Zu Tisch mit Madame Cuisine: Gaumenschmaus mit Spaghetti und Pfifferlingen
Pfifferlinge sammeln ist Erfahrungssache
Es überwog bei mir also eher die Skepsis, als wir mit Korb und kleinem Schneidemesser bewaffnet durch den Wald stapften. Meine Begleitung ging sehr souverän und mit forschem Schritt voran und ein Pilz nach dem anderen landete in unserem Korb. Hin und wieder fragte ich: „Bist Du sicher, dass man den Pilz essen kann?” – „Jaja, klar, des is a Schwammerl für den Topf. Könnte ein Steinpilz sein. Und des da is sicher aan Pfifferling, glaub i!” Zwar wurde das mulmige Gefühl in meinem Bauch immer größer, doch zu sagen traute ich mich nichts. Was wusste ich denn schon!?
Vielleicht hoffte ich auch einfach darauf, dass der Winzer und seine Frau die Pilze erkennen und für gut befinden würden. Wir hatten uns mit den beiden zum Abendessen verabredet und da ich sie für alles andere als leichtsinnig und unvorsichtig hielt, ging ich nicht davon aus, dass sie einen giftigen Pilz essen würden. Was ich völlig außer Acht gelassen hatte – dass Pilze vor dem Verzehr geputzt und gewaschen und in diesem Falle auch noch klein geschnitten und in einer köstlichen Rahmsoße eingekocht wurden! Himmel, wie sollte man da jetzt noch erkennen, ob wir gute oder schlechte Pilze auf dem Teller hatten?!? Ich musste mich also einzig und allein auf das „Schwammerl-Wissen“ meines Bekannten verlassen und das tat ich dann auch. Was waren sie lecker, die Schwammerl in Rahmsauce! Dazu gab es selbstgemachte Semmelknödel und spätestens nach dem zweiten Bissen war meine Sorge um eventuell giftige Pilze völlig vergessen. Zurecht, denn sonst würde ich hier und heute nicht diese Zeilen tippen! :-)
Pfifferlinge sind äußerst gesund!
Pilze sind gerade für Vegetarier wie mich eine wunderbare Eiweißquelle und ein toller Fleischersatz. Insbesondere Pfifferlinge sind reich an Eisen, vor allem, wenn man sie mit etwas Zitrone paart. Kombiniert man sie außerdem mit Getreide, wie zum Beispiel Reis oder einer Pasta, so erhält man eine vollwertige Mahlzeit, die einem kleinen Steak im Nährstoffgehalt in Nichts nachsteht. Zugegebenermaßen, das Putzen der oft sehr versandeten Pfifferlinge ist äußerst mühsam, doch ein- bis zweimal in der Saison darf man sich die Mühe schon machen – der Geschmack entschädigt für alles!
Spaghetti mit Pfifferlingen

Zutaten für 2 Personen
- 1 Schalotte
- 250 g frische Pfifferlinge
- einen Stich Butter
- etwas Zitronenabrieb
- einen Schuss Weißwein
- 2 sehr reife Tomaten
- 100 ml Schlagsahne
- 2-3 Stängel glatte Petersilie
- Salz, Pfeffer, Muskat
- 200 g Spaghetti oder Spaghettini
- frisch geriebenen Parmesan zum Servieren
- Die Pfifferlinge in eine große Schüssel geben und kaltes Wasser darüber fließen lassen. Sobald die Pfifferlinge nach oben schwimmen, diese aus dem Wasser fischen und zum Trocknen auf Küchenpapier legen. Der gröbste Dreck sollte nun bereits beseitigt sein, ggf. mit einem kleinen Pinsel noch etwas nachhelfen.
- Die Schalotte schälen und sehr fein würfeln. Tomaten waschen, entkernen und ebenfalls in kleine Würfel schneiden.
- Die Butter in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Pilze darin andünsten. Nach kurzer Zeit die gehackte Schalotte sowie den Zitronenabrieb hinzufügen. Alles mit Weißwein ablöschen und etwas einkochen lassen. Nebenbei die Spaghetti in einem großen Topf mit Salzwasser nach Packungsanweisung al dente kochen, anschließend abgießen und gut abtropfen lassen.
- Die Tomatenwürfel zu den Pilzen geben und für 1-2 Minuten mitköcheln. Die Sahne angießen, alles einmal aufkochen, anschließend die Hitze reduzieren.
- Die Petersilie waschen, die Blättchen abzupfen und sehr fein hacken. Petersilie zu den Pilzen geben und alles kräftig mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Die Pfifferlinge zu den Spaghetti geben und nach Wunsch mit frisch geriebenem Parmesan servieren.
Über Madame Cuisine
Madame Cuisine (www.madamecuisine.de) ist ein
deutschsprachiger Food-Blog von Sonja Stötzel
au Physiotherapeutin, Mutter von zwei Kindern
und Ehefrau. Bei ihren Rezepten sind Sonja
zwei Dinge wichtig: Es darf nicht zu kompliziert
sein – und man sollte sich bewusst machen,
was man isst und wo es herkommt.