Gewürzgurken: Die feinen Unterschiede der Gurken aus dem Glas
Diese Zutaten machen die Gurke würzig
Für Gewürzgurken wird eine besondere Form der Salatgurke verwendet, die sogenannte Einmachgurke. Sie wächst im Freiland und wird unterschiedlich groß, ist aber deutlich kleiner als die Salatgurke. Die kleinen Exemplare sind fürs Einlegen besonders geeignet. Frisch schmecken Einmachgurken leicht bitter, haben jedoch einen hohen Wassergehalt und nehmen Aromastoffe deshalb besonders gut auf. Nach der Ernte kommen die Gurken zusammen mit Kräutern in ein Glas und werden dann mit einem heißen Sud aus Essig und Salz übergossen. Das pasteurisiert sie, macht sie also haltbar.
Ob kleine Cornichons oder mundgerechte Stücke, Gurkenviertel oder dünne Scheiben – die Palette eingelegter Gurken ist groß, die Art der Gewürze variiert.
Haltbare Salzgurken
Die bekannteste Variante der Einmachgurke ist die Salzgurke, auch als saure Gurken bekannt. Sie wird ohne Essig eingemacht. Stattdessen kommen Salz und eine Reihe von Gewürzen hinzu; darunter Meerrettich, Knoblauch, Lorbeer oder Pfeffer. In den östlichen Ländern Europas legt man sie traditionell in luftdicht verschlossenen Tontöpfen ein. So entstehen Milchsäure und Kohlendioxid, die das Wachstum von Bakterien verhindern. So bleiben die Gurken länger haltbar. Auch in Gläsern oder Holzfässern entsteht dieser Gärungsprozess, der nach ungefähr sechs Wochen abgeschlossen ist.
Gurken in unterschiedlichen Formen
Die Senfgurke erhält ihren Namen von den aromagebenden Senfkörnern, in denen sie eingelegt wird. Im Gegensatz zu anderen Gewürzgurken kommen hier keine Einmachgurken, sondern die größeren Schmorgurken ins Glas. Sie werden in mundgerechte Stücke geschnitten und erhalten durch das Einlegen eine hellgelbe Farbe.
Die Franzosen nennen ihre Gewürzgurken Cornichons. Hierzulande jedoch sind damit die kleinen Gewürzgurken gemeint. In der Zubereitung unterscheiden sie sich nicht. Meist schmecken diese Gurken etwas milder, da sie aufgrund ihrer Größe weniger Säure und Salz aufnehmen können.
Dill, Zucker und Essig sind die Hauptzutaten für die Spreewälder Gurke, die seit 1999 ein EU-weit geschütztes Produkt ist. Die Gurken dafür müssen zu mindestens 70 Prozent im Spreewald angebaut werden und dürfen auch ausschließlich dort verarbeitet werden.
Wozu passt die Gewürzgurke?
Gewürzgurken jeder Art schmecken ausgezeichnet zu herzhaft belegten Broten und verfeinern Kartoffel- und Wurstsalate. Das Bauernfrühstück, ein traditionelles Resteessen aus Kartoffeln, Ei und Speck, bekommt durch Gewürzgurken eine frische und würzige Note. Auch im traditionellen Labskaus gehören Gewürzgurken. Und auch in Hot Dogs findet man Gewürzgurkenscheiben.
Wer einmal etwas Neues ausprobieren möchte, würzt seine Frikadellen mit klein gehackten Gewürzgurken oder reicht zum Abendbrot einen Dip aus sauren Gurken, Estragon, Senf, Olivenöl und etwas Sud aus dem Gurkenglas.