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Du möchtest ein Loch in Beton bohren, weißt jedoch nicht, was du dafür benötigst und wie das funktioniert? Wir erklären dir, welches Werkzeug dafür am besten geeignet ist und wie du dein Vorhaben schnell und einfach umsetzen kannst.
1. Vorbereitungen für das Bohren in Beton
Wenn du ein Loch in eine Wand oder die Decke bohren möchtest, solltest du zunächst prüfen, um welches Material es sich handelt, damit du die richtige Bohrmaschine sowie den richtigen Bohrer wählen kannst. Dabei kannst du wie folgt vorgehen:
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Klopfen
Klopfe die Wand an der gewünschten Stelle ab. Klingt der Ton dabei dumpf oder hohl, handelt es sich vermutlich um Gipskarton, eine MDF-Platte oder ein ähnliches Material. Ist die Wand hingegen massiv, kannst du mit einer Probebohrung herausfinden, woraus sie besteht. -
Anbohren
Bohre an der gewünschten oder an einer unauffälligen Stelle ein kleines Loch. Beachte dabei zwei Dinge: Es muss sichergestellt werden, dass dort keine Leitungen verlaufen und das Loch muss tief genug sein, damit du durch den Putz auf die eigentliche Wand triffst.
Anhand des Bohrmehls lässt sich abschätzen, um welches Material es sich handelt. Dementsprechend kannst du den passenden Bohrer wählen:
2. Wahl der richtigen Bohrmaschine und Bohrer
Für den Erfolg beim Bohren in Beton sind zwei Aspekte maßgeblich:
Beton ist ein Gemisch aus mehreren Materialien und kann auf unterschiedliche Art und Weise angesetzt werden. Je nach Mengenverhältnis der Zutaten weist er unterschiedliche Eigenschaften auf und kann härter oder weicher sein. Darüber hinaus gibt es noch Stahlbeton: Dieser enthält im Inneren eine Stahlkonstruktion aus sogenanntem Armierungs- oder Bewehrungsstahl. Der Stahl macht das Material in sich stabiler, erschwert jedoch den Bohrvorgang, wenn man auf den Stahl trifft.
Daher gilt grundsätzlich: Je härter der Beton beschaffen ist und je größer der gewünschte Bohrdurchmesser ausfällt, desto besser müssen die Bohrmaschine und der verwendete Bohrer sein.
In diesem Abschnitt stellen wir dir unterschiedliche Bohrmaschinentypen sowie ihre Eignung zum Betonbohren vor und erklären zudem, worauf es bei der Wahl des Bohrers ankommt.

Um in Beton bohren zu können, muss die Maschine über eine zuschaltbare Schlagfunktion verfügen.
1. Akkuschrauber
In der Regel eignen sich Akkuschrauber nur zum Ein- und Rausdrehen von Schrauben sowie zum Bohren von Löchern in weiche Materialien wie etwa Holz. Verfügt das Gerät jedoch über eine Schlagfunktion, lassen sich mit ihm auch kleine Löcher in Beton realisieren.
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2. Schlagbohrmaschinen
Je nach Leistungsfähigkeit lassen sich mit Schlagbohrmaschinen Löcher mit einem Durchmesser von bis zu 12 Millimetern in Beton bohren. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass im Falle von dicken, tiefen Bohrlöchern sowie bei Stahlbeton auf einen Bohrhammer zurückgegriffen werden sollte.
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3. Bohrhämmer
Bohrhämmer sind die ideale Wahl für Betonwände: Sie bieten eine besonders hohe Bohr- beziehungsweise Schlagleistung und erleichtern das Bohren in Beton somit ungemein. Zudem eignen sie sich bei der Verwendung von geeigneten Bohrern auch zum Bohren von Stahlbeton.
Allerdings haben sie auch zwei Nachteile: Zum einen können nur spezielle Bohrer verwendet werden, die einen zur Aufnahme des Bohrfutters passenden Bohrerschaft haben (SDS-plus oder SDS-max). Zum anderen eignen sich Bohrhämmer nur für Materialien wie Beton und Stein, sodass sich die Anschaffung nur lohnt, wenn man öfter große Löcher in Wände und Co. bohren möchte. Andernfalls empfehlen wir den Kauf eines leistungsfähigen, universellen Schlagbohrers, bei dem sich die Schlagfunktion ein- und ausschalten lässt. Mit diesem Gerät lassen sich dann (fast) alle Materialien bearbeiten.
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Beton bohren: Diese Bohrer eignen sich
Um Löcher in Beton zu bohren, kannst du auf vier unterschiedliche Bohrerarten zurückgreifen:

Bohrerarten im Vergleich: Betonbohrer, Metallbohrer, Holzbohrer (v. l. n. r.)
Tipp: Beim Kauf von Bohrern kommt es auf den verwendeten Stahl und die Anzahl der Schneiden an. Hierbei gibt es enorme Qualitätsunterschiede, die sich häufig im Preis widerspiegeln. Wir empfehlen dir, hier mehr Geld zu investieren, da sich diese Investition doppelt auszahlt: Sehr gute Bohrer erleichtern die Arbeit ungemein. Zudem können bei günstigen Ausführungen die Schneiden schnell abbrechen, stumpf werden oder die Bohrer ausglühen, was sie unbrauchbar macht.
3. Wahl der richtigen Dübel
Bei der Wahl geeigneter Dübel solltest du insbesondere auf die folgenden Aspekte achten:
Dabei solltest du dich an die Herstellerangaben zur Tragfähigkeit halten. Darüber hinaus spielen diese Punkte eine wichtige Rolle:
Beton bohren: Diese Dübel eignen sich
Grundsätzlich gibt es drei unterschiedliche Dübelarten, die sich für die Verwendung in Beton eignen:
Beim Flüssigdübel wird ein Gemisch aus zwei Komponenten in das Bohrloch gespritzt. Nach dem Aushärten können Schrauben in das Material gedreht werden.
Tipp: Je nach Verwendungszweck kannst du anstelle von Dübeln und Schrauben auch auf Betonschrauben und Bolzenanker zurückgreifen, um Objekte an der Wand zu befestigen.
4. Beton bohren: Schritt-für-Schritt-Anleitung
In diesem Abschnitt erklären wir dir Schritt für Schritt, wie du einfach und schnell ein Loch in Beton bohren kannst. Dazu brauchst du:

Diese Utensilien werden benötigt.
1. Bohrstelle prüfen
Bevor du mit dem Bohren beginnst, solltest du unbedingt sicherstellen, dass die gewünschte Stelle geeignet ist. Dabei gilt es zu prüfen, ob in unmittelbarer Nähe Leitungen verlaufen. Dazu zählen insbesondere
Hinweis: In der Regel verlaufen Stromleitungen immer horizontal und vertikal beziehungsweise parallel zu Steckdosen und Lichtschaltern. Allerdings ist dies nicht immer der Fall und auch in Bereichen um Türrahmen, Fenster und in Zimmerdecken ist zusätzliche Vorsicht geboten.
Zur Sicherheit sollte daher stets ein Fachmann befragt werden. Alternativ kann der Verlauf verschiedener Leitungsarten in Wänden mit speziellen Ortungsgeräten geprüft werden.

Das grüne Licht des Ortungsgeräts zeigt an, dass sich keine Leitungen in der Nähe befinden.
2. Bohrloch anzeichnen
Du kannst die gewünschte Position mit einem Bleistift markieren. Um ein Abrutschen zu vermeiden, ist es gegebenenfalls ratsam, die Stelle anzureißen oder zunächst mit einem kleinen Bohrer wenige Millimeter vorzubohren. Ebenso kannst du vor dem Bohren etwas Klebeband oder Malerkrepp anbringen, welches ein Verrutschen der Bohrerspitze beim Ansetzen verhindert.

Zunächst wird die Stelle für das Bohrloch markiert.
3. Bohrtiefe festlegen
Die benötigte Bohrtiefe ist vom geplanten Zweck und dementsprechend vom gewählten Dübel abhängig. In der Regel kannst du Länge und Durchmesser des Dübels addieren, um die benötigte Tiefe des Bohrlochs zu ermitteln.
Tipp: Beachte stets die Angaben des Dübelherstellers.
Sofern die gewählte Bohrmaschine über einen Tiefenanschlag verfügt, kannst du diesen passend zur benötigten Länge einstellen. Alternativ kannst du den Bohrer an der entsprechenden Stelle mit Krepp- oder Isolierband umwickeln, um die Bohrtiefe zu markieren.

Die Markierung am Bohrer hilft, nicht unnötig tief zu bohren.
4. Ansetzen und bohren
Damit beim Bohren in den Beton möglichst wenig Dreck verursacht wird, sollte dir idealerweise eine zweite Person helfen und ein Staubsaugerrohr unmittelbar unter die Bohrstelle halten, um den gröbsten Bohrstaub direkt abzusaugen. Wenn du allein bist, kannst du alternativ einen Briefumschlag oder einen Gefrierbeutel mit Klebeband unter dem Loch befestigen, in dem sich das Bohrmehl sammeln kann.

Der Briefumschlag fängt den gröbsten Schmutz auf.
Nimm zum Bohren einen festen Stand ein: Führst du die Bohrmaschine mit der rechten Hand, sollte ebenfalls der rechte Fuß vorne stehen; bei Linkshändern der linke Fuß. Stelle die Schlagfunktion ein, setze den Bohrer in einem rechten Winkel an und beginne mit dem Bohrvorgang.
Tipp: Es ist wichtig, nicht zu viel Druck auszuüben, sondern den Schlagbohrer die Arbeit machen zu lassen. Zu hoher Druck sorgt dafür, dass die Schläge nicht richtig ausgeführt werden können, wodurch der Bohrvorgang erschwert wird. Dies gilt insbesondere für Bohrhämmer, bei denen der Druck noch geringer ausfallen sollte – insbesondere, wenn man im Beton auf Stahl trifft.
Bohre anschließend bis zur gewünschten Tiefe und ziehe den Bohrer am Ende aus der Wand. Dabei sollte sich dieser langsam weiterdrehen, damit er sich nicht verhakt.

Mit leichtem, gleichmäßigem Druck gelingt das Bohren in Beton.
5. Bohrloch nachbereiten
Um den bestmöglichen Halt des Dübels zu gewährleisten, sollte das Bohrloch möglichst ganz von Betonresten befreit werden. Dazu kannst du das Loch aussaugen, mit einem Stab reinigen oder ausblasen. Dies gilt insbesondere bei der Verwendung von Spritz- beziehungsweise Flüssigdübeln.
Nachdem der Dübel im Loch platziert wurde, ist der korrekte Sitz zu prüfen, um festzustellen, ob er richtig hält und das Loch nicht ausgerissen ist. Andernfalls sollte es mit Spachtelmasse gefüllt und der Dübel danach hineingedrückt werden.

Der Dübel muss exakt sitzen.
6. Objekt aufhängen
Zuletzt kannst du die Schraube eindrehen und das gewünschte Objekt daran befestigen.

Die Größe der Schraube ist passend zum Dübel zu wählen.
FAQ
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Welche Bohrer eignen sich für Beton?
Für Beton sind spezielle Betonbohrer die richtige Wahl. Je nach Größe des Bohrlochs kann ein Akkuschrauber mit Schlagfunktion, eine Schlagbohrmaschine oder ein Bohrhammer verwendet werden. Die verwendeten Bohrer müssen vom Schaft zur jeweiligen Maschine passen. Mehr dazu erfährst du in unserer Beratung.
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Welche Bohrer eignen sich für Stahlbeton?
Stahlbeton stellt aufgrund der Materialzusammensetzung von Beton und Stahlelementen besonders hohe Ansprüche und lässt sich nur mithilfe eines Bohrhammers und geeigneter Bohrer für Stahlbeton bearbeiten.
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Wie bohre ich Beton?
Beim Bohren in Beton gibt es verschiedene Aspekte, die berücksichtigt werden müssen. Dazu zählen insbesondere die Wahl einer geeigneten Bohrmaschine und passender Bohrer. Wie du dabei genau vorgehen solltest, um das Vorhaben umzusetzen, haben wir in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung für dich zusammengefasst.
So kannst du in Beton bohren – Zusammenfassung
Um erfolgreich und möglichst einfach ein Loch in Beton zu bohren, benötigst du die richtige Ausstattung.
Glossar