Sticks möglich. Nutzer von Windows 8 beziehungsweise Windows 10 können dies mit wenigen Mausklicks erledigen. Nutzern älterer Windows-Versionen stehen diverse Freeware Tools zur Verfügung.
USB-Sticks lassen sich mit wenigen Handgriffen als Reparatur-Tools präparieren.
Nachdem der Stick so formatiert wurde, dass er nach dem Start vom BIOS als Festplatte erkannt werden kann, ist der wichtigste Schritt getan. Anschließend muss die entsprechende Software auf den Stick kopiert werden, um die gewünschten Reparaturen durchzuführen. Das kann zum Beispiel ein Virenscanner, aber auch ein Notfallsystem sein, um Windows nach einem Crash zurückzusetzen oder neu zu installieren.
Neben der klassischen Nutzung von USB-Sticks um Daten zu transportieren und zu transferieren, lässt sich auf den Geräten auch Software direkt installieren, sodass Sie Ihre wichtigsten Programme immer mit sich führen und an jedem beliebigen Rechner einsetzen können. Nicht jedes Programm steht als sogenanntes Portable Tool zur Verfügung, doch die wichtigste Software wie zum Beispiel Textverarbeitungsprogramme, Video- oder Musiksoftware sowie Bildbearbeitungsprogramme lassen sich sogar als Freeware auf Ihren USB-Stick laden.
Mit Hilfe von Portable Tools lässt sich Ihr USB-Stick so präparieren, dass Ihnen Ihre Lieblingsprogramme überall zur Verfügung stehen.
Neben diesem Vorteil sorgt dies zusätzlich für Ordnung auf dem eigenen Rechner. Zu viele lokal installierte Programme können Windows verlangsamen. Werden die Programme vom Stick aus gestartet, können Sie dem entgegenwirken. Ein letzter Vorteil ist, dass sich die Programme auch an Computern nutzen lassen, auf denen Sie selbst keine Programme installieren können, wie zum Beispiel im Büro. Einmal eingesteckt, können Sie so über den USB-Stick unkompliziert die eigenen Programme starten und verwenden.
Auch Windows lässt sich mit einigen Kniffen ab der der Version Windows 7 auf einem USB-Stick installieren. So haben Sie nicht nur Ihre Programme, sondern auch ihre eigene Benutzeroberfläche stets dabei und können mit Hilfe eines PCs darauf zugreifen.
4. FAQ
An meinem Computer ist eine schwarze USB-Buchse. Welchen Stick kann ich damit verwenden?
Wenn ihr Rechner über eine schwarze USB-Buchse verfügt, so handelt es sich um eine Buchse, die mit dem Protokoll USB 2.0 arbeitet. Das heißt, sie können problemlos USB-Sticks mit dem Protokoll USB 2.0 verwenden. Da die neueren Massenspeicher, welche über einen USB 3.0-Anschluss verfügen, abwärtskompatibel sind, lassen sie sich auch problemlos mit der schwarzen USB 2.0-Buchse betreiben. Einen Stick mit USB 3.1 und C-Stecker können Sie jedoch nicht verwenden. Dieser ist nicht kompatibel mit Ihrem Anschluss.
Mein neuer USB-Stick hat keine Schutzkappe. Ist das schlimm?
Eine Schutzkappe kann den USB-Anschluss Ihres Sticks vor Staub und Schmutz schützen. Wichtiger ist es jedoch, darauf zu achten, dass der Anschluss nicht abbricht oder anfängt, sich zu lockern. Deswegen sollten Sie vorsichtig mit dem Speichergerät umgehen. Manche USB-Sticks verfügen über einen versenkbaren Anschluss, der sich ins Gehäuse zurückziehen lässt und so vor Stößen geschützt ist. Alternativ können Sie den Stick auch in einer kleinen Dose aufbewahren.
Ich möchte einen USB-Notfall-Stick erstellen. Worauf muss ich beim Kauf achten?
Einen USB-Notfall-Stick können Sie mit jedem neueren USB-Stick erstellen. Wichtig ist, dass Sie das Speichergerät so formatieren, dass es vom BIOS beim Start des Computers als Festplatte erkannt werden kann. Nach der Formatierung können Sie mit Hilfe von Windows oder zur Verfügung stehender Freeware den Stick so präparieren, dass Sie nach einem Crash Windows wiederherstellen oder neu installieren können.
Ich möchte wichtige Daten sichern, damit sie bei einem Absturz nicht verloren gehen. Welcher Stick eignet sich dafür?
Wichtige Daten sollte man nicht für längere Zeit auf einem USB-Stick sichern. Zu schnell gehen die kleinen Geräte verloren oder werden im alltäglichen Gebrauch beschädigt. Für diesen Zweck eignen sich externe Festplatten wesentlich besser, da sie weniger schnell verloren gehen und, wenn sie richtig gelagert sind, auch nicht beschädigt werden.
5. Verwandte Links