
Ratgeber Blumenerde
Pflanz- und Blumenerden sind speziell auf die besonderen Ansprüche unterschiedlicher Nutz- und Zierpflanzen ausgerichtet. Somit tragen sie zu einem gesunden Wachstum und einer farbenfrohen Blütenpracht bei. In unserem Ratgeber erklären wir Ihnen, worauf Sie bei Ihrer Wahl achten sollten und worin sich die unterschiedlichen Arten von Blumenerde unterscheiden.
1. Zusammensetzung von Blumenerde
Jede Art von Blumenerde ist ein Gemisch aus organischen und anorganischen Bestandteilen. Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen zählen in der Regel Humus, Kalk und Dünger.
Die richtige Blumenerde sorgt für schöne Blüten.
- Humus fungiert als Nährstoffspeicher und sorgt zudem für eine gute Belüftung der Erde. Da er sich mit der Zeit jedoch natürlich zersetzt beziehungsweise abgebaut wird, sollte der Humusgehalt in der Blumenerde möglichst hoch sein.
- Kalk dient der Neutralisation der Blumenerde: Die meisten Pflanzen benötigen ein Umfeld mit einem relativ neutralen pH-Wert (7) und können auf zu sauren Böden nicht gedeihen.
- Dünger bietet den Pflanzen wichtige Nährstoffe, weswegen die meisten Blumenerden vorgedüngt sind. Beliebt sind dabei NPK-Dünger, die Stickstoff, Phosphor und Kalium enthalten.
- Salz sollte hingegen nur in einer möglichst geringen Konzentration enthalten sein.
Viele Blumenerden werden zudem mit Torf angereichert. Für die Gewinnung beziehungsweise den Abbau von Torf werden jedoch Moorlandschaften zerstört. Diese sind der natürliche Lebensraum unterschiedlicher bedrohter Tiere und Pflanzen, weshalb Sie darauf achten sollten, nur torffreie Blumenerde zu nutzen.
Blumenerde kann auch mit Kompost und Holzfasern angereichert sein. Neben solchen Universalblumenerden können Sie zudem aus einem großen Angebot spezieller Varianten wählen, die auf unterschiedliche Ansprüche von Blumen und Kulturpflanzen ausgerichtet sind. Diese stellen wir Ihnen im folgenden Kapitel vor.
2. Spezialblumenerde
Universalblumenerde können Sie für die meisten Pflanzenarten verwenden. Einige Blumen stellen jedoch besondere Anforderungen, denen nur Blumenerden mit spezieller Zusammensetzung gerecht werden.
Universalblumenerde eignet sich für eine Vielzahl unterschiedlicher Pflanzen.
Besonders charakteristisch ist Blumenerde für Orchideen: Diese Pflanzengattung wächst normalerweise an Bäumen und nicht im Erdreich. Daher benötigt sie sehr lose Blumenerde mit groben Einzelstücken, die aus Baumrinde bestehen.
2.1 Bedeutung des pH-Werts
Neben den diversen Nährstoffen und Spurenelementen, die sich je nach Erde und Dünger unterscheiden, gibt auch der pH-Wert des Bodens wichtige Aufschlüsse über seinen Eignungsgrad für verschiedene Kulturpflanzen.
Der pH-Wert beschreibt dabei auf einer Skala mit Werten von 0 bis 14, ob das Substrat sauer (unter 7,0), neutral (exakt 7,0) oder basisch beziehungsweise alkalisch (über 7,0) ist.
Saure Blumenerde begünstigt das Wachstum einiger Pflanzenarten.
Um den pH-Wert Ihres Erdbodens im Garten zu prüfen, gehen Sie wie folgt vor:
- Entnehmen Sie eine Erdprobe von 100 Gramm und geben Sie diese in ein sauberes Glasgefäß.
- Füllen Sie die Probe mit 100 Millilitern destilliertem Wasser auf und lösen Sie die Erde darin auf.
- Halten Sie anschließend ein Stück Lackmuspapier (pH-Teststreifen) in die Lösung. Anhand der Farbskala lesen Sie den ungefähren pH-Wert ab.
Alternativ können Sie auch spezielle pH-Testsets für Böden verwenden.
Sofern Ihr Boden deutlich im sauren Bereich (bis 6,0) liegt, können Sie Kalk einsetzen, um das Erdreich zu neutralisieren und so bessere Wachstumsbedingungen für Ihre Blumen zu schaffen. Allerdings bevorzugen einige Pflanzen saure Böden, worüber wir Sie im folgenden Abschnitt informieren.
2.2 Saure Blumenerde
Blumen wie Rhododendron und Azaleen beziehungsweise Sträucher wie Blau- und Preiselbeere benötigen saure Böden, um starke Wurzeln, bunte Blüten und ertragreiche Fruchtstände auszubilden. Daher bieten sich für diese Pflanzengattungen besondere Blumenerden an, die einen entsprechend niedrigen pH-Wert bieten.
3. Tipp: Erde richtig verwenden und düngen
In diesem Kapitel haben wir klassische Tipps für die Pflege Ihrer Zier- und Nutzpflanzen zusammengestellt:
- Geeignete Pflanzen wählen: Um sicherzugehen, dass Blumen, Gemüse und Obst sich nach Ihren Vorstellungen entwickeln, sollten Sie den Boden bereits vor dem Kauf oder der Aussaat auf seinen pH-Wert testen. So können Sie genau die Pflanzen wählen, die für Ihr Blumenbeet am besten geeignet sind.
- Richtige Anzucht: Sofern Sie Ihr eigenes Gemüse anbauen, sollten Sie zu Beginn Erde mit möglichst geringem Nährstoffgehalt verwenden. Dies sorgt dafür, dass die Jungpflanzen besonders starke Wurzeln ausbilden, damit Sie genügend Mineralien aufnehmen können.
- Regelmäßig düngen: Auch wenn Blumenerde bereits mit wichtigen Mineralien versetzt ist, sollten Sie die Nährstoffzufuhr Ihrer Pflanzen durch die Gabe von Düngemitteln sicherstellen. Daher ist es ratsam, Ihre Blumen direkt nach dem Pflanzen alle vier bis sechs Wochen zu düngen.
- Erde regelmäßig erneuern: Da sich in Blumenerde Schimmelsporen und Krankheitserreger ansammeln können, sollte sie regelmäßig von Ihnen ausgetauscht werden. Bei einjährigen Pflanzen sollten Sie jedes Jahr neue Blumenerde verwenden, während mehrjährige Blumen und Sträucher bis zu drei Jahre in der gleichen Erde eingepflanzt bleiben können.
4. FAQ
Was ist saure Blumenerde?
Unter saurer Blumenerde versteht man Pflanzerde mit einem niedrigen pH-Wert. Damit bietet sie den perfekten Nährgrund für Blumen wie Rhododendron und Azaleen sowie für Blau- und Preiselbeeren.
Ist Blumenerde giftig?
Blumenerde ist für Menschen gesundheitlich nahezu unbedenklich. Insbesondere bei Kleinkindern kann der Verzehr aufgrund der enthaltenen Düngestoffe jedoch zu Magen- und Darmbeschwerden führen. Darüber hinaus können sich Schimmel und andere Pilze auf und innerhalb der Blumenerde bilden, die gesundheitlich bedenklich sind. Daher sollten Sie stets darauf achten, dass Ihre Kinder nicht mit der Erde spielen oder diese zu sich nehmen. Auch für Haustiere kann das Fressen von Blumenerde gesundheitliche Risiken bergen.
Um den Zugang zur Erde zu erschweren, bietet es sich daher an, Pflanztöpfe mit Kieseln oder anderen Steinen zu bedecken, damit Kleinkinder und Tiere nicht an die Blumenerde gelangen können.
Kann Blumenerde schimmeln?
In Blumenerde können sich im Laufe der Zeit Schimmelsporen bilden und Krankheitserreger ansammeln, die schädlich für Ihre Pflanzen sind. Daher empfiehlt es sich, die Erde regelmäßig auszutauschen: Bei einjährigen Blumen sollten Sie das Substrat in den Blumentöpfen und Pflanzkübeln jedes Jahr austauschen. Bei mehrjährigen Pflanzen hingegen genügt es in der Regel, die Erde alle zwei bis drei Jahre zu erneuern.
5. Verwandte Links
