Wintergemüse wird entsprechend seines Namens vorrangig in der kalten Jahreszeit verzehrt, da dies den Zeitpunkt der Ernte darstellt. Durch ihre ausgesprochen guten Lagerfähigkeiten können sie oftmals den ganzen Winter über gegessen werden. Sie stellen die nachhaltige Alternative zu Gemüse dar, das im Sommer und Frühling geerntet wird und in den Wintermonaten lange Wege nach Deutschland zurücklegen muss, ehe es im Handel erhältlich ist. Welche Wintergemüse-Sorten es gibt und wie Sie diese selbst anbauen oder zu leckeren Rezepten verarbeiten, erfahren Sie hier.
Einen großen Anteil an Wintergemüse machen die verschiedenen Kohlsorten aus: Von Grünkohl über Chinakohl bis hin zu Wirsing und Blumenkohl wird der Großteil in den Herbst- und Wintermonaten geerntet.
Darüber hinaus sind Knollen- und Wurzelgemüse-Sorten saisonale Highlights im Winter, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten. Dazu zählen unter anderem:
Auch ausgewählte Salatsorten werden im Winter geerntet, dazu zählen:
Wintergemüse lässt sich vielfältig verarbeiten: So können Sie die einzelnen Sorten zum Beispiel einfach in Scheiben schneiden, mit Rosmarin oder Thymian würzen und in den Backofen geben. Das Ofengemüse wärmt während der kalten Jahreszeit von innen, versorgt Sie mit wichtigen Nährstoffen und ist schnell zubereitet. Doch auch andere Gerichte sind damit möglich, wir haben eine Auswahl für Sie zusammengestellt:
Leckere Grünkohl-Pasta
Was Sie für eine Portion benötigen:
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Vegetarische Frühlingsrollen mit Chinakohl
Was Sie für eine Portion benötigen:
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Winterliches Schweinefilet mit Rosenkohl
Was Sie für eine Portion benötigen:
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Sich saisonal zu ernähren und dementsprechend im Winter auf Wintergemüse zurückzugreifen, ist mit zahlreichen Vorteilen verbunden. Welche das genau sind, haben wir anschaulich für Sie zusammengestellt:
Sie tun etwas Gutes für die Umwelt.
CO2-Emissionen und Verpackungsmüll werden durch den Verzehr von regionalen und saisonalen Lebensmitteln deutlich reduziert. Sie wachsen auf natürliche Art und Weise in unmittelbarer Nähe, sodass kein weiter Transport anfällt.
Sie sparen Geld.
Gerade weil lange Transportwege entfallen und Lebensmittel in ihrer Saison in sehr großen Mengen vorhanden sind, ist Wintergemüse im Winter recht günstig.
Jahreszeit-typische Lebensmittel sind sehr nährstoffreich und erfüllen ganz bestimmte Zwecke.
Sie legen großen Wert auf eine gesunde Ernährung? Bei der Ernte von Wintergemüse in der kalten Jahreszeit können Sie sicher sein, dass dieses unter besten Bedingungen gewachsen ist. Außerdem erfüllen saisonale Lebensmittel jederzeit einen bestimmten Zweck innerhalb der jeweiligen Jahreszeit. Während im Sommer Gurke, Himbeeren oder Erdbeeren an den heißen Tagen viel Flüssigkeit spenden, sind es im Winter vor allem Vitamin D reiche Bestandteile, wie zum Beispiel Rotkohl, die der Körper benötigt.
Der Geschmack der Lebensmittel ist besser.
Regionale und saisonale Lebensmittel werden erst in reifem Zustand geerntet, sodass sich der Geschmack vollends entfalten kann. Bei Ware aus anderen Ländern werden die Gemüse- und Obstsorten hingegen oftmals in unreifem Zustand verschickt.
Selbstverständlich können Sie Ihr Wintergemüse auch selbst anbauen, sofern Sie über einen eigenen Garten oder Balkon verfügen. Die einzelnen Sorten zeichnen sich durch ihre frostharten Eigenschaften aus und erlangen durch die Minustemperaturen oftmals erst ihren guten Geschmack.
Welche Wintergemüse- und Winterobst-Sorten in welchem Monat Saison haben, können Sie den nachfolgenden Grafiken entnehmen:
Welche Dinge Sie beim Anbau der wichtigsten Wintergemüse-Sorten beachten müssen, erfahren Sie hier:
Grünkohl
Grünkohl verträgt winterliche Temperaturen sehr gut und erhält gerade unter diesen Umständen den besten Geschmack. Er sollte in humusreichem Boden im Abstand von 40 mal 80 Zentimetern zwischen Juni und Juli ausgepflanzt werden und ist in ein bis sechs Monaten nach der Pflanzung erntereif.
Rote Bete
Rote Bete kann frühestens zwischen April und Mai ausgesät werden. Der Reihenabstand sollte 20 Zentimeter oder mehr betragen. Ein regelmäßiges Hacken ist erforderlich. Geerntet werden kann sie nach drei bis vier Monaten und bleibt bis in den Winter hinein frisch.
Chicorée
In stickstoffarmen Böden und an einem sonnigen Standort gedeiht der Chicorée am besten: Er kann im Mai in einem Abstand von etwa 25 Zentimetern zwei bis drei Zentimeter tief ausgesät werden. Mitte September können die Wurzeln ausgegraben und die einzelnen Chicorées auf dem Beet platziert werden, solange die Wurzeln sich noch mittels Nährstoffen aus den Blättern versorgen (etwa zwei Tage lang). Im Anschluss geben Sie den Chicorée am besten in einen mit Sand gefüllten Eimer in den Keller. Stecken Sie hierfür die Wurzeln in den Sand und warten Sie, bis das Gemüse neu austreibt. Beachten Sie, dass in dieser Zeit kein Licht an das Wintergemüse gelangen sollte.
Pastinaken
Die Aussaat von Pastinaken beginnt bereits ab März, da die Entwicklungszeit verhältnismäßig lang ausfällt. Die Reihen sollten 40 Zentimeter voneinander entfernt sein. Die Samen werden etwa zwei Zentimeter tief in einem Abstand von zehn Zentimetern in die Erde gegeben. Beachten Sie, dass ein regelmäßiges Hacken erfolgen muss, um Unkrautbefall zu vermeiden. Im September ist die Pastinake erntereif.
Steckrüben
Steckrüben werden von Juni bis Juli in Reihen mit 40 Zentimetern Abstand ausgesät. Sie können ab September geerntet werden. Steckrüben zählen zu den Gemüsesorten, die durch Frost einen süßeren Geschmack erhalten.
Schwarzwurzeln
Die Samen der Schwarzwurzel können ab April zwei Zentimeter tief in den Boden gegeben werden. Die Erntezeit beginnt ab Oktober: Das Wintergemüse muss dann lediglich ausgegraben werden.
Möglich ist beispielsweise, ein wenig pürierte Pastinake in den Brei für Ihr Baby zu mischen. Da diese jedoch einen ausgeprägten Eigengeschmack hat, sollten Sie auf die Dosierung achten. Darüber hinaus können Sie auf Rote Bete, Fenchel oder Schwarzwurzel zurückgreifen.
Ja, das Anbauen von Wintergemüse auf dem Balkon ist durchaus möglich, allerdings benötigen Sie hierfür sehr große Pflanzkübel und eine ausreichende Lichtzufuhr, um optimale Wachstumsbedingungen schaffen zu können.
Wurzelgemüse wie Rote Bete, das vorrangig zum Wintergemüse zählt, sollte immer kühl und feucht gelagert werden. Besonders empfehlenswert als Standort ist dementsprechend der Keller, da dieser in der Regel eine hohe Luftfeuchtigkeit aufweist und die Temperatur nicht über sieben Grad Celsius hinausgeht.
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