
Alles über Sommerreifen
Reifen sind maßgeblich für die Sicherheit von Autos, Motorrädern und anderen Kraftfahrzeugen verantwortlich, da sie den Kontakt zwischen Fahrzeug und Straße herstellen. Für die heiße Jahreszeit sind Sommerreifen die ideale Wahl, da ihre Bauart und Materialbeschaffenheit perfekt auf die entsprechenden Temperaturen und Witterungsverhältnisse abgestimmt sind. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Aspekte Sie bei der Wahl geeigneter Sommerreifen beachten und wann Sie auf Sommerreifen umrüsten sollten.
1. Einsatzgebiete von Sommerreifen
Die meisten Sommerreifen können Sie am typischen Profil erkennen.
Sommerreifen sind die perfekte Wahl bei hohen Temperaturen. Sie bieten aufgrund ihrer Gummimischung den besten Halt auf heißem Asphalt. Darüber hinaus ist auch ihr Profil speziell beschaffen, wodurch dem sogenannten Aquaplaning bei nasser Fahrbahn vorgebeugt wird: Die besonderen Rillen in den Reifen sorgen dafür, dass Wasser zur Seite hin abgeleitet wird, wodurch die Reifen an Grip gewinnen.
Achten Sie bei Ihrer Wahl darauf, möglichst neue Reifen zu kaufen. Dabei gilt, dass Sommerreifen circa sechs bis acht Jahre nach der Produktion ausgetauscht werden sollten. Das Produktionsdatum erkennen Sie an der DOT-Nummer, die seitlich in den Reifen geprägt ist. Diese besteht aus vier Ziffern. Die ersten beiden Ziffern geben die Kalenderwoche an, in der die Reifen hergestellt wurden. Die beiden letzten Ziffern bezeichnen das Produktionsjahr. So wurden Sommerreifen mit der DOT-Nummer 0117 in der ersten Kalenderwoche 2017 gefertigt.
Stark abgenutzte und/oder beschädigte Reifen sollten Sie nicht mehr verwenden und auch dann austauschen, wenn diese noch keine sechs Jahre alt sind.
Darüber hinaus sollten Sie stets die Profiltiefe Ihrer Sommerreifen überprüfen, bevor Sie diese aufziehen. Gesetzlich sind 1,6 Millimeter Mindestprofiltiefe vorgeschrieben. Allerdings empfehlen Experten, Sommerreifen bereits auszutauschen, wenn sie weniger als drei Millimeter Profil aufweisen.
1.1 Die richtige Reifengröße
Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Reifenkauf ist die Größe. Diese muss passend zu den Felgen und dem jeweiligen Auto gewählt werden. Außerdem sollten Sie auf diverse weitere Angaben wie beispielsweise die zulässige maximale Geschwindigkeit achten.
Auf der Seite des Reifens, der sogenannten Flanke, finden Sie wichtige Kennzahlen zur Bestimmung eines geeigneten Sommerreifens für Ihr Auto. Genauere Informationen darüber haben wir in diesem Ratgeber für Sie zusammengestellt.
Übersicht über die Bedeutung der Zahlen und Buchstaben auf Autoreifen
1.2 Das EU-Reifenlabel
Auf dem EU-Reifenlabel stehen wichtige Informationen, die Sie bei Ihrer Wahl beachten sollten:
- links oben: Rollwiderstand
- rechts oben: Bremsweg bei nasser Fahrbahn
- unten: Geräuschpegel
Rollwiderstand
Der Rollwiderstand ist mit der Kraftstoffeffizienz gleichzusetzen. Die Skala umfasst die Werte A bis G, wobei A der beste Wert ist – die Klasse D ist unbesetzt. Die Kraftstoffersparnis eines Sommerreifens mit dem Rollwiderstand A liegt rund 7,5 Prozent (beziehungsweise 0,5 Liter auf 100 Kilometer) unter dem eines Modells der Klasse G. Allerdings schwanken diese Werte je nach Auto und Fahrstil.
Bremsweg
Die Angaben zur Bremseigenschaft bei Nässe werden mit den Buchstaben A bis F gekennzeichnet. Dabei bleiben die Werte D und G ungenutzt. Der Bremsweg eines Sommerreifens der Klasse A ist um bis zu 30 Prozent kürzer als der eines Reifens mit dem Wert F.
Geräuschpegel
Hierbei wird der Wert der Lautstärke außerhalb des Fahrzeugs in Dezibel (dB) angegeben. Darüber hinaus erfolgt eine Kennzeichnung mithilfe von einer bis drei Schallwellen, die auf dem EU-Reifenlabel abgedruckt sind. Drei Schallwellen bedeuten, dass der bis 2016 gültige Grenzwert eingehalten wird, bei zwei Schallwellen wird der neue, ab 2016 geltende Wert erreicht. Das beste Ergebnis wird mit einer Welle gekennzeichnet. Dabei wird der Richtwert um mehr als drei Dezibel unterschritten.
Beachten Sie, dass das EU-Reifenlabel nicht für alle Reifenarten verpflichtend ist. Ferner gelten für verschiedene Reifen unterschiedliche Richtwerte, wodurch die Klassifizierung der jeweiligen Modelle variieren kann.
2. Tipps für den Reifenwechsel
Die Verwendung von Sommerreifen ist in Deutschland wetter- beziehungsweise witterungsabhängig geregelt: Für den Einsatz von Winterreifen gibt es kein gesetzlich festgelegtes Datum. Es gilt lediglich, dass bei niedrigen Temperaturen sowie bei Eis und Schnee Winterreifen verwendet werden müssen. Als groben Richtwert hat sich die Regel „Von O bis O“ etabliert. Dies bedeutet, dass von Oktober bis Ostern Winterreifen aufgezogen sein sollten. In der übrigen Zeit sind Sommerreifen zu empfehlen.
Bedenken Sie bei Fahrten ins Ausland die eventuell abweichenden, landesspezifischen Regelungen.
Allerdings gilt diese Regel nur eingeschränkt. Sinken die Temperaturen schon vor Oktober, empfehlen wir Ihnen, von Ihren Sommerreifen umzusteigen. Gleiches gilt für den Frühling: Wechseln Sie erst auf Sommerreifen, wenn sicher ist, dass die Temperaturen nicht mehr zu stark sinken und stets im deutlich positiven Bereich bleiben – ideal sind Temperaturen ab zehn Grad Celsius, darunter gelten Winterreifen noch als vorteilhaft. Sollten Sie bereits auf Sommerreifen gewechselt haben und die Temperaturen fallen erneut, verzichten Sie im Zweifelsfall auf den Einsatz Ihres Fahrzeugs. Ansonsten gehen Sie ein erhöhtes Unfallrisiko ein und riskieren Bußgelder beziehungsweise bei einem Unfall weitere Strafen. Darüber hinaus kann die Versicherung eine Mitschuld feststellen lassen, wodurch Ihnen die Kosten eines Verkehrsunfalls auferlegt werden.
Mit Leichtmetallfelgen setzen Sie Ihre Sommerreifen perfekt in Szene.
Zwar können Sie den Wechsel Ihrer Reifen mit geeigneter Ausrüstung wie beispielsweise einem Drehmomentschlüssel und einem Wagenheber selbst vornehmen. Allerdings empfehlen wir Ihnen, die Reifen in einer Werkstatt aufziehen zu lassen. Dabei können beispielsweise Ihre Bremsscheiben fachmännisch kontrolliert werden. Außerdem bietet Ihnen eine Werkstatt die Möglichkeit, Ihre Räder bei dieser Gelegenheit auswuchten zu lassen.
Als Unwucht wird ein nicht perfekter Lauf von Autoreifen bezeichnet. Dadurch entstehen Vibrationen, die beispielsweise zu einem erhöhten Verschleiß und erschwerter Lenkung führen können. Beim Auswuchten wird dies erkannt und behoben: Mithilfe von kleinen Gewichten, die an den Felgen befestigt werden, wird die Unwucht ausgeglichen.
Tipp: Kontrollieren Sie nach dem Radwechsel den Reifendruck, sofern dies nicht in der Werkstatt geschehen ist. Ein zu hoher oder niedriger Wert sorgt für einen gesteigerten Verschleiß und für deutlich schlechtere Bodenhaftung. Informationen über den richtigen Druck finden Sie beispielsweise in der Fahrzeuganleitung sowie auf einem Aufkleber im Tankdeckel beziehungsweise an der B-Säule.
3. FAQ
Ab wann muss ich auf Sommerreifen wechseln?
Der richtige Zeitpunkt, um auf Sommerreifen umzustellen, ist in Deutschland nicht genau geregelt. Als grober Richtwert wird Ostern angegeben. Allerdings müssen die Temperaturen deutlich über null Grad Celsius liegen. Sollten Sie sich unsicher sein, ob die Temperaturen noch einmal fallen, empfehlen wir Ihnen, sicherheitshalber Winterreifen zu verwenden. Falls Sie die Reifen bereits gewechselt haben und es besonders kalt wird oder Schnee fällt, raten wir Ihnen, auf das Autofahren zu verzichten. Andernfalls gehen Sie ein erhöhtes Sicherheitsrisiko ein und Ihnen drohen Bußgelder und weitere Strafen.
Wieso sollte ich Sommerreifen nutzen?
Sommerreifen bieten aufgrund ihres Profils und der Gummimischung die besten Fahreigenschaften bei hohen Temperaturen und Regen. Somit sind sie insbesondere in Gefahrensituationen hilfreich, da sie beispielsweise einen verkürzten Bremsweg aufweisen. Dabei zeigen Sommerreifen in der Regel auch bessere Ergebnisse als Ganzjahresreifen.
Kann ich Sommerreifen im Winter benutzen?
Die Nutzung von Sommerreifen bei niedrigen Temperaturen und Schneefall ist in Deutschland nicht zulässig. Sommerreifen sollten daher nur verwendet werden, wenn die Temperaturen deutlich über dem Nullpunkt liegen.
Wann kann man Sommerreifen günstig kaufen?
Beim Reifenkauf ist es ratsam, antizyklisch zu kaufen. So sind Sommerreifen im Winter meist günstiger. Beachten Sie dabei jedoch, dass die unterschiedlichen Hersteller die neuen Modelle zumeist erst in der neuen Saison auf den Markt bringen.
Wie tief muss das Profil meiner Sommerreifen sein?
In Deutschland sind 1,6 Millimeter Profiltiefe vorgeschrieben. Allerdings raten die meisten Experten dazu, schon eher neue Reifen zu kaufen: Ein zu niedriges Profil erhöht das Unfallrisiko. Daher sollten Sommerreifen mit weniger als drei Millimetern Profiltiefe erneuert werden.
4. Verwandte Links