
Campingtoiletten Ratgeber
Eine Campingtoilette im Wohnmobil erweist sich unterwegs nicht nur als Luxus, sondern ist notwendig, wenn kein öffentliches WC in der Nähe ist. Hier erfahren Sie Wissenswertes zu Campingtoiletten.
1. Campingtoiletten in der Übersicht
Wer sich mit seinem Wohnmobil abseits von Campingplätzen aufhält, der wird eine moderne Campingtoilette schnell als wertvolle Ausrüstung zu schätzen wissen. Schließlich weisen einige der zahlreichen Modelle einen hohen Komfort auf, der einen einfachen Toilettengang wie zuhause ermöglicht. So stehen dem Camper folgende Toiletten-Varianten zur Auswahl, die auf unterschiedliche Weise funktionieren:
- Trockentoiletten
- Chemietoiletten
- Kassettentoiletten
- Feststofftanktoiletten
- Feststofftanktoiletten
- Zerhackertoiletten
Diese simple Campingtoilette mit Eimer eignet sich für den vorübergehenden Gebrauch – beispielsweise für Festivals.
Unabhängig der Ausführung sollten Sie bei einer Campingtoilette auf grundlegende Eigenschaften achten:
- Ausreichend großer Tank, um einem ständigen Entleeren entgegenzuwirken
- Füllstandsanzeige zur leichten Überprüfung des Tanks, um ein Überlaufen zu verhindern
- Einfache Anwendung
- Wartungsarm
2. Trockentoiletten
Trockentoiletten kommen häufig zum Einsatz, da sie vergleichsweise günstig in der Anschaffung sind, ohne Wasser auskommen und einfach in der Pflege sind. Außerdem sind Sie damit im Gegensatz zu chemischen Toiletten nicht auf eine spezielle Entsorgungsstation angewiesen, die sie beispielsweise auf Campingplätzen finden. Stattdessen können Sie die Abfälle einfach kompostieren oder über den Restmüll beziehungsweise auf stationären Toiletten entsorgen.
Von Trockentoiletten gibt es zwei verschiedene Arten: die Trenntoilette und die Humustoilette.
2.1 Trenntoilette
Bei der Trenntoilette werden feste und flüssige Ausscheidungen durch einen speziellen Einsatz getrennt voneinander aufgefangen: Während Urin über einen trichterartigen Auffangbehälter gesammelt wird, landen feste Ausscheidungen in einem Behälter mit Streu oder Rindenmulch zum schnellen Trocknen.
Bei dieser Methode kommt es zu keiner oder nur wenig Geruchsbildung, da Festes und Flüssiges getrennt voneinander aufgefangen wird. Der Grund liegt im Urin enthaltenen Ammoniak . Erst wenn dieser mit festen Ausscheidungen in Berührung kommt, entstehen unangenehme Gerüche.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Kein Wasser nötig | Es muss genug Streu vorhanden sein |
Keine Chemie nötig | Spezielle Toilettenbeutel nötig |
Geringe Anschaffungs- und Instandhaltungskosten | |
Einfache Handhabung | |
Kaum Geruchsbildung |
2.2 Humustoilette
Diese Art der Trockentoilette ist auch als Komposter geläufig, da Ausscheidungen vorkompostiert werden. Dazu ist die Toilette mit einem Lüfter, Heizstab und Rührwerk ausgestattet, die zur Vorkompostierung nötig sind. Da diese Art der Trockentoilette viel Strom sowie technische Ausstattung voraussetzt und sich der Vorgang des Kompostierens über mehrere Wochen oder auch Monate hinwegzieht, ist die Humustoilette nur mit hohem Aufwand als Campingtoilette verwendbar. Eher findet sie in Garten- oder Ferienhäusern Verwendung – überall dort, wo ein Abwassersystem fehlt.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Kein Wasser nötig | Es muss genug Streu vorhanden sein |
Keine Chemie nötig | Benötigt viel technische Ausstattung |
Umweltfreundlich | Hoher Stromverbrauch |
In der Regel nicht mobil einsetzbar | |
Relativ starke Geruchsbildung |
2.3 Trockentoiletten mit Verbrennung
Zu den eher wenig verbreiteten Luxusvarianten der Trockentoiletten zählt das Modell mit Verbrennung. Hierbei wird sowohl Flüssiges als auch Festes in einem Metallbehälter direkt nach dem Toilettengang verbrannt. Alles was zurückbleibt ist ein kleines Häufchen Asche, weshalb diese Art der Entsorgung äußerst effektiv, sauber und komfortabel ausfällt. Der Verbrennungsvorgang dauert ungefähr eine Stunde, in der die Toilette trotzdem weiterbenutzt werden kann. Ein Schutzmechanismus pausiert mit dem Anheben des Toilettendeckels den Brennvorgang.
Vorteile | Nachteile |
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Kein Wasser nötig | Hoher Gasverbrauch |
Keine Chemie nötig | Relativ hoher Installationsaufwand |
Einfache Handhabung | |
Effektive Entsorgung | |
Hygienisch | |
Unabhängig jeglicher Entsorgung |
2.4 Trockentoiletten Zubehör
Die ordnungsgemäße Verwendung einer Trockentoilette setzt bestimmtes Zubehör voraus, das sich in Bezug auf Kosten und Umfang allerdings in Grenzen hält.
Toilettenpapier
Toilettenpapier benötigen Sie hier genauso wie bei jeder anderen Toilette auch. Dabei spielt es nur eine zweitrangige Rolle, welches Papier Sie verwenden. Lediglich bei der Verwendung mit Humustoiletten sollten Sie auf ein leicht abbaubares Papier ohne chemische Zusätze wie Duftstoffe achten.
Beutel
Für die Auffangbehälter werden Beutel benötigt, die entweder aus Plastik bestehen können oder aus kompostierbarem Bio-Material. Je nachdem, welches Toilettensystem eingesetzt wird.
Einstreu
Granulat, Einstreu oder Rindenmulch wird für Trockentoiletten benötigt, um die Ausscheidungen zu trocknen und die Geruchsbildung zu verhindern. Hierzu können Sie auch Sägespäne oder Kleintierstreu verwenden. Sollen die Abfälle kompostiert werden, eignet sich Humus oder Rindenmulch besonders gut. Auch Katzenstreu kann verwendet werden.
Toilettenpapier, entsprechende Beutel und Einstreu gehören zur Grundausstattung von Trockentoiletten.
3. Chemietoiletten
Chemietoiletten sind auch unter der Bezeichnung Kassettentoiletten oder Feststofftanktoiletten geläufig, da sie einen Tank aufweisen, in dem die Reste gesammelt werden.
Darin wird Festes sowie Flüssiges chemisch zersetzt und Gerüche neutralisiert. Hierfür kommen zwei Zusätze sowie Spülwasser zum Einsatz. Bei dem ersten chemischen Mittel handelt es sich um eine Sanitärflüssigkeit zum Abtöten von Bakterien und Entgegenwirken von Urinstein. Der Zusatz wird von den anderen Flüssigkeiten getrennt in einen Behälter gegeben. Beim Spülvorgang (meist über ein Pumpsystem) mischt sich die Sanitärflüssigkeit mit dem Spülwasser und reinigt so die Toilettenschüssel.
Eine Chemietoilette besitzt einen Tank, in dem die Ausscheidungen zersetzt werden.
Der zweite Zusatz wird in den Fäkalientank gegeben, wo er die Ausscheidungen zersetzt. Daneben bindet er Gerüche und verhindert Gasbildung. Um ein Überlaufen des Tanks zu verhindern, befindet sich an der Außenseite der Schüssel eine gut sichtbar angebrachte Füllstandsanzeige, die Aufschluss über die Füllmenge gibt.
Der zersetzte und flüssige Inhalt des Fäkalientanks kann in einer stationären Toilette entsorgt werden. Auf Campingplätzen sind zu diesem Zweck meist spezielle Entsorgungsstationen eingerichtet. Nach der Leerung sollte der Tank mit sauberem Wasser ausgespült werden, ehe dieser erneut verwendet wird.
Zum Entleeren wird der Inhalt des Tanks einfach in eine Toilette oder ein Abwassersystem geschüttet. Für die nächste Benutzung wird die Chemikalie für die Zersetzung hineingegeben. Die Spülvorrichtung wird mit der Sanitärflüssigkeit aufgefüllt. Zum Spülen dient eine Pumpvorrichtung.
Nutzen Sie beim Einsatz mit Chemikalien stets Gummihandschuhe. Manche Produkthersteller empfehlen zudem das Tragen einer Schutzbrille. Entsorgen Sie den Inhalt des Fäkalientanks keinesfalls in einem Gully oder der freien Natur!
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Komfortable Nutzung | Chemikalien nötig |
Effektive Verarbeitung der Ausscheidungen | Hoher Wasserverbrauch |
Relativ hygienisch | |
Je nach Tankgröße autark nutzbar |
4. Zerhackertoiletten
Diese Art der Campingtoilette funktioniert ähnlich wie eine herkömmliche Toilette und kommt der Nutzung einer solchen sehr nahe. Hierbei wird nach dem Toilettengang wie gewohnt mit Wasser gespült. Anschließend zerkleinert ein Häcksler die Ausscheidungen so weit, dass diese einen beinahe flüssigen Zustand annehmen und in einem Tank bis zur Entleerung zwischengelagert werden.
Eine Zerhackertoilette entspricht in Optik und Handhabung einer herkömmlichen Toilette.
Beachten Sie, dass der Häcksler keine Binden oder Taschentücher zerkleinern kann. Gelangen diese hinein, kann dies zum Verstopfen des Geräts führen. In diesem Fall muss es mechanisch gereinigt werden. Um dies zu vermeiden, sollten Sie ausschließlich spezielles Toilettenpapier verwenden, das sich nach Benutzung schnell zersetzt.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Hoher Komfort | Häcksler kann leicht verstopfen |
Einfache Handhabung | Relativ hohe Geräuschentwicklung |
Je nach Tankgröße mehrere Tage autark nutzbar |
5. FAQ
Welche Campingtoilette kommt für meine Bedürfnisse in Frage?
Je nach Häufigkeit der Benutzung, Möglichkeit zur Entsorgung und Budget eignen sich verschiedene Modelle. Eine Trockentoilette ist günstig und einfach in der Handhabung, bietet aber nur wenig Komfort. Eine Chemie- oder Zerhackertoilette wartet mit mehr Annehmlichkeiten auf, benötigt allerdings spezielle Chemikalien und Wasser für die Spülung. Eine Luxusvariante stellt die Trockentoilette mit Verbrennung dar, die Ausscheidungen beinahe restlos verbrennt. Die Installation, Handhabung und Wartung fallen dafür arbeitsintensiv aus.
Wie funktionieren Campingtoiletten?
Bei Trockentoiletten werden feste Hinterlassenschaften einfach in einem Beutel mit Einstreu gesammelt, der anschließend im Restmüll entsorgt wird. Flüssiges gelangt in einen separaten Tank. Chemie- und Zerhackertoiletten verarbeiten die eingehenden Stoffe zu einer Flüssigkeit, die in einem Tank aufgefangen wird.
Wie entsorge ich die Hinterlassenschaften bei Campingtoiletten?
Das kommt auf die Art der Toilette an. Bei Trockentoiletten landet das verrichtete Geschäft in einem Müllbeutel, der fest verschlossen in den Restmüll gegeben werden kann. Da Flüssigkeiten separat aufgefangen werden, können diese in der normalen Toilette entsorgt werden.
Chemie- und Zerhackertoiletten sammeln Ausscheidungen in einem Tank. Die Flüssigkeit kann ebenfalls über eine Toilette in das Abwassersystem geleitet werden. Campingplätze bieten zur Entsorgung spezielle Entleerungsstationen beziehungsweise Dump Stations an, bei denen die Tanks einfach entleert und gesäubert werden können.
6. Verwandte Links
