Alles über Fahrradbremsen [Quelle Headerbild: iStock.com/Jacob Wackerhausen]

Alles über Fahrradbremsen

1. Typen von Fahrradbremsen

Fahrradbremsen sind für die Sicherheit beim Fahrradfahren maßgeblich und gehören somit zu den wichtigsten Ausstattungsmerkmalen von Zweirädern. Sie dienen dazu, die Geschwindigkeit zu regulieren und insbesondere in Gefahrensituationen schnell zum Stillstand zu kommen. Um dies zu gewährleisten, wurden über die Jahre unterschiedliche Bremssysteme entwickelt. Die gängigen Typen von Fahrradbremsen stellen wir Ihnen im Folgenden vor.

1.1 Felgenbremsen

Felgenbremsen werden außen am Vorder- und/oder Hinterrad befestigt. Durch die Betätigung des Bremshebels am Fahrradlenker wird der Bremszug verkürzt, was letzten Endes die Fahrradbremse auslöst: Zwei Bremsklötze (auch Bremsbeläge genannt) liegen pro Felge parallel zueinander und werden gegen diese gedrückt. Durch die entstehende Reibung und den damit einhergehenden erhöhten Widerstand wird die Geschwindigkeit verringert.

Fahrradbremse für Felgen Aufbau einer Felgenbremse

Der Vorteil von Felgenbremsen liegt in ihrem geringen Gewicht, weswegen sie sowohl bei Trekking- als auch Rennrädern Verwendung finden. Hydraulische Varianten bieten zudem – gegenüber klassischen mechanischen Fahrradbremsen – eine bessere Regulierung der Bremskraft. Allerdings ist die Bremswirkung im Vergleich zu Scheibenbremsen geringer und fällt insbesondere bei Nässe schlechter aus.

Achten Sie stets auf eine fachmännische Montage. Andernfalls kann es zu Einbußen der Bremsleistung und im schlimmsten Fall zu Beschädigungen der Felge und des Reifens kommen.

Eine besondere Form der Felgenbremsen sind die Cantilever-Bremsen, die vor allem unter dem Markennamen V-Brakes bekannt sind. Diese sind in einem Winkel angeordnet, durch den die Bremskraft besser auf die Felge verteilt wird.

1.2 Scheibenbremsen

Bei Scheibenbremsen werden Bremsscheiben an der Radnabe befestigt. Wegen der Breite – die je nach gewünschter beziehungsweise benötigter Bremskraft variiert werden kann – fällt die Bremsleistung dieser Systeme deutlich höher aus. Dadurch finden diese Fahrradbremsen eher bei Mountainbikes Verwendung – bei Rennrädern werden sie aufgrund des vergleichsweise hohen Gewichts hingegen seltener eingesetzt. Ein weiterer Vorteil liegt in den langlebigen Bremsbelägen. Zudem kommt es bei Nässe nur zu einem minimalen Bremskraftverlust.

Fahrradbremse für Naben Aufbau einer Scheibenbremse

Mehr Informationen über diese Art von Fahrradbremsen erhalten Sie in unserem Ratgeber auf dieser Seite.

1.3 Rücktrittbremsen

Eine Rücktrittbremse ist an der Nabe des Hinterrads angebracht und wird durch die Betätigung der Pedale entgegen der Fahrtrichtung ausgelöst. Diese Art der Fahrradbremse wird heutzutage kaum noch verwendet, da sie diverse Schwachstellen aufweist:

  • Beim Bremsen mithilfe der Pedale kann die Bremskraft nur schlecht dosiert werden.
  • Die Bremswirkung ist abhängig von der aktuellen Pedalstellung.

Rücktrittbremsen werden heutzutage fast ausschließlich bei Kinderfahrrädern verbaut.

2. Die richtige Bremstechnik

Abgesehen von den Fahrradbremsen ist auch die richtige Technik entscheidend für die gewünschte Geschwindigkeitsregulierung:

  • Um die Abnutzung der Bremsbeläge zu verringern und auszubalancieren, sollten Vorder- und Rückbremse stets zusammen betätigt werden.
  • Bei starken Bremsmanövern ist die hintere Fahrradbremse einzusetzen, andernfalls kann der Schwung zu einem Überschlag führen.
  • Beim Bremsen können Sie zusätzlich ihr Gewicht auf die hintere Achse verlagern.

Achten Sie zudem darauf, dass die Bremsen nicht überhitzen. Vermeiden Sie es daher, die Bremsen bei langen Abfahrten dauerhaft zu nutzen, und betätigen Sie die Fahrradbremsen in einem Intervall. So können sie zwischenzeitlich kurz abkühlen. Eine Überhitzung kann andernfalls zum Fading beziehungsweise Bremsfading, also dem Nachlassen der Bremswirkung, führen.

Redakteur Lars
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Lars ist seit über 10 Jahren im E-Commerce als Redakteur unterwegs. Familie, Freunde und Kollegen schätzen ihn für sein handwerkliches Know-how und sein Wissen rund um Elektronik-Themen.