
Alles über Schank- und Zapfanlagen
Schank- und Zapfanlagen finden größtenteils in der Gastronomie Verwendung. Doch auch für die Einrichtung einer Hausbar im Partykeller sind Zapfanlagen für Bier, Cola und andere Getränke geeignet. Wir stellen Ihnen die unterschiedlichen Funktionsweisen der Ausschankgeräte vor und erklären Ihnen, welche Aspekte Sie beim Kauf beachten sollten.
1. Einsatz und Funktion von Schank- und Zapfanlagen
Schank- und Zapfanlagen kommen vorwiegend in Bars, Restaurants sowie Kantinen zum Einsatz. Sie dienen dem Ausschank von alkoholischen Getränken und Softdrinks aus Fässern oder Kanistern direkt ins Glas. Dabei bieten sie Wirten diverse Vorteile gegenüber Getränkeflaschen: Besonders praktisch ist dabei die Fassgröße. Im Gegensatz zu Flaschen, die regelmäßig in das Kühlgerät nachgefüllt werden sollten, müssen Fässer deutlich seltener ausgetauscht werden. Welche unterschiedlichen Geräte es gibt, wie diese funktionieren und welche Punkte Sie bei Ihrer Wahl berücksichtigen sollten, erfahren Sie in den folgenden Kapiteln.
2. Bier- und Softdrink-Zapfanlagen
Während Softdrink-Zapfanlagen ausschließlich für die Gastronomie gedacht sind, werden Bierzapfanlagen auch in kleinen Varianten für den Hausgebrauch angeboten. Mit einer Schankanlage können Sie Ihren Gästen stets kühle, frisch gezapfte alkoholische und nicht-alkoholische Getränke servieren. Für Bier stehen Ihnen dabei drei unterschiedliche Systeme zur Wahl:
- Zapfanlagen für Partyfässer
- Fassbierkühlschränke
- Durchlaufkühler
Frisch gezapftes Bier bietet den besten Geschmack.
Zapfanlagen für Partyfässer sind ideal für private Feiern und Veranstaltungen. Sie kühlen das Fass samt Inhalt und bieten eine einfache Funktion zum Zapfen des Biers. Im Gegensatz zu Partyfässern mit integrierten Zapfhähnen wirken die Geräte besonders elegant und halten das Bier auch über einen langen Zeitraum auf konstanter Temperatur.
Für den professionellen Einsatz können Sie auf Fassbierkühlschränke und Durchlaufkühler zurückgreifen. Beide Systeme bieten unterschiedliche Vor- und Nachteile, die wir in der folgenden Übersicht für Sie zusammengefasst haben.
Fassbierkühlschrank | Durchlaufkühler | |
---|---|---|
Platzangebot für zusätzliche Getränke | + | - |
Benötigte Kühldauer | - | + |
In unserem Ratgeber zu Bierzapfanlagen haben wir detaillierte Informationen für Sie zusammengetragen.
2.1 Kühlverfahren: Trockenkühler versus Nasskühler
Bevor Sie eine Kaufentscheidung treffen, sollten Sie sich Gedanken über das geeignete Kühlverfahren für Ihre Ansprüche machen. Werden Sie zu Stoßzeiten mehr Getränke ausschenken? Wie hoch wird die Durchlaufmenge generell sein? Soll Ihre Schankanlage bereits kurze Zeit nach dem Einschalten einsatzbereit sein?
Flachanschluss für Kegfässer
Trockenkühler
Das wichtigste Element eines Trockenkühlers ist ein Aluminiumblock. An diesem wird das Getränk in Schläuchen beziehungsweisen Rohren vorbeigeführt, wobei ihm die Wärme entzogen wird. Trockenkühler sind kompakter als Nasskühler, gleichzeitig aber auch deutlich schwerer. Sie sind bereits nach einer kurzen Wartezeit von etwa zehn Minuten nach Inbetriebnahme einsatzbereit, bieten jedoch eine beschränkte Kühlleistung.
Nasskühler
Nasskühler funktionieren ähnlich wie Trockenkühler, allerdings wird bei Ihnen anstelle eines Aluminiumblocks eine Kühlflüssigkeit verwendet. Als solche kommt in der Regel herkömmliches Wasser zum Einsatz. Der Kühler bringt das Wasser auf die eingestellte Temperatur. Auch hierbei wird dem Getränk, welches die Schlaufenrohre im gekühlten Wasser durchläuft, die Wärme entzogen. Der größte Vorteil dieses Systems ist die hohe Kühlkapazität des Wassers: Sie liegt über der eigentlichen Kühlleistung der Zapfanlage. Diese Reserve ermöglicht es, für eine gewisse Zeit große Getränkemengen zu kühlen. Zudem sind leere Nasskühler leichter als vergleichbare Trockenkühler. Zugleich benötigen die Geräte jedoch mehr Platz und eine hohe Vorkühlzeit von etwa zwei Stunden.
Vergleich der Kühlverfahren
Trockenkühler | Nasskühler | |
---|---|---|
Größe | + | - |
Gewicht | - | + |
Kühlleistung | % | ++ |
Vorkühlzeit | + | - |
2.2 Getränkearten: Premix versus Postmix
Getränke für Schank- und Zapfanlagen können Sie in zwei unterschiedlichen Varianten erwerben: Premix und Postmix. Dementsprechend sollten Sie darauf achten, für welche Getränkeart Ihr Modell ausgelegt ist.
Beim sogenannten Premixgetränk handelt es sich um das verzehrfertige Getränk, das beispielsweise in Fässern oder Kegs (speziellen, kleinen Getränkefässern) vertrieben wird. Somit kann die Flüssigkeit direkt aus dem Behälter in Gläser gezapft und an Gäste ausgegeben werden. Anders ist dies beim Postmix: Dabei wird das Getränk in Form eines Konzentrats beziehungsweise Sirups geliefert, der sich in Kanistern oder Getränkebeuteln (Bag in Box, BIB) befindet. Beim Abfüllen in Gläser wird das Konzentrat innerhalb des Zapfhahns mit Tafelwasser gemischt und so das fertige Getränk hergestellt. Mehr über das Thema Tafelwasser erfahren Sie im nächsten Abschnitt.
Beachten Sie, dass einige Getränkehersteller nicht beide Mixvarianten anbieten und vergewissern Sie sich vor dem Kauf, ob Sie mit der gewählten Zapfanlage die gewünschten Getränke zubereiten können.
3. Wassersprudler und Tafelwassergeräte
Als Tafelwasser bezeichnet man Trinkwasser, das mit Mineralien und/oder Kohlensäure beziehungsweise Kohlenstoffdioxid (CO2) versetzt wurde. Zur Bereitung stehen Ihnen dabei zwei Methoden zur Wahl: Wassersprudler und Tafelwassergeräte.
Wassersprudler von SodaStream
Der Einsatz von Wassersprudlern bietet sich insbesondere in Privathaushalten an, da diese für relativ geringe Getränkemengen konzipiert sind. Dabei wird Trinkwasser aus der Hauswasserleitung in spezielle Kunststoffflaschen beziehungsweise Glaskaraffen gefüllt. Anschließend wird dem Wasser über das jeweilige Gerät CO2 zugefügt, wodurch sich die Kohlensäure bei Kontakt mit Sauerstoff beziehungsweise Luft löst und das Wasser sprudelt. Der größte Vorteil dieses Systems liegt in der einfachen Zubereitung und der schnellen Verfügbarkeit. Hinzu kommt, dass die Methode umweltschonend ist, da weder Einwegflaschen aus Kunststoff zum Einsatz kommen noch Getränkekästen von LKWs transportiert werden müssen. Darüber hinaus brauchen Sie keine schweren Kästen mehr kaufen und heben, was insbesondere für körperlich eingeschränkte Personen einen deutlichen Vorteil darstellt. Noch mehr Informationen zu dem Thema bietet Ihnen unser Ratgeber zu Wassersprudlern.
Viele Hersteller bieten unterschiedliche Sirups an, mit denen Sie neben Tafelwasser auch Cola, Limonade und ähnliche Erfrischungsgetränke mit einem Wassersprudler herstellen können.
Tischgerät eines Tafelwasserspenders
Tafelwassergeräte sind hingegen hauptsächlich für den gastronomischen Einsatz gedacht und werden fest an die Wasserleitung angeschlossen. Auch diese versehen das Trinkwasser mit CO2 und bieten je nach Ausführung weitere Funktionen. Sie können das Wasser erwärmen, kühlen oder filtern, wenn Sie beispielsweise in einem Gebiet mit besonders kalkhaltigem Wasser leben. Der Einsatz von Tafelwassergeräten bietet sich insbesondere in
- Büros,
- Schulen und Universitäten,
- öffentlichen Gebäuden sowie Arztpraxen,
- Kantinen und Mensen an.
Darüber hinaus können Sie ein Tafelwassergerät auch bei sich zuhause verwenden.
4. Getränke-Durchlauferhitzer
Im Gegensatz zu anderen Zapfanlagen und Getränkebereitern erwärmen Getränke-Durchlauferhitzer beispielsweise Glühwein, Glühbier, Punsch sowie Säfte und kommen überwiegend auf Weihnachtsmärkten und im Winter zum Einsatz.
Bei der Wahl sollten Sie die folgenden drei Punkte beachten:
Beförderungsmethode
Die Getränke können auf zwei unterschiedliche Weisen durch den Erhitzer geleitet werden: mithilfe einer elektrischen Pumpe oder durch einen Luftkompressor. Dabei ist die Wahl der richtigen Methode insbesondere von dem Getränkebehälter abhängig. Kegfässer sind druckresistent und somit für Luftkompressoren geeignet, wohingegen Kanister und Bags in Boxes lediglich mit einer Pumpe geleert werden können.
Leistung
Die benötigte Leistung wird maßgeblich von den beiden Faktoren Temperatur und Durchlaufmenge beeinflusst. So benötigen Sie für eine hohe Temperatur und eine große Durchlaufmenge in Litern pro Stunde eine entsprechend gesteigerte Leistung.
Zapfhähne
Die Zahl der Zapfhähne variiert zwischen einem und drei. Modelle mit zwei oder drei Zapfhähnen bieten sich an, wenn mehrere Personen den Ausschank gleichzeitig vornehmen oder Sie an einem Durchlauferhitzer unterschiedliche Getränke zubereiten wollen. Bedenken Sie jedoch, dass dies wiederum mit einem erhöhten Durchlauf verbunden ist, der mehr Leistung fordert.
5. FAQ
Was ist Tafelwasser?
Als Tafelwasser wird Trinkwasser bezeichnet, das künstlich mit Mineralien und/oder Kohlensäure versetzt wird. Dabei werden dem Wasser in der Regel zunächst die natürlichen Mineralien entzogen, um einen konstanten, gleichbleibenden Mineraliengehalt und Geschmack durch die Zugabe von beispielsweise Calcium und Magnesium zu garantieren.
Was ist der Unterschied von Premix und Postmix?
Die Begriffe bezeichnen zwei unterschiedliche Varianten zum Zapfen meist kohlensäurehaltiger Erfrischungsgetränke. Bei der Premix-Methode wird das verzehrfertige Getränk fertig gemischt in einem Behälter an die Schankanlage angeschlossen. Der Getränkemix entspricht dabei der Zusammenstellung beim Verkauf in Flaschen oder Dosen.
Das Postmix-Verfahren nutzt hingegen ein Getränkemix-Konzentrat beziehungsweise Sirups: Diese werden unter anderem in Kanistern oder Tüten (dem sogenannten Bag in Box, BIB) geliefert. Beim Ausschank wird das Konzentrat im Zapfhahn mit Tafelwasser gemischt und auf diese Weise das fertige Getränk hergestellt.
Wie unterscheiden sich Trocken- und Nasskühler voneinander?
Zapfanlagen bieten Ihnen zwei unterschiedliche Kühlverfahren: Trockenkühlung oder Nasskühlung. Bei Varianten mit Trockenkühlung wird das Getränk durch Rohrschlaufen an einem Aluminiumblock vorbeigeführt, welcher der Flüssigkeit die Wärme entzieht. Nasskühler arbeiten hingegen mit einer Kühlflüssigkeit. Mehr über die Unterschiede sowie über die Vor- und Nachteile der beiden Systeme erfahren Sie in diesem Abschnitt unseres Ratgebers.
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