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Wundschutz im Windelbereich: Tipps und Tricks

Babyhaut unterscheidet sich von reifer Erwachsenenhaut und braucht deswegen besonders sanfte Pflege. Wieso Babys so schnell wund werden und wie du dem Wundsein effektiv entgegenwirkst, liest du in unserem FamilienMoment.

✔️ in Zusammenarbeit mit Judith Fuchs, Hebamme

Ursachen

Warum wird der Popo eines Babys wund?

Ein Babypopo ist schnell rötlich, gereizt und wund. Die richtige und angemessene Pflege trockener Babyhaut, regelmäßiges Windelnwechseln und ausreichend Hygiene sind maßgebend für das Wohlbefinden deines Kindes.  

Zu viel Feuchtigkeit greift die zarte Babyhaut an

Ein wunder Po bei Babys hat verschiedene Ursachen: Beispielsweise kann zu viel Feuchtigkeit im Genitalbereich des Kindes die zarte Haut angreifen und sie wund werden lassen. Urin und Stuhlgang fördern die Nässe. Zusätzlich bedeutet die Windel auch, dass keine Luft an die abgedeckten Körperstellen kommt. Daher wird es feuchtwarm und die Haut dadurch angegriffen. Selbst wenn Windeln besonders saugfähig sind, fördern sie ein feuchtwarmes Milieu und somit auf Dauer Rötungen und Entzündungen. Regelmäßiges Wickeln und viel windelfreie Zeit können dagegen helfen.

Welche Lebensmittel verursachen häufig einen wunden Po?

Besonders zwischen dem neunten und zwölften Monat, wenn Babys beginnen, am Familientisch mitzuessen, tritt Wundsein vermehrt auf. Folgende Lebensmittel können diesen Umstand begünstigen:

  • säurehaltige Lebensmittel: Zitrusfrüchte und Tomaten gehören beispielsweise zu den säurehaltigen Lebensmitteln. Diese Säure kann den Stuhlgang reizen und auch Hautreizungen sowie offene Stellen am Po hervorrufen.
  • Einführung fester Nahrungsmittel: Die Verdauung und der Stuhlgang müssen sich auf die neue Nahrung einstellen. Durch den veränderten Stuhlgang können Hautreizungen und offene Stellen entstehen.
  • Zucker: Generell sollte auf Zucker bei Babys verzichtet werden. Ein Übermaß zuckerhaltiger Lebensmittel kann zu vermehrtem Stuhlgang führen und die Haut im Windelbereich reizen.

Beobachte, welche Lebensmittel negative Auswirkungen auf den Stuhlgang und das Wundsein des Babypos haben. Denn jeder Körper reagiert anders auf Lebensmittel. Das gilt für die Kleinen ebenso wie für die Großen. 

Richtig vorbeugen durch Schutz vor Nässe

Es gibt verschiedene Gründe, warum du dein Kind vor Nässe in der Windel schützen solltest: Ein feuchtwarmes Klima ist der perfekte Nährboden für Bakterien und Pilze. Ist es zu lange feucht, kann aus einem harmlosen Pilz oder Bakterium eine Infektion entstehen. Wird eine Windel außerdem voll und zu lange nicht gewechselt, kann der Urin den pH-Wert der Haut verändern und so die Schutzbarriere gegen Pilze und Erreger beeinträchtigen. Denn aus Urin bildet sich nach einiger Zeit beißendes Ammoniak, das die Haut reizt. Gereizte Haut wiederum ist anfällig für Bakterien, die durch das kleine und das große Geschäft ausgeschieden werden.

Hygiene ist der Schlüssel für einen gesunden Babypo. Aber auch hier gilt es, vorsichtig zu sein! Denn sowohl mangelnde als auch übertriebene Hygiene durch zu häufiges Eincremen oder Säubern können wunde Haut verursachen. Wende die folgenden Maßnahmen an, um dein Kind vor zu viel Nässe im Windelbereich zu schützen:

  • Wechsle regelmäßig die Windeln.
  • Trockne die Babyhaut sanft und sorgfältig ab, auch in den Hautfalten.
  • Trage Wundschutzcreme auf.

Tipps für die Pflege

Windeln wechseln, Babypopo reinigen und Wundschutzcreme auftragen

Die Babyhaut ist um einiges empfindlicher als die von Erwachsenen. Wusstest du, dass die körpereigene Schutzbarriere erst im Laufe der Jahre ausgebildet wird und die Haut eines Babys fünfmal dünner als die eines Erwachsenen ist? Dadurch nimmt sie leichter Feuchtigkeit auf, verliert diese aber ebenso schnell auch wieder. Durch die geringe Barriere von Kinderhaut haben auch Krankheitserreger ein leichteres Spiel und können schneller eindringen. Umso wichtiger ist es, dass Eltern wissen, wie sie dem Wundsein vorbeugen können, welche Pflegeprodukte die sensible Haut unterstützen und worauf es bei der Pflege grundsätzlich ankommt. Mehr Tipps zum Babywickeln und Reinigen des Babypopos findest du auch in unserem Wickelratgeber.

Wundem Po vorbeugen

Prävention ist das A und O. Diese Dinge kannst du beachten, um dem Wundsein bestmöglich vorzubeugen:

  • Wechsele regelmäßig die Windeln – mindestens alle zwei bis drei Stunden und darüber hinaus direkt nach dem Stuhlgang. 
  • Lasse den Windelbereich an der Luft trocknen, wenn möglich. Frische Luft hilft, die Haut atmen zu lassen und Feuchtigkeit zu reduzieren.
  • Wähle die richtige Windelgröße. Windeln sollten nicht zu eng sitzen. So vermeidest du Reibung an der empfindlichen Haut.
  • Achte auf eine ausgewogene Ernährung und Anzeichen von Unverträglichkeiten. 
  • Reinige regelmäßig die Wickelunterlage, damit keine Keime in die Haut eindringen, die sie zusätzlich reizen können.

Sanfte Pflege für Babys Haut

Im Folgenden haben wir wichtige Tipps für die Pflege sowie geeignete Pflegeprodukte zusammengefasst, die die Hautfunktion deines Babys unterstützen, statt zusätzlich anzugreifen.

Geeignete Pflegeprodukte

Verwende in den ersten Lebenswochen deines Babys nur Pflegeprodukte, wenn es absolut notwendig ist. Da die Haut noch sehr dünn und durchlässig ist, könnte sie durch eine übermäßige Pflege unnötig gereizt werden. Greife daher nur auf neutrale und dermatologisch getestete Produkte zurück. Darauf solltest du außerdem achten:

  • Wasser: Wasche dein Kind nur mit lauwarmem Wasser.
  • Öle: Falls Wasser allein nicht ausreichen sollte, kannst du auf reine, naturbelassene Öle oder Pflegeöle mit Calendula zurückgreifen.
  • Schwarztee: Bei einem leicht gereizten Po ist Schwarztee ein tolles Hausmittel. Gieße dafür den Tee auf,  lasse ihn mindestens eine Viertelstunde ziehen und tupfe mit einem in den abgekühlten Sud getränkten Wattepad oder Waschlappen die betroffenen Stellen ab.
  • Muttermilch: Gereizte Stellen lassen sich gut mit Muttermilch behandeln. Tupfe dafür die Milch auf die betroffenen Hautpartien.

Babypopo richtig reinigen

Die Raumtemperatur während des Waschens sollte circa zwischen 23 und 25 Grad liegen. Am besten für deinen Schatz ist es, wenn du seine Haut nur mit warmem Wasser und einem Waschlappen sorgfältig und sanft reinigst. Wichtig ist zudem, dass du dein Kind anschließend stets gut abtrocknest, selbst in Hautfalten. Lass dein Baby im Sommer häufig ohne Windeln strampeln – das lässt die Haut atmen, hilft bei der Heilung von wunden Stellen und verhindert Feuchtigkeit.

Wundschutzcreme

Wundschutzcreme fördert die Heilung eines wunden Pos und kann seiner Entstehung vorbeugen. Die Creme schützt vor Feuchtigkeit und wirkt, wenn sie Zink enthält, entzündungshemmend. Creme die Haut nicht zu viel ein, da sonst die natürliche Schutzbarriere der Haut zerstört wird.

Besonders Cremes mit Blüten aus Calendula, auch Ringelblumenblüten genannt, eignen sich für die Pflege der zarten Babyhaut. Calendula enthält verschiedene positive Wirkstoffe, wie Carotinoide, Flavonoide und Saponine und hat dadurch eine hautberuhigende und regenerative Wirkung. Bei trockener Haut kann Mandelöl eingesetzt werden: Dieses ist sehr hautfreundlich und eignet sich für die intensive Pflege von rauer oder schuppiger Haut. Mehr Tipps zum Babywickeln und Reinigen des Babypopos findest du auch in unserem FamilienMoment über das Babywickeln.

Heilwolle bei wundem Po

Heilwolle ist ein natürliches Produkt, welches aus naturbelassener Schafwolle gewonnen wird. Sie wird chemisch nicht behandelt und enthält ihre natürlichen Fette. Dadurch hat sie eine absorbierende und entzündungshemmende Wirkung, die auch beim wunden Babypo helfen kann. Um ihre heilenden Eigenschaften zu nutzen, lege die Heilwolle direkt nach dem Windelnwechseln auf die Haut, ohne zusätzliche Creme.

Verwende die Heilwolle nicht bei akuten Entzündungen oder Fieber. Da es sich um ein Naturprodukt handelt, können allergische Reaktionen auftreten. In dem Falle konsultiere sofort einen Arzt.

Bei einem wunden Po kann auch Heilwolle eingesetzt werden. Sie wirkt entzündungshemmend und absorbiert Feuchtigkeit. Nimm eine etwa Golfball große Menge Heilwolle, forme sie zu einem länglichen Bausch und lege sie in die Pofalte deines Babys. Erneuere nach jedem Wickeln die Heilwolle. Hebamme Judith Fuchs

Windeldermatitis und Windelsoor 

Wann solltest du zum Kinderarzt gehen?

Ein wunder Babypopo ist nichts Außergewöhnliches. Wenn die Rötung allerdings nicht mehr zurückgeht, sich vergrößert oder sich Pusteln und offene Stellen bilden, solltest du einen Kinderarzt aufsuchen. Frage ihn auch um Rat, wenn dein Schatz ständig unruhig ist, weint, keinen Appetit oder eine erhöhte Temperatur hat.

Der Mediziner kann durch einen Hautabstrich schnell herausfinden, ob ein Erreger der Auslöser ist, und um welchen es sich handelt. Zudem gibt er dir Informationen über die weitere Behandlung. Kehrt der wunde Po immer wieder oder heilen die wunden Hautstellen nicht, kann die Untersuchung des Blutes oder eine Stuhlprobe notwendig werden.  

Windeldermatitis

Eine besonders ausgeprägte Form des Wundseins ist die Windeldermatitis. Hierbei handelt es sich um eine der häufigsten Hauterkrankungen bei Babys im Alter zwischen neun und zwölf Monaten. Die Dermatitis entsteht durch hautreizende Stoffe, zu viel Feuchtigkeit in der Windel oder eine falsche Reinigung. Das feuchtwarme Klima sorgt dafür, dass Keime sich leichter vermehren können. Besonders Kinder, die Durchfall haben, leiden darunter, da dieser sehr aggressiv ist.

Typische Symptome einer Windeldermatitis ist eine gerötete und aufgeweichte Haut, die juckt und brennt, kleine Risse, offene oder nässende Partien, flächig rote Stellen, Schuppen oder Pusteln. Im schlimmsten Fall kann die Entzündung sich auf Oberschenkel und Bauch deines Kleinen ausdehnen. Oft sind Kinder bei einer Windeldermatitis gereizt, schlafen schlecht und haben mitunter weniger Appetit.

Windelsoor

Kommt zu der Windeldermatitis ein Pilz dazu, entwickelt die Krankheit sich zum sogenannten Windelsoor. Das Baby ist dauerhaft wund, die Haut entspannt und erholt sich nicht, da sie ein Nährboden für Pilze ist. Besonders Kinder, die ein Antibiotikum einnehmen müssen, sind gefährdet.

Bei einem Windelsoor siedelt sich der Hefepilz Candida albicans an. Die Kinder bekommen meist Fieber, die betroffenen Stellen sind trocken und an den Rändern der Rötungen sind weiße Schuppenkränze zu sehen. Da Pilze zudem Zucker lieben, sollten in dieser Zeit alle zuckerhaltigen Nahrungsmittel gemieden werden. Bei entsprechender medizinischer Behandlung heilt der Windelsoor in zwei Wochen ab.


Über Judith Fuchs

Hebamme

Portrait: Judith Fuchs

Judith Fuchs begleitet als Hebamme Schwangere und ihre Familien während der Schwangerschaft und der Geburt im Geburtshaus sowie zu Hause. Sie steht ihnen außerdem während des Wochenbetts und der Stillzeit unterstützend zur Seite. Eine respektvolle, individuelle und interventionsarme Betreuung sind ihr dabei ein Herzensanliegen. In unseren FamilienMomenten klärt sie als Expertin über alle Themen rund um Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit auf. Judith Fuchs hat selbst zwei Kinder.


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