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Ratgeber für Boden- und Betonfarben
Der richtige Anstrich für deine Betonflächen ist unerlässlich für ihre Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit. Wie du aus zahlreichen Beton- und Bodenfarben die passende wählst, erfährst du hier.
1. Einführung in Boden- und Betonfarben
Beton ist ein kostengünstiges, beliebtes Baumaterial, das bei richtiger Oberflächenbehandlung mit Robustheit und Pflegeleichtigkeit überzeugt. Ob Sichtbetonwand, Fassade oder Kellerboden, Betonoberflächen müssen behandelt werden, damit sie witterungsbeständig und resistent gegenüber Schmutz und Wasser sind. So gibt es je nach Verwendungszweck und Belastungsgrad eine Fülle von Betonfarben und Spezialbeschichtungen.
Viele Produkte werden zwar lediglich als Farbe bezeichnet, tatsächlich verfügen die meisten Boden- und Betonfarben jedoch über zusätzliche schützende Eigenschaften und sind somit selten nur zum Einfärben gedacht. Viele Spezialfarben für Böden und Beton sind auch in transparenter Ausführung erhältlich.
Zement ist den Baustoffen Beton und Mörtel zugesetzt und dient als Bindemittel. Mörtel ist dabei feinkörniger Beton. Als Estrich bezeichnet man die ebene Betonoberfläche, auf der später zum Beispiel der Bodenbelag liegt. Häufig wird daher der Beton für diesen Zweck selbst als Estrich bezeichnet (zum Beispiel Sichtestrich oder Sichtbeton). Je nach Verwendungszweck ist der Baustoff Beton unterschiedlich zusammengesetzt.
Zudem können Betonfarben in der Regel auch auf anderen mineralischen Untergründen verwendet werden. Neben Betonböden, -wänden und -bauelementen kannst du mit Betonfarben meist auch Naturstein, Pflaster, Terassensteine, Mauern, Dächer oder Fassaden behandeln. Achte dabei auf die Angaben der Herstellfirma.
Die Produktbezeichnungen verschiedener Bodenfarben werden uneinheitlich verwendet, was verwirren kann. Bei der Orientierung kann es dir helfen, nach den verschiedenen Eigenschaften von Beton- beziehungsweise Bodenfarben zu unterscheiden:
Diese Einteilung kann bei der Wahl der richtigen Betonfarbe helfen.
1.1 Schutzgrad
Die häufigsten Bezeichnungen für Betonfarben sind Versiegelung, Beschichtung und Imprägnierung. Diese beschreiben, ob und wie die Farbe in die Porenstruktur des Betons eindringt, um ihn zu schützen.
Bei der Orientierung kann es dir helfen, Betonfarben nach ihrem Schutzgrad zu unterscheiden – Beschichtungen sind am widerstandsfähigsten.
Grundsätzlich gilt:
Bei einer rein oberflächlichen Behandlung spricht man von einer Imprägnierung. Diese wird als dünne Schicht aufgetragen und benetzt die Poren, damit kein Schmutz eindringen kann.
- Verbreitet sind hydrophobierende Imprägnierungen/Hydrophobierungen, um den Beton wasserabweisend zu machen. Du kannst den Beton mit entsprechenden Farben auch gezielt gegen andere Stoffe wie Öle imprägnieren.
- Dies bietet keinen mechanischen Schutz vor Kratzern oder Ähnlichem, ist aber nötig, um den Beton vor äußeren Einwirkungen wie Feuchtigkeit zu schützen.
Liegt die Schichtstärke zwischen 0,1 und 0,3 Millimetern, spricht man von einer Versiegelung. Diese ist häufig eine Epoxidharzlösung und wird aus zwei Komponenten zusammengemischt (sogenannte 2K-Farben).
Bei der größten Schichtstärke spricht man von einer Beschichtung. Betonbeschichtungen sind meist leicht elastisch, um Rissbildung vorzubeugen und halten mechanischer Belastung am besten stand. Zusätzlich schützen sie den Betonboden zuverlässig vor Wasser, Öl und manchen Chemikalien. Da sie die Poren des Betons komplett abdichten, sind sie in der Regel nicht diffusionsoffen.
Eine Bodenversiegelung aus Epoxidharz ist belastungsfähig, pflegeleicht und schützt den Beton zuverlässig vor Feuchtigkeit und Schmutz. [Quelle: Doralin – stock.adobe.com]
Einige Farben werden auch als Beton- oder Steinlasur beworben. Wie tief eine Lasur in den Boden eindringt, kann je nach Produkt variieren. Häufig bildet die Farbe eine dünne Schicht und wirkt somit entweder imprägnierend oder versiegelnd. Falls du für deine Zwecke eine diffusionsoffene Lasur benötigst, beachte die Hinweise der jeweiligen Herstellfirma.
Dabei ist eine hohe Schichtstärke nicht zwangsläufig die beste Wahl. Entscheidend sind die Art der Belastung (mechanische, chemische, Temperatur- und Wettereinflüsse) und Funktion der Oberfläche (Wand, Boden, …). Einige Beispiele für typische Anwendungsbereiche findest du in Kapitel 2.
1.2 Pigmentierung
Die meisten Produkte sind mit und ohne Farbpigmente erhältlich.
Transparente Beton- und Bodenfarben bringen zum Beispiel geschliffene Sichtbetonflächen besonders gut zur Geltung. Auch neue Pflaster- oder Terassensteine profitieren von einem transparenten Schutzanstrich. Je nach Schutzgrad verändern manche transparenten Betonanstriche das Aussehen oder die Oberflächenstruktur des Untergrunds.
Möchtest du deine Oberfläche stattdessen einfärben, sind die meisten Produkte in RAL-Farbtönen verfügbar. Bei pigmentierten Farben solltest du auf UV-Beständigkeit achten. Zudem sollten die Farbpigmente anorganisch sein, damit dein Anstrich möglichst lange hält.
Dies ist ein genormtes System für die Farben von Beschichtungen, Anstrichen und Kunststoffen. So kannst du deinen Boden auch mit Produkten unterschiedlicher Herstellfirmen farblich passend abstimmen.
Außerdem hast du die Möglichkeit, frischen Beton mittels zementbeständiger Pigmente wie Eisenoxidpigmente zu färben. Dies ist nur beim Anmischen und nicht im Nachhinein möglich.
1.3 Oberflächenfinish
Abhängig vom Schutzgrad kann die Betonfarbe die Oberflächenstruktur des Untergrunds verändern. Hydrophobierungen und Imprägnierungen verändern das natürliche Erscheinungsbild des Betons in der Regel nicht. Beschichtungen kaschieren die Oberfläche ganz. Versiegelungen hingegen glätten etwaige Unebenheiten in der Oberfläche.
Da Beschichtungen und Versiegelungen den Glanzgrad des Bodens beeinträchtigen, sind diese Produkte meist von seidenmatt bis hochglänzend in allen Glanzgraden verfügbar. Zusätzlich kannst du bei manchen Produkten beim Anstrich durch Zugabe von Quarzsand die Griffigkeit der Oberfläche erhöhen.
1.4 Farbtyp
Betonfarben lassen sich grob nach dem Typ des Bindemittels unterscheiden. Das Bindemittel in Farben dient dazu, die Pigmente im Anstrichstoff untereinander sowie mit dem Untergrund zu verbinden. Es verdampft beim Trocknen nicht. Manche Farben werden erst kurz vor Gebrauch aus zwei Komponenten angemischt (2K-Farben), während du andere direkt streichen kannst (1K-Farben).
Zu den Mineralfarben zählen alle Farben mit anorganischem Bindemittel. Mineralfarben zeichnen sich durch ihre hervorragende Dampfdurchlässigkeit aus. Sie können, wie frischer Beton, mit Eisenoxidpigmenten eingefärbt werden. Sie sind aufgrund ihrer Nachhaltigkeit und guten Gesundheitsverträglichkeit beliebt. Allerdings ist der Farbauftrag anspruchsvoll. Um von ihren Vorteilen Gebrauch zu machen, gibt es daher (anwenderfreundlichere) Dispersionsfarben, welchen mineralische Bestandteile zugesetzt sind.
Zu den gängigen Mineralfarben für Beton zählen:
- Reine Silikatfarbe: Häufig wird der Begriff Mineralfarbe synonym mit Silikatfarbe verwendet. Reine Silikatfarbe wird aus zwei Komponenten angerührt, reagiert mit der Betonoberfläche chemisch (Verkieselung) und ist äußerst langlebig. Sie eignet sich gut für Außenbereiche sowie bedingt für Innenräume, da sie anfällig für Schmutzablagerungen ist.
- Kalkfarbe: Beliebt aufgrund ihrer desinfizierenden Eigenschaften. Eine der ältesten Anstrichfarben. Die Farbe ist wasserabweisend, während Wasserdampf hindurch diffundieren kann (diffusionsoffen). Auch für Feuchträume wie Badezimmer eignet sich Kalkfarbe ausgezeichnet. Allerdings ist sie nicht abriebfest.
- Zementfarbe: Wirkt desinfizierend und kann ohne Luftzufuhr aushärten. Geeignet für Feuchträume, Keller und Fassaden.
Da Dispersionsfarben für vielfältige Anwendungsbereiche verwendet werden, ist die Auswahl an Farbtönen und Eigenschaften groß. Je nach Verwendungszweck unterscheiden sich die Zusammensetzung und das Hauptbindemittel. Abhängig von den Inhaltsstoffen sind sie also vielseitig einsetzbar.
Gemeinsam haben Dispersionsfarben für Beton, dass du sie leicht auftragen kannst und dass sie eine Schicht auf dem Beton bilden. Zudem sind die meisten Dispersionsfarben nicht wasserdampfdurchlässig. Dies begünstigt unter Umständen Schimmelbildung. Ähnlich wie viele Standard-Wandfarben beinhalten Dispersionsfarben, die auf Betonwänden verwendet werden können, meist Acryl-Bindemittel.
Silikonharzfarben enthalten eine Mischung aus organischen und anorganischen Stoffen. Sie eignen sich besonders gut für Außenfassaden: sie sind hydrophob (wasserabweisend), aber erlauben Wasserdampf und Kohlenstoffdioxid durch die Wand zu diffundieren. Das befördert den Feuchteaustausch in Wohnräumen und beugt Schimmel vor. Dreck und Wasser perlen an der Farbe ab (sogenannter Lotus-Effekt), sodass die behandelte Oberfläche witterungsbeständig und resistent gegen Schimmelpilzbildung, Moos und Schmutz ist. Außerdem sind sie deckend und UV-resistent.
Betonfarben lassen sich nach Bindemittel unterscheiden.
Manche dieser Farbtypen sind aufgrund ihrer geringen Abriebfestigkeit nur für Wandflächen geeignet. Daher sind Bodenfarben für Beton meist als solche benannt und haben eine entsprechend widerstandsfähige Zusammensetzung. Wenn du trotzdem Betonwandfarben auf dem Boden verwenden möchtest, kannst du diese gegebenenfalls mit einer entsprechenden (farblosen) Versiegelung oder Beschichtung überziehen. Meistens empfiehlt sich jedoch die Verwendung eines Spezialprodukts für den Boden.
Die größte Widerstandsfähigkeit besitzen Bodenbeschichtungen aus Epoxidharz. Diese werden meist kurz vor Anstrich aus zwei Komponenten angemischt und heißen deshalb auch 2K-Farben. Sie kommen häufig in industriellen Lagerhallen und auf Geschäftsflächen zum Einsatz.
Farben mit unterschiedlichem Hauptbindemittel kannst du meist nicht kombinieren. Beispielsweise halten Silikatfarben nicht auf Betonwänden, die mit Dispersionsfarbe gestrichen sind. Achte deshalb darauf, dass deine Betonoberfläche frei von alten Farbresten ist. Viele mineralische Farben sind zudem schwer entfernbar – und einmal aufgetragen, lassen sie sich nur noch mit anderen mineralischen Farben überstreichen. Berücksichtige dies bei deiner Kaufentscheidung.
1.5 Zusätzliche Vorteile
Je nach Anwendungsbereich solltest du beim Kauf deiner Bodenfarbe auf zusätzliche Vorteile achten.
- Frostschutz: Alle Farben, die im Außenbereich verwendet werden, müssen frostfest sein, um ein Abplatzen der Farbe zu verhindern. Zudem beugen sie bei ausreichendem Feuchtigkeitsschutz Frostschäden am Boden vor.
- UV-Beständigkeit: Um langfristig Schäden an Beton oder Farbpigmenten durch Sonneneinstrahlung vorzubeugen, sollte deine Betonfarbe UV-Strahlung standhalten können. Beachte, dass dies auch in Innenräumen wichtig ist, sofern ein Fenster vorhanden ist, durch welches Sonnenlicht eindringt.
- Hitzebeständigkeit: Falls du eine Fläche streichen möchtest, unter der zum Beispiel eine Fußbodenheizung verläuft, musst du dies bei der Wahl der Betonfarbe berücksichtigen.
- Rutschfestigkeit: Auf Flächen, die oft nass oder schmierig werden, solltest du eine griffige Bodenfarbe auftragen. Bei manchen Beschichtungen oder Versiegelungen kann die Zugabe von Quarzsand für zusätzliche Rutschfestigkeit sorgen.
- Chemische Beständigkeit: Diese Eigenschaft ist wichtig für Flächen, die chemischer Belastung ausgesetzt sind (zum Beispiel Garagen).
- Biozide/Fungizide: An Außenflächen können mit Bioziden angereicherte Betonfarben Schimmelpilz-, Algen- und Moosbildung vorbeugen. Diese Farben dürfen nicht im Innenbereich verstrichen werden.
2. Betonfarben nach Anwendungsbereich
Da je nach Funktion der Betonfläche die Anforderungen an einen Schutzanstrich variieren, gibt es eine große Vielfalt unterschiedlicher Boden- und Betonfarben. Glücklicherweise sind viele Produkte bereits auf spezifische Anwendungsbereiche zugeschnitten. Hier findest du eine Übersicht über spezialisierte Betonfarben nach Verwendungszweck.
2.1 Bodenbeschichtung für Garagenböden
Garagenböden sind vielen Belastungen ausgesetzt: Streusalzreste, Feuchtigkeit, in Autoreifen enthaltene Weichmacher und die mechanische Belastung durch Befahren schädigen auf Dauer den ungeschützten Beton. Auch Benzin und Öl sollten nicht mit unbehandeltem Beton in Kontakt kommen.
Daher empfiehlt sich für Betonböden in Garagen spezielle Garagenbodenfarbe. Meist handelt es sich dabei um Versiegelungen oder Beschichtungen auf Epoxidharz-Basis, welche durch ihre hohe Schichtstärke und leichte Elastizität langfristigen Schutz bieten. Eine gute Garagenbodenfarbe ist außerdem auch bei Pfützenbildung noch rutschfest und dementsprechend griffig. Hier kannst du gegebenenfalls beim Auftrag Quarzsand hinzufügen, um die Rutschfestigkeit zu erhöhen.
Ein Garagenboden sollte beschichtet werden, um den Beton vor Weichmachern in Autoreifen und Streusalzresten zu schützen. [Quelle: Bobcat Beasley – stock.adobe.com]
2.2 Bodenfarbe für Pflaster und Terassen
Für Pflaster- und Terassensteine eignen sich Betonfarben mit imprägnierender Wirkung sowie Versiegelungen, sofern diese diffusionsoffen sind. Sie machen den Stein frostfest und schützen vor Fettflecken oder anderen Verschmutzungen. Auch verwitterte Terrassen kannst du nach vorheriger Reinigung mit pigmentierter Pflasterlasur oder Bodenfarbe auffrischen. Passende Produkte werden häufig unter dem Namen Pflasterfarbe oder Betonlasur verkauft.
Imprägnierende Bodenfarben beugen durch den Schutz vor Feuchtigkeit Moos- und Algenbildung vor. Wenn du eine Außenfläche behandeln willst, mit der Menschen oder Haustiere regelmäßig in Kontakt kommen (Terrasse oder Ähnliches), verzichte auf jeden Fall auf Biozide in der Farbe.
2.3 Betonfarben für Keller und Heizungskeller
In Kellern spielt für die richtige Betonbehandlung die Art des Kellers eine wichtige Rolle.
- Vor 1970 gebaute Keller sind in der Regel nicht abgedichtet und entfeuchten sich meist selbst. Daher müssen jegliche Anstriche diffusionsoffen sein. Andernfalls wird die Feuchtigkeit in den Poren der Wände oder des Bodens verschlossen und führt zu Schimmelbildung und anderen Problemen.
- Daher ist eine widerstandsfähige Bodenbeschichtung mit Farbe nicht möglich. Hier ist das Verlegen von Fliesen sinnvoll.
- Für die Wände eignet sich reine Silikat- oder Kalkfarbe. Hier darfst du nicht mit Dispersionsfarbe streichen, auch nicht auf Silikat- oder Kalkbasis.
Nach 1990 sind Keller normalerweise aus Beton und dank einer eingebauten Dampfsperre dicht. Hier kannst du jede Betonfarbe für die Wand verwenden und Betonböden versiegeln oder beschichten.
Für die Behandlung des Heizungskellers gelten gesetzliche Vorschriften. Der Raum muss mit drei Schichten ölfester Farbe gestrichen sein; für den Boden eignet sich daher Ölsperrbeschichtung. Weitere Vorschriften für Heizungskeller variieren je nach Bundesland.
2.4 Betonbehandlung in Innenräumen
In Innenräumen ist wichtig, die Wände nicht zu versiegeln. Denn für ein gesundes Wohnklima muss Feuchtigkeit durch die Wände diffundieren können (Diffusionsoffenheit). Verwende lösungsmittelfreie Betonfarbe, um die Wohngesundheit zu gewährleisten. Die Auszeichnung mit dem Symbol Blauer Engel ist ein guter Indikator dafür, dass eine Betonfarbe für Innenräume tauglich ist.
- Aufgrund ihrer guten Eigenschaften beim Feuchteaustausch sind Silikatfarben oder Dispersionsfarben auf Silikat-Basis als Wandfarben für Beton beliebt. Achte hier aber auf die Überstreichbarkeit, falls die Wände bereits gestrichen sind. Herkömmliche Dispersionsfarben auf Acrylbasis können verwendet werden, wenn sie diffusionsoffen sind. Mehr über Betonfarbtypen erfährst du in Abschnitt 1.4.
- Als Bodenfarben, beispielsweise auf geschliffenen Sichtbetonböden, eignen sich zum Beispiel 2K-Epoxidharzbeschichtungen, da sie nach der Aushärtung emissionsfrei, sowie sehr beständig und pflegeleicht sind. Bei fein abgeschliffenen Betonböden reicht unter Umständen eine Imprägnierung, da die Politur bereits schützend wirkt.
- Für Kellerflächen gibt es einige Besonderheiten zu beachten – erfahre mehr dazu in Abschnitt 2.3.
In Kombination mit Holzoberflächen verleiht richtig behandelter Sichtbeton deinem Zuhause modernen Industrial Chic. [Quelle: hd3dsh – stock.adobe.com]
2.5 Andere Einsatzzwecke
Möchtest du andere Betonflächen streichen, ist die richtige Betonfarbe abhängig von einer Vielzahl an Faktoren: Die wichtigsten Entscheidungskriterien sind Diffusionsoffenheit, sowie Art der Belastung (chemisch, mechanisch, Witterung, Befahrung, …). Zudem ist bei bereits gestrichenen Flächen auf Farbkompatibilität zu achten. Kapitel 1 und die folgende Grafik können dir als Orientierung für die Wahl deiner Betonfarbe dienen.
Die Anforderungen an eine Betonfarbe unterscheiden sich je nach Anwendungsbereich.
3. Arbeitsschritte und benötigte Ausrüstung
Die genauen Arbeitsschritte bei der Behandlung einer Oberfläche mit Betonfarben oder Ähnlichem variieren je nach Produkt, Oberflächenbeschaffenheit und gewünschtem Erscheinungsbild.
Nicht alle Arbeitsschritte sind für jede Bodenfarbe zwingend notwendig, verbessern aber die Haftung und Haltbarkeit der Farbe. Eine gründliche Reinigung ist für jede Farbe unerlässlich.
- Ausbessern: In vielen Fällen lohnt es sich, Risse und Unebenheiten auszubessern. Hierfür benötigst du Saniermörtel bzw. Sanierbeton und ggf. eine haftvermittelnde Grundierung.
- Schleifen: Das An- bzw. Abschleifen eines Betonbodens verbessert die Lebensdauer und Haltbarkeit des Anstrichs. Falls sich auf deinem Beton eine sogenannte Sinterschicht gebildet hat, muss diese immer abgeschliffen werden, da die Farbe sonst nicht hält. Zum Schleifen benötigst du Bodenschleifer bzw. Einscheibenmaschine mit Staubabsaugung und angemessene Schutzkleidung.
- Reinigung: Bevor du die Farbe auftragen kannst, musst du die Oberfläche gründlich von Farbresten, Schmutz, Staub, Ölen, Moos, Schimmel oder Ähnlichem befreien.
- In vielen Fällen genügt Kernseife und die mechanische Reinigung mit einer Drahtbürste oder Ähnlichem – bei hartnäckigen Verschmutzungen verwende besser einen Grundreiniger oder Betonreiniger.
- Außerdem kannst du für manche Grundierungen oder Bodenfarben den Beton mit Ätzlösung absäuern. So entsteht eine raue, fettfreie Oberfläche, auf welcher der Anstrich besser haftet.
- Grundierung: Manche Produkte benötigen eine Grundierung oder einen Haftvermittler. Kaufe am besten Bodenfarbe und Grundierung derselben Herstellfirma, damit die Produkte kompatibel sind. Auf grundierten Flächen ist der Farbverbrauch geringer, da die Farbe weniger tief in die Poren einzieht.
- Farbauftrag: Achte hier für ein optimales Farbergebnis auf die Topfzeit bzw. Verarbeitungsdauer sowie die Luft- und Bodentemperatur beim Anstrich. Die meisten Betonfarben lassen sich mit normalen Farbrollern auftragen, am besten mit Teleskopgriff. Für die Ränder benötigst du Pinsel und Abklebeband. Für einige Bodenbeschichtungen benötigst du eine Igelwalze zum Entlüften.
Achte bei Schleifarbeiten oder dem Verarbeiten von Speziallacken auf die Sicherheitshinweise der Herstellerfirmen und trage angemessene Schutzkleidung. Gegebenenfalls benötigst du einen Atemschutz mit geeigneten Filtern.
4. FAQ
Wie lange hält Betonfarbe?
Je nach Beanspruchung, Umwelteinflüssen und Schutzgrad kann ein Anstrich mit Betonfarbe von 3 bis zu 12 Jahre lang halten (sogenannte Standzeit). Ein korrekter Farbauftrag verlängert die Haltbarkeit beziehungsweise Lebensdauer. Mehr Informationen zum unterschiedlichen Arten von Betonfarbe findest du in unserem Ratgeber.
Was ist der Unterschied zwischen Betonlasur und Betonversiegelung?
Der Begriff Versiegelung beschreibt den Schutzgrad einer Betonfarbe. Produkte, die unter dem Namen Betonlasur verkauft werden, können je nach Herstellfirma unterschiedliche Schutzgrade besitzen. Manche Betonlasuren versiegeln also den Beton, andere imprägnieren ihn nur. Mehr über unterschiedliche Schutzgrade erfährst du in unserem Ratgeber.
Welche Farbe eignet sich für Betonboden?
Am wichtigsten ist bei der Auswahl, welchen Belastungen der Boden standhalten muss. Welche Bodenfarben sich für verschiedene Zwecke besonders gut eignen, verrät dir unser Ratgeber.
Welche Farbe hält am besten auf Beton?
Betonflächen kann man je nachdem mit Dispersionsfarben, Mineralfarben oder Silikonharzfarben streichen. Dabei ist ein Anstrich mit Mineralfarben am dauerhaftesten, da sie die Betonoberfläche verkieseln, statt eine Schicht zu bilden. Welche Art der Farbe für deine Zwecke am besten geeignet ist und welchen Anforderungen sie gerecht werden muss, entscheidet der Anwendungsbereich. Mehr dazu erfährst du in unserem Ratgeber.
5. Verwandte Links