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Metalldetektoren
Wir kennen sie von Nord- und Ostseestränden: Schatzsucher, die mit Metalldetektoren auf der Suche nach verborgenen Gegenständen sind. Wir stellen Ihnen die Eigenschaften eines solchen Gerätes vor.
1. Wie funktioniert ein Metalldetektor?
Ein Metalldetektor wird auch als Schatzsuchgerät bezeichnet und gehört zu den Sonden. Er wird von Privatleuten dazu eingesetzt, Metall im Boden aufzuspüren, wie beispielsweise eine verlorene Goldkette oder (alte) Münzen. Auch Rohrleitungen und elektrische Leiter können mit einem Metalldetektor aufgespürt werden. Moderne Metallsuchgeräte sind sehr einfach zu bedienen und eignen sich für alle Hobbyschatzsucher, die an Stränden, in Parks oder Wäldern darauf hoffen, einen Schatz zu entdecken. Hierzu wird das Gerät wenige Millimeter über den Erdboden geführt – wird ein metallischer Gegenstand entdeckt, tut das Metallsuchgerät dies mit einem lauten Piepen kund.
Gerät zur Lokalisierung metallischer Gegenstände im Boden: Schatzsuche mit einem Metalldetektor
Ein klassischer Metalldetektor kann drei Arten von Metall entdecken:
- Eisenmetalle (Nägel oder Schrauben)
- Nicht-Eisenmetalle (Alufolie)
- Nicht-Eisenmetalle mit hoher Leitfähigkeit (Gegenstände aus Kupfer oder Silber)
Wichtigstes Bauteil eines Metalldetektors ist die Suchsonde, die sich am Ende des Handgriffes befindet: Sie besteht aus einer metallischen Spule, durch die Strom fließt. Dadurch entsteht ein Magnetfeld, welches bis in den Erdboden reicht. Bei einem metallischen Gegenstand verändert sich das Magnetfeld, welches das Gerät dann durch ein optisches oder akustisches Signal mitteilt. Generell muss zudem zwischen drei Arten von Metalldetektoren unterschieden werden:
- BFO-Detektor, der aus zwei Schwingkreisen (Oszillatoren) besteht
- VLF-Detektor, der mit besonders langen Wellen nach Gegenständen sucht
- PI-Detektor, der nur eine Spule besitzt und mit dem Pulsinduktionsverfahren arbeitet
In der Regel wird ein Metalldetektor mit klassischen 9-Volt-Batterien betrieben.
Metalldetektoren sind nicht nur etwas für Hobbyschatzsucher, sondern werden auch im gewerblichen Bereich eingesetzt. So dienen sie beispielsweise an Flughäfen zur Personenkontrolle und werden dazu verwendet, vor Bauarbeiten Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg im Boden zu entdecken. Solche professionellen Modelle arbeiten mit dem gleichen Prinzip wie ein Metallsuchgerät für Privatleute, haben allerdings eine vielfach höhere Sensibilität.
2. Eigenschaften und Besonderheiten
Metalldetektoren sind in der Regel sehr einfach zu bedienen. Neben einem ergonomischen Handgriff mit rutschfester Beschichtung besitzen sie ein Bedienfeld und ein LCD-Display, auf denen sich je nach Modell unterschiedliche Informationen ablesen lassen. Praktisch sind auch Metallsuchgeräte mit Kopfhörerbuchse, sodass andere Personen nicht von dem Piepen gestört werden.
Wir verraten Ihnen, auf welche technischen Eigenschaften und Besonderheiten es bei der Auswahl eines Metalldetektors ankommt:
- Tiefenleistung: Die Tiefenleistung – auch als Suchleistung oder Ortungstiefe bezeichnet – gibt an, bis zu welcher Bodentiefe Gegenstände vom Metalldetektor entdeckt werden können. Achten Sie bei der Anschaffung dementsprechend auf die angegebene maximale Suchtiefe. Als durchschnittliche Werte gelten 25 Zentimeter Suchleistung für Objekte von der Größe einer Münze und 80 Zentimeter für größere Gegenstände. Die Suchleistung ist nicht nur von der Größe des verborgenen Objektes, sondern auch von der Art des Metalls abhängig. Gute Metalldetektoren geben zudem die Anzeigentiefe an, sodass Sie vor dem Graben wissen, wie tief der Schatz verborgen liegt.
- Numerische Identifikation: Metalldetektoren mit numerischer Identifikation ordnen den gefundenen Gegenstand direkt einer Zahl zu. Anhand dieser können Sie ablesen, um welches Metall und um welchen Gegenstand es sich vermutlich handelt.
- Suchspulgröße: Je größer der Durchmesser der Suchspule, desto größer auch das Magnetfeld und somit der Bereich, der untersucht wird. Praktisch ist hier zudem eine Segmentanzeige, sodass Sie genau wissen, wo der entdeckte Gegenstand liegt.
- Leitwertanzeige: Moderne Metalldetektoren sind in der Lage, verschiedene Metalle und Objekte voneinander zu unterscheiden. Die optische Leitwertanzeige gibt hierbei an, um welches Material und damit auch um welchen Gegenstand es sich vermutlich handelt. Möglich ist auch eine akustische Leitwertanzeige: Im Gegensatz zu 1-Ton-Metalldetektoren gibt das Sondengerät unterschiedliche Geräusche von sich, wenn es auf Eisen oder Gegenstände aus anderen Materialien trifft.*
- Suchmodi: Je nach Modell stehen dem Schatzsucher unterschiedliche Modi zur Verfügung.
- Diskriminierung: Der integrierte Diskriminator dient dazu, Eisen und Nicht-Eisen zu unterschieden. Das ist beispielsweise hilfreich, wenn Sie nicht möchten, dass im Boden verborgene Schrauben oder Nägel angezeigt werden.
- Wasserdichtigkeit: Oftmals ist die Suchspule nach IP66 wasserdicht, sodass auch Gegenstände entdeckt werden können, die einige Zentimeter tief im Wasser liegen. Beachten Sie jedoch, dass das Gehäuse an sich in einigen Fällen nicht wasserdicht ist. Der Metalldetektor sollte deswegen nicht ins tiefe Wasser gehalten werden.
- Verstellbarkeit: Bei vielen Schatzsuchgeräten lässt sich die Position der Detektionsscheibe individuell verstellen. Auch die Empfindlichkeit der Sonde lässt sich bei manchen Modellen variieren, was vor allem bei starkmineralischen Böden von Vorteil ist.
- Länge: Metalldetektoren sind zwischen 80 und 110 Zentimetern lang, wobei die Länge häufig verstellbar ist, sodass sie an die Körpergröße des Nutzers angepasst werden kann. Möchten Sie Ihren Nachwuchs an der Schatzsuche beteiligen, sollten Sie darauf achten, dass das Gerät auch auf die Benutzung von Kindern ausgelegt ist.
Generell ist ein Metalldetektor als Outdoorgerät Kälte und widrigen Wetterbedingungen ausgesetzt. Deswegen sollten Sie auf eine robuste Verarbeitung Wert legen. In der Regel gehört zum Lieferumfang auch ein Rucksack, in dem der Metalldetektor transportiert werden kann.
*Bedenken Sie, dass die Leitwertanzeige immer nur eine Tendenz angibt. Eine zu hundert Prozent sichere Zuordnung ist nicht möglich. Besonders bei tief im Boden verborgenen Gegenständen kommt es gelegentlich zu Fehlsignalen. Auch besonders sensible Geräte können bei starkmineralischen Böden falsche Signale anzeigen.
Metalldetektoren mit Leitwertanzeige erkennen verschiedene Metalle.
Achten Sie auch auf das Gewicht des Metalldetektors. In der Regel liegt dieses zwischen einem und zwei Kilogramm. Je leichter das Gerät, desto problemloser lassen sich auch große Strecken über einen Zeitraum von mehreren Stunden zurücklegen.
3. Unterwegs mit einem Metalldetektor: Rechtliches
Generell gilt: Die Suche mit einem Metalldetektor in öffentlichen Bereichen wie Badeseen, Spielplätzen, Wäldern und Stränden ist prinzipiell erlaubt. Allerdings kann eine Genehmigung erforderlich sein, wenn speziell nach archäologischen Gegenständen gesucht werden soll. Wer mit einer Metallsonde auf Schatzsuche gehen möchte, sollte sich zunächst über die aktuelle gesetzliche Lage in seinem Bundesland informieren. So verlangt beispielsweise die Behörde der Insel Sylt die Beantragung einer Strandsondelgenehmigung.
Die Schatzsuche mit einem Metalldetektor ist prinzipiell erlaubt. Erkundigen Sie sich zur Sicherheit bei den zuständigen Behörden.
4. FAQ
Wie funktioniert ein Metalldetektor?
Herzstück eines Metalldetektors ist eine metallische Spule, durch die Strom geleitet wird. Dadurch entsteht ein Magnetfeld, welches bis in die Erde hineinreicht. Trifft dieses Magnetfeld auf einen anderen metallischen Gegenstand, gibt das Gerät ein akustisches oder optisches Signal von sich – der Schatzsucher weiß, dass er einen metallischen Gegenstand lokalisiert hat.
Was ist ein Pinpointer?
Ein Pinpointer ist ein kompakter Metalldetektor, der besonders genau ist. Er ist etwa 20 Zentimeter lang und kommt überall dort zum Einsatz, wo eine besonders feinfühlige Sonde gebraucht wird. Klassische Metallsuchgeräte können besonders kleine Metallgegenstände oftmals nicht genau lokalisieren – Pinpointer hingegen schon. Profis verwenden in der Regel beide Geräte.
Manche Metalldetektoren sind mit einer sogenannten Pinpointer-Funktion ausgestattet, die ebenfalls dazu dient, besonders kleine Gegenstände aufzuspüren.
Welche Suchleistung sollte mein Metalldetektor haben?
Die Tiefenleistung eines Metalldetektors wird in Metern (oder Zentimetern) angegeben, die jedoch auch in Zusammenhang mit der Größe des Gegenstandes betrachtet werden muss. Ein gutes Gerät lokalisiert Metallgegenstände von den Abmessungen einer Münze bis zu einer Tiefe von 25 Zentimetern. Größere Objekte können solche Metallsuchgeräte bis zu einer Tiefe von 80 Zentimetern lokalisieren.
5. Verwandte Links
