Das 1x1 der Food-Fotografie - Bildaufbau
Gute Vorbereitung
Sicherlich ist es von Vorteil, wenn ihr euch bereits im Vorfeld Gedanken darüber macht, was ihr für euren Foodblog kochen, backen und fotografieren möchtet. Überlegt euch genau, welche Farben und Requisiten zum Gericht passen könnten. So sparst ihr euch beim Fotografieren Zeit und ihr könnt eure Leckereien anschließend auch noch warm genießen. Wer sich im Vorhinein sein Bild schon grob vor Augen führt, weiß dann auch, was bei der Zubereitung übrig gelassen werden sollte, damit die ein oder andere Zutat noch mit auf das Bild kann. So erzählt man anhand deines Bildes, was das Rezept beinhaltet.
Die passende Stimmung erzeugen
Ihr wollt ein leichtes Sommergericht fotografieren? Einen deftigen Eintopf im Winter? Oder vielleicht eine typische Spezialität aus Ägypten? Jedes Gericht kann mit einer speziellen Stimmung verbunden werden, die durch die entsprechende Dekoration und dazu passendem Licht erzeugt wird. Eine große Hilfe sind beispielsweise Gewürze oder Kräuter, die mit auf das Bild kommen. Auch die Untergründe sollten entsprechend farbig, dunkel oder hell sein. Sie unterstützen die Bildsprache enorm und können ganz gezielt eingesetzt werden, um Kontraste zu erzeugen oder den Blick zu lenken.
Mit Farben spielen und Akzente setzen
Zu einem gelungenen Foto gehört es auch, sich über die Farbgestaltung Gedanken zu machen. Dafür könnt ihr euch sehr gut an den Komplementärfarben orientieren. Wenn ihr zum Beispiel einen Teller in der Komplementärfarbe zu eurem Gericht verwendet, könnt ihr euer Essen gut hervorheben. So passen zu Erdbeeren türkisfarbene Untergründe sehr gut und ein Tomatengericht kommt viel besser zum Vorschein, wenn es mit Basilikum dekoriert wird. Entsprechend farbige Servietten oder Tücher, die unter Teller oder Schüsseln gelegt werden, erfüllen natürlich denselben Zweck.
Perfekt inszeniert
Um euer Essen so appetitlich wie möglich anzurichten, bedarf es etwas Fingerspitzengefühl. Mit einigen Tipps gelingt aber auch das ganz einfach:
- Es sollten ausschließlich frische Zutaten verwendet werden. Welke Blätter oder dunkle Stellen an Obst und Gemüse können ein Bild schnell unappetitlich aussehen lassen. Tipp: Sollten Kräuter oder Blattsalate nicht mehr ganz so frisch aussehen, können einige Spritzer Wasser schon wahre Wunder bewirken.
- Krümel oder kleine Kräuterblättchen, die um dein Gericht herum verteilen werden, hauchen jedem Bild eine gewisse Lebendigkeit ein. Die kleinen Helfer sollten dem Hauptakteur allerdings nicht die Show stehlen und daher eher sparsam eingesetzt werden.
- Richtet das Essen immer nur in kleinen Portionen an. So kommt es gleich viel besser zur Geltung. Auch Soßen solltet ihr nicht in großen Mengen über das Essen geben, denn das wirkt schnell überladen. Ein paar Tropfen auf oder neben dein Gericht geträufelt, lassen es viel ansprechender aussehen.
- Achtet auf den Hintergrund. Dort können auf dem Bild schnell ganz unbemerkt störende Gegenstände auftauchen. Also am besten schon vorher genau prüfen, ob sich im Hintergrund Dinge befinden, die nicht auf das Bild gehören.
Der Hauptakteur sollte also in jedem Fall das Gericht sein. Und was die Requisiten und die Dekoration angeht: Im Zweifelsfall ist weniger mehr! Und noch viel wichtiger: Vermeidet in jedem Fall sogenannte „Hilfsmittel“ wie Haarspray oder Rasierschaum - Schließlich wollt ihr auf eurem Foodblog ja auch noch darüber berichten, wie lecker das Essen war.
Die Drittel-Regel
Die vielleicht bekannteste Regel in der Bildgestaltung ist die Drittel-Regel. Durch sie wirken Bilder besonders interessant und harmonisch. Bei dieser Regel stellt ihr euch einfach vor, das Bild mit Hilfe von zwei vertikalen und zwei horizontalen Linien in neun gleich große Vierecke einzuteilen. Platziert ihr euer Gericht, also den Teil, der hervorstechen soll, entweder entlang der Linien oder an den Schnittpunkten, erreicht ihr auf einfache Weise schöne Ergebnisse. Mittlerweile kann man diese Linien auch schon an vielen Kameras einstellen. Das macht es natürlich wesentlich einfacher. Wenn ihr euch noch näher mit der Drittel-Regel auseinandersetzen möchtet, dann schaut auch mal auf dieser Seite vorbei.
Interessant können aber auch Bilder wirken, die nicht nach diesem Schema aufgebaut sind. Prinzipiell gilt auch hier: Erlaubt ist, was gefällt.
Tanja Hauser bloggt seit 2013 bei ihana.eu. Dass alle ihre Rezepte sowohl vegan als auch glutenfrei sind, fällt kaum auf. Denn die einfach zuzubereitenden Rezepte sind ein Geschmackserlebnis für Jedermann. Die besondere Würze an ihrem Foodblog sind ihre Foodfotos, die durch ihre aufgeräumte Komposition und dem spannenden Spiel von Licht und Schatten bestechen.
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