Das Beste aus Ost und West: regionale Spezialitäten
Spezialitäten aus dem Osten
Die Deutsche Demokratische Republik, kurz DDR, existierte gut 40 Jahre lang als zweiter deutscher Staat. Viele Betriebe im Groß- und Einzelhandel waren in der Hand des Staates. Dieser subventionierte die Lebensmittelindustrie und sorgte für eine Grundversorgung zu Fix-Preisen. Bei importierter Ware wie Südfrüchten, Kakao, Kaffee oder Zucker kam es nicht selten zu Lieferengpässen. Zudem waren diese Produkte meist sehr teuer. Doch Not macht erfinderisch und so entstanden ganz eigene DDR-Gerichte – aus Zutaten, die bezahlbar und verfügbar waren.
Bratschnitte
Die Bratschnitte macht sich gut als Vorspeise oder schneller Snack für Zwischendurch. Dafür zwei Scheiben Schwarzbrot mit Butter bestreichen. In eine Scheibe ein Loch schneiden. Beide Teile in einer Pfanne anbraten. Anschließend ein Ei in das Loch der einen Scheibe schlagen und garen. Zum Schluss mit dem geschlossenen Brotdeckel belegen. Wer mag, kann die Bratschnitte ein wenig aufpeppen. Dazu die Scheibe ohne Loch mit Schmelzkäse und Senf bestreichen und je nach Geschmack noch mit Zwiebelringen oder Schinken garnieren. Die Brotscheiben zusammenklappen und servieren.
Wurstgulasch
Das ostdeutsche Wurstgulasch zählt zu den Blitzgerichten unter den DDR-Spezialitäten. Dafür wurde einfach etwas Jagdwurst in Würfel geschnitten und gemeinsam mit Paprika sowie Zwiebeln in einer Pfanne angebraten. Ein wenig Tomatensoße diente zum Verfeinern des Geschmacks. Paprikapulver kam für die Würze hinzu. Gemeinsam mit kurzen Nudeln kam die Speise dann innerhalb kürzester Zeit auf den Tisch.
Kalter Hund
Der bekannte geschichtete Kekskuchen erfreute sich in der DDR großer Beliebtheit und durfte daher auf keinem Kindergeburtstag fehlen. Doch Schokolade war im Osten ein begehrtes Produkt und nicht gerade günstig. Für den Kalten Hund wurde daher meist Kokosfett mit Kakaopulver gemischt und abwechselnd mit Keksen geschichtet. Ganz ohne Backen härtet dieser Kuchen im Kühlschrank aus.
So wurde im Westen genossen
Der Westen entwickelte sich in den 1950er- und 1960er-Jahren wirtschaftlich sehr gut. Bis heute ist in diesem Zusammenhang von einem Wirtschaftswunder die Rede. Dem Westen ging es gut und es entstanden viele sogenannte Tante-Emma-Läden, die Feinkostartikel verkauften. Im Laufe der Zeit entwickelten sie sich zu Supermärkten mit einem breiten Sortiment. Durch den Einfluss der Amerikaner standen in Westdeutschland außerdem früh Hamburger oder Hotdogs auf dem Speiseplan.
Brotsuppe
Eine beliebte Suppenspezialität ist bis heute die Brotsuppe. Sie eignet sich wunderbar, um Reste zu verwerten und als appetitanregende Vorspeise. Dazu werden Brot oder Brötchen vom Vortag in Würfel geschnitten und in etwas Butter zu knusprigen Croutons gebraten. In einer kräftigen Gemüsebrühe kocht man die Brotstücke anschließend einmal kurz auf. Zum Abschluss wird die Brotsuppe mit etwas Sahne sowie Ei verfeinert.
Reibekuchen
Reibekuchen sind in ganz Deutschland und mittlerweile auch international sehr beliebt. Sie werden aus rohen Kartoffeln hergestellt. Die Kartoffeln dafür schälen und fein reiben. Anschließend die Masse mit Mehl, Eiern, Salz und etwas Muskat zu einem Teig vermengen. Zu kleinen Fladen geformt werden sie anschließend in heißem Fett gebraten. Richtig lecker schmecken sie in Kombination mit Apfelmus und Zucker.
Handkäse mit Musik
Der sogenannte Handkäse ist ein Sauermilchkäse. Ihn zeichnet ein sehr geringer Fettanteil aus, dafür aber ein umso höherer Eiweißgehalt. Denn er besteht aus Magerquark. Sein Name ist inspiriert von seiner Herstellungsweise: Der Käse wird mit der Hand geformt. Und was ist nun die Musik? Diese bezieht sich auf die Marinade, in der der Käse eingelegt wird. Sie besteht aus Zwiebeln, Essig, Öl, Pfeffer und Salz. Je nach Geschmack kommt ein Schuss Apfelwein hinzu.