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Werkzeuge: Das braucht der Handwerker
Um einfache handwerkliche Arbeiten zuhause erledigen zu können, empfiehlt es sich, einen Werkzeugkoffer mit allen wichtigen Utensilien zusammenzustellen, die wir Ihnen im Folgenden genauer vorstellen.
1. Werkzeuge
Bei der Nutzung von Werkzeugen sollten Sie stets die Angaben des Herstellers beachten, um einen sicheren Umgang damit zu gewährleisten. Im nächsten Absatz erklären wir Ihnen detailliert, welche Ausführungen für handwerkliche Tätigkeiten im Eigenheim nicht fehlen dürfen und was bei der Anschaffung und Verwendung zu beachten ist.
1.1 Werkzeug für alltägliche Handwerksarbeiten
Damit Sie einfache Aufgaben im Haushalt problemlos selbst erledigen können, empfiehlt es sich, eine Auswahl an Geräten zusammenzustellen. Hierzu zählen unter anderem:
- Akkuschrauber oder Bohrmaschine Bohrmaschine zum Anziehen von Schrauben und Setzen von Bohrlöchern (beispielsweise für die Befestigung eines Spiegels an der Wand)
- Hammer, zum Beispiel, um Nägel in die Wand zu schlagen
- Gummihammer für weiche Materialien wie beispielsweise Holz
- Nägel zur Befestigung von Bildern oder anderen Dekorationsartikeln
- Schraubendreher für das Festziehen und Lösen von Schrauben
- Zollstock und Wasserwaage für Messarbeiten
- Klebeband zum Abkleben oder Verschließen von Verpackungen
- Eine Auswahl an Zangen zum Greifen und Bewegen von beispielsweise Verschlüssen (Schlüssel-, Kombi- und Wasserpumpenzangen)
- Säge zum selbstständigen Durchtrennen eines Werkstücks
- Cuttermesser zum Schneiden
- Große Leiter und Klapptrittleiter für schwer erreichbare Stellen
- Heißklebepistole zur Befestigung unterschiedlicher Materialien
Kleinere Arbeiten im Eigenheim lassen sich mit dem passenden Werkzeug schnell selbst erledigen.
Wichtig: Achten Sie bei Ihren Werkzeugen auf das GS-Zeichen („geprüfte Sicherheit“). Dieses steht dafür, dass die Griffe nur eine geringe Konzentration an PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) aufweisen. Weisen die Griffe einen zu hohen Anteil der Stoffe auf, stellen sie eine Gesundheitsgefährdung dar.
1.2 Werkzeug zum Renovieren
Für Renovierungsarbeiten sind spezifische Werkzeuge vonnöten. Die folgende Tabelle zeigt, was Sie für die jeweiligen Arbeiten benötigen:
Arbeitsfeld | Ausgewählte Werkzeuge |
---|---|
Bodenverlegung | Hartgummi-Hammer, Laminatschneider oder Teppichmesser |
Streicharbeiten | Pinsel, Farbgitter, Rolle, Abdeckfolie, Schwämme, Bindemittel, Malerkrepp, Leiter |
Tapezieren | Tapeziertisch, Kleister, Tapeten, Tapetenbürsten, Tapetenschere, Tapetenmesser, Perforationswalze, Flächenhobel, Spachtel, Cuttermesser, Kleisterrolle |
Arbeiten an Stromleitungen | Spannungsprüfer |
Ein paar allgemeine Tipps zum Renovieren:
- Kontrollieren Sie die Werkzeuge, die Sie für das Renovieren benötigen, regelmäßig. Somit ist gewährleistet, dass die Utensilien einwandfrei funktionieren und die anfallenden Arbeiten sauber ausgeführt werden können.
- Nehmen Sie nicht selbst Reparaturarbeiten an Ihren Werkzeugen vor, solange Sie noch Garantie darauf haben. Meistens ist ein Reparaturservice von Seiten des Herstellers inbegriffen.
- Benötigen Sie bestimmte Werkzeuge nur einmal, können Sie diese auch für gewisse Zeit bei einem Baumarkt oder Fachhändler ausleihen.
1.3 Der ideale Werkzeugkoffer
Wer für die wichtigsten Arbeiten gut ausgestattet sein möchte, kann sich einen Werkzeugkoffer anschaffen, diese enthalten für gewöhnlich alle nötigen Arbeitsgeräte. Achten Sie jedoch auf eine hohe Qualität, da Verarbeitung und Umfang der Ausstattung stark schwanken.
Welche Teile unbedingt hineingehören und auf welche Qualitätsmerkmale Sie achten sollten, können Sie im Folgenden nachlesen:
Werkzeug | Qualitätsfaktoren |
---|---|
Hammer | Mindestens 300 g schwer, Hammerkopf fest mit dem Schaft verbunden |
Universalsäge | Einwandfreie Sägeleistung, ergonomischer Griff |
Schraubendreher | Stabilität (kein Verbiegen oder Brechen), ergonomischer Griff |
Ratsche | Präzise gefertigt, Zähne dürfen nicht abbrechen |
Zangen ( Seitenschneider, Spitzzange, Kombizange ) | Aus Stahl, ergonomisch, stabile Verzahnung |
Werkzeuge für Messarbeiten | Genaue Skala, möglichst bruchsicher |
2. Werkzeugpflege
Damit die Werkzeuge möglichst lange ihr volles Potenzial entfalten können, sollten diese regelmäßig überprüft und entsprechend gewartet werden.
2.1 Aufbewahrung und Wartung Ihres Werkzeugs
Die Pflege beginnt bereits bei der Aufbewahrung. Dabei haben Sie verschiedene Möglichkeiten:
- Utensilien für ein leichtes Wiederfinden kleiner Teile und zum Schutz vor Staub in Werkzeugkoffer oder Aufbewahrungsboxen verstauen
- Hammer und Sägen an offene Regale hängen
Wichtig: Die Aufbewahrung sollte stets an trockenen Orten erfolgen. Andernfalls bildet sich leicht Rost. Darüber hinaus darf das Werkzeug nie lose gelagert werden: Vor allem Präzisionswerkzeug verkeilt oder stumpft ab, wenn es nicht fixiert wird und immer irgendwo aneckt.
Werkzeug | Vorgehen bei Abnutzung |
---|---|
Werkzeuge mit Gelenken (Zangen, Scheren etc.) | Gelenke nachziehen, Gelenke regelmäßig ölen (Präventiv-Schutz vor Korrosion) |
Universalsäge | Regelmäßige Reinigung der Klingen, Nachschärfen stumpfer Klingen |
Gelenklose Werkzeuge (Hammer, Meißel, Schraubenzieher etc.), Schlagflächen schleifen, Grate entfernen |
2.2 Besonderheiten bei Elektrowerkzeugen
Damit Ihre Elektrowerkzeuge eine lange Lebensdauer haben, sollten Sie einige Pflegehinweise beachten:
Bei der Pflege von Elektrowerkzeug gibt es einige besondere Aspekte zu beachten.
- Nach der Benutzung mit einem feuchten Tuch reinigen und anschließend trocken reiben
- Gegen Korrosion und für eine gute Schmierung regelmäßig „MoS2-Spray“ äußerlich auftragen
- Öffnungen und Kühlerschlitze mit einem feinen Tuch sanft reinigen
- Sofern das Bohrfutter ausgeschlagen ist, elektrische Bohrmaschinen der Präzision wegen austauschen
- Anschlag bei Kreissägen auf Rechtwinkligkeit prüfen (Justierschrauben in kleinen Stufen wieder im 90°-Winkel ausrichten)
Der richtige Umgang mit Akkus:
- Akkus geben auch im Ruhezustand Energie ab, insbesondere dann, wenn diese zu heiß gelagert werden. Achten Sie also darauf, dass Sie Elektrowerkzeuge möglichst kühl aufbewahren.
- NiCd- Akkus“ (Nickel-Cadmium-Zellen) müssen immer erst voll entladen werden, bevor sie wieder aufgeladen werden.
- „NiMh-Akkus“ (Nickel-Metallhydrid-Zellen) benötigen hingegen kein vollständiges Entladen und weisen eine höhere Lebensdauer auf.
3. Sicheres Arbeiten mit Ihrem Werkzeug
Wer in den eigenen vier Wänden oder im heimischen Garten mit Werkzeugen arbeitet, lässt die Sorgfalt und Konzentration vermissen, die professionelle Handwerker auf der Arbeit an den Tag legen. Dabei gibt es einige grundlegende einfache Regeln, die das Unfallrisiko massiv eingrenzen:
3.1 Das richtige Werkzeug
- Setzen Sie Werkzeuge nur für ihren vorgesehenen Einsatzzweck ein. Ansonsten kann es zu Materialschäden oder Verletzungen kommen.
- Prüfen Sie jedes Werkzeug vor dem Arbeiten. Insbesondere Kabel und Stecker sollten keine Beschädigungen aufweisen, da Stromschläge zu ernsthaften Verletzungen führen können.
- Elektrowerkzeuge sollten jederzeit über eine ausreichende Akkuladung verfügen: Ein schwacher Elektrobohrer beispielsweise könnte sich in der Wand verkeilen und zu Finger- sowie Handprellungen führen.
- Auch Schneidewerkzeuge sollten scharf sein, um die Verletzungsgefahr zu verringern.
3.2 Gewissenhaftes Arbeiten
Abgesehen von Werkzeug in einwandfreiem Zustand zählt der eigene Umgang damit zu den wichtigsten Komponenten in puncto Sicherheit. Es gilt demnach, die folgenden Punkte zu beachten:
- Lange Haare nach hinten binden
- Ringe, Ketten und ähnliches abnehmen
- Einstellarbeiten oder Futterwechsel nur im Stillstand des Werkzeugs vornehmen
- Bohrer, Schleifmaschinen oder ähnliches immer mit zwei Händen anfassen. Das Gerät dabei nur vom Körper weggewandt anwenden.
- Für einen guten Stand bei allen Arbeiten sorgen: Stehen Sie nicht auf Bierkästen, Küchentischen oder Haushaltsboxen. Wählen Sie stattdessen stabile Leitern, die mit Prüfsiegeln wie GS („geprüfte Sicherheit“) oder TÜV versehen sind.
- Das Werkzeug sollte ein gewisses Grundgewicht, eine gute Verarbeitung und abgerundete Kanten aufweisen.
3.3 Die richtige Ausrüstung
Auch der Körper sollte direkt geschützt werden. Dabei ist es stark von der Arbeit an sich abhängig, welcher zusätzliche Schutz angebracht ist:
Bei allen Arbeiten mit Werkzeug sollte die richtige Schutzkleidung getragen werden.
- Schutzbrille bei allen Arbeiten, bei denen Späne entstehen (vor allem bei Säge- und Schleifprozessen)
- Feste Arbeits- bzw. Sicherheitsschuhe
- Arbeitsschürze (vor allem bei Arbeiten mit Hitze, z. B. Schweißarbeiten)
- Bohrer, Schleifer oder ähnliches immer mit zwei Händen anfassen. Das Gerät dabei nur vom Körper weggewandt anwenden.
- Handschuhe bei Arbeiten mit Hitzeentwicklung und beim Sägen, allerdings nicht bei Dreharbeiten wie Bohrungen (hier besteht großes Verletzungspotenzial, da die Hand ins Futter geraten und der Stoff sich verheddern könnte)
- Arbeits- bzw. Werkhosen
4. FAQ
Was kann ich selber machen, was muss zum Fachmann?
Selbst ungeübte Heimwerker können mit Schraubenzieher, Inbusschlüssel, Hammer und Nagel umgehen. Bei Sägearbeiten und Bohrungen sollten praktische Kenntnisse vorliegen oder aber Sie haben eine helfende Hand an Ihrer Seite. Alle Arbeiten an Strom-, Gas- und Wasserleitungen sowie Löten und Schweißen müssen unbedingt von einem Handwerker durchgeführt werden.
Wie entsorge ich Handwerkzeug?
Sollte ein Handwerkzeug unbenutzbar sein, müssen Sie dieses fachgerecht entsorgen. Generell gilt, dass defektes Werkzeug im Zweifel frühzeitig entsorgt werden sollte, da lockere Halterungen oder stumpfe Ausführungen zu Schäden und/oder Verletzungen führen könnten. Außerdem sinkt bei abgenutztem Werkzeug die Arbeitsgeschwindigkeit.Generell kann kleineres Handwerkzeug in den Restmüll gegeben werden. Nicht erlaubt sind Werkzeuge, die mit Chemikalien in Berührung gekommen sind, die nicht für den Restmüll geeignet sind, zum Beispiel Farbe, Lösungsmittel oder ähnliches. Diese müssen in den dafür geeigneten Sondermüll gegeben werden.
Was tun bei Schwindelgefühl durch Gase?
Wer streicht, Autolacke aufträgt oder Chemikalien bei der Reinigung oder beim Kleben einsetzt, sollte dies immer in gut belüfteten Räumen, wenn nicht sogar draußen, tun. Zudem empfiehlt sich stets das Tragen eines geeigneten Mundschutzes. Sollten Sie die Dämpfe dennoch zu lange einatmen und sich schwindlig fühlen, ist es ratsam, die Arbeit sofort zu beenden, sich an der frischen Luft aufzuhalten und Wasser zu trinken. Dies gilt auch bei Kopfschmerzen, Atemnot oder Übelkeit. Bei anhaltendem Schwindelgefühl ist der Besuch eines Krankenhauses empfehlenswert. Auf allen Chemikalien stehen Schutz- und Gefahrenhinweise, die aufzeigen, ob und inwieweit der eingesetzte Stoff gesundheitsschädigend ist. Diese Hinweise gilt es zu beachten und bei Unkenntnis der Symbole beim Hersteller oder im Internet nachzuforschen.
5. Verwandte Links
