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Heuraufen
1. Zahnabrieb beim Nager
Die Zähne der meisten Nagetiere wachsen ein Leben lang. Kaninchen, Meerschweinchen und Degus brauchen demnach Futter, an dem sie nagen können und das die Zahnflächen abreibt. Vor allem die Backenzähne von Nagern sind darauf ausgelegt, regelmäßig Rohfasern wie Gras oder kleine Zweige zu zerkleinern. Geschieht das nicht, sind scharfe Zahnspitzen und krumme Schneidezähne die Folge, was zu Druckstellen und Zahnfleischentzündungen führen kann. Wachsen die Zähne unkontrolliert, muss in den meisten Fällen ein Tierarzt aufgesucht werden.
Eine Heuraufe für Meerschweinchen gehört neben Trink- und Futternapf zu der Grundausstattung im Stall.
Doch Nahrung wie Gemüse und Obst aber auch Trockenfutter ist häufig sehr weich und wird vom Nager eher gelutscht als zermalmt. Faserhaltige Nahrung wie Heu verhindert, dass die Zähne zu lang werden.
Damit das Heu lange frisch bleibt und nicht durch anderes Futter oder Urin und Kot verunreinigt wird, empfiehlt sich eine Heuraufe.
2. Verschiedene Heuraufen
Eine Heuraufe ist nicht nur in Pferdestellen unverzichtbar, sondern gehört auch als Grundausstattung in jeden Kleintierkäfig. Diese wird in der Regel am Gitter des Kleintierkäfigs auf einer für das Tier gut erreichbaren Höhe befestigt. Alternativ dazu erhalten Sie auch stehende Modelle, die häufig die Form einer Krippe besitzen. Die Futterkrippe wird regelmäßig mit frischem Heu gefüllt, welches der Nager sich bei Bedarf herausziehen kann.
Bei der Wahl der Materialien haben Sie die Wahl zwischen Holz und Metall. Wer sich für Holz-Heukrippen entscheidet, sollte darauf achten, dass es sich um unlackiertes und unbehandeltes Vollholz handelt.
Futteraufen im Kaninchenstall
Für die Auswahl sind bei Futterraufen verschiedene Kriterien wichtig:
- Die Streben sollten senkrecht angeordnet sein.
- Der Gitterabstand muss breit genug sein, dass das Nagetier seine Schnauze, jedoch nicht den ganzen Kopf, hindurchstecken kann. Sind die Streben hingegen zu eng zueinander angeordnet, kann das Tier kein Heu herausziehen. Der optimale Abstand hängt dabei von der Tierart ab:
- Degus = ca. 2,5 cm
- Meerschweinchen = ca. 3 cm
- Zwergkaninchen = ca. 3,5 cm
- Mittelgroße Kaninchen = ca. 4 cm
- Riesenkaninchen = ca. 4,5 cm
- Die Streben der Heukrippe müssen abgerundet sind, da sich das Meerschweinchen oder Kaninchen an scharfkantigen Rändern verletzen kann. Achten Sie auch auf die Strebendicke: Für kleine Tiere sind in etwa fünf Millimeter Durchmesser, für große Nager hingegen acht Millimeter empfehlenswert.
- Zudem muss eine Heuraufe aus festem und starrem Material bestehen. Kleintier-Raufen aus Wolle oder Netzen sind nicht empfehlenswert, da sich das Tier im schlimmsten Fall verletzen kann.
- Gut geeignet sind Kaninchenraufen, die nach oben geschlossen sind. Ansonsten kann das Nagetier in die Raufe springen und sich eventuell an den Hinterläufen verletzen. Außerdem werden stehende Raufen ohne Abdeckung häufig als Schlafplatz zweckentfremdet, was zu Verunreinigungen des Heus führen kann.
Wer mehrere Nagetiere besitzt, die gleichzeitig an der Raufe fressen möchten, sollte darauf achten, dass diese breit genug ist. Die meisten Tiere halten beim Fressen Abstand zu ihren Artgenossen.
Neben Heu können Sie eine Kaninchenraufe auch mit Löwenzahn oder frischen Grashalmen befüllen, um das tägliche Futter zu ergänzen.
Generell sollte eine Heuraufe nur locker befüllt werden, damit das Nagetier das Heu leicht herausziehen kann.
3. FAQ
Welche Kleintiere benötigen eine Heuraufe?
Alle Nagetiere, deren Zähne kontinuierlich wachsen, sollten regelmäßig feste Nahrung wie Heu fressen. Dazu gehören neben Kaninchen auch Meerschweinchen und Degus. In einer Heuraufe wird das Heu nicht durch Urin oder Kot verschmutzt.
Wie füttere ich Kaninchen richtig?
Das wichtigste Nahrungsmittel für Kaninchen ist Heu, da es der natürlichen Ernährung der Tiere entspricht. Der hohe Rohfaseranteil trägt zur Gesundheit des Darmes bei und beugt Zahnerkrankungen vor. Insgesamt sollte Heu etwa 70 Prozent der täglichen Futtermenge ausmachen, die restlichen 30 Prozent entfallen auf Frisch- und Saftfutter wie Möhren, Salat oder Obst.
4. Verwandte Links
