Malzkaffee gelangte vor allem im 18. Jahrhundert zu großer Popularität in deutschen Landen: Unter Friedrich dem Großen konnte sich das gemeine Volk richtigen Kaffee kaum leisten, weshalb die Menschen nach einer Alternative suchten. Diese fanden sie in Getreidekaffee, für dessen Herstellung keine Kaffeebohnen benötigt werden. Eine beliebte Variante war und ist auch heute noch der Malzkaffee.
Malzkaffee oder Gerstenkaffee ist ein Kaffee-Ersatzprodukt, das nicht aus Kaffeebohnen, sondern Getreide besteht. Als Grundlage für das koffeinfreie Getränk dient Gerste, die bei der Herstellung in Wasser eingelegt, zum Keimen gebracht und somit gemälzt wird. Es entsteht Malzzucker, der karamellisiert, wenn die Gerste im nächsten Schritt geröstet wird. Je nach Rezeptur können weitere Getreidearten wie Roggen enthalten sein. Farbe und Geschmack von Malzkaffee erinnern an normalen Bohnenkaffee, allerdings wird er oft als bekömmlicher empfunden, da weniger Bitterstoffe enthalten sind.
Sie können Malzkaffee sowohl als lösliches Instant-Pulver als auch als gemahlenes Pulver für herkömmliche Kaffeefilter erwerben. Traditionell wird das Getränk mit heißem Wasser zubereitet, das auf das Pulver gegossen wird. Probieren Sie aber auch andere Variationen aus, indem Sie statt des Wassers oder zusätzlich zu diesem alternative Zutaten verwenden, etwa:
Darüber hinaus bieten verschiedene Hersteller bereits fertige Mischungen an, die meist zur Hälfte aus Malz- und Bohnenkaffee bestehen.
Tipp: Auch Eiskaffee können Sie ganz leicht mit Malzkaffee herstellen – die ideale Alternative für alle, die sich bei hohen Temperaturen koffeinfrei erfrischen wollen!
Malzkaffee und Getreidekaffee unterscheiden sich im Geschmack, was vor allem an der Herstellung liegt: Für Getreidekaffee werden die Grundzutaten nicht in Wasser eingelegt und gemälzt, weshalb kein Malzzucker entsteht. Dadurch fällt der Geschmack im Vergleich zum Malzkaffee bitterer aus. Beide Ersatz-Kaffeesorten beinhalten kein Koffein, weshalb Sie sie problemlos beispielsweise am Abend genießen können.
Manchmal wird Malzkaffee auch als Muckefuck bezeichnet, wobei dieser Begriff in Wahrheit umfassender ist: Unter ihm kann nahezu jeder Kaffee-Ersatz oder Ersatzkaffee zusammengefasst werden, der nicht aus Kaffeebohnen hergestellt wird. Hierzu zählen also ebenso Getreide- und Zichorienkaffee, der aus den Wurzeln der Gemeinen Wegwarte gewonnen wird und auch als Landkaffee bekannt ist. Als Basis können unter anderem dienen:
Gelegentlich wird auch der Begriff Kornkaffee verwendet.
Ja, Sportler können problemlos auf Malzkaffee zurückgreifen. Durch die Kombination aus Kohlenhydraten und Malzzucker haben einige Menschen nach einem Malzkaffee das Gefühl, fitter zu sein und mehr Energie zu haben.
Genau wie bei Kaffee aus Bohnen müssen Sie auch bei Malzkaffee nicht auf Bio verzichten: Viele Hersteller achten darauf, dass ihre Produkte in Bio-Qualität produziert werden.
Nachfolgend finden Sie einige der bekanntesten Markenhersteller von Malzkaffee, aber auch Getreidekaffee sowie eine Auswahl ihrer Produkte.
Röstfein
Nestlé Caro
Ein weiterer Markenhersteller von Malzkaffee ist Alnatura.
Friedrich der Große war indes nicht der einzige Grund, weshalb die Menschen in Deutschland und Europa auf den Geschmack des Malzkaffees kamen. Hierfür lassen sich noch weitere Ursachen ausmachen:
Zwar waren Malz- und Getreidekaffee lange Zeit nur Ersatzgetränke, um den Mangel an echtem Kaffee auszugleichen. Wer deshalb jedoch denkt, es handele sich automatisch um einen finanziell wie geschmacklich minderwertigen Ersatz, der irrt: Malzkaffee besitzt ein sehr mildes, süßliches Aroma und wird noch heute von vielen Genießern gerne getrunken!
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