
[Quelle Headerbild: iStock.com/Jacob Wackerhausen]
Ratgeber zu Aquarium Beleuchtung
1. Warum eine Aquarium Beleuchtung wichtig ist
Licht ist für ein Aquarium unerlässlich, da die darin lebenden Tiere und Pflanzen es für ein gesundes Leben benötigen. Allerdings sollte man sich dabei nicht auf das natürliche Sonnenlicht verlassen, da dieses unkontrolliert in das Becken scheint und in vielen Fällen zu unerwünschtem Algenwuchs führt.
Daher empfiehlt es sich, ein Aquarium an einem vor der Sonne geschützten Platz aufzustellen und eine künstliche, kontrollierbare Beleuchtung zu installieren, welche auf die Ansprüche der Tiere und Pflanzen abgestimmt ist. Mit modernen Leuchtmitteln ist es zudem möglich, die Lichtverhältnisse verschiedener Tageszeiten nachzustellen oder die Beleuchtung schrittweise ein- beziehungsweise abzuschalten, wodurch ein natürlicher Tag-Nacht-Wechsel simuliert wird.
Der folgende Vergleich macht deutlich, welche Lichtintensitäten auf das Aquarium mit unterschiedlichen Lichtquellen einwirken bis zu 100.000 LumenBenötigtes Aquarienlicht bei einem 100 Liter Becken liegt bei circa 2.000 Lumen
2. Beleuchtungsarten
Bei den Leuchtmitteln stehen dem Aquarianer verschiedene Lösungen zur Verfügung. Von der klassischen T5 beziehungsweise T8 Leuchtstoffröhren bis hin zu LEDs sind diverse Möglichkeiten erhältlich.
Leuchtstoffröhren
Aquarienbeleuchtung T5 und T8 im Vergleich.
Bei vielen klassischen Abdeckungen kommen Leuchtstoffröhren zum Einsatz, die sich in Länge, Durchmesser, Lichtstärke und Farbe voneinander unterscheiden. Die gängigsten Fassungen sind dabei T5 und T8.
Die Röhren geben natürliche Farben unter Wasser besonders gut wieder.
Leuchtstoffröhren für das Aquarium sind zudem auch mit LEDs erhältlich und dienen als stromsparende Alternative.
Reflektoren
Reflektoren bündeln das Licht und erhöhen somit die Lichtintensität von Leuchtstoffröhren.
Reflektoren sind praktische Hilfsmittel, die optional über Leuchtstoffröhren angebracht werden. Die Konstruktionen lenken das nach oben und seitlich ausgehende Licht direkt in das Wasser, sodass keine Lichtenergie verloren geht.
LED-Beleuchtung
Eine LED-Beleuchtung kann unterschiedliche Lichtverhältnisse nachstellen.
Vor allem in der Nano-Aquaristik haben sich LEDs etabliert. Sie können bereits auf kleinstem Raum angebracht werden, haben eine hohe Leuchtkraft, weisen ein geringes Gewicht auf und sind stromsparend. Oft können LEDs auch verschiedene Lichtverhältnisse simulieren und lassen sich stufenlos in der Helligkeit regeln.
3. Lichtstärke und Farbtemperatur
Um das passende Licht für das eigene Aquarium zu finden, sind zwei Faktoren wichtig: Die Lichtstärke, die in Lumen gemessen wird und die Farbtemperatur, die in Kelvin eingeteilt wird.
3.1 Lichtstärke
Die Lichtstärke spielt vor allem dann eine Rolle, wenn entsprechend lichtbedürftige Pflanzen in das Aquarium gesetzt werden oder Tiere darin leben, die eine eher dunklere Umgebung bevorzugen. Stellen die Aquarienbewohner keine speziellen Anforderungen an das Licht, reichen circa zwanzig Lumen (circa 0,25 Watt) pro Liter aus. Wieviel Lumen insbesondere für Pflanzen ungefähr einberechnet werden sollten, entnehmen Sie der folgenden Übersicht:
Lumen / Watt pro Liter | |
---|---|
Pflanzen mit geringem Lichtbedarf | 20 / 0,25 |
Pflanzen mit mittlerem Lichtbedarf | 30 / 0,5 |
Pflanzen mit hohen Lichtbedarf | 40 / 1 |
Beachten Sie, dass sich ein optimaler Pflanzenwuchs mit einem ausgewogenen Anteil rotem und blauem Farbspektrum einstellt.
3.2 Farbtemperatur
Die Farbtemperatur gibt Aufschluss über die Lichtfarbe. Diese reicht von 1500 Kelvin (rot) bis hin zu 8000 Kelvin (blau) und mehr. Klassische Leuchtmittel für das Süßwasser Aquarium weisen meist Farbtemperaturen im Bereich von 3000 Kelvin (Warmweiß), 5000 Kelvin (Neutralweiß) und 6000 Kelvin (Tageslichtweiß) auf.
Die handelsüblichen Farbtemperaturen im Vergleich:
Warmweiß | Neutralweiß | Tageslichtweiß |
---|---|---|
![]() | ![]() | ![]() |
4. Beleuchtung von Süß- und Meerwasseraquarien
Bei der Versorgung mit Licht sollten unbedingt die unterschiedlichen Anforderungen zwischen Süßwasser und Meerwasser berücksichtigt werden. Während die Beleuchtung für Süßwasseraquarien relativ einfach ist und meist mit sogenannten Vollspektrum-Leuchtmitteln abgedeckt werden kann, muss bei der Meerwasserquaristik mehr beachtet werden.
Hierbei muss eine weiße Lampe mit aktinischem Licht ergänzt werden. Die blaue Beleuchtung entspricht den Lichtverhältnissen am Meeresgrund in 30 bis 40 Metern Tiefe und ist für ein gesundes Wachstum von Korallen unerlässlich.
5. Die passende Beleuchtungsdauer
Um ein Gleichgewicht zwischen Hell- und Dunkelphasen im Aquarium zu gewährleisten, sollte die Beleuchtungsdauer ausreichend lang sein. Eine zu langanhaltende Beleuchtung fördert allerdings das Algenwachstum und kann zum Stress der Tiere führen. Daher sollten Sie das Licht individuell an die Bedürfnisse ihrer Tiere und Pflanzen anpassen. Generell haben sich allerdings folgende Faustregeln bewährt:
- Beleuchtungsdauer zehn bis zwölf Stunden pro Tag
- Erreicht Tageslicht das Aquarium, kann das Licht über die Mittagszeit ein bis zwei Stunden ausgeschaltet werden
- Bei übermäßigem Algenwachstum kann die Beleuchtungsdauer auf acht bis zehn Stunden reduziert werden
Tipp: Möchten Sie Ihren Aquarienbewohnern einen Gefallen tun, legen Sie sich eine Aquarium Beleuchtung zu, die es ermöglicht das Licht zu dimmen und Lichtverhältnisse nachzustellen. So sind die Tiere weit weniger Stress ausgesetzt, wenn sich die Beleuchtung schrittweise an- und ausschaltet, anstelle eines abrupten Lichtwechsels.
6. Verwandte Links
