Inhaltsverzeichnis
- 1. Tipp: Minimalismus – Weniger und bewusster konsumieren
- 2. Tipp: Zu nachhaltigen Alternativen greifen
- 3. Tipp: Einwegverpackungen und Plastikprodukte meiden
- 4. Tipp: Nachhaltige Mobilität
- 5. Tipp: Ernährungstipps für mehr Nachhaltigkeit
- 6. Tipp: Ressourcen im Haushalt sparen
- 7. Tipp: Verträge wechseln
- 8. Tipp: Zero Waste
- 9. Tipp: Auf bestimmte Inhaltsstoffe verzichten
- 10. Tipp: Selbst machen statt kaufen
- 11. Passend zum Thema
Nachhaltig leben: 10 einfache Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag
Ein grüner Alltag stellt viele Menschen zunächst vor eine Herausforderung. Doch nachhaltig leben bedeutet nicht gleich Verzicht – bereits mit wenig Aufwand lässt sich mehr Nachhaltigkeit in das eigene Leben bringen. Unsere zehn Tipps und Tricks beleuchten unterschiedliche Lebens- und Konsumbereiche, in denen du bereits mit einer kleinen Veränderung viel erreichen kannst.
1. Tipp: Minimalismus – Weniger und bewusster konsumieren
Die meisten Menschen leben über ihre Verhältnisse und verbrauchen mehr Ressourcen als ihnen (pro Kopf) zustehen. Der erste Schritt zu einem nachhaltigeren Alltag ist deswegen, weniger zu konsumieren – egal ob Kleidung, Lebensmittel oder Elektronikprodukte. Frage dich vor jedem potenziellen Kauf, ob du diesen Artikel benötigst – brauchst du beispielsweise wirklich ein 20. Paar Sneaker? Treffe deine Konsumentscheidungen ganz bewusst.
Wenn es dir schwerfällt, beispielsweise auf die regelmäßigen Shopping-Touren zu verzichten, solltest du zunächst versuchen, dir dein Konsumverhalten genauer vor Augen zu führen: Was, warum und vor allem wie viel kaufe ich ein? Mache dir auch bewusst, wie Werbung dich in deinem Kaufverhalten manipulieren kann, und versuche gezielt, diese zu ignorieren. Übrigens: Wer weniger konsumiert, lebt damit nicht nur nachhaltiger, sondern spart auch Geld! Das kannst du wiederum in Dinge investieren, die dich wirklich glücklich machen.
Ein wichtiges Stichwort ist hier: weg vom Kaufrausch und hin zum Leben nach dem Prinzip des Minimalismus, bei dem du dir die einfache Frage stellst: „Macht mir dieser Gegenstand auf lange Sicht Freude?“ Falls die Antwort darauf „Nein“ lautet, solltest du dieses Produkt nicht kaufen.
Challenges können dabei helfen, weniger zu konsumieren. Stelle dir beispielsweise selbst eine Herausforderung, indem du einen Monat (oder ein Jahr) keine neuen Kleidungsstücke kaufst – es wird dir weniger schwer fallen, als du glaubst!
Greife zu nachhaltigen Alternativen.
2. Tipp: Zu nachhaltigen Alternativen greifen
Bei jedem Kauf hast du die Wahl: Wer nachhaltig leben möchte, sollte deswegen bei notwendigen Anschaffungen auf faire und umweltschonende Produktionsbedingungen achten.
Nachhaltige Alternativen für einen grüne Lifestyle:
- Regionale und saisonale Produkte
- Fairtrade
- Vegane Mode und nachhaltige Materialien
- Naturkosmetik
- Bioprodukte
- Secondhand
Oftmals haben Konsumenten aufgrund der langen Wertschöpfungskette kaum noch einen Bezug zu der gekauften Ware: Es fehlt das Wissen darüber, wo die Artikel herkommen und wer sie produziert hat. Das ist bei nachhaltigen Produkten anders, da die Produktionsgeschichte oftmals Teil der Firmenkultur ist. Außerdem werden die Waren meistens nicht nur unter fairen Bedingungen produziert, sondern auch ein Teil des Gewinns in diverse Entwicklungsprojekte investiert. Wer nachhaltig kauft, hilft also doppelt.
3. Tipp: Einwegverpackungen und Plastikprodukte meiden
Jeder Mensch in Deutschland produziert schätzungsweise 220 Kilogramm Verpackungsmüll im Jahr. Zwar macht davon Plastik nur einen kleinen Teil aus, im Gegensatz zu Biomüll oder Papier wird Kunststoff jedoch nur zu 50 Prozent recycelt und belastet daher nicht nur die Meere, sondern die gesamte Umwelt. Wer im Alltag nachhaltig leben möchte, sollte deswegen versuchen, den persönlichen Verpackungsmüll – insbesondere aus Plastik – zu reduzieren. Neben dem Griff zu möglichst unverpackten Waren im Supermarkt gibt es viele Alternativprodukte für Plastikwaren, die sich problemlos in einen nachhaltigen Alltag integrieren lassen.
Plastik und die Alternativen
Plastikprodukt | Alternative |
---|---|
Plastiktüte | Stoffbeutel oder Rucksack |
Plastiktüte (Obst) | Gemüsenetz |
Tetra Pak/PET-Flasche | Glas |
Frischhaltefolie | Bienenwachstücher |
Coffee-to-go-Becher (als Einwegprodukt) | Thermobecher |
Zahnbürste | Zahnbürste aus Bambus |
Shampoo | Haarseife |
Darüber hinaus gibt es auch für Produkte wie Wattepads, Binden und Tampons oder Küchenrolle nachhaltige Alternativen.
Bienenwachstücher sind eine nachhaltige Alternative zu Frischhaltefolie, Alufolie und Co.
Fast unsichtbar, aber schädlich: Mikroplastik gilt als eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit. Es entsteht nicht nur durch die Zersetzung von Plastik, sondern ist auch in vielen Kosmetik- und Pflegeprodukten enthalten. Wer nachhaltig leben will, sollte deswegen darauf achten, dass die gekauften Waren frei von Mikroplastik sind.
Auch wer Kinder hat, kann seinen Alltag nachhaltig gestalten. Wenn du beispielsweise auf waschbare Stoffwindeln umsteigst, sparst du eine Menge Müll ein. Versuche, deine Kinder von Anfang an in den nachhaltigen Alltag zu integrieren und sie für Lebensmittelverschwendung und Müllvermeidung zu sensibilisieren.
4. Tipp: Nachhaltige Mobilität
Autos sind für den Großteil des CO2-Austoßes im Bereich des Verkehrs verantwortlich. Wer nachhaltig leben möchte, sollte deswegen – soweit es nicht mit dauerhaften Einschränkungen verbunden ist – auf das Auto verzichten und zu Alternativen greifen. Kurze Strecken lassen sich umweltfreundlich zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen, während sich beispielsweise für den Arbeitsweg öffentliche Verkehrsmittel anbieten. Und wenn es doch mal das Auto sein muss, empfehlen sich nachhaltige Methoden wie Carsharing oder Mitfahrgelegenheiten.
Das Fliegen trägt ebenfalls erheblich zum Anstieg von Emissionen frei. Wie wäre es also damit, den nächsten Urlaub mit Bus und Bahn anzutreten? Wer öfter in der Region Urlaub macht, sieht nicht nur Deutschlands schönste Ecken, sondern sorgt für die Verkleinerung seines ökologischen Fußabdruckes.
Falls sich das Reiseziel nicht anders als mit dem Flugzeug erreichen lässt, solltenst du dich immer für die Direktverbindung entscheiden, da bei Start und Landung des Fliegers die meisten Abgase ausgestoßen werden. Gut fürs Gewissen und für die Umwelt ist außerdem die sogenannte CO2-Kompensation: Pro Flugstrecke kannst du hier einen bestimmten Betrag an Organisationen wie Atmosfair spenden, die das Geld in nachhaltige Projekte – beispielsweise das Pflanzen von Bäumen – investieren.
5. Tipp: Ernährungstipps für mehr Nachhaltigkeit
Einer der größten Verursacher von Treibhausgasen ist die Massentierhaltung. Nicht nur, dass beispielsweise Rinder viel Kohlendioxid ausstoßen, für die Produktion von Tierfutter werden zudem Regenwaldflächen gerodet, was wiederum die CO2-Kompensation durch Bäume reduziert.
Ein erster Schritt zu einem nachhaltigen Lebensstil ist deswegen die Reduzierung des Fleischkonsums. Das bedeutet aber nicht, dass du ab sofort ausschließlich vegan oder vegetarisch leben musst. Wichtig ist es zunächst, sich der ökologischen, sozialen und auch gesundheitlichen Vorteile des Fleischverzichtes beziehungsweise der -reduktion bewusst zu werden. Ähnliches gilt auch für Produkte wie Milch, Eier und Käse.
Und falls es dann doch mal Wurst oder Fleisch sein soll: Setze auf regionale Produkte, die möglichst wenig verarbeitet sind. Bei Fertiggerichten und Co. sind viele Produktionsschritte notwendig, was in der Regel automatisch auch ein Mehr an Transportwegen und Verpackungsmüll mit sich bringt. Wer Nachhaltigkeit in seinen Alltags integrieren möchte, kauft deswegen am besten saisonales Gemüse aus der Region und setzt auf wenig verarbeitete Produkte in Bioqualität.
Für Lebensmittel aus der Region musst du nicht zwangsläufig aufs Land zum nächsten Bauernhof fahren: Auch viele Supermärkte kooperieren mit Betrieben aus der näheren Umgebung.
Praxistipps für eine nachhaltige Ernährung in der Übersicht:
- Fleischkonsum bewusst reduzieren, nach Gerichten ohne Fleisch suchen oder bekannte Rezepte mit alternativen Produkten abwandeln (Sojahack statt Rinderhack, Veggie-Pattys statt Fleisch-Pattys)
- Nur das Einkaufen, was auch konsumiert wird -> hilfreich sind Essenspläne und Einkaufszettel
- Lebensmittel nicht wegschmeißen, sondern: Einfrieren, Einkochen, Verschenken
- Auf unverarbeitete Produkte setzen, beispielsweise frische Paprika statt Gemüse aus dem Glas
- Saisonal einkaufen, etwa Äpfel im Herbst und Erdbeeren im Sommer
- Auf Zertifizierungen wie das EU-Bio-Siegel achten
Auch in vielen Supermärkten findest du nachhaltige Produkte aus der Region.
6. Tipp: Ressourcen im Haushalt sparen
Besonders im Haushalt gibt es viele Möglichkeiten für einen nachhaltigeren Alltag. Beim Kochen und Waschen kannst du wertvolle Ressourcen wie Wasser und Strom sparen – was nicht nur der Umwelt, sondern auch deinem Geldbeutel zugutekommt.
Einige allgemeine Tipps zum Energiesparen:
- Nachhaltig waschen: am besten im Eco-Programm bei niedrigen Temperaturen (Flecken vorbehandeln)
- Nachhaltig trocknen: am besten an der Luft und den Trockner nur selten benutzen
- Nachhaltig kochen: kochendes Wasser mit dem Wasserkocher produzieren, Backofen nicht vorheizen
- Nachhaltig spülen: am besten im Eco-Programm bei niedrigen Temperaturen
- Nachhaltig duschen: beim Einseifen und Rasieren das Wasser abdrehen
- Nachhaltig heizen: am besten mit Thermostat
Mehr dazu erfährst du in unseren Artikeln zu den Themen Strom und Wasser sparen.
7. Tipp: Verträge wechseln
Du beziehst noch Strom aus Kohleenergie und Atomkraft? Mit dem Wechsel zu Ökostrom kannst du innerhalb weniger Minuten einen großen Schritt für mehr Nachhaltigkeit im Alltag tun. In Zeiten der Energiewende unterstützt du so nicht nur nachhaltige Stromanbieter, sondern setzt auch ein deutliches Zeichen gegen Kohle- und Atomkraft.
Eine weitere Idee für ein nachhaltigeres Leben: der Wechsel zu einer nachhaltigen Bank. Im Gegensatz zu Großkonzernen investieren diese ihre Gewinne in ökologische und soziale Projekte. Außerdem verzichten nachhaltige Banken auf Geschäftsbeziehungen zu Waffenherstellern und beteiligen sich nicht an Nahrungsmittelspekulationen.
8. Tipp: Zero Waste
Versuche, so wenig Dinge wie möglich wegzuschmeißen. Dazu gehört nicht nur die Reduktion von Einwegprodukten im Alltag, sondern auch der achtsame Konsum. Elektronische Produkte müssen bei einem Defekt nicht sofort entsorgt werden, sondern sollten nach Möglichkeit repariert werden. Wer das nicht selbst schafft, kann dies beispielsweise von einem Hobbybastler in Repaircafé erledigen lassen. Auch alte Kleidung gehört nicht in den Müll: Als Secondhand-Ware findet sie oftmals neue Besitzer und selbst im kaputten Zustand kann sie zerschnitten und als Putzlappen verwendet werden – das wichtige Stichwort lautet hier: Zero Waste.
Trends gegen die Wegwerf-Mentalität sind beispielsweise:
Upcycling im Alltag: Anzuchtschalen aus altem Zeitungspapier
9. Tipp: Auf bestimmte Inhaltsstoffe verzichten
Wer nachhaltig leben möchte, sollte zudem auf diverse Inhaltsstoffe verzichten. Vor allem Palmöl, welches maßgeblich für die Abholzung des Regenwaldes verantwortlich ist, ist in vielen konventionellen Lebensmitteln und Kosmetikprodukten enthalten. Auch Tenside, Parabene oder Polymere – Inhaltsstoffe, die auf Erdöl beziehungsweise Kunststoff basieren – gehören nicht zu einem grünen Lifestyle. Achte auf das Herstelleretikett und entscheide dich für Produkte, die frei von den oben genannten Zutaten sind. Da die Bezeichnungen manchmal uneindeutig sind, können Apps helfen, die genauen Bestandteile zu entschlüsseln. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, greift zu Waren aus Bioproduktion und Naturseife.
Naturkosmetikprodukte sind frei von schädlichen Inhaltsstoffen.
10. Tipp: Selbst machen statt kaufen
Unser letzter Tipp für einen nachhaltigen Alltag: Produkte des täglichen Bedarfs einfach mal selbst machen! Nachhaltige DIY-Produkte herzustellen macht nicht nur Spaß, sondern sorgt auch dafür, dass du genau weißt, welche Stoffe enthalten sind. So kannst du ganz einfach Rücksicht auf Allergien und Unverträglichkeiten nehmen. Lese beispielsweise bei uns nach, wie du Deocreme selbst herstellst.
Wer einen grünen Daumen hat, kann sich mit der Anzucht von Kräutern oder Tomaten beschäftigen. Die Pflanzen brauchen nicht viel Platz, sodass du selbst auf kleinen Balkonen mit einem guten Ertrag rechnen kannst.
Putzen ohne Chemie: Auch der Verzicht auf konventionelle Waschmittel und Reiniger ist ein kleiner Schritt in einen nachhaltigeren Alltag. Kalk lässt sich beispielsweise gut mit Essig entfernen, während du statt Weichspüler sogenannte Trocknerbälle verwenden kannst.
Trocknerbälle ersetzen chemische Weichspüler
Du siehst also: Ganz praktisch betrachtet, gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, den Alltag nachhaltig, umweltfreundlich und ressourcenschonend zu gestalten. Bei der Umsetzung hilft es, sich nach und nach verschiedene Teilbereiche vorzunehmen. Wer einige unserer vorgestellten Tipps umsetzt, kann schon viel bewegen!