Kaltschaummatratzen

Kaltschaummatratzen Ratgeber

Neben ausgewogener Ernährung und ausreichend Bewegung ist vor allem erholsamer Schlaf Voraussetzung für einen gesunden Lebenswandel. Die Wahl der richtigen Matratze ist dabei essenziell. Neben Federkernmodellen können Sie alternativ auf eine Kaltschaummatratze zurückgreifen. Welche Vorteile diese Variante aufweist und was Sie bei der Suche nach einem passenden Modell beachten sollten, erfahren Sie im folgenden Ratgeber.

1. Die Vorteile von Kaltschaummatratzen

Im Gegensatz zu einer Federkernmatratze bewirkt die Beschaffenheit einer Kaltschaummatratze, dass die einzelnen Körperzonen nicht punktuell, sondern flächig gestützt werden. Möglich macht dies das Material der Matratzen: Bei der Verarbeitung wird flüssiger Schaumstoff auf Rohölbasis zu Blöcken gegossen und härtet bei niedrigen Temperaturen aus. Wird das Gewicht verlagert, das auf einer Kaltschaummatratze lastet, sorgen die sogenannten druckelastischen Eigenschaften dafür, dass keine Vertiefungen zurückbleiben. Das offenporige Material sorgt darüber hinaus für eine zuverlässige Klimaregulierung und bewirkt eine effektive Wärmeisolation.

Alle Vorteile von Kaltschaummatratzen im Überblick:

• Erholsamer Schlaf durch druckelastische Eigenschaften
• Verhältnismäßig leicht
• Sehr gute Klimaregulierung und Wärmeisolation
• Für Allergiker geeignet
• Langlebig
• Geräuschlos

Kaltschaum zeichnet sich im Vergleich zu sogenanntem Komfortschaum durch eine höhere Dichte des Materials aus und ist durch die Porenstruktur atmungsaktiver. Anders als viscoelastische Modelle (sogenannte Visco-Matratzen) passen sich Kaltschaumvarianten bei Veränderung der Liegeposition sehr schnell an den Schlafenden an.

2. Wichtige Eigenschaften

Im Folgenden zeigen wir Ihnen die wichtigsten Eigenschaften, auf die Sie bei der Auswahl einer Kaltschaummatratze achten sollten.

2.1 Raumgewicht

Die Angaben zum sogenannten Raumgewicht (RG) sind der wichtigste Hinweis auf die Langlebigkeit und Qualität einer Matratze: Je höher der Wert ausfällt, desto mehr Schaumstoff wurde bei der Fertigung pro Kubikmeter verarbeitet. Matratzen mit hohem Raumgewicht sind entsprechend nachgiebig und passen sich optimal den Körperkonturen an.

Sollten Angaben zum Raumgewicht fehlen, können Sie den Wert durch die folgende Formel selbst ermitteln:

Die Formel zur Berechnung des Raumgewichtes dient nur als erster Anhaltspunkt und lässt keine endgültigen Aussagen zur Qualität einer Matratze zu: Modelle mit einem 3D-Profilschnitt und unterschiedlich schweren Kernzonen weisen weniger Gewicht auf als Matratzen mit 2D-Profil und vollständig massivem Kern. Dennoch sind Modelle mit 3D-Profilschnitt als hochwertiger einzustufen.

Kaltschaummatratzen werden mit einem Raumgewicht von 35 (sehr gering) bis 60 (sehr hoch) angeboten.

2.2 Größe

Bei der Größe sollten Sie sich am Lattenrost orientieren, wenn Sie bei Ihrem Bett lediglich die Matratze austauschen möchten. Wie bei allen Matratzen ist auch bei einem Kaltschaummodell wichtig, dass es nicht direkt auf einer geschlossenen Fläche wie beispielsweise dem Fußboden aufliegt. Andernfalls wird die Atmungsaktivität beeinträchtigt, was sich nachteilig auf das Raumklima auswirkt und verhindert, dass die in der Matratze aufgenommene Feuchtigkeit verdunsten kann.

Beliebte Kaltschaummatratzen Größen:

• 90 x 200 cm
• 140 x 200 cm
• 160 x 200 cm
• 180 x 200 cm

2.3 7-Zonen-Profil

Für größtmöglichen Liegekomfort sorgen bei vielen Kaltschaummatratzen verschiedene Zonen, die sich im Profil je nach der Körperregion unterscheiden, die darauf zum Liegen kommt. Matratzen mit sieben Unterteilungen sind am weitesten verbreitet:

Das 7-Zonen-Profil sorgt bei einer Kaltschaummatratze dafür, dass alle Körperpartien individuell und optimal gestützt werden.

Die Zonen variieren neben der Oberflächenstruktur auch in der maximalen Nachgiebigkeit, sodass alle Körperregionen während des Liegens in einer gesunden Position gehalten werden. Neben 7-Zonen-Modellen existieren Varianten mit drei, fünf oder neun Profilzonen.

2.4 Schnitt

Die Oberfläche der verschiedenen Profilzonen einer Kaltschaummatratze wird durch den sogenannten Matratzenschnitt entscheidend beeinflusst. Die Angaben vermitteln einen Eindruck darüber, ob das Profil ausschließlich Quer- oder auch Längsschnitte aufweist. Dementsprechend wird zwischen den folgenden Arten unterschieden:

2D-Schnitt

Das Profil besitzt ausschließlich Querschnitte.

Matratzen mit 2D-Schnitt weisen eine durchschnittliche Punktelastizität auf.Die Luftzirkulation wird durch den Schnitt nur geringfügig begünstigt.

3D-Schnitt

Das Profil weist sowohl Längs- als auch Querschnitte auf.

Kaltschaummodelle mit einem 3D-Schnitt zeichnen sich durch eine sehr hohe Punktelastizität aus.Die Luft kann bei diesen Varianten besonders effektiv zirkulieren, was das Raumklima und das Verdunsten von Feuchtigkeit begünstigt.

2.4 Härtegrad

Der passende Härtegrad einer Matratze leitet sich aus Körpergröße und -gewicht ab. In der Regel wird zwischen drei Graden unterschieden:

• H1: weich (für Menschen bis ca. 60 kg)
• H2: mittel (für Menschen zwischen 75 und 80 kg)
• H3: hart (für Menschen ab 80 kg)

Diese Angaben sind jedoch lediglich als Orientierungshilfe anzusehen. Der ideale Härtegrad sollte auch gemäß ärztlicher Empfehlung und nicht zuletzt den individuellen Vorlieben entsprechend gewählt werden.

3. Bezug

Beim Bezug von Kaltschaummatratzen sollten Sie vor allem darauf achten, dass dieser ein Innentrikot aufweist: Diese Schicht besteht bei hochwertigen Modellen aus Naturfasern (beispielsweise Baumwolle) und liegt direkt unter dem Überzugsstoff. Die Funktion des Innentrikots besteht darin, Feuchtigkeit aufzunehmen und nach Möglichkeit von der Kaltschaummatratze fernzuhalten. Um eine effektive Reinigung des Bezugs sicherzustellen, sollten Sie diesen regelmäßig bei 60 Grad in der Waschmaschine säubern.

4. Pflegehinweise

Um für eine möglichst hohe Lebensdauer Ihrer Kaltschaummatratze zu sorgen, sollten Sie einige Pflegehinweise beachten, die wir im Folgenden nennen:

Ruhenlassen nach dem Auspacken: Viele Kaltschaummatratzen werden zusammengerollt geliefert. Erst etwa 24 Stunden nach dem Auspacken hat die Matratze ihre eigentliche Form angenommen, da das Material sich in dieser Zeit entfaltet.

Atmenlassen nach dem Aufstehen: Decken Sie die Matratze nicht sofort nach dem Aufstehen mit ihrem Bettzeug ab und lüften Sie das Schlafzimmer. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass ausreichend Luft die Matratze erreichen und Flüssigkeit im Inneren verdunsten kann.

Lattenrost: Generell sollten Sie ungeachtet der Matratzenart darauf achten, dass Sie nicht flächig auf dem Boden aufliegt. Andernfalls verhindern Sie, dass auch von unten Luft an die Matratze gelangt, was zu Schimmelbildung führen kann.

Regelmäßiges Wenden: Um eine möglichst lange Lebensdauer der Matratze zu gewährleisten, sollten Sie sie etwa alle zwei Monate wenden. Auf diese Weise sorgen Sie dafür, dass beide Seiten gleichmäßig abgenutzt werden.

5. FAQ

• Ist der Geruch einer Kaltschaummatratze schädlich?

  Manche Modelle weisen nach dem Auspacken einen chemischen Geruch auf, der jedoch bei ausgiebigem Lüften sehr schnell verfliegt und gesundheitlich unbedenklich ist.

• Wie entsorge ich meine alte Matratze richtig?

  Ungeachtet der unterschiedlichen Matratzenarten ist die richtige Art und Weise der Entsorgung der städtische Sperrmüll, den Sie selbst anmelden müssen. Beachten Sie, dass die Regelungen dabei kommunal unterschiedlich ausfallen.

• Was sind die Unterschiede zwischen Visco-Matratzen und Kaltschaummodellen?

  Visco-Matratzen bestehen ebenfalls aus Schaumstoff. Kaltschaummatratzen weisen jedoch eine höhere Dichte und Atmungsaktivität auf und passen sich bei Verlagerung der Liegeposition schneller den Körperkonturen an.