Spektrum A+++ bis D
Bekanntheit und Erfolg erreichte das Unternehmen mit der Entwicklung und Herstellung von Mobilfunkgeräten. Eine ganze Generation Jugendlicher spielte das Mobilegame "Snake" auf dem Nokia-Modell 6110. Mit den Zifferntasten steuerten sie eine ständig wachsende Pixelschlange auf dem Bildschirm. Diese Schlange setzte sich durch und war auf mehreren Millionen der Folgemodelle installiert. Das Spiel wurde der Klassiker.
Das Unternehmen wurde 1865 in Finnland als Papierfabrik gegründet. Zur Herstellung von Reifen und Gummistiefeln ließ der Besitzer ein weiteres Werk nahe der Stadt Nokia bauen. Der Einstieg in die Telekommunikationsbranche begann 1963 mit Militärtelefonen. Hauptsitz des Unternehmens war Espoo in Finnland. Es folgte ein beispielloser Aufstieg zum Marktführer der Mobiltelefonbranche. Die Aktien waren in den Leitindizes der großen Börsen notiert. Der Konzern hatte weltweit ebenfalls Produktionsstätten für Netzwerk- und Unterhaltungstechnik.
Weil die Entwickler den Smartphoneboom verschlafen hatten, brachen die Absatzzahlen für Mobiltelefone der Marke drastisch ein. Die Konkurrenzunternehmen übernahmen die Marktführung. Ab 2011 arbeiteten Nokia und Microsoft zusammen. Die beiden angeschlagenen Unternehmen wollten alte Marktanteile zurückerobern. Der Mobiltelefonriese verkaufte seine Handy- und Dienstleistungssparte an Microsoft. 2013 wechselten Patente und andere Lizenzen den Besitzer. Die neuen Smartphone wurden mit dem Windows Phone Betriebssystem ausgerüstet und der US-Konzern übernahm das gesamte Handygeschäft. 2014 verschwand die Marke Nokia als Mobiltelefonanbieter und existierte als Netzwerkausrüster weiter.
Durch Einführung des digitalen GSM-Standards entstand in Deutschland Anfang der 1990er Jahre der Mobilfunkmarkt. Es gab das D1-Telekomnetz und das D2-Mannesmannnetz. Diese fortschrittliche Technologie löste großen Bedarf an Mobiltelefonen aus. Der veränderte Arbeitsmarkt mit wachsenden Pendlerzahlen trug zum Erfolg bei. Der Preis für die Nutzung war hoch. Anfangs kauften Geschäftsleute die Handys. Die Aufteilung des Marktes unter vier großen Handyherstellern begann. Mit Bedienerfreundlichkeit, langer Akkulaufzeit und geringer Störanfälligkeit waren die Erfolgsmodelle der Finnen beinahe ein Selbstläufer. Sie wurden inzwischen auch in Deutschland produziert und im westfälischen Ratingen entwickelt. Ein gekoppelter Verkauf von Handys und Telefonverträgen durch die Netzbetreiber steigerte den Erfolg zusätzlich und die Geräte wurden günstiger.
Das Unternehmen spezialisierte sich auf Netzwerkdienste während die Mobiltelefonsparte von Microsoft aufgekauft wurde. Außerdem kamen auch Kartendienste für die Navigation auf Mobiltelefonen dazu. Der Dienst HERE funktioniert sogar ohne Internetverbindung. Die Fusionierung auf diesem Markt geht weiter. Nokia und Alcatel-Lucent arbeiten jetzt gemeinsam.