
Akkus
Smartphone, Tablet oder Laptop: Sie alle würden ohne ihr Herzstück – den Akku – nicht funktionieren. Erfahren Sie im Folgenden alles Wissenswerte rund um den Akku.
1. Die Eigenschaftes eines Akkus auf einen Blick
Damit kabellose Geräte überhaupt funktionieren, brauchen sie einen eingebauten Akkumulator, der sie während des Betriebs mit Energie versorgt. Zu den akkubetriebenen Gerätschaften zählen heute nicht mehr nur Handy und PC: Auch immer mehr Haushaltsgegenstände wie Staubsauger und Werkzeuge wie Bohrmaschinen werden heute immer häufiger mit einem Akku betrieben. Die moderne Akkutechnik ermöglicht so den flexiblen Einsatz aller möglichen Alltagsgeräte.
Viele elektrische Geräte werden mit Akkus betrieben.
Auch wenn die Begrifflichkeit Akku umgangssprachlich oft als Oberbegriff für verschiedene Akkumulatorzellen verwendet wird, muss zwischen Primär- und Sekundärzellen unterschieden werden:
- Primärzellen sind Batterien, die für den einmaligen Gebrauch bestimmt sind. Sie können im Gegensatz zu Akkus nicht wieder aufgeladen, sondern müssen entsorgt beziehungsweise recycelt werden. Deswegen sind Batterien eher für Geräte geeignet, die nur selten genutzt werden und die nur einen geringen Energiebedarf aufweisen.
- Sekundärzellen sind wiederaufladbare Akkus, die mehrfach verwendet werden können. Sie müssen mit einem für die jeweilige Akku-Technologie geeigneten Ladegerät wieder aufgeladen werden. Solche Akkumulatoren eignen sich für Geräte mit einem eher hohen Energieverbrauch.
Sprechen wir im folgenden Ratgeber von Akku oder Akkumulator, sind immer die Sekundärzellen gemeint.
Weitere technische Eigenschaften eines Akkus:
- Zählt zu den galvanischen Gegenständen
- Bestehen aus zwei Elektroden und einem Elektrolyten
- Batterien und Akkus können parallel oder in Reihe geschaltet werden, was die Kapazität des Akkus erhöht
- Die Nennspannung einer Akkuzelle ist abhängig vom verwendeten Material
- Kapazität und Stromstärke hängen auch von der Baugröße ab
Weder defekte Akkus noch leere Batterien dürfen über den Hausmüll entsorgt werden!!
Ein Akku speichert elektrische Energie und ist in vielen unterschiedlichen Formen und Materialien erhältlich.
2. 4 Mythen rund um den Akku
Ein sorgfältiger Umgang mit dem Geräte-Akku kann die Lebensdauer erheblich verlängern. Dazu gehören vor allem Aspekte wie die richtige Aufbewahrung, insbesondere in Bezug auf die Temperatur: Steigt das Thermometer auf über 40 oder sinkt auf unter 0 Grad Celsius, kann der Akku beschädigt werden, da die Energiezellen schwächer werden.
Akkus sind besser für die Umwelt als die meisten Batterietypen.
Allerdings sind auch heute noch einige Mythen rund um das Thema Akku und seine Lebensdauer weit verbreitet. Wir klären Sie auf:
Ein Akku sollte sich immer vollständig entladen, bevor er wieder aufgeladen werden darf.
Der Mythos des Memory-Effekts, also dass sich der Akku den Ladezustand merkt, geht auf Zeiten zurück, in denen noch keine Lithium-Ionen-Akkus verbaut wurden. Seitdem diese jedoch hauptsächlich in Geräten wie Smartphone und Tablets verwendet werden, gehört dieser Effekt der Vergangenheit an.
Man sollte einen Akku immer auf 100 Prozent aufladen und nicht nur für kurze Zeit ans Ladegerät anschließen.
Kurze Ladephasen, bei denen der Akku nur um wenige Prozent aufgeladen wird, schaden der Lebensdauer nicht. Egal ob er fünfmal um 20 Prozent oder einmal um 100 Prozent aufgeladen wird: In beiden Fällen wird genau ein Ladezyklus verbraucht. Allerdings kann die häufige Verwendung der sogenannten Schnelllade-Funktion durchaus die Lebensdauer eines Akkus verkürzen.
Laden über Nacht schadet dem Akku.
Wer sein Smartphone oder Tablet über Nacht lädt, muss nicht, wie der Mythos es besagt, eine Überladung befürchten. Zwar kann es passieren, dass der Akku bei häufiger Überladung an Kapazität verliert, dieser Verlust ist jedoch so gering, dass Sie ihn nicht bemerken werden.
Nur originale Akkus sind gut.
Der Mythos, dass nur originale Hersteller des Gerätes auch gute Akkus produzieren, ist weit verbreitet. Allerdings gibt es heute viele auf Akkumaltoren spezifizierte Hersteller, die ebenso gute Produkte vertreiben. Wichtig bei der Auswahl eines neuen Akkus ist deswegen nicht die Marke, sondern Spezifikationen wie Spannung in Volt und Leistung in Milliamperestunden. Diese sollten genau mit den Daten Ihres alten Akkus übereinstimmen.
Achtung: Wenn bei einem Gerät innerhalb der Garantiezeit der Akku einen Defekt aufweist, sollten Sie zu einem originalen Ersatz greifen. Bei manchen Herstellern verfällt die Garantie, wenn ein Nachbauakku eingesetzt wird.
3. Verschiedene Akkus
So groß wie die Gerätevielfalt ist auch die Akkuvielfalt. Die meisten Gegenstände funktionieren nur mit einer bestimmten Akkuart, sodass Sie bei einem Austasuch genau darauf achten sollten, den richtigen Nachbauakku auszuwählen.
Zudem werden je nach verwendeten Materialien und Bauweise verschiedene Akkumulatoren differenziert. Wir stellen Ihnen einige verschiedene Akkumulatorentypen vor.
Li-Ion-Akkus
Lithium-Ionen-Akkus gehören heute zu den am weitesten verbreiteten Akkumulatoren. Sie kommen in Smartphones, Kameras oder Laptops zum Einsatz. Vorteile eines solchen Akkus sind das geringe Gewicht und die kompakte Bauweise bei dennoch hoher Speicherkapazität. Auch wenn sie keinen Memory-Effekt mehr aufweisen, sind sie empfindlich bei Tiefentladung: Wird der Akku für längere Zeit nicht aufgeladen, können Schäden an den Zellen die Folge sein.
LiPo-Akkus
Eine besondere Bauform des Li-Ion-Akkus ist der Lithium-Polymer-Akku. Sie sind besonders klein und kommen deswegen häufig beim Modellbau und bei kompakten Geräten wie Smartwatches zum Einsatz. Die Eigenschaften entsprechen im Wesentlichen denen von Li-Ion-Akkus.
NiMH-Akkus
Auch Nickel-Metallhydrid-Akkus weisen keinen Memory-Effekt auf. Sie sind preisgünstig in der Anschaffung und kommen in erster Linie als Mignon- oder Micro-Akkus in Kleingeräten wie Fernbedienungen, Spielzeugen oder batteriebetriebenen Lichterketten zum Einsatz.
NiCd-Akkus
Nickel-Cadmium-Akkus waren bis vor einigen Jahren noch Standard bei Geräten, die einen hohen Stromverbrauch aufweisen, wie beispielsweise Elektrowerkzeuge. Die Vorteile lagen dabei deutlich auf der Hand: NiCd-Akkus sind kostengünstig und lassen sich schnell aufladen, gelten jedoch heute als veraltet, weil meistens nur noch Lithium-Polymer-Akkus verwendet werden.
Blei-Akkus
Blei-Akkus sind besonders preisgünstig und werden als Blei-Säure-Akkus im KFZ-Bereich, als Blei-Gel-Akkus für Solarmodule oder als Blei-Vlies- Akkus für Werkzeuge eingesetzt. Sie haben eine besonders hohe Kapazität sowie Volt- und Amperezahlen und gelten als robust. Allerdings sind auch sie empfindlich gegenüber Tiefentladung..
Die bekannteste Bauform ist wohl der Mignon-Akku (AA-Akku), der über ein externes Ladegerät aufgeladen wird. Weitere Bauweisen sind der Micro-Akku, 9-Volt-Akku, Akkupacks oder Mono-Akkus (Rundzellenakkus).
4. FAQ
Ist es schlecht, einen Akku ganz zu entladen?
Die Annahme, dass ein Akku immer leer sein sollte, bevor er aufgeladen wird, hält sich bis heute, ist in den meisten Fällen jedoch falsch. In modernen Smartphones und Tablets sind Lithium-Ionen-Akkus verarbeitet, die keinen Memory-Effekt aufweisen. Der Akku darf somit problemlos auf 0 Prozent fallen – allerdings nicht zu lange. Bei manchen Akkus droht die Tiefentladung, wenn er für einen langen Zeitraum nicht aufgeladen wird.
Haben Lithium-Ionen-Akkus einen Memory-Effekt?
Wir erklären Ihnen die Unterschiede der verschiedenen Akkuarten. Wir erklären Ihnen die Unterschiede der verschiedenen Akkuarten.
Wie lange ist die Lebensdauer eines modernen Lithium-Ionen-Akkus?
Die Lebensdauer eines Akkus wird in Ladezyklen angegeben. Ein durchschnittlicher Li-Ion-Akku hält zwischen 600 und 1.200 Ladezyklen.
In welchen Geräten sind Akkus verbaut?
Akkus sind längst nicht mehr nur in technischen Geräten wie Handys oder Laptops verbaut. Aufgrund der hohen Flexibilität, die der kabellose Betrieb bietet, setzen immer mehr Hersteller bei der Produktion neuer Haushaltsgeräte und Werkzeuge auf wiederaufladbare Akkus. So erfreuen sich heute akkubetriebene Bohrmaschinen, Rasenmäher und Staubsauger großer Beliebtheit unter den Konsumenten.
Was muss ich bei der Entsorgung eines Akkus beachten?
Akkus dürfen auf keinen Fall im normalen Hausmüll entsorgt werden. Sie enthalten Materialien wie Quecksilber, Blei, Zink oder Cadmium, die nicht nur prinzipiell schädlich sind, sondern auch als wichtige Rohstoffe gelten. Deswegen werden Akkus und Batterien immer recycelt. Defekte Akkus können Sie beim Wertstoffhof abgeben, manche Geschäfte bieten zudem Sammelstellen für Batterien und Akkus.
5. Verwandte Links
