Skateboard Ratgeber
In den 1950ern in Kalifornien erfunden, ist das Skateboard mittlerweile auch aus dem deutschen Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Das Rollbrett, wie es auch manchmal genannt wird, gibt es in verschiedenen Ausführungen: Neben dem Longboard wird auch der Cruiser immer häufiger in den Straßen europäischer Städte gesichtet. Während diese beiden Varianten vor allen Dingen der Fortbewegung dienen, ist das klassische Skateboard nach wie vor das Brett Ihrer Wahl, wenn Sie sich auch an Tricks versuchen wollen. Damit Sie wissen, worauf Sie beim Kauf eines Skateboards achten müssen, haben wir im Ratgeber einige Fakten und Tipps für Sie zusammengestellt.
1. Für wen eignen sich Skateboards?
Skateboards eignen sich für jeden, der bereit ist, Mühe und Zeit zu investieren, um das Skateboardfahren zu lernen. Zwar sind es oft Jugendliche, die man auf den Straßen mit dem Rollbrett unterwegs sieht, aber auch Kinder oder Erwachsene können das Fahren lernen. Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, ob man Ambitionen hat, mit dem Board Tricks zu machen oder ob man damit nur durch die Stadt rollen möchte. Ist letzteres der Fall, so kann man auch zum Longboard greifen – es ist leichter zu lernen und eignet sich besonders für lange Strecken besser als das Skateboard.
Wer seine Rollbrettkarriere auf dem Longboard begonnen hat, dem fällt es häufig schwer, auf das Skateboard umzusteigen. Wer also das Ziel hat Skateboard zu fahren, sollte gleich damit anfangen und nicht erst mit dem Longboard beginnen.
Viele Skateboards sind mit aufwendigen Grafiken aus der Popkultur versehen.
Für Kinder und Erwachsene, die das Skateboardfahren lernen wollen, stehen Bretter in verschiedenen Größen zur Verfügung Abhängig davon wie groß Sie sind sollten Sie auch Ihr Skateboard aussuchen.
- Die Größe der Decks wird in der Regel in Zoll (Inch) und nicht in Zentimeter angegeben. Decks für einen ausgewachsenen Menschen durchschnittlicher Größe liegen zwischen einer Breite von 7,5 Zoll und 8,25 Zoll und einer Länge von 30 Zoll bis 32 Zoll.
- Kinder können zu kleineren Varianten greifen, die in der Regel eine Breite von 7,5 Zoll und eine Länge von 29 Zoll haben.
Nun stehen Sie vor der Entscheidung, Ihr Rollbrett entweder selbst zusammenzuschrauben oder sich ein Komplettboard zuzulegen, welches bereits fahrtüchtig ist. Für Anfänger eignet sich ein hochwertiges Komplettboard, welches Sie mit der Zeit durch Austausch verschiedener Teile an Ihre persönlichen Vorlieben und Bedürfnisse anpassen können. Auch wenn man sich für ein Komplettboard entscheidet, sollte man die einzelnen Bestandteile eines Skateboards sowie deren Funktion kennen.
2. Woraus besteht eigentlich ein Skateboard?
Ein Skateboard besteht vereinfacht gesagt aus einem Brett, dem sogenannten Deck, an das Achsen mit Rollen geschraubt sind. Im Detail ist die Technik sehr viel ausgefeilter und die Qualität eines jeden Einzelteils entscheidet über die Performance. Dank des großen Angebots an Marken und Herstellern hat jeder Fahrer die Möglichkeit, das Skateboard auf seine Bedürfnisse abzustimmen.
2.1 Das Deck
Das Deck ist sozusagen der Körper des Skateboards. Es besteht zumeist aus sieben Lagen kanadischen Ahornholz die zusammengeleimt werden. Die Lagentechnik sorgt dafür, dass das Deck flexibel und gleichzeitig stabil ist.
- Das Deck muss flexibel sein, damit es nicht gleich beim erste Sprung bricht. Zudem muss es aber auch stabil sein, damit es einen guten Pop (Sprungkraft) hat.
- Auf der Rückseite des Decks befindet sich oft eine Grafik. Auch diese kann ein ganz persönliches Auswahlkriterium sein.
- Das Deck ist an beiden Enden gebogen. Den vorderen Teil bezeichnet man als Nose, den hinteren als Tail. Die Nose erkennen Sie daran, dass sie etwas länger ist als das Tail.
- Die meisten modernen Boards haben eine Breite zwischen 8 Zoll und 8,5 Zoll.
Von billigen Decks sollten Sie absehen. Sie brechen schneller als qualitativ hochwertige Rollbretter und können somit auch die Unfallgefahr erhöhen.
- Neben der Wölbung von Nose und Tail, die das Skateboard an den beiden Seiten nach oben hin abschrägen, weist das Board auch in der Breite eine Wölbung auf. Diese wird Concave genannt.
- Wie stark die Concave Ihres Boards sein sollte, hängt von Ihrem Fahrstil ab. Während Medium Concave die gängigste Wölbung ist, lassen sich Bretter mit High Concave besser flippen, verfügen aber über geringere Stabilität als solche mit Low Concave.
- Das Griptape ist ein eigenes Bauteil und ist von essentieller Wichtigkeit für das Skateboardfahren. Es wird auf das Deck geklebt und sorgt durch seine raue Oberfläche dafür, dass die Schuhe genügend Haftung auf dem Brett haben.
Nicht nur das Deck können Sie mit den verschiedensten Motiven und Grafiken kaufen, auch das Griptape wird mittlerweile nicht mehr nur im klassischen schwarz, sondern auch in anderen Farben hergestellt.
Wie breit das Deck ist hat auch Einfluss auf das Gelingen von Tricks und das Fahrverhalten. Während breitere Decks mehr Stabilität geben, lassen sie sich zum Beispiel schwerer flippen.
Griptapes sind in verschiedenen Farben erhältlich.
Auch die Decks haben in den letzten Jahren einige technologische Neuerungen erfahren. Die Technologie BLK ICE von Plan B Skateboards sorgt dafür, dass das Deck bei Slides reibungsloser über Gegenstände gleitet. Andere Hersteller haben neue Wege gefunden, durch Ersatzmaterialien das Gewicht des Decks zu verringern und Tricks so einfacher zu machen. Diese Entwicklungen sind zwar interessant, spielen aber für Anfänger zunächst keine Rolle.
Das Skateboard ist ein Sportgerät, welches schnell verschleist. Nicht nur das Griptape nutzt sich mit der Zeit ab, auch die Schuhe leiden unter dem ständigen Kontakt mit der rauen Oberfläche.
2.2 Die Achsen
Die Achsen des Skateboards sorgen dafür, dass das Brett ins Rollen gerät. Sie sind für die Lenkung zuständig und bestehen aus vielen Einzelteilen. Je nach Modell und Material lässt sich hier Gewicht sparen, um das Brett bei Tricks leichter in die Luft zu befördern.
- Die Achse, die auch Truck genannt wird, ist über die Baseplate am Deck verschraubt. Aus der Baseplate ragt der sogenannte Kingpin heraus, den es in einer leichteren, ausgehöhlten Variante gibt. Er ist das Verbindungsstück zwischen Baseplate und Hanger.
- Der Hanger ist mit einem Achsstift versehen, an dem die Rollen, auch Wheels genannt, befestigt werden. Außerdem ist er beweglich auf dem Kingpin gelagert. Kleine Lenkgummis, sogenannte Bushings, sorgen dafür, dass sich das Brett lenken lässt.
- Die Bushings unterscheiden sich in Form und Härtegrad. Je härter der Gummi, umso schwerer ist das Brett zu lenken. Zu weiche Gummis können die Steuerung schnell schwammig machen. Welche Bushings man wählt, hängt außerdem vom Gewicht des Fahrers ab. Je leichter Sie sind, um so weicher können Ihre Bushings sein.
Am Ende des Kingpins ist die sogenannte Kingping-Mutter angebracht. Durch festziehen oder lockern lässt sich die Lenkung dem eigenen Fahrstil entsprechend präzise einstellen.
Der Hanger ist mit Hilfe von Bushings am Kingpin gelagert. Sie machen die Achse beweglich.
Die Achse gibt es in den Ausführungen Low, Mid und High. Mit der niedrigeren Low-Variante ist der Abstand zwischen Deck und Boden relativ gering. Auch die Räder sind näher am Brett. Dies sorgt für mehr Stabilität bei der Landung, birgt aber auch die Gefahr des Wheelbites: Hierzu kommt es, wenn die Räder das Brett berühren und abrupt abbremsen. Wenn das geschieht, kann es zu Stürzen kommen.
Die High Trucks vergrößern den Abstand zwischen Boden und Brett. Wenn Sie sich für diese Achsen-Variante entscheiden, können Sie nicht nur größere Rollen montieren, die je nach Untergrund bessere Fahreigenschaften haben, sondern haben auch einen besseren Pop, wodurch Sprünge einfacher gelingen.
Bei der Auswahl der Achsen sollte man außerdem auf die Breite achten. Sie sollten ungefähr so groß sein wie das Deck. Da die Achsenhersteller die Breite ihres Produkts unterschiedlich angeben, ist es wichtig zu wissen, welche Achse auf welches Deck passt. Zur Hilfe sehen Sie hier die Daten einiger Hersteller im Vergleich.
Marke | Achsbreite | Deckbreite |
Independent | 139 | 7,75" - 8,25" |
| 149 | 8,25" - 8,75" |
| 169 | 8,75 - 9,75" |
Tensor | 5.25 | 7,75" - 8,0" |
| 5.5 | 8,0" - 8,25" |
| 5.75 | 8,25" - 8,5" |
| 6.0 | 8,5" und breiter |
Venture | 5.0 | 7,0" - 8,0" |
| 5.25 | 8,0" - 8,25" |
| 5.8 | 8,25" und breiter |
ACE | 33 | 7,75" - 8,25" |
| 44 | 8,25" - 8,75" |
Thunder | 145 | 7,4" - 7,9" |
| 147 | 7,9" - 8,2" |
| 149 | 8,2" - 8,4" |
| 151 | 8,4" und breiter |
Element | 5.0 | 7,5" - 7,875" |
| 5.5 | 7,875" - 8,375" |
Krux | 7.6 | 7,4" - 7,8" |
| 8.0 | 7,8" - 8,2" |
| 8.25 | 8,0" - 8,5" |
2.3 Die Rollen
Auch bei der Auswahl der Rollen sollten Sie bereits vor dem Kauf wissen, was Sie suchen. Je nach Fahrstil und Terrain gibt es Unterschiede was Größe, Härtegrad und Form angeht. Die einzelnen Teile des Skateboards müssen gut aufeinander abgestimmt sein. Um das optimale Set-Up für den individuellen Fahrspaß zu finden, ist es daher wichtig, dass Rolle und Truck miteinander harmonieren. Der Härtegrad der Wheels wird mit Hilfe der sogenannten A-Skala angegeben. Einige Hersteller, wie die Firma Bones, geben die Härte ihrer Rollen in einer sogenannten B-Skala an, die größere Präzision bei der Angabe der Eigenschaften sehr harter Rollen ermöglicht. Die A-Skala beginnt bei 78A mit weichen Wheels und endet bei 101A.
- Je nach bevorzugtem Einsatzgebiet und Untergrund sollte man auch die Rollen auswählen. Auf raueren Böden fangen weiche Rollen die Unebenheiten besser ab. Sie eignen sich dadurch auch sehr gut führ das Cruisen.
- Auf glattem Untergrund lassen sich auch härtere Wheels fahren. Zwar haben Sie so weniger Haftung, entwickeln aber auch größere Geschwindigkeiten. Sie eignen sich somit gut für den Skatepark.
Filmer, die andere Skateboarder bei ihren Tricks aufnehmen und mit der Kamera hinterherrollen, benutzen häufig sehr weiche Rollen, um das eigene Rollgeräusch zu minimieren.
- Es lassen sich außerdem Classic Wheels und Core Wheels unterscheiden. Während letztere über einen Plastikkern verfügen, sind die traditionellen Classic Wheels vollständig aus Polyurethan gefertigt. Core Wheels sind teilweise leichter als die Classic Wheels und schützen das Kugellager besser vor Reibungshitze.
- Die Größe der Rolle ist ein weiterer Faktor, der Ihr Fahrverhalten beeinflusst. Wählen Sie größere Rollen, können Sie höhere Endgeschwindigkeiten erreichen, beschleunigen aber langsamer.
- Kleinere Rollen sind leichter und kompakter und eignen sich daher für das Fahren in der Stadt. Hier liegen die Durchmesser oft bei 50mm-53mm, während in der Rampe häufig Wheels ab 54mm Durchmesser zum Einsatz kommen.
Wenn Ihre Rollen zu groß für die Trucks Ihres Skateboards sind, berühren Sie das Deck und es kommt zum Wheelbite.
Skateboard-Wheels gibt es in verschiedenen Formen. Hier ist eine klassische Cruiser-Rolle zu sehen.
Skateboard Wheels unterscheiden sich auch in ihrer Form. Während die Slim-Ausführung eine kleinere Auflagenfläche hat, sind die Basic-Wheels etwas leichter zu fahren, da die größere Kontaktfläche vor allem bei hohen Geschwindigkeiten Stabilität bietet. Technische Skater greifen häufig zur schmaleren Variante, um die Reibung beim Sliden zu minimieren.
Wie groß die Auflagenfläche der Rolle ist, wird von der Form der Außenkante, der sogenannten Lip, bestimmt. Je nachdem ob diese abgerundet oder eckig ist, ändert sich die Kontaktfläche und das Fahrverhalten. Die Firma Bones hat eine Kategorisierung der verschiedenen Formen eingeführt, die von V 1 – V 5 reicht. Die meistverkaufte Form ist die V3.
Wenn Sie gerne größere Wheels ausprobieren wollen, aber Ihre Achsen zu niedrig sind, können Sie mit Hilfe von Riserpads den Abstand zwischen Deck und Rolle vergrößern.
2.4 Das Kugellager
Das Kugellager ist ein kleiner, aber äußerst wichtiger Bestandteil des Skateboards.
Das Kugellager sorgt dafür, dass Sie mit Ihrem Skateboard geschmeidig über die Straße rollen können. Alle Bearings, wie die Kugellager auch genannt werden, sind genormt und lassen sich daher auch für Rollen aller Formen und Größen verwenden. Die Bearings werden ins Wheel gedrückt und können dann auf die Achsstange montiert werden. Das Kugellager selbst besteht aus einem äußeren und einem inneren Ring, zwischen denen mehrere geschmierte Kugel für einen reibungslosen Fahrspaß sorgen. Nach außen hin wird die empfindliche Konstruktion durch einen sogenannten Shield abgeschirmt, damit Schmutz oder Wasser nicht ins Innere des Bearing eindringen können. Dennoch ist es wichtig, die Kugellager regelmäßig zu reinigen, damit die Wheels nicht gebremst werden. In jede Rolle werden zwei Kugellager eingesetzt. Ein kleiner Metallring, der sogenannte Spacer, wird zwischen den beiden Kugellagern in die Rolle gesteckt und sorgt dafür, dass die Bearings nicht eingedrückt werden.
Im Zusammenhang mit Kugellagern liest man häufig von der ABEC-Skala. Diese gibt mit den Zahlen von eins bis neun die Qualität des Lagers und damit dessen Lebenszeit an. Wer ein qualitativ hochwertiges Lager haben möchte, sollte also darauf achten, dass eine möglichst hohe ABEC-Zahl angegeben ist.
3. Zubehör
Neben den oben genannten Hauptbestandteilen des Skateboards, lässt sich die Leistung und Lebensdauer des Rollbretts noch mit verschiedenem Zubehör wie Shock- und Riserpads verbessern. Auch die richtigen Schuhe haben einen Einfluss auf das Fahrgefühl und die Sicherheit, genauso wie Schutzbekleidung.
3.1 Shockpads und Riserpads
Wenn Riser- oder Shockpads am Board installiert werden, müssen auch die Schrauben ausgetauscht werden.
- Riserpads werden unter die Baseplate geschraubt und verringern so den Abstand zwischen Rolle und Deck. Die kleine Plastikmatte verringert die Gefahr von Wheelbites und ermöglicht es Ihnen, größere Rollen unter niedrige Trucks zu schrauben.
- Shockpads werden aus Gummi gefertigt und sind dünner als die Riserpads. Sie sollen in erster Linie das Deck vor Erschütterungen schützen und für eine weichere Landung sorgen.
Wenn Sie auf Riser- oder Shockpads zurückgreifen, um die Performance Ihres Rollbretts zu optimieren, sollten Sie darauf achten, dass Sie nun auch längere Schrauben benötigen, um die Achsen wieder am Deck festzuschrauben. Für Boards ohne Riser- oder Shockpads reichen Schrauben mit einer Länge von 7/8 Zoll aus, um die Baseplate zu befestigen. Ansonsten sollten, je nach Größe, Schrauben ab 1 Zoll Länge zum Einsatz kommen.
3.2 Schuhe
Diese Mid-Cut-Schuhe aus Wildleder verfügen über eine Cup-Sohle, welche die Haltbarkeit des Schuhs verlängert.
Die Schuhe sind zwar nicht Bestandteil des Skateboards selbst, aber für den Fahrer unerlässlich. Auch hier gibt es Unterschiede, die je nach Vorliebe und Fahrstil beachtet werden sollten. Egal für welchen Schuh Sie sich letztendlich entscheiden, für einen guten Stand sollte er auf jeden Fall über eine Gummisohle verfügen. Das Griptape nimmt dabei eine wichtige Rolle ein. Allerdings sorgt es nicht nur für den richtigen Halt auf dem Brett, sondern greift mit seiner rauen Oberfläche auch das Material des Schuhs an. Um die Haltbarkeit zu erhöhen, sind die meisten Skateschuhe daher an wichtigen Stellen verstärkt. Grundsätzlich unterscheiden kann man zwischen der Cup-Sohle und der vulkanisierten Sohle.
- Die Cup-Sohle ist in einem Stück gefertigt. Da sie mit dem Schuh nicht nur verklebt, sondern auch vernäht ist, sind diese Schuhe nicht nur stabiler, sondern verschleißen auch nicht so schnell. Allerdings ist die Interaktion zwischen Fuß und Brett weniger direkt.
- Die vulkanisierte Sohle ist, wie der Name schon sagt, unter Einsatz von Hitze mit dem Schuh verklebt. Diese Schuhe sind zwar nicht so stabil wie solche mit Cup-Sohle, ermöglichen aber eine direktere Interaktion mit dem Board.
Low-Cut-Schuhe aus Canvas sorgen für gute Belüftung und Bewegungsfreiheit beim Fahren.
Die geläufigsten Materialien bei Skateboard-Schuhen sind Wildleder und Leinen, im englischen auch als Suede oder Canvas bezeichnet. Während letztere gerade an heißen Sommertagen durch gute Atmungsaktivität Komfort bieten, halten Schuhe, die Wildleder als Obermaterial verwenden, den Belastungen beim Skaten besser stand. Der häufige Kontakt mit Straße, Rampe und Griptape lässt die Schuhe schnell verschleißen. Besonders die Nähte sind empfindlich. Modelle mit weniger Nähten können daher über eine weitaus längere Haltbarkeit verfügen als andere Schuhe.
Je nach Fahrstil und persönlichem Komfort haben Sie weitere Entscheidungsmöglichkeiten bei der Wahl Ihres Skateschuhs.
- High-Cut-Schuhe überdecken den Knöchel und bieten dem Fahrer so neben zusätzlicher Stabilität auf dem Brett auch Schutz vor Stößen.
- Mid-Cut-Schuhe die bis über den Knöchel reichen, bieten mehr Bewegungsfreiheit als die High-Cut-Modelle und mehr Stabilität als solche mit Low-Cut.
- Low-Cut-Schuhe werden von den meisten Skatern gefahren, da sie den Fuß nicht in der Bewegung einengen und so viele Tricks leichter fallen.
3.3 Schutzbekleidung
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Neben einem sicheren Umgang mit dem Skateboard ist gerade für Anfänger Schutzbekleidung unerlässlich. Auch Fortgeschrittene und Profis verzichten nicht darauf, um sich bei waghalsigen Tricks vor Verletzungen zu schützen. Einen Helm sollten sich nicht nur Anfänger zulegen, sondern auch Profis tragen ihn in der Half-Pipe. Während letztere die Schutzbekleidung für gefährliche Tricks und Sprünge benötigen, helfen Helm und Schoner dabei, Ihnen die Angst vor Stürzen zu nehmen. Auch Unerschrockene müssen das Fallen erst einmal lernen und verringern die Verletzungsgefahr durch Ellenbogen- und Handgelenkschoner.
4. Tipps für den Einstieg
Zunächst sei gesagt: Wer Skateboardfahren lernen möchte, muss geduldig sein. Wenn Sie genug Ehrgeiz mitbringen und sich nicht von ein paar Stürzen und Schrammen beeindrucken lassen, werden Sie aber schnell merken, dass es sich lohnt. Bevor Sie sich auf das Board begeben, sollten Sie aber wissen, mit welchem Fuß Sie vorne stehen. Dies lässt sich mit Hilfe eines kleinen Experiments herausfinden.
Stellen Sie sich aufrecht hin und schließen Sie die Augen. Nun lassen Sie Ihren Körper langsam nach vorne kippen. Der Fuß, mit dem Sie sich instinktiv abfangen, um den Sturz zu vermeiden, ist der, mit dem Sie vorne auf dem Brett stehen sollten.
Da viele Skater mit dem linken Fuß vorne auf dem Brett stehen, wird diese Fußstellung regular genannt. Steht der rechte Fuß in Fahrtrichtung vorne, nennt man dies goofy. Ob Sie goofy oder regular fahren, hängt hingegen von Ihren persönlichen Präferenzen ab. Keine der beiden Fußstellungen ist per se richtig oder falsch.
Pushen
Pushen bezeichnet das Abstoßen mit dem hinteren Bein, um Fahrt aufzunehmen. Demnach stoßen sich Regular-Fahrer mit dem rechten Bein ab, Goofy-Fahrer hingegen nutzen dazu das linke Bein. Vermeiden sollten Sie, mit dem vorderen Fuß Fahrt aufnehmen zu wollen. Diese Art des Pushens bietet weniger Kontrolle auf dem Brett und macht einige Tricks unnötig schwierig.
Bremsen
Wenn Sie einmal Fahrt mit Ihrem Skateboard aufgenommen haben, sollten Sie es auch bremsen können. Daher ist es für Anfänger nützlich, sich gleich zu Beginn auch mit dieser Technik auseinanderzusetzen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten zum Stillstand zu kommen. Die einfachste Variante ist es, mit dem hinteren Fuß die Geschwindigkeit zu verringern, indem man ihn neben dem Brett auf den Boden drückt.
Alternativ können Sie auch den hinteren Fuß auf die Rückseite des Bretts, das Tail, verlagern. Das Board kippt mit der Nose nach oben und Sie schleifen mit dem Tail über den Boden. Diese Art zu Bremsen sieht zwar lässiger aus, verschleißt das Deck allerdings schnell.
5. Pflege und Wartung
Wie bereits erwähnt hat das Skateboard viele Verschleißteile. Nicht nur das Deck selbst kann zu Bruch gehen, auch das Griptape oder die Rollen können sich abnutzen und müssen gelegentlich erneuert werden. Das Kugellager muss ebenfalls gelegentlich ausgetauscht werden, seine Lebensdauer lässt sich allerdings durch die richtige Pflege erheblich verlängern.
Wenn das Griptape erneuert werden muss, lässt sich das alte Tape mit Hilfe eines Föhns leicht wieder entfernen. Der Kleber löst sich durch die Hitze und das abgenutzte Tape kann abgezogen werden.
Das Kugellager lässt sich mit Hilfe einiger handelsüblicher Mittel reinigen. Dies beugt einem vorzeitigen Verschleiß vor und lässt die Wheels wieder reibungslos über den Asphalt rollen.
- Um die Lager zu reinigen, kann man sie für längere Zeit in ein Bad aus Brennspiritus legen, damit sich Verschmutzungen von den Kugeln lösen können.
- Die Shields können ebenfalls gereinigt werden, zum Beispiel mit Hilfe von Spülmittel.
- Nachdem die einzelnen Bestandteile des Kugellagers getrocknet sind, müssen die Kugeln wieder geschmiert werden. Dafür gibt es Schmiermittel verschiedener Hersteller.
- Um das Schmiermittel zu verteilen, sollten die Kugellager anschließend ein wenig gedreht werden.
6. FAQ
Mein Kind geht auf die Grundschule und möchte gerne Skateboard fahren. Was muss ich beachten?
Zunächst einmal ist festzuhalten, dass jeder das Skateboardfahren lernen kann, unabhängig vom Alter. Wenn Sie sich für ein Brett entscheiden, spielt allerdings die Größe des Fahrers eine Rolle. Für Kinder unter 1,30m empfiehlt es sich zum Beispiel, ein Board mit einer Länge von 29 Zoll und einer Breite von 7,5 Zoll zu verwenden.
Muss man als Anfänger Schutzbekleidung tragen?
Schutzbekleidung ist vor allem sinnvoll, um das Stürzen zu lernen – und Stürze bleiben beim Skateboardfahren nun mal nicht aus. Doch auch geübte Fahrer verzichten nicht auf Ellenbogen- und Handgelenkschoner oder gar einen Helm. Wer einmal einem Profi bei waghalsigen Sprüngen und Tricks zugesehen hat, der weiß, dass auch diese sich vor Verletzungen schützen.
Mir ist das Deck durchgebrochen. Muss ich jetzt ein neues Skateboard kaufen?
Je öfter Sie Skateboard fahren, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Deck einmal bricht. Sie müssen nun nicht gleich zu einem neuen Komplettboard greifen. Es reicht aus, sich ein neues Deck und ein neues Griptape zu kaufen. Achsen und Rollen lassen sich an Ihrem alten Board abmontieren und unter dem neuen Deck installieren.
Muss ich mir für das Skateboardfahren extra neue Schuhe zulegen?
Natürlich können Sie sich mit jeder Art von Schuh auf das Brett stellen. Dies ist aber wegen der rauen Oberfläche des Griptapes nicht empfehlenswert. Sie sorgt zum einen für einen stabilen Halt während des Fahrens, kann aber die Schuhe auch beschädigen. Skateschuhe sind besonders gut für das Skateboardfahren geeignet, da sie designt sind, um mit den auftretenden Belastungen umzugehen. Sie verschleißen weniger schnell als andere Schuhe und verfügen über eine Gummisohle, die zusätzlichen Halt auf dem Brett gibt. Demnach ist es durchaus sinnvoll, wenn Sie sich für das Skateboardfahren auch das entsprechende Schuhwerk zulegen.
7. Verwandte Links