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Wissenswertes über Trensen
Trensen gehören zur Grundausstattung für Reitpferde. Wir stellen Ihnen die unterschiedlichen Varianten vor und fassen zusammen, worauf Sie beim Kauf einer neuen Trense achten sollten.
1. Die Trense – Aufbau und Funktion
Die Trense ist Teil des Zaumzeugs und befindet sich im Maul des Pferdes. Eigentlich handelt es sich bei der Trense in der Fachsprache einzig um das Gebissstück, umgangssprachlich wird aber auch das gesamte Trensenzaumzeug der Einfachheit halber mit „Trense“ abgekürzt. Das Trensenzaumzeug besteht in der Regel aus den folgenden Teilen:
- Reithalfter mit Genickstück, Stirnriemen, Kehlriemen, Backenstücken, Nasenriemen
- Trensengebiss mit Zügeln
Anhand dieses englischen Zaumzeugs ist der Aufbau einer Trense deutlich erkennbar
An den Seiten des Trensengebisses werden an den Trensenringen die Zügel und Reithalfter befestigt. So bildet die Trense ein direktes Kommunikationsmittel zwischen Reiter und Pferd. Der Reiter kann also durch geschicktes Führen der Zügel bestimmte Druckpunkte an Pferdekopf und -maul ansprechen und dem Tier dadurch entsprechende Kommandos geben.
2. Trensengebiss-Arten
Es bestehen unterschiedliche Formen von Trensengebissen, die je nach Reitdisziplin sowie individuellen Vorlieben variieren. Welche Trense zu Ihrem Pferd passt, hängt von den folgenden Aspekten ab:
- Pferderasse und Größe des Pferdemauls
- Reitstil und Zügelführung
- Lehrstand von Reiter und Pferd
Die wichtigsten Trensen-Arten haben wir im Folgenden zusammengetragen.
Stangentrense
Das ungebrochene Gebiss eignet sich am besten für die einhändige Zügelführung und schließt im Gegensatz zu anderen Mundstücken ein ungewolltes Verkanten bei der Einhandführung aus. Sie ist meistens leicht anatomisch gebogen, sodass sie sich optimal dem Pferdegebiss anpasst.
Wassertrense
Mit einem Trensengebiss, welches einfach gebrochen ist, kann das Pferd noch bequem Wasser trinken. Es besteht somit aus zwei Teilen, die in der Mitte mithilfe eines Gelenks miteinander verbunden sind.
Doppelt gebrochenes Trensengebiss
Alle Teile sind an dieser Trense beweglich miteinander verbunden. Damit kann sich das Gebiss noch besser dem Pferdemaul anpassen als die Wassertrense und wird deshalb gerne als Ausbildungsgebiss eingesetzt.
Olivenkopftrense
Bei diesem Gebiss sind die Ringe unbeweglich und verhindern es daher, dass die Mundwinkel des Pferdes eingeklemmt werden. Dadurch weist die Trense allerdings eine geringe Hebelwirkung auf.
D-Ring-Trense
Bei der D-Ring-Trense ist der Ring zum Maul hin abgeflacht, deswegen liegt sie ruhig und neutral im Pferdemaul.
Knebeltrense/Schenkeltrensen
Die seitlichen Querstangen an einer Knebeltrense verhindern das Verrutschen des Mundstücks und schützen damit auch die Mundwinkel des Pferdes.
3-Ring-Trense/Pessoa
Diese Gebissart wird für ihre Vielseitigkeit geschätzt, gehört jedoch zur Kategorie „scharfe Gebisse“, da je nachdem, an welchen Ring die Zügel geschnallt werden, ein stärkerer Druck ausgeübt werden kann.
Kandare
Kandaren kommen vor allem beim Dressurreiten zum Einsatz und zählen auch zu den scharfen Gebissen. Zu erkennen sind sie unter anderem an der Kinnkette, mit welcher der Reiter Druck auf die Kinngrube des Pferdes ausüben kann. In der Regel wird noch eine Unterlegtrense genutzt, sodass der Reiter zwei paar Zügel führt.
Ein gutsitzendes Trensengebiss sollte in der Regel jeweils einen halben Zentimeter aus beiden Seiten des Pferdemauls herausragen. Die Größe wird in Zentimetern angegeben und definiert dabei die Länge der Trense. Sie unterscheidet sich je nach Pferderasse und Maulgröße. Auch die passende Gebissstärke ist relevant. Diese wird in Millimetern angegeben und zeigt den Durchmesser der Stange an.
3. Unterschiedliche Materialien eines Trensengebisses
Für Pferdegebisse sind viele unterschiedliche Materialien erhältlich, die alle ihre eigenen Vor- und Nachteile aufweisen. Es lassen sich im Wesentlichen zwei Materialarten unterschieden:
- Weiche Gebisse aus Kunststoff, Gummi oder Leder: Manche Pferde reagieren allergisch auf Gebisse aus Metall, daher empfiehlt es sich, zu einem Mundstück aus einem weichen Material zu greifen. Diese Varianten sind im Vergleich zu Metall allerdings pflegeintensiver und können schneller Gebrauchsspuren aufweisen, für das Pferd sind sie in der Regel aber angenehm zu tragen.
Prüfen Sie bei einem Trensengebiss aus Kunststoff regelmäßig, ob keine Verletzungsgefahr für das Pferd besteht. In der Regel sind diese Varianten so aufgebaut, dass der Kunststoff einen Drahtkern ummantelt. Es kann dann vorkommen, dass sich scharfe Kanten bilden, sobald das Material abgekaut wurde.
- Harte Gebisse aus Metall: Die gängigsten Materialien sind verschiedene Metalle wie Edelstahl, Eisen oder Kupfer. Diese sind lange haltbar und sehr pflegeleicht. Kupfergebisse verfügen beispielsweise über einen Eigengeschmack, der das Pferd zum Speichelfluss und Kauen anregt.
4. Verschiedene Zaumzeug-Typen
Je nach Reitstil variiert auch die Art des Trensenzaumzeuges. Wir stellen Ihnen die üblichen Typen an Zaumzeug vor.
Schwedischer Trensenzaum
Das schwedische Zaumzeug ist unterpolstert und verfügt beim Verschnallen von Zügeln und Co. über Umlenkrollen, sodass der Gefahr vorgebeugt wird, Hautfalten des Pferdes einzuklemmen. Außerdem lässt sich diese Trense sehr fest verschnallen.
Englischer Trensenzaum
Beim Englischen Zaumzeug ist es charakteristisch, dass der Nasenriemen unterhalb des Jochbeins verschnallt und unter den Backenstücken durchgeführt wird. Das soll das Aufreißen des Pferdemauls verhindern.
Hannoverscher Trensenzaum
Dieser Reithalfter verfügt ebenfalls über einen Sperrriemen, damit seitliche Bewegungen des Pferdemauls, insbesondere des Unterkiefers, unterbunden werden. Im Gegensatz zum Englischen Zaum liegt der Sperrriemen höher auf.
Mexikanischer Trensenzaum
Hierbei handelt es sich um einen sogenannten Kreuzbandhalfter, weil sich zwei Sperrriemen auf der Pferdenase kreuzen. Die Lage der Riemen ist hoch, sodass weder Maultätigkeit noch Atmung des Pferdes behindert werden.
5. FAQ
Was sind Trensen?
In der Fachsprache ist eine Trense das Gebissstück eines Zaumzeugs. Umgangssprachlich wird aber häufig das gesamte Trensenzaumzeug bestehend aus Kopfgestell/Halfter, Gebissstück, Zügeln und Co. mit dem Begriff „Trense“ abgekürzt. Erfahren Sie in unserem Ratgeber genau, was Trensen sind und was Sie bei der Wahl beachten müssen.
Welches Trensengebiss ist die beste Wahl für mein Pferd?
Bei Trensengebissen können Sie im Wesentlichen zwischen verschiedenen Arten und Formen sowie Größen und Materialien unterscheiden. Welches Gebiss Sie für Ihr Pferd auswählen ist dabei nicht pauschal zu beantworten. Es kommt darauf an, welchen Reitstil Sie verfolgen, um welche Pferderasse es geht, wie groß das Pferdemaul ist, wie der Lehrstand von Pferd und Reiter ist und mit welchem Material Ihr Pferd am besten zurechtkommt. Die wichtigsten Kaufaspekte für Trensengebisse haben wir für Sie in unserem Ratgeber zusammengetragen.
Welches Trensenzaumzeug eignet sich für mein Pferd?
Welche Trense sich für Ihr Pferd eignet, ist nicht pauschal zu beantworten. Es gibt viele unterschiedliche Arten von Reithalftern wie Schwedisches, Hannoversches oder Mexikanisches Zaumzeug, die sich in den verschiedenen Riemenlängen, Formen und Verschnallungen unterscheiden und kombinieren lassen. Welches für Ihr Pferd von Vorteil ist, kommt auf den Lehrstand von Pferd und Reiter, Reitstil, Pferderasse, Kopfgröße und Vorlieben an. Erfahren Sie in unserem Ratgeber mehr über Trensen.
6. Verwandte Links
