Ratgeber Tee
Tee gilt als beruhigend, gesund und wohltuend in jeder Situation. Obwohl Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern wie Japan oder Großbritannien keine Kultur des Tee-Trinkens besitzt, wird das Getränk immer beliebter, da es ungesüßt keinen Zucker und somit Null Kalorien enthält. Doch nicht nur gesundheitsbewusste Menschen trinken Tee. Lesen Sie in unserem Ratgeber alles über Tee: Zubereitung, Herkunft, Geschmacksunterschiede und Co.
1. Ein Tee für jede Lebenslage
Aus der Teepflanze „Camelia Sinensis“ entstehen je nach Zubereitung Schwarztee, grüner Tee sowie die Abstufungen gelber Tee und weißer Tee. Das Gewächs ist in China unter dem Namen „Camelia Sinensis Sinensis“ bekannt und heißt in Indien „Camelia Sinensis Assamica“. Aus dieser Pflanze entstehen bis zu 400 Variationen. Je nach Beschaffenheit des Bodens, des Klimas, der Struktur, der Erntezeit und der Art der Ernte entsteht eine andere Art von Tee. Mit der Art des Verarbeitungsprozesses (trocknen, rösten, dämpfen etc.) entscheiden sich Besonderheit und Farbe des Tees. Daher ist die Teepflanze mit der Weinrebe vergleichbar.
Das Tee-ähnliche Aufgussgetränk
Die anderen Tees wie Früchtetee, Kräutertee, „Yogi-Tee“, „Chai-Tee“ und diverse Mischungen gehören nicht in die Kategorie der Teepflanze. Viel mehr bestehen sie aus getrockneten Kräutern und Früchten, die, teilweise mit Zucker und Aromen versehen, zu einem Tee aufgegossen werden. Mischungen aus der Teepflanze und weiteren Bestandteilen erfreuen sich allerdings immer größerer Beliebtheit: Der „Chai-Tee“ aus Indien wird zum Beispiel mit Schwarztee und Gewürzen hergestellt und der Grüntee mit Rosenblättern veredelt.
Tee ist für seine wohltuende Wirkung bekannt und ist eine gesunde Alternative zu Kaffee oder Kakao.
Zubereitung und Zubehör
Wirkung und Geschmack des Tees hängen jedoch auch mit der Zubereitung zusammen. Besonders bei den Tees der Teepflanze verursacht eine zu lange Ziehzeit einen bitteren Geschmack sowie teilweise Verdauungsprobleme. Der Geschmack hängt auch vom Zubehör ab. Manche Teekannen sind schön, robust und praktisch, können jedoch den Geschmack beeinträchtigen. Auch zum Warmhalten des Tees gibt es verschiedene Möglichkeiten. Mit einigen weiteren kleinen Utensilien wie Tee-Eiern, Teestiften, Tropfenrücksaugern oder einer praktischen Teebox zum Aufbewahren von Teebeuteln wird der Teegenuss abgerundet.
2. Teesorten im Überblick
Die sogenannte Fermentation bezeichnet das Aufschließen und Oxidieren der Teeblätter in einer feuchten Umgebung. Aus frischem, grünem Tee wird dadurch der schwarze Tee gewonnen. Bei halbfermentiertem Tee wird dieser Prozess unterbrochen. Im Bereich der halbfermentierten Tees unterscheidet man zwischen dem weißen, dem gelben und dem Blumentee (wie zum Beispiel Jasmintee).
Wir haben hier für Sie die wichtigsten Teesorten übersichtlich zusammengestellt:
2.1 Grüner Tee (frisch) im Überblick
„Bancha” ist ein japanischer Grüntee der zweiten, dritten und vierten Pflückung mit leichtem Geschmack. Er wird wegen seines hohen Gehalts an Polyphenolen (Phytaminen, somit antioxidativ) und der damit verbundenen gesundheitlichen Wirkungen geschätzt. Sein Koffeingehalt ist niedrig und er enthält viel Kalzium. Der „Bancha“ wird in allen Teeanbaugebieten Japans von den gleichen Pflanzen wie der „Sencha“ geerntet. Im Unterschied zu diesem wird beim „Bancha“ das 4., 5. und 6. Blatt gepflückt. Dank dieser "älteren" Blätter enthält er weniger Koffein.
„Chun Mee” ist kräftig, leicht rauchig, säuerlicher und weniger süß als andere grüne Tees. Der Aufguss hat eine sehr helle Farbe. Bei der Herstellung werden die Teeblätter zunächst gedämpft, dann in der Sonne getrocknet und welken gelassen. Anschließend werden sie gerollt und dabei leicht gebogen, so dass ihre typische Form entsteht, die an kleine Augenbrauen erinnert und von der sich der Name des Tees ableitet. Das Wort Chun Mee (Zhenmei in Pinyin) bedeutet „wertvolle Augenbraue“.
„Lung Ching” („Drachenbrunnen“ oder „Drachenquelle“ ) ist ein sehr edler Grüntee mit ausgeprägtem Sencha-Blatt.
„Gunpowder” trägt seinen Namen dank seiner Verarbeitung. Die Teeblätter werden gerollt, bis kleine Kügelchen entstehen. Diese erinnern optisch an Schrotkugeln. Er gilt von allen grünen Tees als derjenige mit dem höchsten Koffeingehalt und ist daher für seine anregende Wirkung bekannt.
„Gyokuro” („kostbarer Tau”) wird mit größter Sorgfalt kultiviert. Etwa 3 Wochen vor der Ernte wird die gesamte Pflanzung mit Schilfmatten oder dunklen Netzen bedeckt. Die Blätter, die sich dadurch im Dunkeln entwickeln, haben einen höheren Chlorophyllgehalt, was entgiftend wirkt. Der Tee hat daher eine dunkelgrüne Farbe. Der Geschmack ist besonders aromatisch und mild. Nur die Knospe und (abhängig von der Qualität) das erste Blatt werden geerntet.
„Matcha” ist der Inbegriff der japanischen Teezeremonie und belebt Körper und Geist. Der fein gemahlene Schattentee besitzt einen stark aromatischen und lieblich süßen Geschmack. Das „Matcha“-Pulver wird mit nur 60 Grad heißem Wasser übergossen und dann gut verrührt. Der „Matcha“ löst sich vollständig im Wasser auf und bildet feinen Schaum.
„Sencha” ist ein japanischer grüner Tee, dessen besondere Eigenschaft ein markanter und frischer Geschmack ist und der über sehr gleichförmige, smaragdfarbene Blätter verfügt. Im Gegensatz zum „Bencha“ werden beim „Sencha“ nur die Blattknospe und die ersten beiden Blätter gepflückt, wodurch sein Koffeingehalt sehr hoch ist.
2.2 Schwarzer Tee (voll fermentiert) (auch als Roter Tee bezeichnet) im Überblick
„Assam” ist eine der kräftigsten Teesorten überhaupt. Er ist sowohl beim Ostfriesentee, als auch beim englischen und irischen Tee ein wesentlicher Bestandteil. Gut geeignet ist er vor allem für kalkhaltiges Wasser.
„Ceylon” zeichnet sich durch einen mittelkräftigen, herben, leicht malzigen, frischen und an Zitrusfrüchte erinnernden Geschmack aus. Er ist sehr ergiebig und relativ unempfindlich gegen hartes Wasser. „Ceylon“ ist häufig Hauptbestandteil der typisch englischen Teemischungen.
Darjeeling” („First Flush”, „Second Flush” oder „Autumnal”) bezeichnet allgemein jeden Tee, der aus der Region „Darjeeling“ kommt. So wird eine breite Palette an Teearten in Darjeeling produziert, wie etwa grüner Tee, Oolongtee und auch weißer Tee. Meist ist jedoch mit der Umschreibung „Darjeelingtee“ ein weitfermentierter Tee gemeint, der Eigenschaften von Oolong- und Schwarztee in sich vereint und für gewöhnlich dem schwarzen Tee zugeordnet wird. Es gibt ihn in 3 verschiedenen Pflückungen: Der „First Flush“ wird von Februar bis April geerntet. Er ist goldgelb, fein, mild und blumig. Der „Second Flush“ wird von Juni bis Juli geerntet. Er ist Bernsteinfarben und vom Aroma her abgerundet und kräftig. „Autumnal“ wird von Oktober bis Dezember geerntet. Er ist goldgelb, fein und leicht bitter. Jedoch ist dieser schwarze Tee nicht so aromatisch wie der First und Second Flush. Honig, Zucker und Milch passen gut dazu.
„Java” ähnelt dem „Ceylon“. Er ist fein und würzig.
„Keemun” enthält fast keine Bitterstoffe und sehr wenig Gerbsäure. Er ist leicht, mild, aromatisch und wird auch bei längerer Ziehzeit nicht bitter. Sein Aroma erinnert an Orchideen.
„Nilgri” erinnert an „Ceylon“, ist mild, leicht und hat eine Nuance von Zitrusfrüchten.
„Sikkim” wird nur in geringen Mengen auf einer einzigen Plantage hergestellt. Sein Geschmack ist kräftig, nussig und manchmal blumig.
„Yunnan” ist ein milder, weicher Schwarztee mit leicht rauchigem Aroma, der nach dem Aufguss eine rotbraune Farbe hat.
„Earl Grey” ist traditionell eine Mischung aus verschiedenen Schwarztees, aromatisiert mit dem Öl der Bergamotte. Heutzutage gibt es auch „Earl Grey” Mischungen aus grünem Tee oder Roibusch. Die Bergamotte verleiht der Teemischung ein frisches, belebendes Zitrusroma.
2.3 Halb fermentierte Tees
Weißer Tee ist nur zu 2 % fermentiert und damit nahezu unbehandelt. Sein Geschmack ist daher sehr mild. Bekannte Sorten sind „Pai Mu Tan” (Weiße Pfingstrose) und „Yin Zhen” (Silbernadel).
Gelber Tee ist im Grunde genommen ein weißer Tee, der nach der Ernte nicht sofort weiterverarbeitet wurde. Die Verzögerung bewirkt eine kurze, natürliche Fermentation. Dadurch werden die Blätter gelb. Dieser Tee gehört zu den Raritäten und daher auch zu einer höheren Preiskategorie. Eine der bekanntesten Sorten ist „Huang Da Cha”: Sie ist süß und schmeckt nach einem Hauch von Kaffee und Schokolade. Weitere bekannte Sorten sind der „Junshan Yinzhen” und der „Mengding Huangya”.
Oolongtee (brauner Tee) zeichnet sich dadurch aus, dass der bei der Verarbeitung üblicherweise austretende Saft nicht so lange mit der Luft reagiert wie bei Schwarztee. Ob der Oolong-Tee geschmacklich eher zum Grün- oder zum Schwarztee tendiert, hängt von der genauen Oxidationsdauer ab. Als eine der bekanntesten Sorten gilt der „Dong Ding Oolong” mit fruchtigem Aroma und jadegrünem Aufguss.
Jasmintee ist ein halbfermentierter Tee, der mit Jasminblüten vermischt oder mit dem Aroma der Jasminblüten verdampft wurde.
2.4 Tees aus anderen Bestandteilen und Mischungen
Kräutertee wird aus frischen oder getrockneten Pflanzenteilen hergestellt. Blüten wie Kamilleblüten, Blätter wie Melissenblätter oder Fruchtteile wie Fenchelsamen oder die Rinde des „Tecoma Lapacho” Baumes bilden die Bestandteile dieses Tees. Kräutertees werden unterteilt in jene, die als Lebensmittel dienen und Arzneitees, die unter das Arzneimittelgesetz fallen. Nur wenige von ihnen sind jedoch apothekenpflichtig. Eine klare Klassifizierung ist nicht immer möglich. Der Fencheltee z.B. wird gleichermaßen als Lebensmittel und auch als Arzneitee genossen. Beliebte Kräutertees sind der Pfefferminztee mit seiner erfrischenden Wirkung, der magenfreundliche, entzündungshemmende Kamillentee und der Roiboos (Roibush, Rotbusch) Tee, dem eine ähnliche gesunde Wirkung zugesprochen wird, wie dem Grün- und dem Schwarztee. Ähnliches gilt für den Roiboostee. Genau wie der Roiboos hat der nach Honig duftende Tee einen sehr geringen Anteil an Gerbsäure und ist reich an Spurenelementen, außerdem antioxidativ. Eine Besonderheit bildet der Ingwer. Bei dieser Pflanze wird die Wurzel zu Tee verarbeitet.
Früchtetees sind meistens Teemischungen.
Früchtetee wird aus getrockneten Pflanzenteilen hergestellt, z.B. aus Fruchtteilen wie Hagebutten oder auch aus Blüten oder Blättern wie z.B. Himbeerblättern. Er ist koffeinfrei und nahezu kalorienfrei. Bei den Früchtetees gibt es unterschiedliche Zerkleinerungsgrade: Ein Grobschnitt bezeichnet Teile von 2 bis 15 Millimeter, ein Feinschnitt dagegen eine Größe von 0,2 bis 2 Millimeter. Einige Pflanzenteile, wie z.B. die Wacholderbeeren, sind so klein, dass sie gar nicht geschnitten werden müssen. Im Aufgussbeutel landen meist feinschnittige Tees, wohingegen loser Tee für gewöhnlich als Grobschnitt angeboten wird. Einige Früchte, z.B. die Hagebutten, lassen sich nicht kultivieren, d.h., sie lassen sich nicht züchten und müssen nach wie vor gesammelt werden. Früchtetee enthält zahlreiche Inhaltsstoffe, wie ätherische Öle, Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Polyphenole. Früchtetees eignen sich u.a. gut für den täglichen Flüssigkeitsbedarf während des Abnehmens, da sie gleichzeitig appetitlich süß und kalorienarm sind.
„Chai-Tee” steht zumeist für einen gesüßten, gewürzten Schwarztee aus Indien. Als Gewürze werden Kardamom, Zimt, Ingwer, Pfeffer oder Nelken verwendet. Gesüßt wird mit Zucker, Kandis oder Honig, abgeschmeckt mit Milch. Der Schwarztee wird meist sehr stark zubereitet, damit sein Geschmack nicht untergeht. Die Mischung aus Schwarztee und Gewürzen stammt ursprünglich aus der ayurvedischen Gesundheitslehre und wurde wegen ihrer positiv auf den Körper und Geist wirkenden Eigenschaften getrunken. Es gibt sowohl klassisch-indischen Schwarztee-Chai, als auch Mischungen von Grün-, Roiboos- und Kräutertees, die durch die Beigaben von Gewürzen eine neue Geschmacksnote erhalten.
Yogi-Tee ist mit „Chai-Tee“ und dessen ayurvedischer Wirkung vergleichbar, wird jedoch traditionell nicht mit Schwarztee zubereitet und enthält daher kein Koffein. Zimt, Kardamom, Ingwer, Zimtextrakt, Ingwer, Nelken und schwarzer Pfeffer sind typische Bestandteile. Eine Variante ist Yogi-Tee mit Kakao. Auch Anis, Korianer oder Zichorienwurzel sind mögliche Zutaten.
Die „Golden Temple Company“ hat Anfang der 1980er Jahre die geschützte Marke „Yogi-Tea“ eingeführt, unter der heutzutage über 50 Teemischungen verkauft werden. Unter diesen befinden sich auch Mischungen mit Schwarztee.
3. Teezubereitung
Die Zubereitungsarten der verschiedenen Teesorten haben eigentlich nur Eines gemeinsam: Nach dem Ziehen sollte der Tee kurz umgerührt werden. Ansonsten jedoch sieht die Zubereitung für jede Sorte anders aus.
Der Grüntee ist bekannt dafür, dass er eine Wassertemperatur von etwa 75 bis 80 Grad Celsius am liebsten hat. Einige Sorten, z.B. der „Sencha”, benötigen noch eine geringere Temperatur. Das Teewasser sollte daher erst aufkochen und dann abkühlen. Ein Liter benötigt etwa 12 Gramm. Die Ziehzeit hängt von der Art des Grüntees ab, sollte jedoch 3 bis 5 Minuten nicht überschreiten. Das Besondere am Grüntee ist, dass er 2 bis 4 Mal aufgegossen werden kann.
Eine gute Teekanne speichert die Wärme optimal und hat ein integriertes Sieb.
Schwarzer Tee benötigt im Gegensatz zum Grüntee kochendes Wasser. Sie benötigen für einen Liter Wasser etwa 15 Gramm schwarzen Tee. Lassen Sie ihn abgedeckt 3 Minuten lang ziehen. Länger als 5 Minuten sollte er definitiv nicht ziehen. Andernfalls entsteht ein bitterer Geschmack und es kann aufgrund der sich vermehrt lösenden Gerbstoffe zu Darmverstopfungen kommen. Die Ziehzeit sollte daher genau beachtet werden.
Bei der Zubereitung von Früchtetee muss nicht all zu viel beachtet werden. Das Wasser sollte kochend sein. 18 Gramm werden für einen Liter Wasser verwendet. Je nach Geschmack und Art sind 5 bis 10 Minuten Ziehzeit nötig. Je länger Sie den Tee ziehen lassen, desto säuerlicher wird er schmecken. Die meisten Früchtetees eignen sich für mehrere Aufgüsse, verlieren dadurch allerdings an Aroma.
Die guten Eigenschaften des Tees gehen in Teebeuteln nicht verloren.
Auch Kräutertee wird mit kochendem Wasser zubereitet. Er benötigt etwa 14 Gramm Tee pro Liter Wasser und eine Ziehzeit von 5 bis 8 Minuten. Er sollte während des Ziehens abgedeckt werden damit ätherische Öle und Dämpfe nicht entweichen können. Der fertige Kräutertee wird warm oder heiß getrunken. Nach mehreren Stunden Standzeit ist er zwar nicht gesundheitsschädigend, kann jedoch einen bittereren Geschmack bekommen und dadurch ungenießbar werden.
Der Rooibostee benötigt, ähnlich wie der Grüntee, eine Wassertemperatur von 80 bis 90 Grad Celsius. Da er sehr ergiebig ist, benötigen Sie für einen Liter Wasser nur 7 bis 10 Gramm Tee. Die Ziehdauer beträgt idealerweise 3 bis 5 Minuten.
Bei der Zubereitung des „Chai-Tee“ und des Yogi-Tee gibt es im Grunde keine richtige Vorgehensweise, außer, dass er lange Zeit kochen bzw. ziehen sollte. Wird der Tee ohne Fertigmischung zubereitet, werden häufig zuerst die Gewürze mit Wasser in einem Topf aufgekocht. Dann werden Tee, Milch und Süßungsmittel dazugegeben und die Mischung wird ein weiteres Mal aufgekocht. Zum Schluss wird der Tee noch für einige Minuten stehengelassen. Handelt es sich um eine Mischung, in der die Gewürze schon enthalten sind, brauchen Sie etwa 10 Gramm Tee für einen Liter Wasser. Die Mischung wird 10 bis 25 Minuten aufgekocht und zum Schluss oder auch danach mit Milch und einem Süßungsmittel abgeschmeckt. Bei losem Tee sollte generell vorsichtig dosiert werden, da der Geschmack sehr intensiv ist.
4. Teezubehör
Der perfekte Teegenuss entsteht mit dem passenden Zubehör. Eine Teekanne oder Tassen und Gläser aus den passenden Materialien garantieren den richtigen Geschmack. Ein Tropfenrücksauger verhindert lästiges Kleckern. Warm gehalten werden kann der Tee mit einem Teewärmer bzw. einem sogenannten Stövchen. Für losen Tee eignen sich zur Zubereitung sowohl Teefilter aus Edelstahl und Silikon mit passendem Teefilterhalter als auch jene aus Stoff oder Papier. Eine praktische Alternative dazu sind Tee-Eier, Teekugeln oder Teestäbe. Wenn Sie den Tee in einer Teedose aufbewahren, bleiben Geschmack und Aroma erhalten. In einer Teebox lassen sich Teebeutel gut sortieren und aufbewahren. Für die modernen Teeautomaten sind Tees in Kapseln, Pads oder Discs erhältlich.
Ein integriertes Teesieb ermöglicht das Aufbrühen von losem Tee direkt in der Teekanne.
Dass sich im Inneren der Kanne mit der Zeit eine sogenannte Patina ablegt, ist bei Teeliebhabern erwünscht, da diese Patina den Geschmack an den Tee wieder zurückgibt. Dies funktioniert jedoch nur solange, wie die Kanne lediglich für eine Sorte genutzt wird. Eine Möglichkeit, die unter Teespezialisten daher gern genutzt wird, ist es, sich daher 3 verschiedene Teekannen zuzulegen: eine für liebliche Sorten (zum Beispiel „Darjeeling”), eine für kräftige Sorten („Assam”) und noch eine für aromatisierte Tees (Früchtetee, „Earl Grey”). Egal, ob Sie sich für eine oder mehrere Kannen entscheiden: Spülmittel ist für die Reinigung nicht empfehlenswert, da der seifige Geschmack in den Tee übergehen könnte. Das klassische Material für Teekannen ist Porzellan bzw. Keramik oder Ton. Der Nachteil bei Ton ist jedoch, dass er einen Eigengeschmack abgibt. Porzellan und Keramik sind daher ideale Materialien. Eine Glaskanne bringt den Tee gut zur Geltung, hält ihn jedoch nicht so lange warm und benötigt daher zusätzliche Wärme von außen. Das Material Edelstahl hat den Vorteil, dass es sehr robust ist und sehr gut warm hält. Auch bei diesem kann es jedoch zu einer Beeinträchtigung des Geschmacks kommen. Für eine ideale Zubereitung ist es übrigens ratsam, die Teekanne vorzuwärmen.
Um den Tee warm zu halten, kann eine Thermoskanne verwendet werden. Beachten sollten Sie allerdings, dass Thermoskannen sich nicht für Kaffee und Tee gleichzeitig eignen - das bewirkt einen unangenehmen Geschmack. Außerdem ist es besonders bei grünem und schwarzem Tee ratsam, den Tee nochmals zu filtern, bevor er in die Kanne gefüllt wird. Kleine Partikel bzw. Krümel des Tees können andernfalls noch ewig nachziehen und einen seifigen Geschmack entstehen lassen. Alternativ kann auch die Thermoskanne mit heißem Wasser befüllt und der Tee direkt in der Tasse aufgebrüht werden. Das sorgt für den besten Geschmack. Wollen Sie den Tee in der Kanne warm halten, können Sie ein Stövchen verwendet. Achten Sie hierbei auf ausreichenden Abstand zwischen Teelicht und Kanne: Bei zu geringem Abstand fängt der Tee wieder an zu kochen. Eine Alternative aus Stoff bietet der Teewärmer, der (ähnlich wie ein Eierwärmer) über die Teekanne drüber gezogen wird.
5. FAQ
Wie sollte Tee aufbewahrt werden?
Tee sollte bei Raumtemperatur, trocken und vor Fremdgerüchen geschützt aufbewahrt werden. Für losen Tee eignen sich Teedosen. Der Tee sollte allerdings in der Tüte gelassen und die Teetüte in die Dose gepackt werden, da Tee in direktem Kontakt mit Metall oxidiert und dadurch schneller altert.
Wie lange ist Tee haltbar?
Wenn er kühl und trocken gelagert wird, ist Tee etwa anderthalb Jahre haltbar. Er verliert jedoch innerhalb dieser 2 Jahre schon an Qualität: Loser Tee und Teebeutel verlieren gleichermaßen mit der Zeit an Aroma. Ein etwas genauerer Richtwert ist für Schwarztee, Grüntee, Kräutertee, Matetee, „Lapacho”- und Früchtetee eine Zeit von 12 bis 18 Monaten, bei Rooibush, gelbem Tee und weißem Tee sind es 18 bis 24 Monate
Wie reinigt und pflegt man am besten eine Teekanne?
Eine Teekanne reinigt man am besten mit heißem Wasser und ohne Spülmittel. Besonders bei einer Keramikkanne kann es andernfalls immer passieren, das Rückstände des Spülmittels in den Tee übergehen und dieser nach Seife schmeckt. Gegen hartnäckige Teeränder hilft Backpulver. Dazu gibt man ein Päckchen Backpulver in die Kanne oder Tasse, gießt heißes Wasser darüber und lässt die entstandene Lösung einige Stunden einwirken.
Woher kommt der ölige, trübe Film auf dem Tee und wie kann ich das verhindern?
Der so genannte „Tea Cream“ bewirkt keine geschmackliche oder gesundheitliche Beeinträchtigung. Er entsteht beim Abkühlen des Tees durch die Bildung von Verbindungen aus Koffein, Polyphenolen, Proteinen und den Calcium- und Magnesiumsalzen, den sogenannten Härtebildnern des Wassers. Je härter das Wasser ist, desto mehr Magnesium- und Calciumsalze sind enthalten und desto mehr Ablagerungen entstehen. Mit einem Wasserfilter können Sie diese Verbindungen herausfiltern.
Was sind Antioxidantien?
Antioxidantien schützen unsere Körperzellen vor schädlichen Einflüssen. Sie wirken den Oxidationsvorgängen (und damit der Entstehung von freien Radikalen) im Körper entgegen und sind dadurch sehr entgiftend. Zu den Antioxidantien zählen zum Beispiel die Vitamine C und E, die Spurenelemente Selen und Zink, außerdem verschiedene Pflanzenstoffe Sulfide, Phytoöstrogene und Polyphenole. Sie sind in Obst, Gemüse, Getreide, Rotwein, Tee, Kaffee und Kakao enthalten.
Ist Grüntee wirklich gesünder als Schwarztee?
Da der Grüntee im Gegensatz zum Schwarztee nicht fermentiert ist, wird zunächst davon ausgegangen, dass er einen größeren Anteil an dem gesundheitsfördernden Antioxidans Flavonoid hat. Die Fermentation bewirkt bei den Flavonoiden des Schwarztees jedoch nur vorübergehende, chemische Verbindungen, die sich im Körper wieder auflösen. Daher enthalten Grüntee und Schwarztee unterm Strich in etwa gleich viele Flavonoide. Der eine Tee ist dementsprechend nicht gesünder als der andere.
Wirkt das Teein von Tee anders als das Koffein von Kaffee?
Teein und Koffein sind der gleiche Stoff, wodurch der Begriff Teein mittlerweile nur noch selten genutzt wird. Das Koffein des Tees wird vom Körper viel langsamer (über den Darm) aufgenommen als das des Kaffees (über den Magen). Daher mag die Wirkung des Teekoffeins zunächst nicht besonders stark erscheinen, hält jedoch wesentlich länger an und fördert zudem die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. Die langsame Aufnahme des Teekoffeins hängt übrigens mit dessen Verbindung mit Gerbsäuren (Polyphenolen) zusammen.
Welcher Tee enthält am meisten Koffein?
Am meisten Koffein enthält der Schwarztee „Darjeeling“ mit etwa 4 %. Danach folgen der Grüntee „Gunpowder“ und der Schwarztee „Ceylon“ mit etwa 2,5 Prozent. Besonders wenig Koffein enthält der Grüntee „Bancha“ mit 1,6 Prozent.
Verändert sich die Wirkung von Tee tatsächlich mit seiner Ziehzeit?
Für die Tees der Teepflanze gilt: Mit durchschnittlich 3 Minuten Ziehzeit sind diese Tees anregend. Entgegen der gängigen Meinung sind diese Tees jedoch nicht ermüdend, wenn sie die Ziehzeit von 4 bis 5 Minuten überschreiten. Sie verlieren lediglich ihre anregende Wirkung.
Beim Schwarztee kann sich eine zu lange Ziehzeit nicht nur geschmacklich auswirken: Zieht dieser Tee zu lange, kann es aufgrund der sich vermehrt lösenden Gerbstoffe zu Darmverstopfungen kommen.
Kann ich Tee mehrmals aufgießen?
Das gilt nur für grünen Tee. Er kann 2 bis 4 Mal aufgegossen werden. Bei Früchtetee ist dies auch möglich, er verliert jedoch an Aroma.
Hat Tee eine entwässernde Wirkung?
Brennnesseltee wird oft zum Entschlacken, Durchspülen und Entwässern verwendet. Er enthält viele Kaliumsalze und ist daher harntreibend. Auch Ingwertee hat eine entschlackende Wirkung.
6. Verwandte Links