Lötdraht
Lötdraht
Lötdraht, auch als Rolle Lötzinn oder Lot bekannt, stellt beim Löten den Kontakt zwischen zwei Komponenten her. Lötdraht ist, anders als Lötpaste, auf eine Spule aufgewickelt. Es gibt ihn in verschiedenen Durchmessern und mit unterschiedlichen Eigenschaften. Eine Spule Lötdraht kann 14 bis 4000 Gramm schwer sein.
Welcher Lötdraht ist der richtige?
Lötdraht ist ab einem Durchmesser von 0,5 mm erhältlich. Je dünner ein Lötdraht, umso sparsamer ist der Materialverbrauch beim Löten. Dünne Lötdrähte enthalten jedoch wenig Flussmittel, sodass der Einsatz eines externen Flussmittels nötig werden könnte. Das Flussmittel wird im Lötdraht als Seele bezeichnet. Die Seele ist von der Zinnlegierung des Lötdrahtes ummantelt. Der Vorteil gegenüber von Lötpaste ist, dass Sie bei dickerem Lötdraht kein Flussmittel zugeben müssen.
- Am häufigsten ist Lötdraht aus eine Zinnlegierung im Handel zu finden. Die Legierung enthält in unterschiedlichen Anteilen Zinn, Eisen, Antimon und Kupfer. Die meisten Lötdrähte sind aufgrund einer Verordnung heute meistens bleifrei. Sie eignen sich für die gängigsten Lötarbeiten an Kupfer- und Bleirohren, Blechen, Zinkdachrinnen, Leitungen, Drähten und Leiterplatten.
- Spezielle Lötdrähte für die Elektronik besitzen eine Seele aus organischen säurefreien Harzen. Sie wird umgangssprachlich als "Flux" bezeichnet.
Stannol als Vorreiter
Mit dem Lötdraht HS10 Fair brachte Stannol den ersten bleifreien fair gehandelten Lötdraht auf den Markt. Dieser enthält keine Metalle aus frischem Abbau, sondern hochreine Sekundärstoffe. Das Flussmittel im Draht besteht aus nachwachsenden Rohstoffen. Das schont die Ressourcen und schafft faire Arbeitsbedingungen. Eine weitere Innovation ist die Trilence Serie für anspruchsvolle Lötarbeiten. Der Flussmittelgehalt liegt bei 2,7% oder 3,5% und ist auch halogenfrei erhältlich.
Lötdraht einsetzen
Der Schmelzpunkt des Lötdrahtes muss immer niedriger sein, als der Schmelzpunkt des zu bearbeitenden Materials. Deshalb werden Lötdrähte nach der Anwendung und der Applikation ausgewählt. Sie haben die Auswahl zwischen Halogenfreien, halogenhaltigen, organischem und Massivdraht. Der Lötdraht bleibt während des Lötens mit dem Rest des Lötdrahtes auf der Spule verbunden. Wickeln Sie nur so viel Lötdraht ab, dass Sie ohne Behinderung arbeiten können. Wahlweise ist es vorteilhaft, wenn Sie zu verlötende Drähte vor dem eigentlichen Löten verzinnen. Erhitzen Sie dazu die Drähte leicht mit der Lötspitze und halten Sie diese an den Lötdraht.
Sicherheitshinweise beim Umgang mit Lötdraht
Das Flussmittel in Lötdraht kann die Gesundheit beeinträchtigen, wenn Sie die entstehenden Dämpfe beim Löten einatmen. Wer viel lötet, sollte eine Absauganlage installieren. Ansonsten reicht ein gut belüfteter Raum. Wegen der Spritzgefahr des Flussmittels sollte eine Schutzbrille getragen werden. Bei bleihaltigem Lötdraht gelangen die Bleiverbindungen durch Erhitzen in die Luft. Essen und Trinken Sie deshalb während des Lötens nicht und waschen Sie sich nach der Arbeit die Hände.