Osterbräuche aus aller Welt
Welches Tier kommt in Australien?
Leckere Schokoladen-Hasen? Die müssen Osterfans in Australien lange suchen. Denn dort werden nicht die süßen Langohren verputzt, sondern der Bilby: ein Kaninchennasenbeutler, nachgebildet aus Schokolade. Was dahinter steckt: Europäische Siedler brachten Mitte des 19. Jahrhunderts Wildkaninchen mit auf den Kontinent, die sich schnell zur Plage entwickelten und alles kahl mümmelten. In den 1990er-Jahren begannen Naturschützer, sich für den Bilby stark zu machen – der sich schließlich auch im Schokoladenregal durchsetzte.
Ostertanz in Irland
In früherer Zeit war es in Irland Brauch, an Karfreitag nur barfuß vor die Tür zu gehen – als Symbol der Buße. Spätestens Ostersonntag ist jedoch Schluss damit und es starten überall im Land wilde Tanzwettbewerbe. Beim sogenannten „Cake Dance” erhält der beste Tänzer einen Kuchen. Noch skurriler sind nur die symbolischen Heringsbegräbnisse, die einige Iren am Ostersonntag zelebrieren. Zum Ende der Fastenwochen wird der Hering bestattet, der zuvor meist die einzige Mahlzeit war. Oft veranstalten lokale Metzger das Event, um den Wurstverkauf anzukurbeln.
In Norwegen dem Eis hinterher
Ein weiterer skurriler Osterbrauch geht zurück auf die Sage des ersten Norwegers. Dieser landete vermutlich zum Ende der letzten Eiszeit im heutigen Norwegen, als er dem sich langsam zurückziehenden Eis folgte. Rasch gründete er eine Siedlung. Um daran zu erinnern, wandern die Norweger noch heute zu Ostern dem sich zurückziehenden Eis hinterher – durch schneebedeckte Hügel und Wälder.
Glückbringende Eier in Österreich
Unser Nachbarland Österreich pflegte zu Ostern ebenfalls einen besonderen Brauch: Eier, die an Gründonnerstag gelegt wurden, platzierte man früher zum Schutz vor Feuer auf Dachböden. Die Eier galten als Glücksbringer und wurden dafür genutzt, sich von Sünden loszusprechen. Wer die Eier aß, galt außerdem als gesegnet.
Finnische Birkenruten
Birkenruten gehören fest zum finnischen Osterbrauchtum: Damit schlägt man Freunden und Bekannten leicht auf den Rücken. Dieses Ritual erinnert an die Palmwedel, mit denen Jesus in Jerusalem begrüßt wurde. Sie gelten als Glücksbringer. Am Ostersonntag dürfen die finnischen Kinder ordentlich Krach machen und lärmend durch die Straßen ziehen – sie verscheuchen damit den Winter.