
Tampons: Optimale Sicherheit während der Periode
1. Tampons: Welche Arten gibt es?
Tampons sorgen dafür, dass Sie während Ihrer Periode optimal geschützt sind: Sie bestehen in den meisten Fällen aus Viskose, Zellwolle oder Baumwolle, haben eine abgerundete Spitze und sind mit einer weichen Schicht aus unterschiedlichen Kunststoffen wie Polyethylen oder Polyester umgeben. Je nach Tamponart beziehungsweise Hersteller fällt die Zusammensetzung anders aus. Das Rückholbändchen, mit dem der Tampon aus der Vagina herausgeführt wird, besteht für gewöhnlich aus synthetischen Fasern.
Besonderheit: Bio-Tampons
Mittlerweile haben sich zudem auch zahlreiche Hersteller etabliert, die Bio-Tampons anbieten: Diese bestehen aus 100 Prozent Bio-Baumwolle und können bedenkenlos kompostiert werden. In der Regel sind sie schadstoffgeprüft und stellen dementsprechend eine echte Alternative für viele Frauen dar.
Unterschiede zwischen einzelnen Tampons bestehen jedoch nicht nur im Material, sondern auch in der Größe. Je nach Periodenstärke und Übung im Umgang mit Tampons kommen dabei verschiedene Varianten in Betracht. Der Verpackung der jeweiligen Tampons können Sie in der Regel auch entnehmen, für welche Zeit und Bedürfnisse sie gedacht sind.
Tampongrößen und -varianten:
- Tampons für leichte Tage und Anfängerinnen: Gerade junge Frauen, die von Binden auf Tampons umsteigen oder erstmals ihre Periode haben, sollten zunächst auf schmale Tampons zurückgreifen, die bequem sitzen. Das Einführen gelingt bei diesen Varianten sehr einfach. Zudem bieten sie ausreichend Schutz am Ende der Periode, da diese zu diesem Zeitpunkt bereits verhältnismäßig schwach ist.
- Tampons für mittlere Tage: Wenn Sie Ihre Periode nicht besonders stark haben, bieten sich Varianten an, die mit „normal“ oder „Standard“ gekennzeichnet sind. Diese sind ausreichend saugfähig, sodass Sie sich bei einem regelmäßigen Wechsel des Tampons keine Sorgen machen müssen.
- Tampons für starke Tage: Am stärksten ist die Periode ungefähr an den Tagen zwei bis vier. Sollte Ihnen für diese Zeit keine Normalgröße ausreichen, können Sie dementsprechend auf Tampons mit einer noch besseren Saug- und Aufnahmefähigkeit zurückgreifen.
- Tampons für sehr starke Tage: Wenn Ihre Periode von Grund auf sehr stark ausfällt, sollten Sie Ausschau nach Varianten halten, die sich „Super“ oder „Super Plus“ nennen. Trotz der Größe kann es hierbei erforderlich sein, den Tampon nahezu stündlich zu wechseln.
- Tampons für nachts: Einige Hersteller bieten spezielle Tampons für nachts an. Da Sie den Tampon während des Schlafens nicht wechseln, kann in manchen Fällen diese noch zuverlässigere Variante sinnvoll sein.
Durch die Angaben auf der Verpackung erfahren Sie direkt, für welche Situationen die Tamponart geeignet ist.
Info: Nach der Schwangerschaft sind starke Blutungen (sogenannter „Wochenfluss“) nicht selten, sodass dafür die größten beziehungsweise aufnahmefähigsten Varianten herangezogen werden sollten. Es ist jedoch in jedem Fall mit Ihrem Gynäkologen abzusprechen, ob Sie diese direkt verwenden dürfen oder vorerst auf Binden zurückgreifen sollten.
2. Vorteile von Tampons
Tampons haben zahlreiche Vorteile gegenüber Binden und sorgen dafür, dass Sie sich auch während Ihrer Tage wohlfühlen:
- Durch die aufnahmefähigen Eigenschaften von Tampons wird die Monatsblutung direkt aufgefangen und es entstehen keinerlei Gerüche.
- Sofern Sie die richtige Tampongröße verwenden, besteht keine Gefahr des Auslaufens und Sie sind sowohl tags- als auch nachtsüber ideal geschützt.
- Bei richtigem Sitz ist der Tampon nicht spürbar, sodass er Sie im Alltag, vor allem auch beim Sport, nicht beeinträchtigt.
Info: Die Mehrwertsteuer für Tampons wurde mittlerweile von 19 auf sieben Prozent gesenkt. Dies gilt auch für andere Monatshygieneartikel wie Binden und Menstruationstassen.
3. Wie führe ich einen Tampon ein?
Grundsätzlich sollten Sie beachten, dass Sie einen Tampon nicht länger als acht Stunden am Stück tragen sollten. Bei längerer Tragedauer wird das Risiko des äußerst seltenen toxischen Schocksyndroms, kurz TSS, erhöht. Darüber hinaus führt das unhygienische Vorgehen zu einer höheren Infektionsgefahr.
Was ist das toxische Schocksyndrom?
Bleiben Tampons zu lange Zeit in der Scheide, bilden sich unter Umständen giftige Stoffe, die folglich in den Körper der Frau gelangen. Die Apotheken Umschau weist in diesem Zusammenhang auf Symptome wie „Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit, Erbrechen, Muskelschmerzen, Blutdruckabfall, Schwindel und Benommenheit“ hin. Es wird empfohlen, den Tampon bei derartigen Anzeichen sofort zu entfernen und einen Arzt aufzusuchen beziehungsweise den Notarzt zu rufen. Eine rechtzeitige Behandlung sollte dringend vorgenommen werden.
Anleitung zur Einführung von Tampons
Gerade während der starken Tage ist ein regelmäßiges Wechseln (etwa alle ein bis sechs Stunden) besonders wichtig, um das Auslaufen des Tampons zu vermeiden. Ob der Tampon voll ist, können Sie ganz einfach prüfen, indem Sie leicht am Rückholbändchen ziehen. Lässt sich der Tampon ohne jeglichen Widerstand zum Scheidenausgang führen, ist dies ein Hinweis darauf, dass er gewechselt werden muss.
- Waschen Sie sich vor dem Einführen ausgiebig die Hände.
- Nehmen Sie eine bequeme Position ein, in welcher Sie den Tampon gut einführen können. Möglich ist dies zum Beispiel auf der Toilette oder indem Sie ein Bein auf den Wannenrand stellen. Wichtig dabei ist auch, dass Sie sich nicht verspannen.
- Entfernen Sie die Plastikhülle, mit welcher der Tampon umgeben ist. In der Regel geschieht dies durch ein einfaches Drehen in Richtung der aufgedruckten Pfeile.
- Setzen Sie Ihren Zeigefinger auf das nicht abgerundete Ende und führen Sie den Tampon nach oben und hinten so weit in die Scheidenöffnung ein, wie es Ihnen möglich ist. Auf diese Weise gleitet er nahezu von selbst in die richtige Position. Sollten Sie einen Widerstand bemerken, können Sie ihn ein wenig in eine andere Richtung schieben.
- Wenn Sie den Tampon nicht mehr spüren, sitzt er an der richtigen Stelle. Möchten Sie ihn wieder herausnehmen, sobald er voll ist – spätestens jedoch nach acht Stunden – müssen Sie lediglich am Rückholbändchen ziehen.
Tipp: Sollte Ihnen das Einführen trotz der Anleitung schwerfallen, können Sie zu Tampons mit Applikator greifen. Hierfür muss der Tampon auf seine vollständige Größe verlängert werden. Dies geschieht durch ein Auseinanderschieben des Applikators. Das Ende des Applikators können Sie sodann an Ihren Scheideneingang halten und ihn daraufhin in die Öffnung schieben, bis Ihre Finger Ihren Körper berühren. Mit Ihrem Zeigefinger können Sie sodann die innenliegende Röhre – ähnlich wie bei einer Spritze – nach oben schieben, während Sie das äußere Röhrchen weiterhin festhalten. Auf diese Weise rutscht der Tampon automatisch in die richtige Position. Sollten Sie Tampons ohne Applikator problemlos einführen können, können Sie ruhig bei dieser Variante bleiben. So vermeiden Sie zusätzlichen Müll.
4. Wissenswerte Tipps zum Umgang mit Tampons
Darüber hinaus gibt es einige weitere Punkte, die Sie beim Verwenden von Tampons beachten sollten, um Infektionen und andere Risiken möglichst zu vermeiden.
- Wenn die Schleimhäute zu trocken sind, kann das Einführen von Tampons etwas schmerzhaft sein. In diesen Fällen ist es ratsam, natürliche Produkte wie Aloe vera oder spezielle Scheidencremes aufzutragen. Noch besser ist es jedoch, auf Binden als Alternative zu Tampons zurückzugreifen, um die Schleimhäute nicht zusätzlich zu beanspruchen.
- Tampons sollten ausschließlich während der Periode getragen werden. Aufgrund ihrer saugfähigen Eigenschaften trocknen sie die Scheide schnell aus.
- Nehmen Sie Tampons vor dem Geschlechtsverkehr heraus. Ausschließlich spezielle Softtampons können hierfür verwendet werden.
- Wenn Sie während Ihrer Periode schwimmen gehen möchten, sollten Sie den Tampon direkt danach wechseln. Andernfalls ist die Infektionsgefahr (vor allem hinsichtlich Scheidenpilz) recht hoch.
- Entsorgen Sie den Tampon keinesfalls in der Toilette, sondern werfen Sie ihn in den Mülleimer. Andernfalls könnten Sie die Toilette verstopfen.
Softtampons weisen eine Herzform auf und müssen an den Seiten zusammengedrückt werden, um eingeführt werden zu können. Das Schwämmchen wird daraufhin tief eingesetzt, sodass es unmittelbar am Gebärmutterhals anliegt.
Softtampons können auch während des Geschlechtsverkehrs getragen werden.
5. FAQ
Ist es notwendig, den Tampon bei jedem Toilettengang zu wechseln?
Grundsätzlich müssen Sie den Tampon nur dann wechseln, wenn er vollgesogen ist. Da Harnröhre und Scheidenöffnung zwei separate Körperöffnungen sind, kommt das Urin nicht mit dem Tampon in Kontakt. Lediglich das Rückholbändchen muss zur Seite geschoben werden. Falls Ihnen dies nicht gelingt, können Sie den Tampon jedoch auch bei jedem Toilettengang wechseln, um unangenehme Gerüche zu vermeiden.
Kann ich einen Tampon zu oft wechseln?
Prüfen Sie vor dem Herausnehmen immer, ob der Tampon voll ist. Ist dies nicht der Fall, warten Sie ruhig noch ein wenig: Wenn der Tampon nicht nahezu von selbst herausgleitet, werden Ihre Schleimhäute unnötig stark beansprucht und das Einführen des neuen Tampons gestaltet sich schwierig.
Kann ich einen Tampon während meiner Periode dauerhaft verwenden oder sollte ich zwischenzeitlich pausieren?
Tampons sind für die dauerhafte Verwendung während der Periode geeignet, weswegen Sie keine Pause machen müssen. Sollte Ihre Scheide sehr trocken sein, ist es jedoch ratsam, Binden zu nutzen.
6. Verwandte Links
7. Quellenhinweise
- https://www.apotheken-umschau.de/Krankheiten/Toxisches-Schocksyndrom-Was-ist-das-521381.html
