Zangen

Ratgeber Zangen

1. Übersicht

Grundlegend kann man Zangen in folgende Grundtypen einteilen:

• Greifzangen
• Zangen zum Trennen und Schneiden von Materialien
• Kombinationszangen
• Zangen zum Verformen

Welche Zange ist die Richtige?

Derzeit existieren über 100 verschiedene Zangensorten. Welche Sie benötigen, hängt natürlich stark von Ihrem individuellen Bedarf ab. In jedem Haushalt sollten jedoch mindestens die folgenden drei Zangen vorhanden sein:

2. Kaufaspekte

Bei der Auswahl der richtigen Zange sollten Sie sich vorab die folgenden Fragen stellen:

Für was genau möchten Sie die Zange nutzen?

Je nachdem, wofür Sie das Werkzeug benötigen, kommen nur bestimmte Zangenarten in Betracht. In der Elektrotechnik erweisen sich beispielsweise die sogenannten Crimpzangen als sinnvoll. Mit diesen ist es möglich, eine Verbindung zwischen einem Leiter und Verbindungselement zu schaffen. Im Fahrzeug- und Maschinenbau finden Sicherungsringzangen häufig Gebrauch. Diese eignen sich dazu, Sicherungsringe in Lagern und Wellen anzubringen. Möchten Sie mit dem Werkzeug Gegenstände greifen, empfiehlt es sich, Flach- oder Spitzzangen zu benutzen. Mit einer Kombizange können Sie aufgrund der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten nichts falsch machen.

Wie oft benötigen Sie das Werkzeug?

Auch bei der Qualität von Zangen gibt es große Unterschiede. Falls Sie das jeweilige Werkzeug nur selten verwenden, können Sie bereits für kleines Geld Zangen erwerben, die ihren Zweck erfüllen. Sollten Sie mit der Zange jedoch tagtäglich in Kontakt kommen, lohnt es sich, in ein etwas teureres Modell zu investieren. Bei diesen wird besseres Material verwendet, was dazu führt, dass sie komfortabler in der Handhabung sind und sich nicht so schnell abnutzen.

3. Qualitätsmerkmale

Optimale Hebelübersetzung

Eine gute Zange erkennen Sie daran, dass Sie wenig Kraft aufwenden müssen, um den gewünschten Erfolg erzielen zu können. In der Schneide oder den Greifbacken sollte sich die Kraft im Idealfall vielfach erhöht auswirken, sodass beispielsweise auch ein problemloses Schneiden härterer Materialien möglich ist.

Das Materialdie Härte

Grundsätzlich werden alle Zangen aus Werkzeugstählen gefertigt. Wenn Sie ein preisgünstiges Modell wählen, handelt es sich meist um Zangen ohne Legierung, die einen Kohlenstoffgehalt von etwa 0,45% aufweisen. Sollten Sie sich für eine teurere Variante entscheiden, ist der Kohlenstoffgehalt der verwendeten Materialien im Regelfall höher. Je stärker die Härte, desto weniger besteht die Gefahr, dass sich die Zangen beim Gebrauch biegen oder es zur Torsion kommt. Auch Legierungen aus Chrom oder Vanadium tragen bei hochwertigen Zangen dazu bei, dass die Oberfläche geschützt und Rostbildung verhindert wird.

Ergonomie

Wichtig ist auch, dass sich die Zange durch gute Griffigkeit auszeichnet. Das Werkzeug soll zur Erleichterung aller Arbeiten beitragen und Ihre Hand und Ihren Arm dabei möglichst nicht beschweren. Bei dem Umgang mit einer Zange sollten Sie berücksichtigen, dass bei der Anwendung nicht viel Kraft aufgebracht werden sollte. Darüber hinaus sollte das Halten der Zange bequem für Sie sein, der Griff muss gut in der Hand liegen.

Griffbeschichtung

Hinsichtlich der Griffbeschichtung können Sie bei Zangen große Qualitätsunterschiede feststellen. Bei einigen liegt eine solche gar nicht vor. Wenn Sie die Zange selten und nur für kleinere Arbeiten benötigen, ist eine Beschichtung auch nicht unbedingt notwendig. Für eine bequemere Handhabung sind jedoch die Werkzeuge mit Griffen aus Kunststoff oder Gummi zu bevorzugen. Diese beugen vor allem möglichen Verletzungen vor, da sie besonders rutschfest sind.

Sonstiges

Um ein sicheres Arbeiten im Elektronikbereich zu gewährleisten, ist es von zentraler Bedeutung, Zangen zu verwenden, die isoliert sind. Beachten Sie dabei stets die Angaben zur maximalen Spannung.

4. Tipps und Tricks rund um die Zange

4.1. Beim Zangenkauf

Die Ergonomie der Zange spielt eine entscheidende Rolle.

• Idealerweise sollten die Schneiden oder Backen einer Zange optimal aufeinander passen. Sollte man durch die Enden des geschlossenen Werkzeugs hindurchsehen können, deutet dies auf schlechte Präzision hin, was sich im Regelfall dann auch auf die Schneidearbeit auswirkt.
• Gute Ergonomie der Zange
• Ausgeprägte Flexibilität des Gelenks: Das Werkzeug sollte sich problemlos öffnen und schließen lassen.
• Vermerkung des Herstellers auf der Zange

4.2. Weitere Tipps

• An einem möglichst geschützten und trockenen Ort aufbewahren.
• Aufbewahren in einen Werkzeugkoffer für eine geordnete Lagerung (idealerweise aus Metall anstelle Kunststoff).
• Regelmäßige Schmierung der Zange mit Öl verhindert bei nicht-verchromten Zangen die Rostbildung.
• Ziehen Sie Werkzeugkoffer oder ganze Zangensets in Betracht. Dadurch ersparen Sie sich Kosten.
• Sollten Sie Risse auf der Zange feststellen, empfiehlt es sich, sich ein neues Werkzeug anzuschaffen. Damit beugen Sie Verletzungen vor.
• Testen Sie selbst die Qualität Ihrer Zange durch den Papiertest:

Alles, was Sie dafür benötigen, sind Papier und eine Büroklammer. Egal, ob Sie eine Greif- oder Schneidezange brauchen – mit diesen zwei Utensilien können Sie schnell und leicht feststellen, ob das Werkzeug hält, was es verspricht.

1. Nehmen Sie die Greifzange in die Hand und schließen durch die Backen dieser das Stück Papier ein.

2. Nun versuchen Sie mit der anderen Hand, das Papier herauszuziehen. Falls dies gelingt, bedeutet das, dass der Hersteller nicht genau gearbeitet hat.

3. Für die Qualitätsprüfung einer Schneidezange versuchen Sie das Papier mit Hilfe des Werkzeugs zu trennen. Im besten Fall sollte dies in Form von sauberen Linien erfolgen und mit einem Klickgeräusch verbunden sein.

4. Daraufhin können Sie eine aufgebogene Büroklammer zur Hand nehmen und überprüfen, wie leicht sich diese durch das Werkzeug trennen lässt. Dabei hilft besonders ein Vergleich zwischen mehreren Zangen.

5. FAQ

• Welche Zangenmarke ist die beste?

  Welchen Hersteller Sie bei der Wahl Ihres Werkzeugs bevorzugen sollten, kann nicht pauschal festgelegt werden. Am besten ist es, Sie testen Zangen verschiedener Marken und entscheiden sich für das Modell, welches Ihren individuellen Vorstellungen entspricht. Werkzeuge der Hersteller KNIPEX, NWS, LUX und Elora schneiden bei Zangentests besonders gut ab.

• Sicherheitshinweise bei dem Umgang mit Zangen

  • Sollten Sie bei der Anwendung Ihrer Zange mit Spannungen und Stromstärken zu tun haben, müssen Sie beachten, dass die Oberflächen, mit denen Sie Kontakt haben, nicht stromführend sind. Auch das Werkzeug selbst sollte isoliert sein.
  • Stellen Sie bei jenen isolierten Zangen fest, ob diese ausreichend Prüfungen unterzogen wurden.
  • Tragen Sie beim Schneiden von Drähten Sicherheitskleidung. Eine Schutzbrille und Handschuhe sind dabei unerlässlich.
  • Die Griffe des Werkzeugs sollten keine Gerüche abgeben. Weichmacher gefährden Ihre Gesundheit.

• Welche Zangen und weiteren Werkzeuge benötige ich, um für alle im Haushalt anfallenden Arbeiten perfekt ausgerüstet zu sein?

  Bereits wenige Werkzeuge reichen aus, um zu gewährleisten, dass Sie für alle Handwerkarbeiten gewappnet sind. Zu viele Utensilien sorgen nur für Unübersichtlichkeit anstatt Ihnen die Arbeit zu erleichtern. Neben der Wasserpumpen-, Kombinations- und Rohrzange gehören Hammer, Wasserwaage, Säge, Inbus-Schlüssel, Zollstock, Schraubenschlüssel, Akkubohrschrauber und Schlitz- und Kreuzschraubenzieher in jeden Haushalt.