
Gartenpumpen
Besonders praktisch für die Bewässerung des Gartens ist die Nutzung von Regenwasser: Dadurch leisten Sie nicht nur Ihren persönlichen Beitrag zum Umweltschutz, sondern sparen nebenbei auch bares Geld. Hierfür benötigen Sie eine Gartenpumpe, mit der Sie das gesammelte Wasser dorthin befördern, wo es gebraucht wird. Darüber hinaus eignen sich die Geräte auch zur Entwässerung: Stehendes Wasser wie beispielsweise große Pfützen können Sie mit einer Gartenpumpe schnell und effizient trockenlegen. Auch ein überschwemmter Keller ist mit einem solchen Gerät schnell leergepumpt. Doch welche Pumpe eignet sich für Ihren Zweck? Was müssen Sie bei der Auswahl beachten? Antworten auf diese und weitere Fragen sowie nützliche Hinweise erhalten Sie im folgenden Ratgeber.
1. Unterschiedliche Typen
Ganz allgemein können Sie eine Gartenpumpe auf zwei verschiedene Arten einsetzen:
- Zur Bewässerung Ihres Gartens
- Zur Entwässerung beispielsweise überschwemmter Kellerräume oder Baugruben
Dabei kommt jeweils dieselbe Technik zum Einsatz: Wasser wird von einer Quelle durch die Pumpe befördert und an anderer Stelle wieder ausgegeben. Besondere Modelle sind Hauswasserwerke die Sie einsetzen können, um Leitungswasser zu sparen.
Achtung: Anders als herkömmliche Gartenpumpen werden Hauswasserwerke stationär betrieben.
Unterschiede bei den Modellen ergeben sich vor allem bezogen auf den Standort der Pumpe und den Verschmutzungsgrad des Wassers. Darüber hinaus unterscheiden sich Kreiselpumpen in ihrer Leistungsfähigkeit von gängigen Gartenpumpen.
1.1 Funktionsprinzip von Gartenpumpen
Gartenpumpen transportieren Wasser mittels des sogenannten Jet-Prinzips, das wie folgt funktioniert:
- Mittels eines Motors wird Im Inneren der Pumpe ein Laufrad bewegt.
- Durch das Drehen des Laufrades gerät das Wasser in Bewegung. Wie bei einer Schiffsschraube entsteht ein Unterdruck mit Sogwirkung.
- Der entstehende Druck bewirkt, dass das Wasser an der Auslauföffnung der Pumpe entweicht.
Kreiselpumpen sind besonders leistungsfähige Jet-Pumpen: Bei diesen Modellen sind mehrere Laufräder hintereinander angebracht, sodass mehr Druck aufgebaut werden kann.
1.2 Oberflächen- und Tauchpumpen
Für die Bewässerung kommen verschiedene Pumpenvarianten in Frage, die wir Ihnen in der folgenden Übersicht zeigen.
Achtung: Oberflächen- und Tauchpumpen sind in der Regel ausschließlich für die Förderung von klarem Wasser ohne grobe Verunreinigung geeignet.
Oberflächenpumpe
- Wird über ein Rohr bzw. einen Schlauch mit der Wasserquelle verbunden
- Kann zur Speisung von Rasensprengern benutzt werden
- Im Idealfall selbstansaugend (verhindert schädliches Trockenlaufen)
Tauchpumpe
- Wird direkt im Wasservorrat versenkt (deswegen keine selbstansaugenden Eigenschaften vonnöten)
- Ideal für die Benutzung mit Regenfässern oder Brunnen
- Integrierter Schwimmer sorgt bei Unterschreitung eines bestimmten Pegelstandes für automatische Abschaltung (verhindert schädliches Trockenlaufen)
1.3 Schmutzwasserpumpen
Wenn Sie Ihre Pumpe zum Entwässern eines Teiches oder zur Entfernung von verunreinigtem Wasser einsetzen wollen, sollten Sie sicherstellen, dass es sich bei dem Gerät um eine sogenannte Schmutzwasserpumpe handelt (entsprechende Angaben entnehmen Sie der Produktbeschreibung oder dem Handbuch Ihres Modells).
Metabo Schmutzwasserpumpe
Anders als bei herkömmlichen Gartenpumpen ist der Durchlass der Räder in der Regel so bemessen, dass selbst Sand und kleine Steine bewegt werden können und nicht verklemmen. Diese Konstruktionsart geht im Vergleich zu gängigen Oberflächen- und Tauchpumpen mit einer geringeren Förderhöhe einher. Die meisten Schmutzwasserpumpen sind Tauchmodelle.
1.4 Wichtige Bestandteile und Eigenschaften
Damit Sie möglichst lange etwas von Ihrer Gartenpumpe haben, sollte sie über einige wichtige Bestandteile und Eigenschaften verfügen:
Pumpe mit herausnehmbarem Vorfilter
Trockenlaufsicherung
- Garantiert, dass sich die Pumpe automatisch abschaltet, wenn nicht mehr genug Wasser für die Förderung vorhanden ist (Tauchpumpen verfügen dafür über einen integrierten Schwimmer).
- Trockenlaufen schadet der Pumpe und kostet Energie.
Druckschalter
- Grundlegend für Gartenpumpen, die als Hauswasserwerk genutzt werden sollen.
- Ein integrierter Sensor prüft das Druckverhältnis im sogenannten Druckausgleichsbehälter (in der Regel ein Tank oder eine Zisterne).
- Beim Öffnen einer Leitung tritt Wasser aus und der Druck im Behälter sinkt ab. Bei Unterschreitung eines Schwellenwerts wird die Pumpe automatisch in Gang gesetzt. Ist das Ausgangsniveau des Drucks durch das zugeführte Wasser wieder hergestellt, schaltet sich die Pumpe ab.
Bei nicht selbstansaugenden Pumpen müssen Sie vor dem Betrieb Wasser einfüllen
Vorfilter
Ein Vorfilter sorgt für die Reinigung des Wassers, bevor es in den Druckzylinder der Pumpe gelangt. Im Idealfall ist dieser für die Säuberung einfach entnehmbar.
Druckschalter
- Ausführungen mit dieser Eigenschaft können höher stehen als der Wasserspiegel der Quelle.
- Ohne diese Eigenschaften besteht die Gefahr, dass die Pumpe beim Betrieb trocken läuft und Schaden nimmt. Vor Inbetriebnahme muss dafür gesorgt werden, dass sich Wasser im Zulauf der Pumpe befindet.
Tipp: Bei nicht selbstansaugenden Geräten sollte im Idealfall ein Rückschlagventil vorhanden sein: Dieses verhindert, dass Wasser aus der Pumpe zurück in den Zulaufschlauch fließen kann. Das Ventil erspart Ihnen somit das Nachfüllen von Wasser vor der Inbetriebnahme, um das Trockenlaufen der Pumpe zu verhindern.
2. Technische Eigenschaften
Ein Teich kann mit einer Pumpe zum Bewässern des Gartens genutzt werden.Bei der Auswahl der geeigneten Pumpe sollten Sie auf einige Eigenschaften besonders achten. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Aspekte für Sie zusammengefasst.
2.1 Energieart und Leistung
Für den Betrieb von Gartenpumpen kommen unterschiedliche Energiequellen zum Einsatz. Neben Pumpen, die über das Stromnetz gespeist werden, existieren solar- oder benzinbetriebene Modelle. Diese haben den Vorteil, dass sie sehr flexibel eingesetzt werden können, da Sie kein Kabel verlegen müssen.
Ein Teich kann mit einer Pumpe zum Bewässern des Gartens genutzt werden.
Die Angabe zur Leistung erfolgt in Watt und kann als erste Orientierungshilfe dienen, um einzuschätzen, wie effizient die Pumpe arbeitet. Beachten Sie jedoch, dass eine hohe Leistung mit einem entsprechenden Energieverbrauch einhergeht.
Durchschnitt: 950 Watt
2.2 Förderhöhe
Die Förderhöhe gibt an, auf welche Höhe Wasser maximal bewegt werden kann. Ausgangspunkt ist hierbei immer der Wasserspiegel der Quelle:
Eine Pumpe, die Wasser aus fünf Metern Tiefe weitere fünf Meter hoch pumpen soll, benötigt demnach eine Mindestförderhöhe von zehn Metern.
Die Förderhöhe ergibt sich aus dem Druck, der mit dem jeweiligen Modell aufgebaut werden kann und in der Einheit bar angegeben wird.
Durchschnitt: 45 m (4,5 bar)
2.3 Ansaughöhe
Die Ansaughöhe gibt an, wie groß der Höhenunterschied zwischen der Wasserquelle und der Pumpe maximal ausfallen darf:
Eine Pumpe, die sich fünf Meter oberhalb der Wasserquelle befindet, benötigt eine Ansaughöhe von mindestens fünf Metern.
Im Unterschied zur Förderhöhe spielt bei dieser Eigenschaft die Höhe der Leitung, die an die Pumpe anschließt, keine Rolle.
Durchschnitt: 8 m
2.4 Fördermenge
Neben der Förder- und Ansaughöhe ist die Fördermenge die wichtigste Eigenschaft einer Gartenpumpe. Sie gibt an, wie viel Wasser innerhalb einer Stunde maximal bewegt werden kann (dieser Wert wird dementsprechend in Litern pro Stunde angegeben).
Beachten Sie: Die Fördermenge ist abhängig von der Förderhöhe: Je mehr Höhe das Wasser beim Pumpvorgang überwinden muss, desto geringer fällt die Fördermenge aus. Aus diesem Grund ist dieser Wert keine feste Größe, sondern abhängig von den jeweiligen Höhenverhältnissen zwischen Pumpe und Wasserquelle.
Durchschnitt: 3900 l/h
3. Reinigung und Pflege
Unabhängig vom Verschleißgrad sollten Sie Ihre Gartenpumpe einmal jährlich reinigen. Auf diese Weise können Sie die Lebensdauer Ihres Geräts deutlich erhöhen.
3.1 Grobe Verunreinigungen
Stellen Sie sicher, dass Ihre Pumpe nur Wasser fördert, für das sie ausgelegt ist. Ist die Wasserquelle einsehbar, so sollten Sie sicherstellen, dass sich keine Fremdkörper wie Sand oder Laub darin befinden. Bei der Verwendung von Wasser aus Regentonnen sollten Sie darauf achten, diese stets geschlossen zu halten.
Essigwasser eignet sich sehr gut zum Entkalken.
3.2 Kalk
Beim Transport von Wasser kommt es zwangsläufig zu Kalkablagerungen in der Pumpe. Um diese zu beseitigen, sollten Sie wie folgt vorgehen:
- Zerlegen Sie die Pumpe in ihre Einzelteile. Achtung: Folgen Sie dazu unbedingt den Hinweisen in der Gebrauchsanweisung und trennen Sie das Gerät vom Stromnetz.
- Weichen Sie die Einzelteile in essighaltigem Wasser ein.
- Spülen Sie die Teile unter klarem Wasser gründlich ab, um den Kalk restlos zu entfernen.
- Trocknen Sie die Komponenten ab und setzen Sie sie zusammen.
Tipp: Im Winter sollten Sie Ihre Gartenpumpe an einem warmen und trockenen Ort unterbringen, um Schäden durch Frost vorzubeugen.
4. Empfehlenswerte Hersteller
Im Folgenden bieten wir Ihnen eine Übersicht besonders empfehlenswerter Hersteller von Gartenpumpen:
5. FAQ
Welche Vorteile hat eine Gartenpumpe mit Druckschalter?
Druckschalter sind für Pumpen essenziell, die als Hauswasserwerk benutzt werden sollen. Hierbei ist die Pumpe mit einem sogenannten Druckausgleichsbehälter verbunden (beispielsweise einem Tank oder einem Brunnen). Wird eine Leitung für die Wasserentnahme geöffnet, sinkt der Druck im Behälter. Wird dabei ein festgelegter Wert unterschritten, wird die Pumpe automatisch aktiviert und pumpt solange Wasser in den Tank, bis der ursprüngliche Druck wiederhergestellt ist. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass der Druck bei der Wasserentnahme konstant bleibt.
Worin unterscheiden sich Schmutzwasserpumpen von anderen Modellen?
Bei Schmutzwasserpumpen sind die Laufräder im Inneren so konstruiert, dass selbst Verunreinigungen wie Sand oder kleine Steine transportiert werden können, ohne dass Schäden entstehen. Auch Schmutzwasserpumpen sollten jedoch einmal jährlich gereinigt werden, um Kalkablagerungen zu entfernen.
Wie kann ich Verkalkungen an meiner Gartenpumpe entfernen?
Hierzu müssen Sie die Pumpe zunächst in ihre Einzelteile zerlegen. Befolgen Sie dazu unbedingt die Hinweise in der Gebrauchsanweisung und stellen Sie sicher, dass das Gerät nicht mit dem Stromnetz verbunden ist. Legen Sie die Teile in Essigwasser ein und spülen Sie sie hinterher mit Leitungswasser. Vor dem Zusammenbau sollten Sie die Komponenten abtrocknen.
Was bedeutet die Eigenschaft selbstansaugend?
Selbstansaugende Pumpen können auch dann eingesetzt werden, wenn sie höher stehen als der Wasserspiegel der Quelle. Nicht selbstansaugende Pumpen verfügen über einen Zulauf, in den Sie vor dem Betriebsstart Wasser füllen müssen, um ein Trockenlaufen zu verhindern. Besonders praktisch ist dabei ein sogenanntes Rückschlagventil direkt am Zulauf: Dieses verhindert, dass Wasser von der Pumpe zurück in den Schlauch fließen kann. Auf diese Weise wird Ihnen das erneute Befüllen vor Inbetriebnahme erspart.
6. Verwandte Links
