
Alles Wissenswerte zu Erdbohrern
Wenn Sie im Garten Löcher für Zaunpfähle oder Pflanzen ausheben möchten, sollten Sie sich für einen Erdbohrer entscheiden. Neben handbetriebenen Varianten können Sie aus einem großen Angebot an Benzin- und Elektro-Varianten wählen, die besonders leistungsstark sind und Ihnen die Arbeit erleichtern. Was Sie bei der Auswahl eines Erdbohrers beachten sollten, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
1. Vorteile und Funktionsweise
Die Funktionsweise ist ungeachtet des Antriebs bei allen Erdbohrern gleich: Das spitze Ende des Bohrers wird auf dem Untergrund aufgesetzt. Im Anschluss wird Druck auf den Bohrer ausgeübt und dieser durch Rechtsdrehungen der sogenannten Bohrschnecke in den Boden gebohrt.
Benzin-Erdbohrer sind besonders leistungsstark.
Die Bohrschnecke von Erdbohrern ist eine archimedische Schraube, die auch bei Pumpenanlagen eingesetzt wird: Während des Drehens des Bohrers wird die gelockerte Erde durch die schaufel- und schraubenförmige Beschaffenheit nach oben transportiert und oberhalb des gebohrten Loches ausgeworfen. Auf diese Weise gräbt der Bohrer ein sauberes Loch, in dem nur wenig der gelockerten Erde zurückbleibt.
Bei elektronischen und benzinbetriebenen Erdbohrern sind zum Teil mehrere Bohraufsätze entweder bereits enthalten oder separat erhältlich, sodass Sie Löcher mit unterschiedlichen Tiefen und Durchmessern bohren können. Daneben existieren handbetriebene Modelle, bei denen Sie das Gestänge durch ein Stecksystem verlängern und somit die Tiefe der Löcher variieren können.
2. Verwendungszweck
Vor der Auswahl eines konkreten Modells sollten Sie sich überlegen, für welche Arbeiten Sie den Erdbohrer vorwiegend einsetzen möchten. Verhältnismäßig kleine Löcher mit geringer Tiefe können Sie mit einem Handbohrer graben. Beachten Sie hierbei jedoch die Beschaffenheit des Untergrundes, da hiervon der Kraftaufwand abhängt, den Sie beim Bohren aufbringen müssen: So sind Löcher in feuchten Rasenflächen wesentlich einfacher zu bohren als etwa in trockenen und festen Sandböden.
Wenn Sie oft und viele Löcher bohren müssen, beispielsweise wenn Sie in der Landwirtschaft tätig sind, sollten Sie sich für ein elektronisches oder ein benzinbetriebenes Erdbohrer-Modell entscheiden. Diese Varianten arbeiten sehr effizient und helfen Ihnen, Zeit sowie Kraft einzusparen.
Auch für das Bohren eines Brunnens im Garten kann ein Erdbohrer verwendet werden. Hierbei sollten Sie jedoch beachten, dass dies in einigen Bundesländern und Landkreisen anmelde- und genehmigungspflichtig ist. Informieren Sie sich vorher bei den entsprechenden Behörden.
3. Bauarten von Erdbohrern
Im Folgenden erläutern wir Ihnen die Unterschiede zwischen handbetriebenen Erdbohrern und Varianten, die mit Benzin oder Strom gespeist werden. Beachten Sie, dass Wurzelwerk und selbst steinige Böden für die letztgenannten Varianten kein Problem darstellen. Mit einem Hand-Erdbohrer kann es hingegen dazu kommen, dass Sie im Extremfall ein neues Loch bohren müssen.
3.1 Hand-Erdbohrer
Diese Modelle bestehen aus einem T-förmigen Griff, an den sich das sogenannte Bohrgestänge anschließt. Das Gestänge kann bei vielen Exemplaren durch Verlängerungen so modifiziert werden, dass Tiefen bis zu zehn Metern erreichbar sind. Entsprechende Angaben finden Sie in der Produktbeschreibung des Werkzeugs. Am unteren Ende des Gestänges befindet sich die Bohrschnecke, die in der Bohrspitze mündet, die dafür genutzt wird, zu Beginn der Arbeit die obere Bodenschicht zu lockern.
Vorteile von Hand-Erdbohrern:
- Keine Wartung erforderlich
- Kein Lärm während des Betriebs
- Sicher in der Anwendung
- Verhältnismäßig geringes Gewicht
Achten Sie bei Hand-Erdbohrern vor allem auf die Beschaffenheit des Griffes: Da Sie das Werkzeug unter Einsatz von Körperkraft verwenden, sollte die Griffstange im Optimalfall gepolstert sein und gleichzeitig einen sicheren Halt bieten.
Beachten Sie: Da sich bei vielen Hand-Erdbohrern weder das Gestänge noch das Bohrgewinde austauschen lässt, sollten Sie sich vorher überlegen, welcher Durchmesser für Ihre Zwecke am geeignetsten ist.
3.2 Elektro-Erdbohrer
Der Vorteil von Elektro-Erdbohrern im Vergleich zu Benzin-Varianten besteht darin, dass Sie sich nicht um Kraftstoffreserven sorgen müssen, da diese Modelle über einen Netzanschluss gespeist werden. Zudem sind Elektrovarianten in der Regel leiser als benzinbetriebene Erdbohrer und für Nutzer ideal geeignet, die nur gelegentlich auf einen Erdbohrer angewiesen sind.
3.3 Benzin-Erdbohrer
Benzin-Erdbohrer sind die leistungsstärksten Modelle und somit für Profis am besten geeignet. Darüber hinaus sind diese Geräte am flexibelsten, da Sie keinen Stromanschluss benötigen und während der Arbeit kein Kabel im Weg ist. Beachten Sie jedoch, dass diese Varianten ein hohes Eigengewicht aufweisen.
4. Technische Details und Eigenschaften von Erdbohrern
Bei der Auswahl eines Erdbohrers sollten Sie vor allem die technischen Details und Eigenschaften berücksichtigen, da sich die Geräte hierin zum Teil sehr stark voneinander unterscheiden. Die wichtigsten Kriterien haben wir im Folgenden für Sie zusammengefasst.
Motorleistung
Die Motordrehzahl gibt Aufschluss darüber, wie oft sich der Bohrer in der Minute dreht und wird in der Einheit RPM (englisch: rounds per minute) angegeben. Je höher dieser Wert ausfällt, desto schneller kann sich das Gerät in den Untergrund graben, wobei Sie beachten sollten, dass auch die Bodenbeschaffenheit hierbei eine Rolle spielt. Die Leistung wird in Watt angegeben und kann als Orientierung für die Gesamtstärke eines elektronischen oder benzinbetriebenen Modells herangezogen werden. Ein durchschnittlicher Benzin-Erdbohrer weist eine Leistung von 1,6 Kilowatt und 6.000 Umdrehungen pro Minute auf.
Länge und Durchmesser
Beachten Sie auch die Länge und den Durchmesser des Gestänges und der Bohrschnecke. Entscheiden Sie sich nach Möglichkeit für ein Modell, bei dem diese Komponenten austauschbar sind: So können Sie Länge und Durchmesser des Bohrers jeweils an die Situation anpassen und sind für alle Eventualitäten gerüstet. Zudem können Sie den Aufsatz im Schadensfall leicht auswechseln.
Betriebslautstärke
Die Lautstärke wird in Dezibel (dB) angegeben. Beachten Sie, dass vor allem Bezingeräte sehr laut werden können. Als Richtlinie sollten Sie sich vergegenwärtigen, dass Sie ab einer Lärmbelastung von 80 Dezibel einen Gehörschutz tragen sollten, um Schäden am Gehör zu vermeiden.
Gewicht
Auch das Gewicht sollten Sie bei einem Erdbohrer beachten. Dies betrifft nicht nur den Transport der Geräte, sondern auch unmittelbar die Arbeit mit den Werkzeugen: Um zu gewährleisten, dass der Bohrer sich nicht verkeilt, sollte er ab und zu angehoben werden, während das Loch gebohrt wird. Mit einem schweren Bohrer kann dies beim Graben mehrerer Löcher anstrengend sein.
Zubehör
Ein weiterer Aspekt bei der Auswahl sollte sowohl das bereits enthaltene Zubehör als auch das separat erhältliche Angebot sein. Bei Hand-Erdbohrern sind vor allem Gestängeverlängerungen sehr empfehlenswert, da Sie mit diesem Zubehör mehrere Meter tief bohren können.
5. Beliebte Hersteller
Seit 1978 bietet der Hersteller Silverline Tools Elektro-Werkzeuge aus allen Handwerksbereichen an. Neben Produktionsstätten in Asien fertigt das Unternehmen seine über 5.000 Produktreihen auch in Europa und im nordamerikanischen Raum.
Der in Tokio ansässige Konzern Hitachi zählt zu den führenden Herstellern von Werkzeugen und vertreibt seine Produkte weltweit. Darüber hinaus produziert Hitachi Haushaltsgeräte und Kommunikationstechnik.
6. Hinweise zur Benutzung eines Erdbohrers
Vor allem bei der Verwendung von elektronischen und benzinbetriebenen Erdbohrern sollten Sie einige Hinweise beachten, um möglichst sicher und einfach mit dem Werkzeug arbeiten zu können:
- Stehen Sie leicht breitbeinig, wenn Sie mit dem Bohren beginnen. Achten Sie außerdem darauf, jederzeit einen sicheren Stand zu haben.
- Bohren Sie ein Stück und ziehen Sie den Bohrer immer wieder ein Stück aus dem Loch. Auf diese Weise verhindern Sie, dass sich die Schnecke im Boden verhakt.
- Achten Sie bei handbetriebenen Bohrern darauf, steinigen Boden nach Möglichkeit zu meiden.
- Behalten Sie zu jeder Zeit beide Hände an den Griffen des Gerätes.
- Tragen Sie bei der Verwendung eines Erdbohrers gegebenenfalls einen Gehörschutz und robuste Kleidung.
7. FAQ
Was kann ich mit einem Erdbohrer anfangen?
Mit einem Erdbohrer können Sie Löcher für Pflanzen, Brunnen oder Zaunpfähle bohren. Mit elektronischen und benzinbetriebenen Modellen geht dies besonders schnell und mühelos von der Hand.
Ich möchte nur gelegentlich einige Löcher graben. Welche Geräte sind hierfür am besten geeignet?
Für den gelegentlichen Einsatz sind Hand-Erdbohrer oder elektronische Erdbohrer am besten geeignet. Benzin-Erdbohrer sind eher für den regelmäßigen Gebrauch und besonders harte und steinige Böden empfehlenswert.
Wie funktioniert ein Erdbohrer?
Beim Löchergraben mit einem Erdbohrer wird mit der Bohrspitze am Ende der Schnecke zunächst die obere Schicht des Bodens gelockert. Daraufhin wird unter Druck die Bohrschnecke in den Boden gedreht. Durch die Drehbewegung und die Beschaffenheit der Schnecke wird die gelockerte Erde durch den Bohrschacht nach oben bewegt und oberhalb des Loches ausgegeben, sodass Sie am Ende ein sauber gebohrtes Loch erhalten.
8. Verwandte Links