
Ratgeber Wärmepumpentrockner
Wärmepumpentrockner bilden die energieeffizienteste Geräteklasse unter den Trocknern. Was die Modelle ausmacht und welche Punkte Sie beim Kauf beachten sollten, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
1. Funktionsweise von Wärmepumpentrocknern
Wärmepumpentrockner sind die Weiterentwicklung klassischer Kondenstrockner. Sie arbeiten besonders stromsparend und sorgen für eine Trocknung innerhalb weniger Stunden. Aufgrund ihrer Effizienz sind sie vor allem auf den häufigen Gebrauch und große Wäschemengen ausgelegt. Im Folgenden erfahren Sie alles über die Wärmepumpen-Technologie.
1.1 Besonderheiten der Wärmepumpe
Die Wärmepumpe sorgt für eine besonders hohe Energieeffizienz, indem ein Teil der Abwärme zum Trocknen der Kleidung genutzt wird. Dadurch entstehen niedrigere Betriebskosten, weswegen sich Wärmepumpentrockner für die häufige Verwendung eignen. Durch den geminderten Energieverbrauch amortisiert sich ein gegebenenfalls höherer Anschaffungspreis innerhalb weniger Jahre. Zudem schonen die Geräte auf diese Weise die Umwelt.
Trockner mit Wärmepumpen-Technologie
Die Wärmepumpe arbeitet wie folgt:
- Zunächst wird Luft erwärmt und in die Trockentrommel geleitet.
- Dort zirkuliert sie, umströmt die feuchte Wäsche und nimmt die Feuchtigkeit, die verdunstet, auf.
- Anschließend wird die Luft zur Wärmepumpe zurückgeführt. In ihrem kühlen Teil wird die Luft abgekühlt, sodass die Feuchtigkeit kondensiert.
- Danach strömt die nun wieder trockene Luft durch den warmen Bereich der Pumpe und wird dadurch wieder erwärmt und erneut in die Trommel geleitet. Hierbei wird Energie genutzt, die andernfalls verloren ginge.
- Das kondensierte Wasser sammelt sich dabei in einer speziellen Schublade und kann nach Beendigung des Trockenvorgangs in den Abfluss geschüttet werden.
Das Wasser in dem Sammelbehälter sollte nach jedem Trocknereinsatz entleert werden. Gleiches gilt für das Flusensieb: Reinigen Sie es nach jeder Verwendung, da eine Verstopfung das Trockenergebnis negativ beeinflussen und zudem zu einem höheren Stromverbrauch führen kann.Tipp: Hin und wieder können Sie auch die Trommel mit einem feuchten Tuch auswischen und so von Faserrückständen befreien.
1.2 Unterschiede zu Abluft- und Kondenstrockner
Bei einem Ablufttrockner wird die warme, feuchte Luft durch einen speziellen Schlauch nach außen geleitet. Dementsprechend benötigen Sie für den Einsatz einen Aufstellplatz, an dem Sie den Schlauch beispielsweise durch ein Fenster ins Freie legen können. Zusätzlich muss stets neue Luft angesaugt und für die Wäschetrocknung erwärmt werden.
Eine übersichtliche Bedieneinheit mit großem Display erleichtert den Einsatz.
Ein Kondenstrockner benötigt hingegen keinen besonderen Stellplatz, da auch bei diesen Modellen das Kondenswasser gesammelt wird und die Luft somit größtenteils im Trockner verbleibt. Allerdings sind diese Ausführungen nicht mit einer Wärmepumpe ausgestattet, an der die zuvor heruntergekühlte Luft wieder erwärmt wird. Somit muss für das Erhitzen mehr Strom verwendet werden.
2. Wichtige Merkmale und Kaufaspekte
Um sicherzustellen, dass Ihr neuer Wärmepumpentrockner alle Funktionen bietet, die Sie benötigen, und dass er auch Ihren sonstigen Anforderungen entspricht, sollten Sie beim Kauf auf die folgenden Punkte achten.
2.1 Technische Eigenschaften
Bedenken Sie beim Kauf zunächst die Maße des Trockners: Diese sind bei den meisten Geräten ähnlich, allerdings sind sie nicht genormt. Prüfen Sie daher, ob das Gerät wie gewünscht platziert werden kann. Die Größe spielt insbesondere bei Unterbaugeräten eine wichtige Rolle. Zudem sollten Sie sicherstellen, dass das gewählte Modell durch vorhandene Türen und Durchgänge passt.
Weitere wichtige Aspekte:
Füllmenge
Die Füllmenge beziehungsweise das Fassungsvermögen wird in Kilogramm angegeben. Für Single- und Zwei-Personen-Haushalte reichen in der Regel Varianten mit etwa sechs Kilogramm Füllmenge aus. Größere Familien sollten auf Maschinen ab etwa acht Kilogramm Kapazität zurückgreifen. Bedenken Sie hierbei auch, wie oft Sie waschen und wie viel Wäsche pro Durchgang anfällt. Die Trommel des Trockners sollte nicht überfüllt werden, da die Luft andernfalls nicht richtig zirkulieren kann, was die Trocknung negativ beeinflusst.
Tipp: Gleichen Sie das Fassungsvermögen des Trockners mit dem Ihrer Waschmaschine ab. So stellen Sie sicher, dass Sie jede Waschladung mit einem Trocknerdurchlauf bewerkstelligen können.
Geräuschpegel
Dieser Punkt spielt insbesondere dann eine Rolle, wenn Sie den Wärmepumpentrockner nicht im Keller, sondern in der Wohnung aufstellen. Dabei sollte die Lautstärke maximal 65 Dezibel betragen. Um sicherzustellen, dass auch Ihre Nachbarn nicht gestört werden, können Sie auf ein Modell mit speziellem Lärmschutz zurückgreifen.
Sensorgesteuerte Trocknung
Wäschetrockner können entweder zeit- oder sensorgestützt arbeiten. Sensoren bieten dabei den Vorteil, dass sie erkennen, wie feucht die Wäsche ist. Dementsprechend werden die Trockenzeit und die Temperatur angepasst, wodurch Sie Zeit und Energie einsparen.
Startzeitvorwahl
Die Programmierung der Startzeit bietet zusätzlichen Komfort. So können Sie den Wäschetrockner beispielsweise abends befüllen und so einstellen, dass er läuft, während Sie am nächsten Tag auf der Arbeit sind.
Energieeffizienzklasse (EEK)
Insbesondere bei Wärmepumpentrocknern spielt die Energieeffizienz eine wichtige Rolle. Die meisten Geräte gehören zu den Klassen A++ oder A+++. Da diese Trocknerart auf ein großes Wäscheaufkommen ausgelegt ist, empfiehlt es sich, Geräte mit der Energieeffizienzklasse A+++ zu bevorzugen, um die größtmögliche Stromeinsparung zu erreichen.
Extras
Sinnvoll kann zudem die folgende Zusatzausstattung sein:
Schontrommel: Schützt die Kleidungsstücke vor unnötigem Abnutzen. Dazu sind beispielsweise die Mitnehmer abgerundet und die Trommel selbst ist besonders gleitfähig gestaltet.
Selbstreinigende Kondensatoren: Diese sorgen dafür, dass Sie die Kondensatorlamellen nicht regelmäßig von Hand reinigen müssen.
Wasseranschluss/Schlauch: Sofern der Wärmepumpentrockner einen Schlauch bietet, kann das Kondenswasser automatisch in einen Abfluss geleitet werden. Auf diese Weise müssen Sie den Sammelbehälter nicht manuell leeren.
Knitterschutz: Bei Maschinen mit Knitterschutz dreht sich die Trommel nach Programmende in regelmäßigen Zeitabständen, um zu verhindern, dass die Wäsche Falten wirft.
2.2 Programme und Funktionen
Achten Sie darauf, dass das gewählte Gerät alle gewünschten Trockenprogramme bietet. Neben Modi für gängige Fasern und Stoffe wie Baumwolle bieten einige Modelle auch zahlreiche Spezialprogramme:
- Für Wolle oder Seide: Ein solches Programm ist besonders schonend und arbeitet mit geringen Temperaturen, damit empfindliche Kleidung nicht einläuft und der Stoff unbeschädigt bleibt.
- Für Daunen: Hierbei sorgt das Trockenprogramm dafür, dass Kissen, Jacken und Co. aufgelockert werden.
- Für Schuhe: Hiermit können beispielsweise Sneaker nach dem Waschen getrocknet werden. Dazu ist in der Regel ein spezielles Gestell im Lieferumfang enthalten. Dieses wird in die Trommel gegeben und die Schuhe werden darübergestülpt.
Das Flusensieb muss nach jeder Verwendung geleert werden.
3. FAQ
Was ist der Vorteil eines Wärmepumpentrockners?
Während des Betriebes eines Wärmepumpentrockners wird ein Teil der erzeugten Wärmeenergie immer wieder genutzt, um die abgekühlt Luft erneut zu erhitzen. Bei Wäschetrocknern, die keine Wärmepumpe aufweisen, muss hierfür zusätzliche Energie aufgewendet werden, sodass ein höherer Stromverbrauch vorliegt. Ein Wäschetrockner mit Wärmepumpe arbeitet effizienter und umweltschonender.
Ich suche einen möglichst energieeffizienten Wärmepumpentrockner. Worauf sollte ich achten?
Achten Sie vor allem auf die Energieeffizienzklasse des Gerätes: Die effizientesten Modelle verfügen über die Klasse A+++. Darüber hinaus lohnen sich Varianten mit sensorgesteuerter Trocknung: Hierdurch passen sich die Temperatur und die Trocknungszeit automatisch an den Feuchtigkeitsgrad der Wäsche an. Auf diese Weise werden Energie und Kosten gespart.
Kann ich auch Bettdecken, Kissen oder Jacken mit Daunenfüllung in den Trockner geben?
Viele Trockner bieten spezielle Programme, mit denen das Trocknen von Textilien mit Daunenfüllung möglich ist. Dabei werden diese nicht nur getrocknet, sondern gleichzeitig auch aufgelockert.
Ist ein Trockner mit Wärmepumpe ein Kondenstrockner oder ein Ablufttrockner?
Wärmepumpentrockner bilden neben Kondens- und Abluftmodellen eine eigene Kategorie, sind Kondenstrocknern jedoch sehr ähnlich: Auch bei Wärmepumpentrocknern wird das Wasser in einem Auffangbehälter gesammelt oder per Schlauch in einen Abfluss geleitet. Allerdings verfügen klassische Kondenstrockner nicht über eine Wärmepumpe. Die Wärmepumpen-Technologie sorgt für eine besonders effiziente Nutzung der Wärme sowie Energie und spart somit Strom. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Absatz.
Kann man das Wasser aus dem Wärmepumpentrockner nutzen?
Das Kondenswasser, das sich im Behälter des Trockners sammelt, kann für verschiedene Zwecke genutzt werden. Generell gilt jedoch: Es sollte auf keinen Fall getrunken werden. Wenn Sie Ihre Blumen damit gießen wollen, sollten Sie es verdünnen, da dem Wasser beispielsweise Mineralien fehlen. Idealerweise nutzen Sie das Trocknerwasser jedoch zum Putzen. Um es vorher von eventuell enthaltenen Partikeln zu befreien, können Sie es durch einen Filter gießen.
Wo kann man Wärmepumpentrockner aufstellen?
Einen Wärmepumpentrockner können Sie nahezu überall aufstellen: Die Geräte benötigen keinen Abluftschlauch, sondern lediglich einen Stromanschluss. Zudem ist die Abluft verhältnismäßig trocken, sodass die generell vorhandene Luftfeuchtigkeit durch die Verwendung der Trockner nur geringfügig gesteigert wird.
4. Verwandte Links
